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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.09.2019

Gelungen!

Wolfskrieg
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Uthred erreicht ein Hilferuf aus Mercien. Trotz seines Alters und eigentlichen Ruhestandes reist er in Englands Süden. Doch dort angekommen, stellt er fest, daß er auf eine List hereingefallen ist. Während ...

Uthred erreicht ein Hilferuf aus Mercien. Trotz seines Alters und eigentlichen Ruhestandes reist er in Englands Süden. Doch dort angekommen, stellt er fest, daß er auf eine List hereingefallen ist. Während seiner Reise fiel der Nordmann Grimmarson in seine Länder ein und raubte ihm sein Liebstes. Uthred weiß, daß er sich nicht von Wut und Verzweiflung leiten lassen darf, wenn er auch diesen Kampf gewinnen will.

"Wolfskrieg" von Bernard Cornwell ist bereits der 11. Band der Serie. Dies fand ich erstaunlich - denn ich habe es nicht bemerkt. Da hat der Autor wirklich eine gute Arbeit geleistet! Uthred wurde mir wunderbar nahe gebracht. Es hat mich berührt, wie dieser ältere Krieger merkt, daß er körperlich nicht mehr mithalten kann und über sein Leben nachdenkt. Er versteht, daß er körperliche Kraft durch sein Wissen und geistige Fähigkeit ersetzen muß. Bernard Cornwell schreibt imposant. Er vermittelt Wissen rund um die Zeit und läßt nichts aus. Sowohl die schönen Seiten, als auch die Brutalität werden hier sehr detailreich beschrieben. Man lernt und erlebt dabei hautnah dir Differenzen zwischen Arm und reich und vor allem die Historie Englands. Hier merkt man deutlich, wie intensiv der Autor recherchiert hat. Man nimmt man wirklich Wissen mit!

Veröffentlicht am 08.09.2019

Manchmal ist ein Neustart besser

Honigblütentage
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Valerie hat viele Probleme. Ihre Tochter will ans andere Ende der Welt und ihr Mann ist ihr völlig fremd geworden. Nun schickt ihre Chefredakteurin sie auch noch auf den Heidschnuckenweg. Ihr Auftrag: ...

Valerie hat viele Probleme. Ihre Tochter will ans andere Ende der Welt und ihr Mann ist ihr völlig fremd geworden. Nun schickt ihre Chefredakteurin sie auch noch auf den Heidschnuckenweg. Ihr Auftrag: Ein Artikel über das Pilgern und die Selbstfindung. Valerie macht sich widerwillig auf den Weg. Schnell sind die Füße wund und der Rücken schmerzt. Zuflucht findet sie in der Pension von Annegret, die sich rührend um sie kümmert und ihr die Natur, Kräuterheilkunde, Imkerei und vor allem den Bienenzüchter näher bringt....


"Honigblütentage" von Sofie Cramer ist mein absolutes Sommerhighlight gewesen. Der Roman sprüht vor sommerlicher Frische. Sofie Cramer schreibt herrlich frisch und fröhlich, mit gekonntem Humor und verbreitet einfach gute Laune. Man meint, den Heidschnuckenweg vor sich zu sehen und bekommt ein Gefühl für diese tolle Landschaft. Es ist einfach alles sehr realistisch dargestellt. Auch die Bewohner des Dorfes sind sehr gut beschrieben. Ihre Ecken und Kanten sind sehr deutlich. Und typisch Landbevölkerung. Hart aber herzlich. Genau das mag ich so an ihnen. Valerie durchlebt hier eine starke Entwicklung und es ist schön, wie sie ihr Leben neu ordnet. Dabei läßt sie fast keinen Fettnapf aus und gerade der Beginn ihrer Pilgerreise treibt die Lachtränen in die Augen. Zum Schluß wünscht man sich, so mutig zu sein wie Valerie. Denn sie zeigt, daß man einfach mal machen sollte, was man für sich selbst als das Beste betrachtet.

Veröffentlicht am 07.09.2019

Keine leichte Kost

Was in unseren Sternen steht
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Jess hat sich wenige Monate nach der Geburt des gemeinsamen Sohnes William von Adam getrennt. Adam, untreu und unzuverlässig, zog nach Frankreich und führt dort seitdem erfolgreich ein Hotel. Seitdem sind ...

Jess hat sich wenige Monate nach der Geburt des gemeinsamen Sohnes William von Adam getrennt. Adam, untreu und unzuverlässig, zog nach Frankreich und führt dort seitdem erfolgreich ein Hotel. Seitdem sind 10 Jahre vergangen. Als Jess erfährt, daß ihre Mutter an einer tödlichen Erbkrankheit leidet und auch sie sehr wahrscheinlich daran erkranken wird, hat sie eine Mission: Adam und William sollen sich miteinander anfreunden. Doch dies wird ein holpriger Weg....


