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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.11.2020

Sehr übersichtlich und strukturiert

Heiltees für Körper, Geist und Seele
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Über 300 wirksame Rezepturen aus den traditionellen Heilkulturen Chinas und Europas. In China hat die Kräuterkunde mit ihren Kräuterheiltees eine über 5.000 Jahre alte Tradition und wird auch als Bestandteil ...

Über 300 wirksame Rezepturen aus den traditionellen Heilkulturen Chinas und Europas. In China hat die Kräuterkunde mit ihren Kräuterheiltees eine über 5.000 Jahre alte Tradition und wird auch als Bestandteil der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) an Universitäten gelehrt. In Europa stammt die Kräuterheilkunde aus der griechisch-römischen Antike und ist somit „erst“ rund 2.000 Jahre alt und fand ihren Höhepunkt im Mittelalter unter Hildegard von Bingen, als nach der Ansicht der Klostermedizin gegen jede Krankheit ein Kraut gewachsen ist. Jedes Heilkraut hat seine spezifischen Wirkstoffe und ihren Nutzen, die man miteinander kombinieren kann. So werden hier erfahrene Rezepturen der TCM mit denen der Klostermedizin zur Potenzierung ihrer Kräfte verbunden.
Es gibt erst einmal nach dem übersichtlich gegliederten Inhaltsverzeichnis, eine Einführung, schließlich kennt sich ja nicht jeder mit diesem Thema aus. Diese ist auch entsprechend ausführlich, auch um sicher zu stellen, dass der Verwender weiß, wie dieser Ratgeber zu verwenden ist. Daher werden auch ausführlich die Wirkstoffgruppen der pflanzlichen Wirkstoffe vorgestellt und erläutert, ehe der Rezeptteil folgt.
Doch auch dieser widmet sich erst einmal der Zubereitung und Dosierung und dem Hinweis, den Heiltee in kleinen Schlucken zu trinken, damit er seine optimale Wirkung entfalten kann. Entfaltet er diese auch nach einer Woche noch nicht und es tritt keine Besserung ein, so raten die Autoren und Experten unbedingt einen Arzt aufzusuchen.
Es folgen Rezepte für Erwachsene mit fast allen erdenklichen Beschwerden, es folgen Heiltees für Kinder, Jugendliche und im Alter.
Es schließen sich zahlreiche Pflanzensteckbriefe chinesischer Kräuter (auch mit ihren deutschen Namen) und anschließend der europäischen Kräuter, ohne Anspruch auf Vollständigkeit. So habe ich zwar viele der hier aufgeführten europäischen Kräuter im Garten, aber bei Weitem nicht alle, dafür aber zahlreiche hier nicht aufgeführte Kräuter wie Veilchen oder Ehrenpreis. Die Kräuter sind nur teilweise hübsch bebildert, die Steckbriefe auf die Wirkweise reduziert, um den Umfang des Buches nicht zu sprengen. Es folgen zuletzt Kräutertabellen mit chinesischen Namen, den deutschen Namen und den pharmazeutisch-lateinischen Namen. Die chinesischen Kräuter hat man eher seltener in seinem Garten wachsen, dafür gibt es sie in den Apotheken zu kaufen, wobei dann oft die Kenntnis des lateinischen Namens hilfreich ist. Daher die Bedeutung dieser Tabelle.
Nach den Danksagungen folgen Bezugsquellen und Adressen Literaturverzeichnis und sehr praktisch: Das Register der Symptome/Beschwerden.
Ich finde dieses Buch sehr übersichtlich und gut gegliedert. Vor allem mag ich, dass ich sowohl von den aktuell vorhandenen Pflanzen ausgehen und schauen kann, wofür ich sie verwenden kann, als auch bei akuten Beschwerden nach hilfreichen Kräutern und Rezepturen schauen kann. Dabei wird die Schulmedizin nie verteufelt, oder von dieser gar abgeraten, sondern einfach alternative, milde Hilfen angeboten.
Den Schreibstil finde ich sehr angemessen und gut verständlich. Ich fühle mich als Leser in vertrauensvollen Händen, ohne die Sorge, dass mich jemand versucht zu indoktrinieren, statt eine Handreichung zu bieten.
Für mich eine übersichtliche und hilfreiche Stütze, um nicht den Überblick bei all meinen Kräutern zu verlieren und gezielt aus diesen auswählen zu können und weitere Anregungen zu erhalten. Eine Bereicherung meines Alltags.

