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Veröffentlicht am 24.03.2020

Intensiv, voller Gefühl, leidenschaftlich und lebendig!

For that Moment
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Inhalt: Während Emmi seit einiger Zeit von ihren Dämonen aufgefressen wird, trifft sie über eine alte Freundin Vincent. Vince, wie er genannt wird, bringt ihr Leben durcheinander. Jemanden wie ihn hat ...

Inhalt: Während Emmi seit einiger Zeit von ihren Dämonen aufgefressen wird, trifft sie über eine alte Freundin Vincent. Vince, wie er genannt wird, bringt ihr Leben durcheinander. Jemanden wie ihn hat Emmi noch nie getroffen und er wirbelt die verschiedensten Gefühle in ihr auf. Hass, Liebe, Sehnsucht, Traurigkeit. Die beiden ziehen sich irgendwie an und stoßen sich dann doch wieder voneinander weg. In diesemHin und Her lernt man die beiden immer besser kennen und merkt, dass sie füreinander geschaffen sind!

Meinung: Nena Muck hat ein Buch voller intensiver Gefühle geschrieben. Man begleitet Emmi auf ihrer Achterbahn dieser Gefühle und wird Zeuge davon, wie Vince ihr Leben aufwirbelt. Man hasst, man liebt, man hofft. Durch Vincents (Un)Sicherheit wendet sich das Blatt des Öfteren und man weiß gar nicht, was man von ihm halten soll. Genau das macht die Geschichte aber so spannend! Am Anfang ging alles sehr schnell, da hätte ich auch eine etwas langsamere Annäherung der beiden gut gefunden. Allerdings ist dadurch auch die Leidenschaft zwischen Emmi und Vince zum Greifen nahe und nahezu berauschend. Gespickt mit einer klitzekleinen (aber prickelnden) Prise Klischee ist For That Moment genau das Richtige für einen gemütlichen Abend zu Hause, an dem man die Welt vergessen möchte und eine wunderschöne und persönliche Geschichte lesen möchte.

Das Cover ist der Wahnsinn und stellt für mich die Explosion von Gefühlen dar, die die Charaktere durchleben. Auch Titel und Untertitel finde ich absolut passend gewählt!

Fazit: Besonders gut gefallen hat mir die realistische Sprache der Charaktere (sehr direkt und ehrlich) und die verschiedenen literarischen Einflüsse in dem Werk, die man beim Lesen bemerkt. Von aktuellen Songs über klassische Buchzitate bis hin zur Popkultur, hier und da sind ein paar Referenzen eingestreut. Sprache und literarische Einflüsse machen das Buch total modern und die Figuren noch menschlicher. Und nach DEM Ende warte ich gespannt auf den zweiten Teil!

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Veröffentlicht am 21.03.2020

Düster und intensiv. Voller Leidenschaft und Misstrauen.

Vardo – Nach dem Sturm
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Inhalt: Auf der Insel Vardo gibt es nach einem verheerenden Sturm keine Männer mehr. Maren, deren Bruder, Verlobter und Vater gestorben sind, gehört zu der Gruppe Frauen, die Initiative ergreifen und ums ...

Inhalt: Auf der Insel Vardo gibt es nach einem verheerenden Sturm keine Männer mehr. Maren, deren Bruder, Verlobter und Vater gestorben sind, gehört zu der Gruppe Frauen, die Initiative ergreifen und ums eigenständige Überleben kämpfen. Die Mehrheit der Frauen gehört jedoch zu der Gruppe, die regelmäßig in die kirke, die Kirche, gehen. Schon bald bilden sich zwei Lager, die durch die Ankunft eines Kommissares weiter entzweit werden. Der Kommissar vermutet Hexenwerk in Vardo und will Blut sehen. Maren trifft auf seine Frau Ursa, und schon bald entwickeln sich Dinge, die Maren nie für möglich gehalten hat.

