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Veröffentlicht am 23.09.2022

Großartiger Auftakt einer neuen historischen Krimireihe

Fräulein vom Amt – Die Nachricht des Mörders
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Das Cover dieses historischen Krimis hatte mich sofort auf den ersten Blick angesprochen, die schwarz-weiße Sepia Fotografie, die eine Telefonistin im vergangenen Jahrhundert zeigt, hat mir von Beginn ...

Das Cover dieses historischen Krimis hatte mich sofort auf den ersten Blick angesprochen, die schwarz-weiße Sepia Fotografie, die eine Telefonistin im vergangenen Jahrhundert zeigt, hat mir von Beginn an gefallen. Sowohl Klappentext und Leseprobe hatten mich sehr neugierig gemacht, und auch die Lektüre des gesamten Buches hat gehalten, was sie versprach! Im Mittelpunkt steht die junge Alma Täuber, die in den legendären zwanziger Jahren ein sogenanntes Fräulein vom Amt war, und Telefonverbindungen herstellte, diese Arbeit; die mit Sicherheit keine leichte war, hatte mich irgendwie schon immer fasziniert. Mit der Protagonistin hat das Autorinnen Duo, das sich hinter dem Pseudonym Charlotte Blum verbirgt, eine sympathische, sehr authentische Figur geschaffen, die in ihrer Art und ihrem Selbstbewussten ihrer Zeit ein wenig voraus zu sein scheint. Wie Alma sich Widerständen, die ihr als Frau in den Weg gestellt werden, entgegen setzt, hat mir sehr gefallen. Während ihrer Tätigkeit auf dem Amt bekommt sie ein Telefonat mit, bei es offenbar um geheimnisvolle Machenschaften geht, Alma wird hellhörig, hat dies alles mit einer toten Frau zu tun, die in Baden-Baden aufgefunden wird? Da man Alma, due Verdacht schöpft, in Polizeikreisen nicht zu glauben scheint, beginnt sie auf eigene Faust zu ermitteln. Hierbei wird die junge Frau unterstützt von ihrer mehr als sympathischen und extrem aufgeweckten Freundin Emmi, mit der Alma eine Art WG teilt. Auch Polizeianwärter Ludwig, an dem Alma Gefallen gefunden zu haben scheint, kreuzt immer wieder ihren Weg und vertraut ihr offenbar weitaus mehr als seine Kollegen. Die Autorinnen haben einen tollen Reihen Auftakt präsentiert, der perfekt das Flair und die Atmosphäre im mondänen Baden-Baden in den zwanziger Jahren widerspiegelt. Kein reißerischer Actionthriller, eher ruhige unblutige Krimiunterhaltung mit historischem Hintergrund, ich fühlte mich perfekt unterhalten, spreche eine absolute Leseempfehlung aus und freu mich bereits jetzt auf den nächsten Band aus der Feder von Charlotte Blum!

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Veröffentlicht am 18.09.2022

Überzeugender Krimireihen Auftakt im Gastronomie Milieu

Teufelsfrucht
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Ich hatte eigentlich gar keine großen Erwartungen an dieses Buch, aber da ich ein Fan von lokalen Krimis und noch dazu Krimireihen bin, stand dieses hier schon lange auf meiner "Will-ich-unbedingt-lesen" ...

Ich hatte eigentlich gar keine großen Erwartungen an dieses Buch, aber da ich ein Fan von lokalen Krimis und noch dazu Krimireihen bin, stand dieses hier schon lange auf meiner "Will-ich-unbedingt-lesen" Liste. Und ich wurde tatsächlich nicht enttäuscht! Im Mittelpunkt steht Xavier Kieffer, ein sehr sympathischer Koch und Restaurant Inhaber, der mit seiner Gaststätte in Luxemburg ansässig ist. Ich war zugegebenermaßen noch nie in dieser Gegend und habe trotzdem das verwendete Lokalkolorit als sehr angenehm und gelungen empfunden und konnte mir die geschilderte Atmosphäre sehr gut vorstellen. Als in Kieffers Gasthof ein Gastrokritiker tot zusammen bricht, unser Protagonist sogar als Täter eines vermeintlichen Mordes in Verdacht gerät, wird der Koch selbst zum Ermittler. Die Krimihandlung ist nicht unbedingt durchweg spannend; was meiner Leseunterhaltung keinerlei Abbruch getan hat. Eher im Gegenteil, diese Art von unaufgeregten unblutigen Lokalkrimis fällt exakt in mein Beuteschema. Da ich selbst aus der Spitzengastronomie komme, haben mir die vielen verwendeten Fachbegriffe besonders gut gefallen. Überhaupt hat der Autor einen tollen, sehr angenehmen und flüssigen Schreibstil, der die Lektüre äußerst kurzweilig gestaltete. Auf jeden Fall werde ich diese Reihe weiter verfolgen, und spreche außerdem eine Leseempfehlung aus!