Catherine Isaac und ihr Roman "Was in unseren Sternen steht" ist keine leichte Kost. Zu schwer wiegt das eigentliche Thema - auch wenn es nicht unbedingt im Vordergrund steht. Doch man kann es nicht verdrängen. Dadurch macht das Buch nachdenklich. Will man wirklich wissen, was die Zukunft bereit hält? Oder lebt man lieber in den Tag hinein? Zugleich überkommt einen eine gewisse Traurigkeit. Denn Jess und ihre Mutter sind von Beginn an sympathisch und das Schicksal, was ihre Mutter gerade erleidet und was Jess noch bevorsteht, haben beide nicht verdient. Trotz allem hat die Autorin es geschafft, auch ein paar humorvolle Szenen einzuarbeiten so ist die Annäherung von Adam an seinen Sohn manchmal so zwanghaft, daß es schon komisch wirkt. Adam läßt kein Fettnäpfchen aus. Catherine Isaac schreibt sehr gefühlvoll und der Handlung entsprechend. Sie gibt der Krankheit ein Gesicht und man kann sich sehr reell vorstellen, was dies für die Erkrankten und ihre Angehörigen bedeutet. Dadurch ist das Buch nicht einfach so für zwischendurch - und erst recht nicht als leichte Sommerlektüre zu lesen. Es ist tiefgründig und wirkt nach.

Veröffentlicht am 07.09.2019

Schwach

Jagd auf die Bestie (Ein Hunter-und-Garcia-Thriller 10)
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Robert Hunter, Profiler beim LAPD, folgt Lucien Folter. Dieser ist aus der Sicherheitsverwahrung geflohen. Er liebt Gewalt und ist dabei hochintelligent. Und Folter lockt Hunter - wird er in die Falle ...

Robert Hunter, Profiler beim LAPD, folgt Lucien Folter. Dieser ist aus der Sicherheitsverwahrung geflohen. Er liebt Gewalt und ist dabei hochintelligent. Und Folter lockt Hunter - wird er in die Falle tappen?

Bisher hat mich Chris Carter immer überzeugt. Wie gesagt - bisher. Diesmal leider nicht. Zwar ist der Schreibstil wie gewohnt flüssig und gut lesbar, der Fall jedoch wenig überzeugend. Die Helden tapseln so durch die Handlung, zu viel wird dem Zufall überlassen. Insgesamt wirkt das Buch ziemlich ideenlos. Was sich schon im Namen des gewalttätigen Killers widerspiegelt - Folter. Wie originell. Irgendwie habe ich den Eindruck, Chris Carter fiel hier nicht mehr viel ein. Kein Wunder - es ist der 10. Band. Vielleicht nutzt sich die Serie auch langsam ab.

Veröffentlicht am 05.09.2019

Einfach empfehlenswert

Café Engel
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Im Jahre 1951 wird in ganz Wiesbaden gebaut und modernisiert. Auch Hilde möchte das Café Engel moderner und heller gestalten, denn direkt nebenan hat die Konkurrenz ein modernes Café eröffnet und die Kunden ...

Im Jahre 1951 wird in ganz Wiesbaden gebaut und modernisiert. Auch Hilde möchte das Café Engel moderner und heller gestalten, denn direkt nebenan hat die Konkurrenz ein modernes Café eröffnet und die Kunden sind begeistert. Nur die Eltern wollen in ihren Plan nicht einwilligen. Heinz und Else Koch hängen an der "guten alten Zeit". Dabei könnte alles so schön sein: Hildes Brüder sind aus dem Krieg zurückgekommen. Wilhelm sucht seinen Weg als Schauspieler und feiert dabei große Erfolge - besonders bei den Frauen. Sein Bruder August hat mit den Erinnerungen aus dem Krieg zu kämpfen. Er verliebt sich ausgerechnet in Swetlana, eine junge Russin. Daß diese Liebe seine Familie in Konflikte bringen wird, ist ihm sofort klar. Er ist bereit, für seine Liebe zu kämpfen. Auch Hilde muß für ihre Liebe kämpfen, denn ihr Ehemann Jean-Jacques ist mit seiner Rolle in der Familie und im Cafe unzufrieden. Er hat eigene Pläne und will sie unbedingt in die Tat umsetzen.

So steht den Mitgliedern der Familie Koch eine turbulente Zeit bevor. Werden sie auch diese Prüfungen gemeinsam überstehen?

Der zweite Teil der Serie um die Familie Koch und ihr Cafe Engel ist wieder sehr unterhaltsam. Das Buch ist ein Fenster in die Nachkriegszeit. Die Aufbruchstimmung der 50er Jahre ist deutlich spürbar. Es ist wenig Platz für Leute, die an den alten Zeiten hängen. Da sind Konflikte vorprogrammiert. Die Geschichte zeigt aber auch, wie wichtig es ist, eine intakte Familie und gute Freunde zu haben. Da kann man streiten und auseinander gehen, Hauptsache man findet später wieder einen Weg zurück und kann vergeben.
Dieses Buch ist in einer so herzlichen Art geschrieben, da kann man keiner Person böse sein. Selbst wenn sie noch so im Unrecht ist, man findet immer eine Seite an ihr, die dann auch wieder Verständnis beim Leser auslöst. Am Ende hat man die ganze Familie und ihre Freunde ins Herz geschlossen und ist gespannt, was die Zukunft für sie alle bringen wird.