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Veröffentlicht am 27.11.2020

Immer wieder schön!

Wir brauchen viel mehr Schafe. Die Online-Omi macht Theater
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Renate Bergmann (82) vierfach verwitwet geht regelmäßig alle zwei bis drei Wochen sonntags in die Kirche. So gehört sich das, dann weiß man was los ist und bleibt auf gutem Fuß mit dem lieben Gott und ...

Renate Bergmann (82) vierfach verwitwet geht regelmäßig alle zwei bis drei Wochen sonntags in die Kirche. So gehört sich das, dann weiß man was los ist und bleibt auf gutem Fuß mit dem lieben Gott und dem Herrn Pfarrer. Doch dieser Sonntag steht unter keinem guten Stern. Erst ist ihr Rollator-Parkplatz im Schatten bereits besetzt, ebenso wie die Plätze in der ersten Reihe und dann muss sie auch noch hören, dass die olle Frau Schlode, die schon den Männerchor, den Kinderchor und die Geburtstagscafés an sich gerissen hat, nun auch noch das Krippenspiel am 4. Advent an sich reißen will. Aber nicht mit einer Renate Bergmann, die olle Schlode findet doch nie ein Ende und in ihrem Alter mag man nicht mehr so lange warten. Renate Bergmann beratschlagt mit ihren Freundinnen Ilse, Gertrud und deren Männern, sowie Neffe Stefan. Dann steht ihr Plan fest, dass sie dieses Jahr das Krippenspiel organisieren, eines dass man nicht so schnell vergessen wird und das alle im Kiez begeistern soll! Nur müssen sie irgendwie die olle Schlode von den Proben fernhalten und den Pfarrer überzeugen, ihnen die Leitung zu überlassen. Aber Renate und Ilse sind nicht auf den Kopf gefallen, denen fällt schon was ein, wenn sich ein Problem auftut!

Da es von Online-Omi Renate Bergmann ja bereits das Weihnachtshörbuch „Über Topflappen freut sich ja jeder“ gab, hat sie sich entschieden dieses Mal eine Adventsanekdote zu präsentieren, eine an die sie sich noch sehr gut erinnern kann! Wer Renate Bergmann und ihr Universum kennt, kennt natürlich auch die olle Schlode aus dem Kindergarten, ebenso wie die Weibsbilder aus dem Bergmannschen Mietshaus. Für Neueinsteiger der Reihe, erklärt die rüstige Reichsbahnrentnerin das alles aber noch mal ganz genau! Da gibt es kein Vertun, da weiß man gleich Bescheid, dass die olle Schlode mit ihren Zuhörern weder bei Geburtstagskaffees, oder Beerdigungen oder beim Männerchor Gnade mit dem Sitzfleisch oder den Mägen ihrer Zuhörer kennt. Daher übernehmen nun die Senioren die Planung und sind da ganz gründlich. Dank Neffe Stefan kommen sie natürlich auch durch die Freuden des Internets an genügend Finanzen und so bewahrheitet sich, was Renate Bergmann ja schon immer wusste: Topflappen sind unverzichtbar und werden immer gebraucht!

Durch Kontaktbeschränkungen und Quarantäne brauchten wir dringend Hörbuchnachschub für die ganze Familie, um es sich im Haus gemütlich zu machen. Da Renate dank der Bräuteschule eine ganz hervorragende Hausfrau ist, war sie natürlich unsere erste Wahl. Wenn man auch nicht das Haus verlassen kann, kann man die Äpfel aus dem Garten einmachen und sich mit der rüstigen Truppe aus Berlin-Spandau dabei schon mal in Vorweihnachtsstimmung bringen lassen, im Coronawinter, als Halloween und St. Martin ausfielen. Auch meine Töchter mögen die schnodderig – patente Art von Carmen-Maja Antoni als Renate Bergmann. Von nichts lässt sie sich unterkriegen, weder der neuesten Technik, noch so ein paar läppischen Fremdwörtern, sie wissen schon, was wir meinen. Die Berliner Schauspielerin trifft genau den Ton und die Pointen der Anekdoten, die auch bisweilen mal abschweifen, wie das so ist, wenn man ins Plaudern gerät. Aber was solls, wenns ganz hart kommt, heißt es „Prost! Darauf ein Korn!“ oder eben einen Kinderpunsch für die minderjährigen Zuhörer. Tatsächlich hören die Mädels die Geschichten immer wieder gerne und zitieren sie regelmäßig. Nun fürchte ich, dass wir noch viel mehr Schafe für unsere Krippe brauchen...

