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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.07.2025

Fesselnd erzählter Krimi mit außergewöhnlichen Charakteren

Der Totengräber und die Pratermorde (Die Totengräber-Serie 4)
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Auch der neueste Band aus der Totengräber-Reihe von Oliver Pötzsch weiß zu begeistern!

Von Beginn an wird man sofort in die fesselnd erzählte Geschichte hineingezogen und ist ganz nah an den Handlungsfiguren ...

Auch der neueste Band aus der Totengräber-Reihe von Oliver Pötzsch weiß zu begeistern!

Von Beginn an wird man sofort in die fesselnd erzählte Geschichte hineingezogen und ist ganz nah an den Handlungsfiguren und den Ereignissen dran.
Gleich zu Anfang wird es auch schon blutig, ein Zaubertrick, bei dem eine Frau zersägt wird, geht schief und die Frau stirbt. Was zunächst nach einer Rivalität zwischen zwei Zauberern aussieht, entwickelt schnell größere Ausmaße als weitere Frauenleichen in einem Waldstück gefunden werden. Inspektor Leopold von Herzfeldt beginnt zu ermitteln und auch seine ehemalige Geliebte Julia Wolf sowie der Totengräber Augustin Rothmayer sind in den Fall involviert.
Eine Spur führt zum Prater und Julia beginnt Undercover Nachforschungen zu betreiben und bringt sich so in Lebensgefahr.

Wie auch schon in der Vorgängerbänden, schafft Pötzsch auch im 4. Band der Reihe es geschickt, eine geheimnisvolle und spannende Geschichte vor historischer Kulisse zu erzählen.
Dank der verschiedenen Erzählperspektiven und des lebendigen Schreibstils des Autors, wird es zu keinem Zeitpunkt langweilig und man fliegt nur so durch die Seiten. Überraschende Wendungen und eine vielschichtige Figurenzeichnung tragen ihren Teil dazu bei.

Auch die Nebenhandlungsstränge können überzeugen und helfen die unterschiedlichen Protagonisten in ihren Gedanken und Gefühlen näher kennenzulernen, ohne dabei die Haupthandlung aus den Augen zu verlieren. So spielt neben der Klärung des Falles, auch das Liebesleben von Leopold und Julia eine Rolle, wie auch das von Anna, der Ziehtochter vom Augustin.

Es macht einfach immer wieder Spaß in das Wien zum Ende des 19. Jahrhunderts gemeinsam mit dem Totengräber Augustin und dem Inspektor Leopold zu tauchen.
Außergewöhnliche und authentisch wirkende Charaktere, eine klug konstruierte Handlung und ein lebendiger Schreibstil machen Lust auf weitere Folgebände!

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Veröffentlicht am 25.07.2025

Unterhaltung auf Sparflamme

Born to perform – Sei das Rad, nicht der Hamster
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"Born to perform - Sei das Rad, nicht der Hamster" von Caspar Bendix lässt allein schon vom Titel auf eine Geschichte voller Wortwitz und lustiger Momente hoffen.
Doch ganz so unterhaltsam, wie erhofft, ...

"Born to perform - Sei das Rad, nicht der Hamster" von Caspar Bendix lässt allein schon vom Titel auf eine Geschichte voller Wortwitz und lustiger Momente hoffen.
Doch ganz so unterhaltsam, wie erhofft, ist der Roman leider nicht.

Der Anfang ist noch vielversprechend.
Mit viel Schwung und sprachlichem Witz lernt man Bo Martens kennen, der nach seinem Studium gleich voll ins Berufsleben startet und dabei den Top-Manager Dr. Thomas Meermann kennenlernt. Meermann sprudelt nur so von leeren Business- und Lebensweisheiten, an denen er Bo teilhaben lässt. Als Bo sich in seine Zahnärztin Laura verliebt, nutzen er und sein Freund Jan Meermanns Ratschläge für das perfekte Date mit Laura.

Fliegt man noch durch die ersten Seiten der kurzweilig und lebhaft erzählten Geschichte, so lässt der anfängliche Schwung schnell nach.
Pointiert formulierte Abschnitte wechseln sich mit faden und zähen Teilen ab und sorgen so eher für Langeweile als gute Unterhaltung.

