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Veröffentlicht am 10.03.2024

magisches Abenteuer

Trial of the Sun Queen
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Seit Kindesbeinen an, sind die Geschwister Lor, Willow und Tristan in Nostraza eingekerkert. Ungeschützt sind die Kinder den brutalen Machenschaften der Werter und Mithäftlingen ausgeliefert. Doch die ...

Seit Kindesbeinen an, sind die Geschwister Lor, Willow und Tristan in Nostraza eingekerkert. Ungeschützt sind die Kinder den brutalen Machenschaften der Werter und Mithäftlingen ausgeliefert. Doch die Qualen machen sie stark und unbeugsam.
Als Lor eines Nachts entführt wird und auf dem Hof des Sonnenkönigs Atlas landet, ist sie gewillt, alles, wirklich alles zu tun, um als Tribut den Kampf um die Krone zu gewinnen. Denn wird Lor Sonnenkönigin, kann sie nicht nur ihre Geschwister retten, sondern sich auch an dem Aurorakönig rächen.
Mutig nimmt Lor jede Herausforderung an, die sie als Tribut gestellt bekommt. Doch nicht nur die Prüfungen sind hart, auch ihre Konkurrentinnen wollen den Sieg und kämpfen mit eisernen Bandagen um die Krone. Und nur wenige kennen Lors geheime Identität...

Das Cover ist in einem überladenen Goldton gehalten. Rosen, Schmuck, Spiegel, Masken und Handschellen sind mit in den üppigen Pflanzen verwoben. Trotzdem wirkt es auf mich ansprechend und spannend, denn immer mehr Einzelheiten schälen sich während des Lesens aus dem Bild. Ich mag es, das Cover zu betrachten und den Inhalt des Buches Revue passieren zu lassen.

Anfangs war ich etwas skeptisch; Wieder ein Fantasy Buch über eine Heldin, die Prüfungen bestehen muss, um Herz und Anerkennung zu gewinnen. Nebenbei noch die Welt und ihre Angehörigen retten und dabei noch sympathisch rüberkommen. Brauche ich wirklich die Serie von Nisha J. Tuli?
Ja! Ein ganz klares Ja! Der Schreibstil hat etwas frisches, etwas unvorhersehbares und immer wieder überraschendes, das mich begeisterte und an die Handlung fesselte. Die Handlung, die glasklar vor mir lag, war längst nicht so klar und vorhersehbar, wie ich dachte! Schnell gelang es der Autorin, meine Bedenken über Bord zu werfen und mich an ihr Werk zu fesseln. Ich tauchte ab in die wunderbare und faszinierende Welt von Ouranos mit seinen unterschiedlichen Königreichen. Ich bestaunte atemlos die dunkle und zugleich schillernden Welt des Aurorakönigs und ließ mich blenden von der goldenen Helligkeit und Wärme des Sonnenkönigs.
Aber nicht nur die unterschiedlichen Reiche hat die Autorin anschaulich ausgearbeitet, auch die dazugehörenden Lebensweisen faszinierten mich. Im Mittelpunkt der Geschehnisse stehen hier hell und dunkel. Doch wo Licht ist, ist auch Schatten und umgekehrt. Während mich die Welt des Aurorakönigs mit all seiner schillernden Farbenpracht noch in Atem hielt, ich über schwarzen Marmorboden wandelte und das Lichterspiel am Himmel bestaunte, stahl sich in der Welt des Sonnenkönigs goldenes Licht und Wärme in mein Empfinden. Und doch kann man Gold nicht essen und Reichtum korrumpiert, während die Dunkelheit zum Zusammenhalten einlädt. Mir hat es gut gefallen, dass die Autorin sich nicht nur auf den Vordergrund beschränkte, sondern mich auch hinter die Kulissen blicken ließ.

Aber erst durch die wunderbaren Charaktere haucht Nisha J. Tuli ihrem Buch tiefergehendes Leben ein. Auf jeder Seite, in jeder Zeile wird deutlich, dass die Autorin Herzblut mit in ihre Protagonisten hat einfließen lassen. Besonders gut hat mir natürlich Lor gefallen. Eine Heldin im Hintergrund; eine junge Frau, die nicht für sich, sondern für das Wohl anderer kämpft. Selbst für Menschen, die sich zuvor mit Verachtung und Häme überschüttet haben, setzt sie ihr Lebens aufs Spiel. Natürlich selbstlos. Aber auch mit einer großen Prise Humor, Selbstironie und Achtung für das Leben. Eine Heldin, die ich bewundern kann, aber auch Platz für Kritik lässt. Eben ein Mensch mit Ecken und Kanten! Ich liebe sie und kann es kaum erwarten, den nächsten Band zu lesen!
An ihrer Seite diverse Menschen, die mich fesselten und faszinierten. Besonders angetan hat es mir Nadir, der Prinz von Aurora, den eine dunkle Aura umgibt und der vor lauter Geheimnisse gefesselt scheint. Ich überlege und meine Gedanken rasen der Handlung vor weg und doch ist der Prinz nicht zu greifen. Für mich scheint er der Anti-Held der Serie zu werden und ich bin gespannt, ob meine Gedanken in die richtige Richtung gehen.
Aber auch den Sonnenkönig fand ich faszinierend, ganz zu schweigen von ihrer härtesten Konkurentin, dem Tribut Apricia oder ihrem Wächter Gabriel. Egal wer, jede Figur, mag sie noch so klein sein, ist irgendwie schillernd und packend.