Bei diesem Weihnachtsabenteuer liegt wirklich eine lustige stringente Rahmenhandlung vor, die für Extraschmunzler sorgt und die sich natürlich zum Höhepunkt hin zuspitzt. Es werden war auch ein paar Anekdoten am Rande erzählt, wie sie Renate gerade eben in den Sinn kommen, aber es ist eben nicht nur eine Aneinanderreihung mehr oder weniger langer, unzusammenhängender Geschichten rund um Advent, Weihnachten und Silvester, weshalb dies hier mein persönlicher Weihnachtsband ist, da ich auch der Sprecherin treu ergeben bin. Die ersten Bände wurden noch von Marie Gruber gesprochen.

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Veröffentlicht am 25.11.2020

Mausstarke Lesung!

Einstein
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Seit der kleine Mäuserich Bertie eine Anzeige für das Berner Käsefest gesehen hat, ist er wild entschlossen dorthin zu reisen. Jeden Tag reißt er mit aller Kraft ein Kalenderblatt ab, um den Überblick ...

Seit der kleine Mäuserich Bertie eine Anzeige für das Berner Käsefest gesehen hat, ist er wild entschlossen dorthin zu reisen. Jeden Tag reißt er mit aller Kraft ein Kalenderblatt ab, um den Überblick zu behalten und endlich geht es los, mit der Bahn nach Bern. Auch die Ausstellungshalle findet er ohne große Probleme, es duftet dort herrlich nach den besten Käsesorten, doch die Halle ist leer! Trotz Kalender und Taschenuhr, ist er einen Tag zu spät gekommen. Er beginnt die Zeit und ihre Eigenschaften in Frage zu stellen und erfährt dabei zum ersten Mal von Albert Einstein und seiner Relativitätstheorie. Zeit ist relativ, kann man dann auch in ihr reisen? Entschlossen nicht noch ein Jahr bis zum nächsten Berner Käsefest zu warten, baut Bertie sich eine Zeitmaschine!

Na klar, wie Torben Kuhlmann es immer wieder beweist, steckt hinter jeder großen Erfindung der Zeitgeschichte eine gescheite und kühne Maus!
Dieses Mal beschäftigt sich eine unerschrockene Maus mit dem für Kinder so faszinierenden und geheimnisvollen Phänomen der Zeit. Ihm gelingt dabei etwas, was seinen Zuhörern wohl nie gelingen wird: Bertie reist durch die Zeit! Denn Zeit ist relativ. Doch was heißt das und wer war Albert Einstein? Diesem inszenierten Hörbuch liegt ein Bilderbuch für Kinder ab 5 Jahren zu Grunde, die natürlich Albert Einstein noch nicht kennen. Daher gibt es nicht nur in der Geschichte, sondern auch ausführlicher im Booklet zum Hörbuch wichtige Informationen zu dem legendären Genie und Nobelpreisträger. Der Tonträger ist also nicht einfach nur sehr ansprechend und liebevoll verpackt, nein, es ist auch tatsächlich ein ganzes Booklet eingeklebt. Dieses enthält neben den herrlichen Illustrationen des Autors und einer kurzen Zusammenfassung von Einsteins Leben kurze Infos zum Autor Torben Kuhlmann und Sprecher Bastian Pastewka. Dieses Hörbuch wäre als Download ein Verlust, man würde ohne das Booklet des Tonträgers viel verpassen.

