Cover-Bild Die Schweigende
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10,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Penguin
  • Themenbereich: Belletristik - Thriller / Spannung
  • Genre: Krimis & Thriller / Sonstige Spannungsromane
  • Ersterscheinung: 26.10.2020
  • ISBN: 9783641246099
Ellen Sandberg

Die Schweigende

Roman
Manche Erinnerungen hinterlassen tiefe Narben auf der Seele ...München, 2019. Im Garten der Familie Remy verdorren langsam die Rosenbüsche, die zur Geburt der drei Töchter gepflanzt wurden. Imke, Angelika und Anne sind längst erwachsen und gehen ihrer Wege – bis zu dem Tag, an dem ihr Vater beigesetzt wird. Denn auf dem Sterbebett nimmt er Imke ein Versprechen ab, das schnell eine zerstörerische Kraft entfaltet – und das sie alles hinterfragen lässt, was sie über ihre Mutter zu wissen glaubt. 1956. Im Nachkriegsdeutschland wächst eine neue Generation heran. Die lebenslustige Karin spart für ihre erste Jeans, träumt von Elvis Presley und davon, später Ärztin zu werden. Sie ahnt nicht, dass die Schatten der Vergangenheit lang und mächtig sind – und welch verheerenden Folgen eine spontane Entscheidung haben wird. Nicht nur für sie.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.01.2021

Unglaubliches Buch!

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Dieses Buch hat mir den Schlaf geraubt, denn ich konnte es nicht mehr aus der Hand legen, bis ich es endlich fertig gelesen hatte!
Eine unglaublich spannende Geschichte, wobei ich nicht mal sagen kann ...

Dieses Buch hat mir den Schlaf geraubt, denn ich konnte es nicht mehr aus der Hand legen, bis ich es endlich fertig gelesen hatte!
Eine unglaublich spannende Geschichte, wobei ich nicht mal sagen kann was genau mich so gefesselt hat. Ist es der tolle Schreibstil? Die Figuren, mit denen man mitfühlen und mitfiebern kann? Oder die unglaublich spannende Story, die mich so gefesselt hat?
Alles an diesem Buch ist ein absolutes Highlight. Ellen Sandberg schafft es wichtige Themen aus der Vergangenheit in eine zeitgemäße und interessante Story zu verpacken. Beim Lesen hatte ich das Gefühl etwas fürs Leben dazugelernt zu haben, auf eine sehr gute Art.
Die Geschichte handelt von Karin und ihren drei Töchtern. Karin ist sehr abweisend und verschlossen und ihre Kinder gehen ihrer Vergangenheit auf die Spur um mehr über ihre Mutter zu erfahren. Schnell wird klar, Karin hatte keine schöne Kindheit. Immer wieder gibt es Rückblicke die von Karins Kindheit erzählen und die Geschichte noch um einiges authentischer machen.

Veröffentlicht am 20.11.2020

Das Thema berührt nachhaltig

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Den Roman „Die Schweigende“ habe ich „nur“ für eine Familiengeschichte gehalten, der ein Mutter-Töchter-Konflikt zugrunde liegt, aber es geht um so viel mehr...
Alle 3 Töchter und der inzwischen verstorbene ...

Den Roman „Die Schweigende“ habe ich „nur“ für eine Familiengeschichte gehalten, der ein Mutter-Töchter-Konflikt zugrunde liegt, aber es geht um so viel mehr...
Alle 3 Töchter und der inzwischen verstorbene Ehemann Jens hatten unter Karins Gefühlsarmut zu leiden. Die mittlere Tochter Imke versucht nun, Jens letzten Wunsch zu erfüllen. Dabei begibt sie sich mit der Reise in die Vergangenheit ihrer Mutter in einen ganz dunklen und schmerzhaften Lebensabschnitt, den man als Leser*in hautnah miterlebt. Und dabei durchlebt man die Wandlung vom glücklichen, lebhaften Teenager zu einem jungen Menschen, dessen Seele gebrochen worden ist und der nur überleben konnte, weil jegliche Gefühle ganz tief verdrängt worden sind. Panische Angst, Misshandlungen und sogar Missbrauch in einem kirchlichen Heim unter dem Deckmantel der Barmherzigkeit, das alles hat mich zutiefst erschüttert.
In der Gegenwart berichten jeweils abwechselnd die 3 Töchter Geli, Imke und Anne sowie Karin. Der Handlungsstrang der Vergangenheit beinhaltet einzig Karins Leidensweg. Nach und nach ergeben viele kleine Puzzleteilchen einen Überblick über ihr Leben im Heim und Imke beginnt, dem Verhalten ihrer Mutter Verständnis entgegenzubringen. Ein kleiner Hoffnungsschimmer für beide Seiten.
Ellen Sandberg hat es wieder geschafft, mich von der ersten Seite an erneut zu fesseln. Es war schwer, das Buch aus der Hand zu legen, obwohl ich einige Stellen erst einmal sacken lassen musste.
Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung

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Veröffentlicht am 14.11.2020

Die Schweigende - ein Roman mitten aus dem Leben

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Ellen Sandberg´s Schreibstil ist kurzweilig und fesselnd, sodass es schwer fällt, das Buch aus der Hand zu legen. Die Geschichte dieses Romans entspricht dem aktuellen Zeitgeist und beinhaltet alles, was ...