Meinung: Nachdem ich in den sprachlichen Stil von Kiran Millwood Hargrave erst einmal reinfinden musste, bin ich immer weiter in die Geschichte gesogen worden und konnte das Buch nicht mehr weglegen. Das Buch ist düster und athmosphärisch und lässte einen mit Maren und Ursa mitfiebern. In Vardo spielen Symbolik, der Kampf ums Überleben, starke Frauen, fanatische Frauen und machtsüchtige Männer eine Rolle. Es geht um Glaube vs. Aberglaube, Vertrauen vs. Misstrauen, Handeln vs. Beten und Zusammenhalt vs. Verrat. Die Gesellschaft von 1617 zeigt ihr hässliches Gesicht, mit allen Facetten von Hass, Gewalt und Besessenheit. Aber auch die Liebe findet ihren Weg in Vardo. Ich konnte mit den Charakteren mitfühlen, die Handlung war spannend und stimmig und ich würde gerne weiterlesen, doch jedes Buch hat leider irgendwann ein Ende.

Fazit: Besonders gefallen hat mir die Darstellung der damaligen Verhältnisse, die intensive Bindung, die man zu den beiden Frauen Maren und Ursa aufbauen kann und die Lebendigkeit der Nebencharaktere. Empfehlenswert für jeden, der oder die gerne packende Geschichten über persönliche Schicksale liest, die historisch wunderbar eingebettet sind. Jedoch sollte man für Vardo nicht allzu zart besaitet sein, da es alles in allem sehr düster ist.

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Veröffentlicht am 20.03.2020

Mitreißende Familiengeschichte

Zeit der Dornen
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Inhalt: Eingebettet in zwei Zeitebenen folgt der Leser einer Familie, die in jeder Generation mit harten Schicksalsschlägen konfrontiert wurde. Zudem gibt es ein großes Geheimnis, welches Leonie nach dem ...

Inhalt: Eingebettet in zwei Zeitebenen folgt der Leser einer Familie, die in jeder Generation mit harten Schicksalsschlägen konfrontiert wurde. Zudem gibt es ein großes Geheimnis, welches Leonie nach dem Tod ihrer Oma Katharina, zusammen mit ihrem Vater Vincent und Katharinas Pfleger Jan, lösen möchte. Dabei erfährt man in den Rückblenden mehr und mehr über die Zeit der Weltkriege in Österreich, die beiden Brüder Valentin und Hans, die früh verwaist wurden, und deren Werdegang. Die Suche nach der Wahrheit führt Leonie und ihre Familie schließlich nach Krakau, wo einiges in Erfahrung gebracht werden kann!

Meinung: Die Geschichte der zwei Brüder finde ich total mitreißend. Die Entwicklungen und Geschehnisse der damaligen Zeit waren so unvorhersehbar und teils grausam, aber leider doch nicht ungewöhnlich. Mir persönlich hat die Zeitebene in der Vergangenheit um die Weltkriege besser gefallen, ich habe mit den Charakteren mitgefiebert und war total gespannt, wie das Ganze dann endet. Besonders gut gefallen hat mir auch die Ausarbeitung der Nebencharaktere, die zwar als Menschen nicht unbedingt liebenswürdig waren, aber so toll von Eva Grübl-Widmann beschrieben wurden, dass sie einem total lebendig vorkamen. Etwas weniger lebendig fand ich dann leider Leonie und Jan, die ich zwar sympathisch fand, aber mehr auch nicht. Bei den beiden hat mir ein bisschen die Tiefe gefehlt, die man in den Beziehungen der älteren Charaktere gespürt hat. Da die Zeitebene von 2000 aber hervorragend als Rahmen fungiert und auch schlüssig ist, hat mich das nicht allzu sehr gestört. Generell hatte ich den Eindruck, dass die älteren Charaktere überzeugender waren. Die Entwicklungen von 2000 waren etwas vorhersehbarer, die früheren nicht. Insgesamt eine wunderbare Geschichte, die zeigt, wie stürmisch die Zeiten damals waren und dass Frauen und Männer zu Kriegszeiten immer wieder mit schweren Schicksalsschlägen umgehen musste. Die Sprache ließt sich flüssig und die Kapitel haben sehr angenehme Längen. Das Cover könnte eventuell etwas irreführend sein, da man vielleicht eine schnulzige Liebesgeschichte erwarten könnte.

Fazit: Liebevoll erzählte Geschichte, die ich jedem weiterempfehlen kann, der gerne historisch eingebettete Geheimnisse lüftet!

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