Sehr schön finde ich, dass sich Torben Kuhlmann alias Bertie dem Thema Zeit erst einmal auf kindliche Weise nähert. Zeit, erfahrbar per Kalender, Uhr und verpasster Ereignisse.
Doch was soll man tun, wenn man etwas verpasst hat, worauf man sich schon so lange gefreut hat? Die kindliche Antwort: man dreht die Zeit zurück, mit den Uhrzeigern! Das ist aber nur schlecht für die Uhr und bringt ansonsten gar nichts. Aber wo ein Wille ist, ist auch ein Weg und so begibt sich Bertie erst in eine Bibliothek und forscht und denkt nach und dann wird gebaut. Voller Hingabe und Akribie. Das lässt sich auch an den unglaublich detailreichen Illustrationen mit viel Liebe für Feinheiten, auch technischer und tierischer Details ablesen. Dabei wird natürlich weder auf die in jedem Band unverzichtbare Katze, noch auf den Humor verzichtet.

Wie auch schon bei den Vorgängerbänden Lindbergh, Armstrong und Edison ist die Geschichte eine herrlich spannende Inszenierung voller Geräuschen, Musik und ganz vielen unterschiedlichen Sprechrollen, alle persönlich übernommen von Bastian Pastewka. Bisweilen muss man richtig genau hinhören, um zu merken, dass es tatsächlich jedes Mal niemand anderes als dieser selbst ist, der alle Rollen mit viel Witz und Geschick ausfüllt. Es klingt so lebendig, das man das Gefühl hat, als würde man alles live miterleben. Das macht es gerade für jüngere Kinder unglaublich nahbar und öffnet ihren Geist.

Wer sich nun in diesen Band verliebt hat, so wie wir, dem verrate ich gerne, dass es die ersten 3 Bände inzwischen sogar in einer Sammelbox gibt.

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Veröffentlicht am 25.11.2020

Strahlend schön!

Die wilden Schwäne
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„Weit, weit von hier, dort, wo die Schwalben hinfliegen, wenn es Winter wird....“ so beginnt eines meiner liebsten Märchen von Hans Christian Andersen. Es erzählt die Geschichte von 11 Königssöhnen und ...

„Weit, weit von hier, dort, wo die Schwalben hinfliegen, wenn es Winter wird....“ so beginnt eines meiner liebsten Märchen von Hans Christian Andersen. Es erzählt die Geschichte von 11 Königssöhnen und ihrer deutlich jüngeren Schwester Elisa, die alle 12 von außerordentlicher äußeren Schönheit, auffallender Klugheit und absoluter innerer Reinheit sind. Doch ihre Mutter stirbt und der König heiratet wieder. Die Stiefmutter hasst sie und vertreibt erst die Söhne, die sie noch dazu verzaubert. Das Mädchen gibt sie auf einen einfachen Bauernhof in der Nähe. Elisa ahnt nicht, dass die neue Königin ihre Brüder verzaubert hat: mit Tagesanbruch verwandeln sie sich in Schwäne, wenn die Sonne untergeht, erhalten sie ihre Menschengestalt zurück. Befinden sie sich zu diesem Zeitpunkt in der Luft, stürzen sie ungebremst auf die Erde. Als der König nach Jahren seine Tochter wiedersehen will, ist die Stiefmutter erschüttert, wie schön sie geworden ist. Also macht sie sie hässlich, damit der Vater sie verstößt. Elisa flieht in den Wald und von dort ans Meer, wo sie auf ihre Brüder trifft und von deren Schicksal erfährt. Sie schwört sich, diese von dem bösen Zauber zu erlösen, doch die Prüfung ist hart.

