Cover-Bild Mallows oder Katzengrütze
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16,00
inkl. MwSt
  • Verlag: fabulus Verlag
  • Genre: Kinder & Jugend / Kinderbücher
  • Seitenzahl: 168
  • Ersterscheinung: 02.09.2019
  • ISBN: 9783944788708
Sonja Ruf

Mallows oder Katzengrütze

»Ihr werdet den Fernseher nicht vermissen, meine Knöpfchen, und wisst ihr auch warum? Weil sowieso der Strom abgestellt wird.«

Anstatt zu verreisen, müssen die Zwillinge Chelsea und Jordan in Gotha bleiben. Ihre seit langem arbeitslose Mutter ist fort; angeblich kann sie auf die Schnelle in der Südsee Geld verdienen. Allein, ohne Strom für Licht und Herd, mit Haferflocken und 15,87 Euro sollen die Zehnjährigen eine Woche überstehen. Sie grillen Marshmallows über Kerzen, gruseln sich im Dunkeln und meistern ihre Nöte. Ein Klingelton, der sich anhört wie vom Handy der Mutter, lockt sie in die Kellergewölbe von Schloss Friedenstein. Dort müssen sie sich bewähren.

»Mallows oder Katzengrütze«, Sonja Rufs zwölftes Buch, ist ihr erster Roman für Kinder. Kritiker rühmen die Leichtigkeit und Treffsicherheit ihres Erzählens. Das Sachbuch »Kein Herbst ohne Blätter«, das sie gemeinsam mit Tilmann Stottele herausbrachte, kam auf die Auswahlliste zum Deutschen Jugendliteraturpreis.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.09.2019

Realistisches Kinderbuch mit einem spannenden Geheimnis

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Kurzmeinung:

Ein interessantes Abenteuer hat die Autorin Sonja Ruf hier geschrieben.
Interessant daran war die Tatsache, dass die beiden Hauptprotagonisten Zwillinge sind und zehn Jahre alt.
Dazu die ...

Kurzmeinung:

Ein interessantes Abenteuer hat die Autorin Sonja Ruf hier geschrieben.
Interessant daran war die Tatsache, dass die beiden Hauptprotagonisten Zwillinge sind und zehn Jahre alt.
Dazu die Thematiken des Überlebenskampfes der arbeitslosen Mutter, bis hin zu dem Thema: kein Geld, kein Strom und der Frage, wie die Kinder mit dieser Situation umgehen.
Finde ich gut dargestellt.

Darum geht’s:

Sommerferien.
Genau die sind für die zehnjährigen Zwillinge Chelsea und Jordan gestartet.
Leider ist der geplante Urlaub von jetzt auf sofort aber gestrichen und nur eine Nachricht ihrer Mutter erwartet die beiden.
Denn die hat sich aufgemacht für eine Woche gutes Geld zu verdienen, das der Familie zugutekommt.
Die jahrelange Arbeitslosigkeit hat die Familie geprägt und so verwundert es die beiden Kinder nicht, dass ihre Mutter in die Südsee ist um zu arbeiten.
Zurückgelassen hat sie außer der Nachricht noch Geld für eine Woche in Höhe von 15,87 Euro.
Nur was sollen die beiden mit dem Geld anfangen und ohne Strom überleben?
Dabei ist dies erst der Anfang ihres Abenteuers, denn aus Zufall treffen die beiden im Kellergewölbe von Schloss Friedenstein auf ein Geheimnis.

Der erste Blick:

Beim ersten Blick war ich neugierig. Zum einen wegen des Titels und dem strahlend gelben Cover.
Dazu der Klappentext der sich interessant anhört. Zum einen zwei Kids allein mit wenig Geld und die Mutter ab in die Südsee.
Der erste Gedanke war, das kann doch nicht sein, aber dann war ich gespannt was die beiden im Kellergewölbe von Schloss Friedenstein finden und wie die beide ohne Strom und allein zurechtkommen und ich finde es sehr gut umgesetzt.

