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Veröffentlicht am 22.06.2020

Überholt und unreflektiert

Ozelot und Friesennerz
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„Ozelot und Friesennerz – Roman einer Sylter Kindheit“ von Susanne Matthiessen, Ullstein Verlag

Susanne Matthiessen erzählt von ihrer Kindheit in den 70er Jahren auf Sylt. In den einzelnen Kapiteln thematisiert ...

„Ozelot und Friesennerz – Roman einer Sylter Kindheit“ von Susanne Matthiessen, Ullstein Verlag

Susanne Matthiessen erzählt von ihrer Kindheit in den 70er Jahren auf Sylt. In den einzelnen Kapiteln thematisiert sie den „Ausverkauf der Insel“, Begegnungen mit schillernden Persönlichkeiten / Gäste der Insel und dem alltäglichen Leben der Insulaner. Der Fokus liegt hier vor allem auf das elterliche Geschäft, der Pelznäherei. Und da damals Pelz zu tragen, nicht nur ein Modetrend sondern einen ganzen Lebensstil prägte, läuft der Laden gut und die Kunden lassen großzügig Geld.
Mir fällt es schwer, eine genaue Inhaltsangabe zu schreiben, weil Susanne Matthiessen in losen Kapiteln keine zusammenhängende Geschichte sondern eher einzelne Erzählungen und kurze Anekdoten beschreibt. Was nicht unbedingt schlecht sein muss. Hier jedoch, fehlt so einiges.
Gefreut habe ich mich, auf die Erzählungen der so beworbene Kindheit in den 70ern und besonders, das Leben auf der Insel. Dieser Part kommt, mir persönlich, viel zu kurz. Gerade zu emotionslos schreibt die Autorin von ihren Erinnerungen. Selbst die Erzählung, in der sie als Kleinkind von Sommergästen in eine andere Stadt entführt wird, wirkt seltsam teilnahmslos.
Ich wollte das Buch wirklich gerne mögen. Als dann jedoch der Satz kam „[…] Und natürlich, weil man nicht nur im Café Orth denkt, dass die Schwarzen in Afrika alle nackt sind und Muschelketten tragen. […]“, war klar, dass ich diesem Buch nichts mehr abgewinnen konnte. Und das ist wirklich selten. Problematisch finde ich vor allem, dass der Satz einfach so stehen gelassen wird. Wie vieles andere in diesem Buch auch. Das wirkt einfach unreflektiert und überholt.

An dieser Stelle des Buches geht es um einen traditionellen Sylter Eisbecher, dessen Verzierung aus einem nackten Baby, aus dunkler Schokolade besteht.

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Veröffentlicht am 07.06.2020

Dirty Greenhorn

Das Schlimmste kommt noch oder Fast eine Jugend
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In "Das Schlimmste kommt noch" erzählt Charles Bukowski von seiner Kindheit und Jugend in den 30er bis 40er Jahre, welche er an der Westküste der USA verbrachte.

Eine schöne Kindheit mit Wohlstand und ...

In "Das Schlimmste kommt noch" erzählt Charles Bukowski von seiner Kindheit und Jugend in den 30er bis 40er Jahre, welche er an der Westküste der USA verbrachte.

Eine schöne Kindheit mit Wohlstand und Harmonie im Golden State, ist hier leider nicht zu erwarten. Bukowski wird als Kind von dem Vater mit einem Lederriemen verprügelt, wenn er auch nur einen Grashalm nach dem Mähen stehen gelassen hatte. Hilfe von seiner Mutter bekommt er nicht, sie ist dem Vater hörig. Auch sie wird von ihm misshandelt und regelmäßig betrogen.

Die Erzählungen seiner Jugend lassen erste Alkoholprobleme erkennen. Im Kollege nähert er sich dann dem Schreiben an, bricht dieses dann jedoch ab.

Der Schreibstil von Bukowski ist klar und wirkt ehrlich. Für mich persönlich ist er zu sehr, und fast schon pubertär, auf das männliche Ejakulat fixiert. Mehr hätte ich lieber über seine Schreibanfänge und seinen Zugang zur Literatur erfahren. Deswegen gibt es von mir auch nur 4 Sterne.