Das Buch ist so liebevoll gestaltet, dass meine Jüngste (11), sich gleich das Buch schnappte und es las, statt zu essen bzw. Hausaufgaben zu machen. Die Illustrationen von Anton Lomaev sind künstlerisch sehr außergewöhnlich und mit hoher Strahlkraft, impressionistisch anmutend. Besonders die Gesichter der Königskinder strahlen nicht nur Schönheit, sondern auch Reinheit des Herzens und ein liebevolles Wesen aus. Neben den großflächigen farbigen Illustrationen, kann man bei näherem Hinsehen auch zarte graue, feinlinierte Zeichnungen entdecken, die den Text einrahmen und sehr ausdrucksstark sind. Die Übersetzung finde ich sprachlich wunderschön und poetisch. Schade finde ich nur, dass Andersen, als er beschrieb, wie die böse Stiefmutter Elisa verunstaltet, diese mit Nussschalen einreibt, damit ihre Haut ganz dunkel wird und die Blässe ihrer Adelshaut kaschiert wird. So kann Kindern leicht suggeriert werden, dass dunkele Haus nicht schön sei. Beim Vorlesen sollte man vielleicht variieren, dass sie ganz schmutzig aussieht. Dafür ziehe ich aber keinen Punkt ab, da es nun mal ein historischer Text ist und es bleibt jedem Vorleser überlassen, mit diesem entsprechend umzugehen. Es zeigt aber auch sehr gut, dass es auch damals tiefe gesellschaftliche Gräben gab und das ist vielleicht ein guter Ansatzpunkt, um darüber zu sprechen.
Auch das Ende bleibt das Originalende, dass nicht für Kinder modifiziert wurde. Ich hätte als Kind vor Wut über dessen Ungerechtigkeit und Endgültigkeit weinen können! Ausgerechnet der jüngste, liebevollste und rücksichtsvollste Bruder wird nicht vollständig erlöst, sondern behält für immer einen Flügel. Was soll er denn damit? Aber das Leben ist nicht fair, auch nicht in Andersens Märchen. Meine Tochter findet so einen Flügel allerdings eleganter als ich. Dieses Buch wird ab 4 Jahren empfohlen, das finde ich in dieser Urfassung, die wirklich wunderschön und sprachlich traumhaft ist, zumindest überdenkenswert. Meine Tochter liebt das Märchen dennoch, zeigt es doch die unverbrüchliche Liebe des reinen Herzens und der geschwisterlichen Loyalität, die über Ansehen und ernsthafte Gefahr siegt. Anders als ich, ist sie aber auch ein Fan von Andersen und skandinavischer Literatur.

Was mich wirklich von der Hochwertigkeit dieses Buches und der Liebe des Verlags für dieses Produktes überzeugt hat, ist dass kein Fehler im Buch ist. Ich habe manchmal den Eindruck, dass die Verlage immer weniger Geld für Rechtschreib- und Grammatikkorrekturen ausgeben, aber hier ist das tadellos. Das ist gerade bei Bilder- und Märchenbüchern wichtig, da sie eben oft vorgelesen werden und wenn Fehler im Text sind, kommt der Vorleser ins Stolpern. Das merken aufmerksame Zuhörer sofort.

Hier wurde das traditionelle Märchen um Liebe, Treue und Loyalität unter Geschwistern sehr ausdrucksstark und gleichzeitig liebevoll umgesetzt.

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Veröffentlicht am 23.11.2020

Vielfältig, gesund und lecker!

Gefüllte Kartoffeln - neue Lieblingsgerichte: einfach, überraschend, köstlich. Pimp your potato - so wird die Sättigungsbeilage zum Hauptgericht
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Klappentext: Feines aus dem Ofen. Köstliche Gerichte, einfach zu machen und perfekt für Gäste. Ein Familiengerechtes Rezeptbuch für neue Kartoffelideen. Sie legen sich nur die schönsten Kartoffeln und ...

Klappentext: Feines aus dem Ofen. Köstliche Gerichte, einfach zu machen und perfekt für Gäste. Ein Familiengerechtes Rezeptbuch für neue Kartoffelideen. Sie legen sich nur die schönsten Kartoffeln und Süßkartoffeln zurecht, schneiden sie auf und füllen sie mit herrlichen Zutaten: Käse, Speck, Fleisch, Fisch, Gemüse, Gewürzte, Kräuter, ein bisschen Öl. Dann wird überbacken und dabei entstehen die wunderbarsten Aromen. Ein Genuss für große und kleine Feinschmecker.