Meine Meinung dazu:

Bei diesem Buch habe ich mir sehr genau die Kapitelüberschriften angesehen und war gespannt was sich hinter Ekel- Schokolade und Katzengrütze versteckt und bin begeistert.
Zum einen, wie die Autorin hier dieses schwierige Thema der Arbeitslosigkeit und er Hilflosigkeit des Elternteils, in dem Fall die Mutter darstellt und zum anderen, wie die Zwillinge Chelsea und Jordan, in ihren jungen Jahren gewohnt sind ohne Strom zu leben oder sich von Haferflocken zu ernähren.

Die Struktur und die Verdeutlichung des Alltags ist nicht aus der Luft gegriffen und somit authentisch und leider nur allzu wahr.
Dazu die beiden Kids, die trotz der Umstände sich Situationsbedingt anpassen und versuchen das Beste daraus zu machen, sei es auch sich selbst aufzumuntern oder zu unterstützen, auch wenn sie sich nicht immer grün sind gefällt mir.

Dazu die Entdeckung eines Geheimnisses und der Umgang mit selbigen ist hier gut inszeniert in Szene gesetzt worden.

Fazit

Ein interessante Buch über unerwartete Situationen und Geheimnisvolle Entdeckungen.

Veröffentlicht am 02.09.2019

Außergewöhnliches und realitätsnahes Kinderbuch

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Kurzmeinung:
Eindrucksvolle und schonungslos ehrliche Einblicke in das Leben zweier Kinder, das von einem unerwarteten Abenteuer durcheinandergewirbelt wird. Obwohl einige Aspekte der Handlung nicht ganz ...

Kurzmeinung:
Eindrucksvolle und schonungslos ehrliche Einblicke in das Leben zweier Kinder, das von einem unerwarteten Abenteuer durcheinandergewirbelt wird. Obwohl einige Aspekte der Handlung nicht ganz meinen Geschmack treffen, bin ich sehr beeindruckt und kann das Buch auf jeden Fall empfehlen!




Der erste Blick:
Die Aufmachung des Hardcover Buchs fällt direkt ins Auge: leuchtende Gelbtöne bestimmen das Cover, die Schrift ist geprägt und der Buchschnitt in intensivem Blau bietet einen auffälligen Kontrast.
Ein Inhaltsverzeichnis zu Beginn hilft, schnell die einzelnen Kapitel zu finden.
Die Geschichte wird in der dritten Person erzählt, fast ausschließlich aus Sicht der beiden Kinder.
Das Buch spielt in Gotha, das interessant und anschaulich beschrieben wird. Ich kenne die Stadt nicht, konnte sie mir aber sehr gut vorstellen. Auch bekannte Sehenswürdigkeiten sind in die Erzählung integriert.

Meine Meinung
Die ersten Seiten habe ich geradezu inhaliert.
Sonja Rufs poetischen Schreibstil finde ich sehr ansprechend. Immer wieder hält sie in der Erzählung für einen Moment inne und beleuchtet eine Szene näher. Dabei wird jedoch nie der Lesefluss gestört im Gegenteil, alles wird so deutlich vorstellbar.
Das Buch zeichnet sich durch eine gehobene Sprache aus, in der deutlich der Stil der Autorin erkennbar ist, den ich bereits in ihren Romanen für Erwachsene sehr mochte. Hier sind Wortwahl und Satzbau jedoch kindgerecht angepasst und gut verständlich. Das Buch ist einfach zu lesen, und meinem Empfinden nach ideal für die Zielgruppe (Kinder ab 8).
Die Geschichte beginnt verhältnismäßig langsam, jedoch nicht langweilig und es bietet sich die Gelegenheit, die Zwillinge Chelsea und Jordan schon zu Beginn recht gut kennenzulernen. Die beiden Hauptfiguren wirken sorgfältig und detailliert ausgearbeitet, ich habe schnell das Gefühl „Ich kenne diese Kinder.“.
Hier erhält man auch gleich einen Einblick in die haarsträubenden Lebensumstände der beiden. Diese sind sehr anschaulich und realistisch beschreiben, was ich traurig und ein wenig beklemmend finde. Der „soziale Absturz“ der Familie, die Armut und die Hilflosigkeit sind schließlich nicht frei erfunden, sondern für unzählige Kinder die tägliche Lebensrealität. Soja Ruf verliert hier nicht viele Worte und dramatisiert nichts, sondern schildert nur beinahe beiläufig die Realität aus Sicht der Kinder, die nur diese Art zu Leben kennen. Ich hätte heulen können und es hat mich sehr beeindruckt, wie gut die Autorin die Situation „erlebbar“ macht.
So fand ich etwa das erste Drittel des Buchs annähernd perfekt.