Ellen Sandberg´s Schreibstil ist kurzweilig und fesselnd, sodass es schwer fällt, das Buch aus der Hand zu legen. Die Geschichte dieses Romans entspricht dem aktuellen Zeitgeist und beinhaltet alles, was es dem Leser bzw. der Leserin leicht macht, sich damit zu identifizieren und ganz in die Charaktere einzutauchen, sodass der Eindruck entsteht, man würde sie schon lange kennen.

Psychologische Details, gespickt mit brisanten Themen aus der Nachkriegszeit, die jedoch nicht den Eindruck entstehen lassen, Schwermut und Depression zu verbreiten, faszinieren beim Lesen dieses interessanten Romans. Hier wird Geschichte emotional und lebendig aufgeführt und die Handlung, sowie die Charaktere der Hauptpersonen zeigen auf, wie sehr familiäre Verstrickungen wirken und das Leben jedes Familienmitglieds prägen. Das trägt aus meiner Sicht sicherlich für den Einen oder Anderen dazu bei, eigene Muster und vielleicht Familienthemen besser zu verstehen.

In einer Zeit, in der die Menschen bewusster und kritischer werden, bietet dieser Roman von Ellen Sandberg gute Möglichkeiten, nicht nur psychologische Themen näher zu bringen, sondern auch geschichtliche Missstände, die gerne verschwiegen oder verdrängt werden, sowie die Auswirkungen von Erziehungsmethoden für das weitere - erwachsene - Leben der Kinder.

Ich kann diesen Roman Jedem empfehlen, der sich für Hintergrundinformationen zu brisanten Themen interessiert, dabei diese emotional und mitreissend erleben will und so das Gefühl hat, ein realer Part dieser Familie zu sein. Der Rückblick in die Vergangenheit von Karin, einer der Hauptpersonen, wenn nicht sogar DER Hauptperson schlechthin, gelingt Ellen Sandberg so bravourös, dass der Leser ohne Anstrengung quasi zwischen zwei Welten hin- und her-switchen kann.

Wer dieses Buch gelesen hat, wird anschliessend Vieles aus Erzählungen, Berichten und auch dem eigenen Leben höchstwahrscheinlich anders betrachten und einiges in Frage stellen. Ein Buch, was auch noch nach dem Lesen Wirkung zeigt und ganz sicher Vorfreude auf den nächsten Roman der Autorin.

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Veröffentlicht am 10.11.2020

Wer war Peter?

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Vater Jens Remy stirbt und seine letzte Bitte an Tochter Imke ist, daß sie Peter finden soll. Doch wer ist bzw. war Peter? Sie hat den Namen noch nie gehört. Auf eine Nachfrage reagiert ihre Mutter schroff ...

Vater Jens Remy stirbt und seine letzte Bitte an Tochter Imke ist, daß sie Peter finden soll. Doch wer ist bzw. war Peter? Sie hat den Namen noch nie gehört. Auf eine Nachfrage reagiert ihre Mutter schroff und abweisend, sie hilft ihr nicht bei der Beantwortung der Frage. Ebenso wenig ihre Schwestern Geli und Anne, die mit dem Namen nichts anfangen können. Da Imke ihren Vater geliebt hat und seinen letzten Wunsch erfüllen möchte, verbeißt sie sich mit all ihrer Kraft in diese schier unlösbare Aufgabe. An ihrer Seite hat sie ihren verständnisvollen Ehemann Moritz.

Die Geschichte wird auf zwei Zeitebenen erzählt, einmal in der Gegenwart und einmal in Rückblicken ins Jahr 1956, Deutschland war im Aufbau und wahrlich keine heile Welt. Im Fokus steht Mutter Karin, die sich gerade im Teenageralter befindet.

Die Frage ist auch, weshalb will die Mutter nichts von dem Thema Peter wissen und weshalb blockt sie alle Nachforschungen ab?


Ich kenne alle Bücher von Ellen Sandberg, die ich begeistert gelesen habe, ebenso wie ihre Krimis als Inge Löhnig. Ihr Schreibstil ist immer spannend, läßt sich flüssig lesen und gerade die Sandberg-Bücher packen besondere Themen an. Mit mit diesem Buch hat sie keinen Wohlfühlroman geschrieben, er geht unter die Haut, deprimiert, berührt, bewegt, macht wütend, wühlt auf und läßt den Leser oft mit einem Kloß im Hals zurück. Die Atmosphäre des Jahres 1956 und das Verhalten der jungen Menschen sowie ihre Probleme, hat die Autorin perfekt eingefangen. Alle Figuren sind sehr detailliert und facettenreich ausgearbeitet. Die drei Schwestern haben sehr unterschiedliche Lebenswege beschritten, aber alle vermissen den Vater, der das verbindende Glied in der Familie war. Die Mutter versinkt verständlicherweise anfangs in ihrer Trauer, es dauert bis sie wieder aktiv am Leben teilnimmt und in die bestehenden Querelen eingreift. Diese familieninternen Konflikte werden aufgezeigt und am Ende auch wie weit die Erziehung das Verhalten im späteren Leben beeinflussen kann. Für mich war das Leben der Frauen in der Familie vor allem durch fehlende Empathie geprägt, das alles wurde früher vom Vater aufgefangen. Am Ende kommt die Auflösung und eine Erklärung, weshalb Karin so wurde wie sie ist und das Geheimnis um Peter wird gelüftet.