Auch die Personenbeschreibung kann nicht wirklich überzeugen.
Zwar werden Kapitel aus Sicht von Laura erzählt, wirklich kennenlernen als Mensch tut man sie jedoch nicht. Sie bleibt blass und wirkt mehr als Handlungswerkzeug.
Insgesamt fehlt allen handelnden Personen eine wirklich tiefgründige Charakterisierung, was auch an deren teilweisen Überzeichnung und schablonenhafter Darstellung liegt.

Ein lebendiger und vorwitziger Schreibstil allein reicht nicht aus, um eine humorvolle und fesselnde Geschichte zu erzählen. Auch die Handlung und deren Figuren müssen überzeugen können.
So ist "Born to perform" ein Roman, der leider seinen Ansprüchen nicht gerecht wird, was schade ist, denn man hätte mehr aus ihm herausholen können.

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Veröffentlicht am 25.07.2025

Detailreicher historischer Krimi

Gesetz des Midas – Wiener Abgründe
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Mit dem dritten Band rund um den geheimen Sonderermittler Leopold Kern taucht man wieder in das historische Wien am Ende des 19. Jahrhunderts ein.
Kern ermittelt im Auftrag von Polizeipräsident Marx unter ...

Mit dem dritten Band rund um den geheimen Sonderermittler Leopold Kern taucht man wieder in das historische Wien am Ende des 19. Jahrhunderts ein.
Kern ermittelt im Auftrag von Polizeipräsident Marx unter den Ziegelarbeitern, denn ein mysteriöser Mordfall an einem Arbeiter der Ziegelfabrik wirft Fragen auf. Im Laufe seiner Ermittlungen taucht Kern in ein gefährliches Geflecht von Macht, Gier und Gewalt und begibt sich selbst in Gefahr.

"Gesetz des Midas - Wiener Abgründe 3" ist ein ruhiger erzählter Kriminalfall, der vor allem durch seine detailgetreuen Beschreibungen der damaligen Zeit überzeugen kann, auch wenn manchmal etwas zu beschreibend.
Unter der Feder des Autors erwacht das Wien zur Jahrhundertwende mitsamt seinen Bewohnern aus den verschiedene Gesellschaftskreisen zum Leben. Wer sich für realistische historische Darstellungen von gesellschaftlichen Entwicklungen und damaliger Lebensumstände interessiert, wird auf jeden Fall gefallen an dem Krimi finden.
Dazu kommt noch ein gut durchdachter und glaubwürdig erzählter Kriminalfall, der typische Ermittlerarbeit und spannende Momente miteinander vereint.

Unterschiedliche Erzählperspektiven und relativ kurze Kapitel sorgen für eine gewisse Spannung im eher gemächlich erzählten Krimi.
Auch die Personenzeichnung trägt dazu bei, dass das Interesse an der Geschichte hochgehalten wird. Besonders die Figur des Leopold Kern kann durch seine Vielschichtigkeit überzeugen.

Für Fans der Reihe und Liebhaber atmosphärisch gut erzählter historischer Krimis lesenswert!

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Veröffentlicht am 08.06.2025

Komplexer Sci-Fi-Politthriller mit stilistischen Schwächen

Die Schatten der Solaren Union
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Eryx Vails Sci-Fi-Politthriller „Die Schatten der Solaren Union“ liegt eine vielversprechende Idee für eine nahe nicht-utopische Zukunft zugrunde, die jedoch nicht gänzlich überzeugen kann.

Auch die Solare ...

Eryx Vails Sci-Fi-Politthriller „Die Schatten der Solaren Union“ liegt eine vielversprechende Idee für eine nahe nicht-utopische Zukunft zugrunde, die jedoch nicht gänzlich überzeugen kann.