Ab einem gewissen Punkt empfand ich die Handlung allerdings als etwas langsam. Einige Stellen fand ich unnötig in die Länge gezogen, beispielsweise war mir auch das Ende etwas zu lang, da ich hier den Eindruck hatte, es wurde noch einmal ein neues Thema begonnen. Trotzdem fand ich die Geschichte bis zum Ende interessant.

Eine später hinzu gekommene Figur, fand ich im Gegensatz zu allen anderen ein wenig befremdlich, er wirkte auf mich wie eine Parodie und gefiel mir von der Namensgebung bis zum Äußeren überhaupt nicht. Ähnlich erging es mir mit den Schilderungen eines fiktiven Staates und dessen Königin, die überhaupt nicht meinen Geschmack bzw. Humor trafen. Ich vermute allerdings, dass die Zielgruppe damit weniger Probleme hat als ich und das Ganze vielleicht lustig findet.
Zum Teil war ich ein wenig überrascht wegen der derben Wortwahl (Schimpfwörter etc), aber realistisch betrachtet kennen die meisten Kinder diese oder ähnliche Ausdrücke ohnehin und es entspricht sicher auch der Realität, dass in vielen Familien, ein grober Umgang miteinander herrscht. (Die Darstellung im Buch empfinde ich als ruppig, aber nicht lieblos.)
An einigen Stellen hätte ich mir gewünscht, dass die Kinder mehr Fragen zu seltsamen Situationen äußern oder irgendeine Figur gewisse Handlungsweisen bzw. Pläne aufgrund moralischer Bedenken in Frage stellt. (Details kann ich hier nicht nennen ohne zu spoilern.)
Insgesamt gefiel mir das Buch ziemlich gut. Ich habe mich entschieden, trotz einiger Kritikpunkte, keine Sterne bei meiner Bewertung abzuziehen, weil ich der Meinung bin, dass der Großteil meiner Kritik für die Zielgruppe nicht relevant ist. Außerdem finde ich die positiven Aspekte so gut gelungen, dass ich das Bedürfnis verspüre, das mit meiner Rezension zu würdigen.

Fazit:
+ realistische Darstellung der Lebensumstände
+ gehobene Sprache, sehr schöner Schreibstil
+ spannende und außergewöhnliche Geschichte

- gegen Ende ein paar Abschweifungen
- eine Figur und kleine Situationen nicht mein Geschmack

Veröffentlicht am 07.09.2020

Außergewöhnliches Buch

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Inhalt:

In dieser Geschichte lernt man die Zwillinge Chelsea und Jordan kennen. Bei ihnen fangen gerade die Sommerferien an, doch anstatt wie andere Kinder in den Urlaub zu fahren, finden sie einen Brief ...

Inhalt:

In dieser Geschichte lernt man die Zwillinge Chelsea und Jordan kennen. Bei ihnen fangen gerade die Sommerferien an, doch anstatt wie andere Kinder in den Urlaub zu fahren, finden sie einen Brief ihrer Mama. Die ist in der Südsee, denn da kann sie schnelles Geld verdienen. Ohne Mama, Strom und nur 15,87 Euro für Essen versuchen sie die Tage zu meistern. Bei einem Streifzug machen sie eine überraschende Entdeckung und schlittern damit in ein Abenteuer.

Meine Meinung:

Wie im Fabulus Verlag gewohnt ist das Cover ein echter Hingucker und es macht den Anschein als ob es strahlen würde. Natürlich gibt es auch einen farbigen Buchschnitt, dieses Mal in einem tollen blau, was mir sehr gut gefällt.