In ihrem Nachwort erklärt die Autorin wie sie auf die Idee zum Buch kam. Ich kann dies sehr gut nachvollziehen, weil ich auch dieses von ihr erwähnte, bewegende Buch gelesen habe.

Von mir gibt es für das Buch auf jeden Fall eine Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 09.11.2020

Erschütternd

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Kurz vor seinem Tod verspricht Imke ihrem Vater Jens, herauszufinden, was mit Peter geschah. Dabei hat sie keine Ahnung, wer Peter eigentlich ist. Sie beginnt zu recherchieren und stößt auf ein unfassbares ...

Kurz vor seinem Tod verspricht Imke ihrem Vater Jens, herauszufinden, was mit Peter geschah. Dabei hat sie keine Ahnung, wer Peter eigentlich ist. Sie beginnt zu recherchieren und stößt auf ein unfassbares Geheimnis aus der Vergangenheit ihrer Mutter. Währenddessen beginnt es in der Familie zu brodeln: Mutter Karin schafft es nicht, den Tod ihres Mannes zu verwinden und zwischen Imkes Schwestern Geli und Anne entbrennt ein erbitterter Streit ums Geld.

Ellen Sandberg schreibt gewohnt angenehm, unkompliziert und fesselnd. Binnen kürzester Zeit war ich von ihrer Geschichte vollkommen gebannt. Die Autorin erzählt abwechselnd aus der Sicht von Mutter Karin und ihren Töchtern Anne, Imke und Geli. Es geht dabei sowohl um deren aktuelle Situation als auch um Rückblenden aus Karins Jugend.

Wie auch in ihren früheren Romanen hat die Autorin einige sehr schwierige, unbequeme Charaktere konstruiert. Es fällt schwer, uneingeschränkt Sympathien für eine Figur zu empfinden. Die drei Schwestern Imke, Geli und Anne sind sehr unterschiedlich, obwohl sie doch in derselben Familie großgeworden sind. Anne beispielsweise wird als äußerst unangenehm beschrieben: geltungssüchtig, rachedurstig, rücksichtslos, aufbrausend, berechnend. Auch zu Mutter Karin, die alle von sich stößt, baute ich keine emotionale Verbindung auf. Erst nachdem ich ihre ganze Biographie kannte, wurden ihre Reaktionen für mich verständlicher und nachvollziehbarer. Ellen Sandberg schildert sehr anschaulich, wie Menschen zu dem werden, was sie sind, welchen Einfluss bestimmte unvorstellbar schreckliche Ereignisse, erlittene Traumata, auf das ganze Leben haben und wie diese sogar noch nachfolgende Generationen berühren können. Da sei ihr verziehen, dass manche Figuren recht einseitig dargestellt werden, dient das doch teilweise dazu, Mitgefühl für verlorene, zerstörte Seelen zu wecken. Und das haben diese dringend nötig.
Auch in „Die Schweigende“ tauchen Figuren aus vorherigen Büchern der Autorin auf, Manolis Lefteris oder die beliebte Kommissarin Gina Angelucci. Diese kleinen Gastvorstellungen gefallen mir als Fan gut.

Unvorstellbar! Schockierend! Grausam! Entsetzlich!
Leopold, ein Betroffener, bringt es auf den Punkt. „Manches kann man fast nicht erzählen. Dafür hat der Mensch keine Worte. Die müsste man erst erfinden. Worte für das, was die hier getan haben.“
Was Karin und andere Kinder unter dem Deckmantel der Nächstenliebe und Barmherzigkeit erleiden mussten, dafür gibt es wirklich keine Worte. Ich möchte gerne glauben, dass die Autorin das alles nur erfunden hat. Aber ich fürchte, dass es sich durchaus ähnlich zugetragen hat und dass die beschriebenen Zustände nicht rein fiktional, sondern leider realistisch sind.
Alle Menschen habe ihr Päckchen zu tragen, aber manche Päckchen sind so schwer, dass ich mich frage, wie es nur möglich ist, sie überhaupt zu schultern.
Unfassbar, wozu Menschen fähig sind, wenn erstmal eine Schwelle überschritten ist, wenn Gewalt und seelische Grausamkeit irgendwann Normalität werden und alle Hemmungen fallen...Zu oft sind es die Kinder, die schutzlos ausgeliefert sind, die keinen Fürsprecher, keine Lobby haben, die vergessen werden und die büßen müssen.
Ellen Sandbergs Roman schockiert, schont nicht, geht wirklich unter die Haut und wird mir noch sehr, sehr lange im Gedächtnis bleiben. Erschütternd, aber absolut lesenswert!

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