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Veröffentlicht am 13.09.2022

Hin und her gerissen

Das neunte Gemälde
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Bei diesem Buch "Das neunte Gemälde" von Andreas Storm bin ich hin und her gerissen, was die Bewertung angeht. Normalerweise bin ich mir doch sicher, hat es mir gefallen oder nicht, hier schwanke ich und ...

Bei diesem Buch "Das neunte Gemälde" von Andreas Storm bin ich hin und her gerissen, was die Bewertung angeht. Normalerweise bin ich mir doch sicher, hat es mir gefallen oder nicht, hier schwanke ich und kann auch gar nicht so einfach auf den Punkt bringen, woran es gelegen hat. Positiv ist auf jeden Fall, dass sich der Autor an ein brisantes und wichtiges Thema, nämlich Beutekunst aus dem Zweiten Weltkrieg, gemacht hat, deshalb hatte ich mich für die Lektüre entschieden, da ich einen spannenden Krimi erwartet hatte. Die Geschichte spielt auf mehreren Zeitebenen, jedes Kapitel wird mit Ort und Jahreszahl überschrieben, das gibt einem wenigstens eine recht gute Orientierung, wann und wo wir uns befinden. Trotzdem habe ich mich mit dem Lesen nicht leicht getan, was zum einem am ausufernden oft zu detailreichen Schreibstil, aber auch den vielen unterschiedlichen handelnden Personen und dem extremen Fachjargon aus der Kunstszene, schwierig für einen Laien wie mich, gelegen hat. Der Protagonist Lennard Lombert, wenn auch etwas sperrig und distanziert, was seinen Charakter und den Eindruck, den ich von ihm hatte betrifft, trotzdem mochte ich ihn irgendwo, weil er im Gegensatz zu manch anderem Ermittler aus aktuellen Krimis nicht rotzig frech, sondern sehr gebildet und stilvoll daher kommt. So war auch die Sprache des Autors angenehm gewählt und gehoben, teilweise aber eben auch zu kompliziert, so dass sich das Buch nicht einfach so weg lesen lässt, sondern extreme Konzentration erfordert, u. ich manchen Satz tatsächlich zweimal lesen musste, um bei der Stange zu bleiben. Der Kunstexperte Lombert wird also zum Ermittler, macht sich auf die Suche nach einem vermissten, dem sogenannten neunten Gemälde, was verbirgt sich dahinter? Er gerät in BKA-Untersuchungen, das Ganze erstreckt sich über mehrere Generationen, an und für sich wirklich eine tolle Idee, ein origineller Plot, wie ich fand, aber leider hat der Autor das Potential nicht ausgeschöpft, obwohl er Fiktion und Realität gekonnt verknüpfen konnte, aber mir hat einfach die Spannung gefehlt!

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Veröffentlicht am 13.09.2022

Berlin im August 1936

Drei Tage im August
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Bisher kannte ich Anne Stern durch ihre Reihe um die Hebamme Hulda Gold im Berlin der 20er Jahre, die mir außerordentlich gut gefällt. Aus diesem Grunde war ich unheimlich gespannt auf dieses neue Buch, ...