Der Klappentext hat mich sehr neugierig gemacht, es hat sich nach einer besonderern und einizgartigen Geschichte angehört, welche ernste und wichtige Themen aufgreift. Meine Vermutung hat sich bestätitgt und es war wirklich ein ganz außergewöhnliches Buch. Anfangs viel es mir schon schwer in die Geschichte hinein zu finden. Für mich war das alles sehr befremdlich, eine Mutter die ihre Kinder im Dunkeln, alleine und ohne viel Geld zu Hause sitzen lässt war sehr schwierig vorstellbar. Neben der Armut, Ungerechtigkeiten werden die Kinder auch aufgrund ihrer Hautfarbe verurteilt. Man merkt, das Buch geht dahin wo es unangenehm wird und es bringt einem zum Nachdenken und Mitfühlen.

Die Charaktere sind sehr einprägsam und interessant. Ich habe gebraucht um sie einzuschätzen zu können und ich bin nicht mit allen warm geworden. Ich muss gestehen, dass ich die Mutter anfangs für ihr Verschwinden verurteilt habe. Im Laufe des Buches merkt man aber wie sehr sie ihre Kinder liebt und das sie die Arbeit natürlich aus Not angenommen hat. Ein weiterer Punkt den man sich immer wieder bewusst werden sollte, nie andere zu verurteilen. Sowie ich einiges aus dem Buch lernen und mitnehmen konnte, können das sicher auch Kinder.

Das Abenteuer im Schloss Friedenstein war mir persönlich etwas zuviel und kam mir unglaubwürdig vor. Mit den Fantasienamen (Flundrien) konnte ich nicht viel anfangen und irgendwie hat es für mich nicht in die Geschichte gepasst. Trotzdem kann ich mir sehr gut vorstellen, das Kinder das nicht stört und es sehr spannend finden.

Die Sprache war für mich sehr ungewohnt, denn sie war schon auffallend hart und auch Schmipfwörter werden nicht ausgelassen. Das hat meiner Meinung nach gut zu dem Setting und auch dem Thema gepasst. Durch die Sprache wird nichts verschönt und sie spiegelt die Realität wieder.

Das Ende hat mich sehr zufrieden und glücklich zurück gelassen. Die ausgelassene, positive Stimmung und die Hoffnung auf eine gute Zukunft ist auf mich übergegangen und ich habe noch einmal deutlich das Gefühl von Gemeinschaft gespürt. Dieses positive Ende finde ich für Kinder sehr wichtig, denn so gehen sie mit einem guten Gefühl aus dem Buch heraus.


Fazit:

Ein außergewöhnliches Buch, das schwierige Lebensumstände greifbar macht. Kinder und Erwachsene können einiges von der Geschichte mitnehmen.

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Veröffentlicht am 27.09.2019

Abenteuergesichte mit Blick auf ungeschönte soziale Härtefälle

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Lesegrund

Ich folge dem Fabulus Verlag schon seit längerem auf Instagram und auf eben dieser Plattform wurde “Mallows oder Katzengrütze” noch vor Erscheinungstermin vorgestellt. Zuallererst fiel mir natürlich ...

Lesegrund

Ich folge dem Fabulus Verlag schon seit längerem auf Instagram und auf eben dieser Plattform wurde “Mallows oder Katzengrütze” noch vor Erscheinungstermin vorgestellt. Zuallererst fiel mir natürlich das Cover auf und der dazu passende Buchschnitt. Ich liebe ja farbige Buchschnitte! Die Bücher aus dem Fabulus Verlag haben alle so großartige Buchschnitte – wirklich jedes Buch ein Hingucker.
Von der Optik des Buches angefixt, musste mich also nur noch der Klappentext ansprechen. Tja, was soll ich sagen – der Klappentext sprach mich sogar noch mehr an als das Cover. Als mich dann kurze Zeit später ein tolles Überraschungspaket aus dem Fabulus Verlag erreichte, war ich hellauf begeistert und habe mir ein kleines Loch in den Bauch gefreut.
Im Paket enthalten waren Marshmallows und ein kleines Grill-Kit zum Mallows rösten, was Puschel und ich auch sogleich getan haben. Eine super süße Idee – im wahrsten Sinne des Wortes.