Auch die Solare Union ist nicht vor politischen Nachwehen gefeit, die stark an heutige Zeiten erinnern lässt, denn der Populist Julius Marek versucht, mit einfachen Antworten auf komplexe Fragen die Massen für sich zu gewinnen. Ihm gegenüber steht die pragmatische Idealistin Selena Veyra, die Vizepräsidentin der Solaren Union. Politische Machtspiele und Intrigen stehen folglich im Fokus der Geschichte, aber auch die Liebe und menschliche Dramen kommen nicht zu kurz. Vail gelingt es hier, eine klug konstruierte Handlung zu spinnen, die trotz des futuristischen Settings bemerkenswert zeitgemäß wirkt, da auf beunruhigende Weise aktuelle gesellschaftliche und politische Entwicklungen widergespiegelt werden. Leser, die Freude an politischen Intrigen, persönlichen Dramen und spannenden Momenten haben, finden hier sicherlich ihren Reiz.

Trotz der vielversprechenden Prämisse erschwerte Vails ausführlich beschreibender Schreibstil mir anfangs das Eintauchen in die Handlung. Einerseits wird viel Wert auf Details gelegt, andererseits werden die Charaktere und deren Gedanken- und Gefühlswelt eher beschrieben als gezeigt, wodurch man nicht so richtig nah an die handelnden Personen herankommt.

„Die Schatten der Solaren Union“ ist ein Sci-Fi-Thriller, der eine packende Auseinandersetzung mit den Mechanismen der Macht und den Herausforderungen demokratischer Systeme liefert. Literarisch sollte man jedoch nicht zu viel erwarten, inhaltlich regt der erste Band der Dilogie durchaus zum Nachdenken an.

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Veröffentlicht am 08.06.2025

Eine geheimnisvolle Geschichte, die sich Zeit lässt

Der dunkle Sommer
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Vera Buck weiß, wie man fesselnde Thriller oder Spannungsromane schreibt!
Auch "Der dunkle Sommer" ist von Anfang bis Ende flüssig und stimmungsvoll geschrieben, die Handlung braucht jedoch ein bisschen, ...

Vera Buck weiß, wie man fesselnde Thriller oder Spannungsromane schreibt!
Auch "Der dunkle Sommer" ist von Anfang bis Ende flüssig und stimmungsvoll geschrieben, die Handlung braucht jedoch ein bisschen, bis sie an Fahrt aufnimmt.

Erzählt aus der Sicht von Tilda und Enzo in der Gegenwart sowie der von Franka in der Vergangenheit, wird man nach und nach in die Geheimnisse des verlassenen sardinischen Dorfes eingeweiht.
Am Anfang des Buches lernt man die Architektin Tilda kennen, die für 1 € ein Haus im Geisterdorf Botigalli auf Sardinien erwirbt. Außer dem alten Silvio wohnt niemand mehr in dem Dorf. Der Journalist Enzo besucht ihn immer wieder, um ihm sein Geheimnis zu entlocken. Um welches Geheimnis handelt es sich und wie sind Franka, Tilda und Enzo damit verbunden? Schnell wird jedoch klar, dass ein Deckmantel des Schweigens über den Ereignissen liegt, die dazu geführt haben, dass das Dorf nach einem Massaker verwaist ist. Und als Theas Bruder verschwindet, spitzt sich die Lage gefährlich zu.

Die Prämisse des Buches klingt zunächst vielversprechend.
Am Anfang braucht die Handlung jedoch etwas an Zeit, um in Schwung zu kommen. Die Beschreibung des Settings und die Einführung bzw. Charakterisierung der wichtigsten handelnden Personen liegen deutlich im Fokus, was auf Kosten der Spannung geht.
Zum Ende hingeht dann alles etwas zu schnell und besonders die Verbindung zwischen Tilda und Franka sowie die Folgen des Aufdeckens der Geheimnisse rund um das Geisterdorf werden zu schnell und oberflächlich abgehandelt.
Eine bessere Balance zwischen spannenden Szenen und inhaltlicher Entwicklung hätte dem Lesefluss sicherlich gutgetan.

Gut gelungen ist hingegen die Personenzeichnung.
Dank der wechselnden Ich-Perspektiven ist man nah am Gedanken- und Gefühlsleben von Tilda, Enzo und Franka dran und erhält so ein differenziertes und lebendiges Bild der Charaktere.
Auch schafft die Autorin ein atmosphärisches Bild von einem heißen Sommer auf Sardinien zu schaffen und der verschwiegenen Stimmung unter den Bewohnern.

Nicht nur für Fans von Vera Buck lesenswert!

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