Bisher kannte ich Anne Stern durch ihre Reihe um die Hebamme Hulda Gold im Berlin der 20er Jahre, die mir außerordentlich gut gefällt. Aus diesem Grunde war ich unheimlich gespannt auf dieses neue Buch, das mich auf andere Art und Weise sehr berührt hat! Die Autorin nimmt uns mit in die deutsche Hauptstadt im Jahr 1936. Wir lernen die Protagonistin Elfie kennen, die als Hauptverantwortliche in einer Chocolaterie in der Prachtstraße Unter den Linden arbeitet. Elfie empfindet sich selbst als anders, in sich gekehrter als den Durchschnitt, sie hat oft zumindest gefühlt Probleme mit zwischenmenschlichen Beziehungen. Und doch oder gerade deshalb hatte ich sie von Anfang an ins Herz geschlossen. Die Situation in Deutschland verändert sich rasant, Juden und andere Bevölkerungsgruppen werden drangsaliert und bedroht. Dies wird am Schicksal einzelner, Weggefährten von Elfie, Freunde, Bekannte, Nachbarn der Protagonistin eindringlich geschildert. Anne Stern skizziert jeden einzelnen Charakter so detailliert und liebevoll, dass man sich alles perfekt vorstellen kann. Da ist der jüdische Buchhändler Franz, der um seine Existenz fürchtet, Elfies Kollegin Trude und Madame Conte, eine alte Dame, deren Leben sich dem Ende neigt, und eine zarte Freundschaft zu Elfie aufbaut und ihr ihre Lebensgeschichte beichtet. Auf diesem Wege erfahren wir auch so einiges über die Vergangenheit der Chocolaterie. Bei Drei Tage im August handelt es sich um eine leise liebevoll erzählte Geschichte, der man anmerkt, wie sehr Anne Stern ihre Figuren am Herzen liegen, wie viel sie ihr bedeuten. Aber auch, dass ihr Herz für Berlin brennt. Die Autorin weiß so viel über diese Stadt, und dieses Wissen teilt sie mit uns, was ein großer Genuss ist! Eingestreut sind ebenfalls einige kurze Kapitel, in der die Bäume, die legendären Linden zu uns sprechen. Auch dies ein originelkes Detail, das ich sehr gelungen fand. Danke für diesen Roman, danke für diese Geschichte mit bezaubernden Charakteren, die mich sehr bewegt hat. Anne Stern ist auf meiner Bestseller Liste der Autoren nochmal ein ganzes Stück nach oben geklettert.

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Veröffentlicht am 09.09.2022

Und zweitens kommt es anders als man denkt

In fünf Jahren
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Für mich war es das erste Buch der Autorin, ich war sehr gespannt, hatte eigentlich keinerlei Erwartungen, doch dann kam alles anders, ich wurde förmlich mitgerissen in eine atemberaubende Geschichte.......und ...

Für mich war es das erste Buch der Autorin, ich war sehr gespannt, hatte eigentlich keinerlei Erwartungen, doch dann kam alles anders, ich wurde förmlich mitgerissen in eine atemberaubende Geschichte.......und so ist es ja im real life auch oft! Wir lernen Protagonistin Dannie kennen, eine junge Frau auf der Überholspur des Lebens, Anwältin in New York, mit einem ebenso erfolgreichen Freund, mit dem sie sich verlobt, die beiden wollen heiraten, man fragt sich als Leser, was soll denn da nun noch kommen, ist doch schon alles perfekt.....und zweitens kommt es anders als man denkt, wie es eben auch im wirklichen Leben so ist! Dannie hat einen Traum, der sie überfällt, überwältigt, ist es etwas, das sie vorher sieht? Oder sind es versteckte Wünsche des Unterbewusstseins? Sie versucht sogar, diesen Traum mit einer Psychotherapeutin aufzuarbeiten. Wie sich dann letztendlich alles entwickelt, konnte ich jedenfalls als Leser nicht vorher sehen. Ich war überrascht, musste immer wieder unbedingt wissen, wie es weiter geht, und konnte deshalb das Buch nur sehr schwer zur Seite legen. Ein Übriges tut der mehr als flüssige und sehr angenehme Schreibstil von Rebecca Serle, die nun auf jeden Fall auf meiner Beobachtungsliste von favorisierten Autoren landen wird. Ehrlich gesagt hatte ich einen seichten Roman für die jüngere Generation erwartet und wurde hier doch als bekennende "ältere" Leserin in den 50gern perfekt unterhalten von einer echten Story mit Tiefgang, die mich sehr berührt hat. Die Charaktere sind extrem authentisch gezeichnet, ich hatte die Protagonisten alle eindeutig vor Augen, und jeden auf seine Art sehr gern. Neben der Hauptfigur Dannie ist dabei auch ihre beste Freundin Bella ein außergewöhnlicher Mensch, eine tolle Frau, die man vielleicht selbst gerne zur Freundin hätte. Auf jeden Fall gibt es die volle Punktzahl und eine absolute Leseempfehlung von mir! Das Ende war tatsächlich unerwartet, ich habe mich kurze Zeit gefragt, ist das nicht ein bisschen unglaubwürdig? Nein, ist es nicht, denn genau so ist das Leben: "Und zweitens kommt es anders als man denkt!" Leben ist das, was passiert, wenn man gerade andere Pläne macht. Auf kaum ein Buch passt dieser Spruch besser!

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