Charaktere

“Ein halb verwaistes Zwillingspaar, eine arbeitslose Bergbauingenieurin […], ein furchteinflößender Ladendetektiv, ein Archivar mit Geheimwissen, eine einäugige Stehimbiss-Betreiberin – das sind die zentralen Figuren in diesem Kinderkrimi […].”

Dieses Zitat aus dem Blogger-Handout beschreibt die Charaktere aus “Mallows und Katzengrütze” ziemlich gut. Die Zusammenstellung der einzelnen Charaktere klingt etwas skurril für euch? – Ja, für mich auch. Ich musste mich beim Lesen erstmal an die einzelnen, doch sehr ungewöhnlichen, Charaktere gewöhnen.
Es sind keine Charaktere mit denen ich tagtäglich zu tun habe und dennoch sind sie authentisch gezeichnet. Vielleicht ein wenig überzeichnet, aber dann aus voller Absicht heraus.

Ich bin selber Mutter, bin (glücklicherweise) weder arbeitslos noch habe ich Geldsorgen. Chelseas und Jordans Mutter Meike schon. Aus der Not heraus lässt Meike ihre beiden 9-jährigen Kinder ohne Strom und mit nicht einmal 16 € für Lebensmittel zu Hause allein.
Diese Situation erst einmal richtig zu greifen und zu begreifen, dafür habe ich ein wenig gebraucht. Ich bin bei Weitem keine Helikoptermutter und über behüte mein Kind nicht, sondern erziehe es zur Selbstständigkeit, doch es ist mir richtig schwer gefallen, es nachzuvollziehen, was eine Mutter dazu bewegt, ihre Kinder alleine zu lassen und das auch noch ohne Vorankündigung.

“Sonja Rufs Abenteuergeschichte steckt voller sozialer Härten, viele Umstände sind eigentlich haarsträubend.”

Dieses Zitat trifft es sehr gut. Und dies hat mir auch geholfen die Geschehnisse und die Reaktionen einzelner Charaktere gedanklich richtig einzuordnen und sie – zumindest teilweise- zu verstehen.

Chelsea und Jordan sind beide ganz schön tough und dabei doch noch ziemlich klein. Sie haben mit Fremdenhass, Armut und einer abwesenden Mutter zu kämpfen. Ich hätte beide beim Lesen gerne ab und an in den Arm genommen, sie gedrückt und ihnen gesagt, dass alles gut wird. Die beiden sind frech, aber auch gut erzogen und wissen sich zu helfen. In ihrer krassen Situation ist das definitiv von Vorteil.

Trotz allem lieben sie ihre Mutter sehr und ihre Mutter liebt sie – das spürt man beim Lesen ganz deutlich.


Schreibstil

“Ein Kinderroman ohne falsche Süße, auf Augenhöhe mit der Realität geschrieben, temporeich, direkt, spannend.”

Yap, ganz definitiv. Dieser Roman ist ganz ohne falsche Süße. Hier wird nichts beschönigt. Die Sprache ist in großen Teilen ziemlich derb und es kommen auch Schimpfworte darin vor.
Auch hier hatte ich zunächst ein paar kleine Schwierigkeiten damit die Sprache, die gewählten Ausdrücke und den derben Umgang miteinander, gedanklich in Einklang mit der Zielgruppe zu bringen.
Ich würde schon soweit gehen und behaupten, dass ein 8-jähriges Kind, das dieses Buch ohne Begleitung Erwachsener liest, durchaus überfordert sein könnte. Für ältere Kinder dürften die Gesichte und die Charaktere greifbarer und nachvollziehbarer sein.


Was war doof?

Auch wenn ich das Buch und die behandelten Themen interessant und auch wichtig finde, konnte ich mit dem Schreibstil, den Charakteren und dem Setting nicht zu 100% warm werden. Es war mir teilweise doch zu derbe, zu ungeschönt. Zu Beginn war ich sogar etwas fassungslos. Ich weiß, dass das von der Autorin Absicht ist und das hat sie auch wirklich gut rübergebracht, ich habe nur zu lange gebraucht, um mich auf das Setting des Buches und die Charaktere einzustellen.