Also, Kartoffeln sind toll. Sie sind nahrhaft, glutenfrei, sowohl Getreide als auch Gemüse, sie sind nachhaltig und regional, man kann sie selbst zu Hause anbauen..... Es gibt viele tolle Gründe für Kartoffeln auf dem heimischen Tisch, und dennoch habe ich meistens ein Kind, das meckert und zwar das, mit der Freundin, die glutenfrei essen muss. Salzkartoffeln will sie nicht, Reibekuchen auch nicht mehr, Bratkartoffeln brauchen bisweilen zu lange und immer nur Püree will sie auch nicht und ich nicht nur Pommes oder Kartoffelscheiben aus dem Ofen! Was nun? Da lachte mich dieser Titel an. Baked Potatoes liebe ich als Pub Food, aber ich weiß ja nicht so genau, wie lange sie in den Ofen sollen und überhaupt, mag dann wieder ein Kind keine Baked Beans.... Also, hier findet man alles Mögliche was man prima zu Ofenkartoffeln kombinieren kann. Man kann auch die Mengen reduzieren und einfach Kartoffeln mit verschiedenen Füllungen machen, dann kommt jeder auf seinen Geschmack und es ist auch super Party Food, da variabel und auch vegan und vegetarisch möglich... Allerdings mache ich es mit verschiedenen Toppings. Der Gedanke, dass ich die Hälfte der Kartoffel aushöhle und die Autorin mir dann nicht verrät, was ich mit dem Inneren der Kartoffel anfange, hat mir nicht so behagt. Also habe ich mir das Aushöhlen gespart und einfach die Füllung als Topping auf die aufgeschnittenen Kartoffeln geklatscht. Geht ziemlich schnell und lässt sich super vorbereiten, man muss nur die lange Garzeit im Backofen mit einrechnen, aber diese ist deutlich im Rezept angezeigt.

Leider verrät die Autorin nicht, wie groß die Kartoffeln in etwa sein sollen. Ich habe das einfach so nach Gefühl gemacht und entsprechend viele Kartoffeln genommen. Der französische Originaltitel verrät allerdings, dass es sich um große Kartoffeln handeln muss, entsprechend der englichen Baked Potatoes. Es werden Kartoffelsorten genannt, aber leider nicht, ob es sich um mehligkochende, vorwiegend festkochende oder festkochende Sorten handelt. Hier müsste man wohl im Internet recherchieren. Je nach Kartoffelgröße eignen sie sich prima auch als leckere Beilage. Auch etwas schade finde ich, dass die Rezepte nicht als vegan oder vegetarisch gekennzeichnet sind, sofern sie es sind. Manche Kochbücher versehen hierzu das Rezeptregister mit kleinen Symbolen. Dafür gibt es aber noch vor dem Rezeptverzeichnis am Ende, das in Kartoffeln und Süßkartoffelrezepte unterteilt ist, noch eine nach Rezepten aufgegliederte Einkaufsliste. Öl, Salz und Pfeffer werden als vorhanden vorausgesetzt. Die Mengenangaben beziehen sich auf die geputzten Zutaten. Die Rezepte sind jeweils für 4 Personen ausgelegt und sowohl die Vorbereitungszeit, als auch die Garzeit sind zutreffend angegeben.

Übrigens: alle Familienmitglieder lieben die Backofenkartoffeln, leider nicht unbedingt mit dem gleichen Topping, aber die sind nur wirklich nicht kompliziert und es gibt reichlich unterschiedliche Rezepte, da findet jeder was, was ihn glücklich macht. Durch die vielen verschiedenen Kombinationen ist das Risiko auch nicht so groß, dass die Familie dieses Essen schnell schon wieder leid ist. Dabei sind einige Rezepte durchaus auch raffiniert und aufwendig, andere allerdings absolut alltagstauglich. Sehr gut geeignet für Menschen im Homeoffice, die das Essen morgens vorbereiten können, oder in einer Arbeitspause und dann etwas über eine Stunde in den Backofen stellen können. Es geht aber auch mit Timer.

Autorin Séverine Augé und Fotografin Delphine Amar-Constantini dürften Landsleute des großen französischen Starkochs Alain Ducasse sein, der Kartoffeln prinzipiell nur im Backofen zubereitet, damit die guten Inhaltsstoffe nicht im Kochwasser verloren gehen. Anders als dessen Rezepte, kann man diese hier aber auch gut ohne ein Heer von fleißigen Küchenhelfern selbst umsetzen und sie gelingen und schmecken! Was will man mehr? Ach ja, schöne Fotos die einem das Wasser im Mund zusammenlaufen lassen und eine gut verständliche Anleitung. Alles gegeben. Ein prima Kochbuch für die ganze Familie und auch für Partys. Stressfrei, lecker, nahrhaft, fettarm, glutenfrei, wirklich zu empfehlen.

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