Cover-Bild Vinz Solo
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22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Langen-Müller
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: allgemein und literarisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 280
  • Ersterscheinung: 17.03.2023
  • ISBN: 9783784436579
Sebastian Beck

Vinz Solo

Roman
Vinzenz Karl Bachmeier, 1968 geboren in Artlhofen bei Landshut, unendlich weit entfernt von der Weltstadt München, ist Vollwaise, verhinderter Rockgitarrist, Beziehungstrottel und unehrenhaft entlassener Oberministrant. Vinz kämpft sich durch die späte Pubertät – im Grunde immer nur auf der Suche nach der einen großen Liebe. Eine Jugend in den 1980er-Jahren mitten in der tiefsten bayerischen Provinz, dort wo Kirche und Wirtshaus das Leben dominieren und wo die Oberlinke, die von Ihrem Hof aus einen Drogengroßhandel betreibt, genauso dazugehört wie Hochwürden "Onkel Willi", der Spendengelder veruntreut. Ob die drei Wünsche, die Vinz quälen, am Ende überhaupt noch eine Rolle spielen? Ob seine Suche nach einem Leben, das sich zu leben lohnt, ihn erwachsener gemacht hat? Schau ma moi, dann seng ma‘s scho...

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.04.2023

Beste Unterhaltung

2

In der niederbayerischen Provinz ticken die Uhren anders – zumindest meint man dies zu wissen. Und wenn man sich mit Vinzenz Bachmeier näher beschäftigt, scheint dies auch zu stimmen. Nun, er ist in Artlhofen, ...

In der niederbayerischen Provinz ticken die Uhren anders – zumindest meint man dies zu wissen. Und wenn man sich mit Vinzenz Bachmeier näher beschäftigt, scheint dies auch zu stimmen. Nun, er ist in Artlhofen, das liegt bei Landshut, aufgewachsen und hier verbringt er auch seine Jugend, hier wird er erwachsen. Das Dorf hat 853 Einwohner. „Hätte man allerdings noch Schweine und Legehühner mitgezählt, Artlhofen wäre eine Großstadt gewesen.“

Schon der Anfang verspricht viel, das Erwachsenwerden eines Pubertierenden kann nur gut und unterhaltsam werden. Und genau das ist es auch. Sebastian Beck kennt sich aus, er ist selbst auf dem Land aufgewachsen, Parallelen zu seinem Protagonisten sind durchaus vorhanden.

Gleich mal offenbart Vinz drei Wünsche, die er sich unbedingt erfüllen will. Naja, einem Fast-Kumpel die Freundin ausspannen – ob das klappen wird? Ein eigenes Auto dagegen hat er dann bald, auch wenn dies eher eine Klapperkiste ist. Ein „humorloses Spießerauto für Komödienstadel-Glotzer…“ ist sein Commodore, aber immerhin verspricht sein fahrbarer Untersatz Freiheit ohne Ende. Und mit einem ganz besonderen Modell der ersehnten E-Gitarre könnte er als Musiker ganz groß rauskommen. Auch dieser Wunsch ist nicht nur Träumerei. Vinz spielt in einer Band, sie nennen sich The Holy Shit. Schon der Bandname ist Programm. Nicht immer treffen sie jeden Ton und doch spielen sie auch mal in München, zwar nur als Vorgruppe, aber immerhin!

Es sind prägende Jahre. Das Lebensgefühl der 80er wird lebendig. Vinz lässt sich treiben, findet in Kowalczyk einen väterlichen Freund und Arbeitgeber, der ihm Halt gibt. Die Kirche hat viel Einfluss, er wird mit Drogen konfrontiert und gegen die WAA in Wackersdorf muss natürlich demonstriert werden. Er probiert sich aus, er übertreibt nicht nur ein bisschen, er geht an Grenzen und darüber hinaus. Dies alles und noch viel mehr macht „Vinz Solo“ aus. Einen Beziehungstrottel nennt er sich und doch begegnet ihm auch die Liebe, wenngleich nicht alles von Dauer ist. Es ist bei ihm genau so, wie es bei vielen, wie es bei den meisten ist. Da ist er keine Ausnahme.

Sebastian Beck erzählt mit Witz und Hintersinn von Vinz, ich bin ihm gerne gefolgt, habe des Öfteren geschmunzelt und zuweilen laut gelacht. Aber nicht nur das, nicht alles ist Spaß, es wird ernst, bitterernst. Auch diese Seite des Lebens bekommt er zu spüren.

Ein prägendes Stück seines Weges habe ich Vinz begleitet, er hat mich bestens unterhalten. Der Zeitgeist der 80er Jahre auf dem Lande ist gut eingefangen. Sich finden, seinen Weg suchen ist gar nicht so einfach, die Dörfler und ihr zuweilen eingeschränkter Blickwinkel, ihre kleine Welt, sind aufs Beste dargestellt. Der locker-leichte, humorige Schreibstil hat ein Übriges getan, es waren kurzweilige und vergnügliche Lesestunden.

Vinz, machs guad, du wirst es schon packen, das Leben. Mit allen Höhen und Tiefen, eh klar.

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Veröffentlicht am 13.04.2023

Vinz Solo, ein junger Mann aus der bayerischen Provinz

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Im Mittelpunkt dieses Romans steht Vinzenz Bachmaier, genannt Vinz, ein junger Mann, Anfang zwanzig, der in einem kleinen Dorf in der bayerischen Provinz wohnt. Viele Klischees werden bedient, der extreme ...

Im Mittelpunkt dieses Romans steht Vinzenz Bachmaier, genannt Vinz, ein junger Mann, Anfang zwanzig, der in einem kleinen Dorf in der bayerischen Provinz wohnt. Viele Klischees werden bedient, der extreme engstirnige Katholizismus, die Kleingeistigkeit von Vinzenz' Umfeld. Doch Vinz versucht zumindest scheinbar auszubrechen, er wünscht sich eine Freundin, doch ist er dafür tatsächlich cool genug? Eher nicht! Er möchte ein Star in seiner Band werden, spielt Gitarre, alles übliche Parameter eines jugendlichen Lebens. Das Buch startet sehr humorvoll, anfangs mochte ich den Schreibstil des Autors sehr, doch nach und nach wird die Handlung immer zäher, die abwechslungsreiche Kurzweil ließ leider mehr und mehr nach. Spätestens ab der Mitte musste ich mich tatsächlich oft zwingen, das Buch wieder zur Hand zu nehmen. Der Protagonist kommt mit Drogen in Berührung, muss für kurze Zeit sogar ins Gefängnis, eigentlich spannende Begebenheiten, doch Sebastian Beck schafft es in meinen Augen nicht, den eigentlich vielversprechenden Plot mit genügend Leben zu füllen. Das offene Ende passt zwar gut zu Vinz' Alter, in dem noch vieles passieren kann, und man nicht festgelegt sein muss. Insgesamt hätte ich mir aber oft einen roten Faden gewünscht und mehr Struktur. Schade! Ich hatte mir mehr versprochen!

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