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Veröffentlicht am 06.06.2020

Schnee landet immer oben

Die Tribute von Panem X. Das Lied von Vogel und Schlange
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In "Die Tribute von Panem X - Das Lied von Vogel und Schlange" erfahren wir wie der junge Coriolanus Snow zu dem unerbittlichen Präsidenten wird, wie wir ihn kennen.

Das Buch schneidet interessante Themen ...

In "Die Tribute von Panem X - Das Lied von Vogel und Schlange" erfahren wir wie der junge Coriolanus Snow zu dem unerbittlichen Präsidenten wird, wie wir ihn kennen.

Das Buch schneidet interessante Themen wie Machtverhältnisse und Gewissenskonflikte an. Jedoch ist die Liebesgeschichte zu konfus erzählt und wirft zum Ende hin zu viele Fragen auf.

Es hat Spaß gemacht, Panem mal wieder Besuchen zu können und zu erfahren wie sich die Spiele entwickelt haben. Auch die Entstehung des Lieds "Hanging Tree" war eine schöne Anekdote für Panem Fans.

Für mich erreicht dieser Band trotzdem nicht die Intensität der vorigen Bände.

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Veröffentlicht am 06.06.2020

Die Familie als Mikrokosmos (Spoiler)

Der Zopf meiner Großmutter
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"Der Zopf meiner Großmutter" ist das 10. Buch von Alina Bronsky und thematisiert den Mikrokosmos einer geflüchteten russischen Familie.

Das Oberhaupt dieser, ist Großmutter Margo. Sie führt die kleine ...

"Der Zopf meiner Großmutter" ist das 10. Buch von Alina Bronsky und thematisiert den Mikrokosmos einer geflüchteten russischen Familie.

Das Oberhaupt dieser, ist Großmutter Margo. Sie führt die kleine Familie, zu der noch Großvater Tschingis und Maxim gehört, mit strenger Hand.

Die Geschichte beginnt damit, dass sich der Großvater neu verliebt und nach und nach das besondere Familienkonstrukt offenbart wird. Gleich zu Beginn werden jedoch viele Fragen aufgeworfen, die zum Teil unbeantwortet bleiben.

(Spoiler!)

Warum genau wächst Maxim bei seinen Großeltern auf und nicht bei seinem leiblichen Vater, der gefühlt nur ums Eck wohnt?! Was hat es mit der ominösen Firma des Großvaters zu tun? Und was hat es mit dessen plötzlichen Tod auf sich?

Das Buch strotzt so von verbalen Bösheiten, dass ich mich persönlich erst daran gewöhnen musste. Vielleicht war es mir auch etwas zu nah... Auch wenn es sehr gut geschrieben ist, konnte es mich nicht ganz überzeugen.

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Veröffentlicht am 07.05.2020

Nicht nur Tyrion Lennister hat eine ganze Schlacht „verpennt“

Der kleine Hobbit
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Der kleine Hobbit läutet den Auftakt des Tolkien Epos Der Herr Der Ringe ein. Daher fällt es mir sehr schwer, dieses Buch einzeln zu betrachten.

Bilbo Beutlin bekommt unerwarteten Besuch von seinem alten ...

Der kleine Hobbit läutet den Auftakt des Tolkien Epos Der Herr Der Ringe ein. Daher fällt es mir sehr schwer, dieses Buch einzeln zu betrachten.

Bilbo Beutlin bekommt unerwarteten Besuch von seinem alten Bekannten Gandalf, der Zauberer, und einem 13-köpfigen Zwergentrupp. Letztere plündern ihm nicht nur die Speisekammer, sondern wollen ihn auch noch für einen waghalsigen Plan engagieren. Die Zwerge wollen ihren gestohlenen Schatz vom Drachen Smaug wiedererlangen. Das kommt dem eher bequemen Gemüt eines Hobbits, wie Bilbo einer ist, gar nicht gelegen…

Es erwarten den Lesenden, neben der großen Aufgabe, den Drachen zu bezwingen, viele kleinere Abenteuer und ein erster Einblick in die Welt Tolkiens.

Der Schreibstil ist am Anfang etwas gewöhnungsbedürftig, da der Erzähler sich im Text neben dem Erzählen auch an den Lesenden wendet und manche Sachverhalte (teilweise eine ganze Schlacht) im Nachgang erst aufgeklärt werden. Was für mich hier der einzige negative Aspekt neben der zum Teil nur "angespielten" Abenteuer unserer kleinen Helden bildet.

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