Neben all dieser harten Realität, gibt es in der Geschichte einen Charakter namens Wupsi-Al-Weißhaupt und ein fiktives Land namens Flundrien. Ich weiß nicht, ob ich irgendetwas nicht verstanden habe, aber mir kam es doch etwas komisch und Fehl am Platze vor. Ich habe das in meinem Kopf einfach nicht in Einklang bringen können – harte Realität und dann solche, eher lächerlichen, Namen.


Fazit

Eine Abenteuergesichte, die dem Leser einen Blick auf ungeschönte soziale Härtefälle bietet und trotz widriger Umstände, derber Sprache und gewöhnungsbedürftigen Umgangsformen, mich als Leser mit einem Funken Hoffnung und einer leicht veränderten Denkweise zurücklässt.
Ein Roman, der nicht unbedingt nur etwas für Kinder ist.

Von mir gibt es 4 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 17.06.2021

Vielversprechender Beginn, völlig haarsträubender, unglaubwürdiger Rest – leider ein Reinfall

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Den Klappentext setzte ich als bekannt voraus.
Bevor sich die Zwillinge Chelsea und Jordan auf die Suche nach ihrer Mutter in die Kasematten begeben, haben sie noch so einiges Alltägliches zu meistern. ...

Den Klappentext setzte ich als bekannt voraus.
Bevor sich die Zwillinge Chelsea und Jordan auf die Suche nach ihrer Mutter in die Kasematten begeben, haben sie noch so einiges Alltägliches zu meistern. So müssen sie ja irgendwas zu Essen beschaffen und das dann auch noch zubereiten. Sie müssen sich nachts ihren Ängsten stellen – allein in der Wohnung und ohne Strom. Und sie müssen sich gegen Bertram verteidigen, der eigentlich Jordans Freund, aber dennoch ein echter Idiot ist.

Erklärung zum Titel: Mallows sind Marsh Mallows und Katzengrütze ist Erdnussbutter.

Tja, was soll ich sagen? Mich hat das Buch überhaupt nicht überzeugt. Rein vom Klappentext habe ich ganz was anderes erwartet. Der Anfang war dann auch wirklich super und ich hatte Mitleid mit den beiden 10jährigen, die von ihrer Mutter so schändlich im Stich gelassen wurden. Als es dann in die Kasematten ging, war es aber aus mit meiner Begeisterung. Die anfangs berührende Story driftet ab in eine unglaubwürdige, extrem an den Haaren herbeigezogene „Krimikomödie“, die noch dazu einfach nicht packend erzählt wurde. Hier stimmte für meinen Geschmack gar nichts mehr und es war nur noch lächerlich und überzogen. Die Kinder werden von der Mutter erst allein gelassen, dann zu kriminellen Handlungen genötigt und schließlich in eine geheime Schatzsucherbande aufgenommen. Und das alles, um am Ende zu dem Ergebnis zu kommen: egal, dass Mami seit Jahren arbeitslos ist, egal, dass kein Kühlschrank oder Herd vorhanden ist, egal, dass kein Geld da ist. Hauptsache Du gehörst mit Freunden (die übrigens alle die kriminellen Erwachsenen sind – ganz tolle Freunde für zwei 10jährige Kinder, oder?) einer geheimen Schatzsucherbande an. Ähm… ja, nee, oder? Kein Buch, dass ich meinen Kindern ans Herz legen würde.

Der lila Buchschnitt ist wunderschön und rein optisch gefällt mir das Buch auch wirklich gut. Doch leider ist das Äußere nicht auf den Inhalt übertragbar. Schade.

Die ausführliche Rezension inkl. Leseprobe findet ihr in meinem Blog LESEZAUBER_ZEILENREISE: https://lesezauberzeilenreise.blogspot.com/2021/06/mallows-oder-katzengrutze-von-sonja-ruf.html

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