Mein Fazit
Ein Serienauftakt, der Lust auf mehr macht! Ich bin gespannt zu erfahren, wie es weitergeht und möchte Ouranos weiter erforschen. Ganz toll!

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Veröffentlicht am 03.03.2024

sehr spannend

Der Ausflug - Nur einer kehrt zurück
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Die drei Freunde Anna, Henrik und Milena starten zu ihrer jährlichen Wanderung. Doch dieses Jahr ist nicht nur die Route anders, sonder es ist auch einer mehr von der Partie. Milena nimmt ihren neuen Freund ...

Die drei Freunde Anna, Henrik und Milena starten zu ihrer jährlichen Wanderung. Doch dieses Jahr ist nicht nur die Route anders, sonder es ist auch einer mehr von der Partie. Milena nimmt ihren neuen Freund Jakob mit, der sich direkt stark einbringt und die Planung der Gruppe über den Haufen wirft. Statt der der ursprünglichen Route geht es in den Nationalpark Sarek. Unberührte Natur, herrliche Landschaft, aber auch sehr gefährlich. Schnell gerät die Gruppe an ihre Grenzen und der Ausflug droht in einem Desaster zu enden.

Das Cover zeigt die unberührte Natur des Sarek. Unberührt, wild und ja, auch bedrohlich wirkt die Aussicht auf mich. Denn es ist nicht einfach ein See mit Wäldern und Bergen zu sehen, sondern die wirklich wilde Natur mit Steinen und abgestorbenen Bäumen. Dazu ein aufziehendes Gewitter. Anna steht am Ufer, ihre Körperhaltung ist entspannt, was einen starken Gegensatz zu dem heraufziehenden Unwetter ist.

Ich hätte mir gedacht, dass mich Ulf Kvensler so sehr in seinen Bann ziehen kann! Vor allem, weil das vermeidliche Ende des Buches schon im Titel verraten wird und ich dementsprechend auf fast jeder Seite eine Bestätigung der Aussage fand: Nur einer kehrt zurück. Der Autor lässt sein Buch mit der Vernehmung von Anna beginnen, die es mehr tot als lebendig aus dem Sarek geschafft hat. Blutend, mit gebrochenen Knochen, Würgemalen und ausgehungert wird Anna endlich gefunden und befindet sich im Krankenhaus. Ich finde den Einstieg sehr gewagt, da direkt klar ist, dass Anna eben die Eine sein wird. Doch wie es dazu kam, bleibt lange ein Rätsel.
Ulf Kvensler schafft es trotzdem oder gerade deswegen, eine enorme Spannung und Faszination auf mich auszuüben. Die Geschehnisse werden rückblickend berichtet und in den Rückblicken sind weitere Berichte zu einer noch weiter zurück liegenden Vergangenheit. Nach und nach erschließt sich erst ein Gesamtbild, mit dem ich so nicht gerechnet hätte. Von glasklar wurde mein Eindruck zu immer undurchsichtiger und verstrickter. Mir gelang es kaum, das Buch aus der Hand zu legen, da ich einfach gefesselt von der Erzählung war.

Ist die Handlung schon spannend, so sind die Charaktere der springende Punkt in dem Buch. Ulf Kvensler schildert jeden der vier authentisch und lebensnah, so dass ich eine Verbindung zu ihnen aufbauen konnte. Den einen mochte ich mehr, den anderen weniger, aber genau das übte eine starken Reiz auf mich aus. Was verbindet sie, wo liegen die Unterschiede, was hält die Gruppe zusammen? Und was an der Oberfläche ist, ist so ganz anders, als das, was unter der Oberfläche brodelt.

Mein Fazit
Spannend, packend, nervenaufreibend! Ich habe jede Zeile genossen!

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Veröffentlicht am 01.03.2024

weit weg und doch ganz nah

Antimatter Blues
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Ruhe ist eingekehrt, in die Station der Menschen auf Niflheim. Sie versuchen den Planeten nutzbar zu machen und ein Leben aufzubauen. Jeder weiß, wo sein Platz ist. Selbst Mixkey 7 hat seine Nische gemeinsam ...

Ruhe ist eingekehrt, in die Station der Menschen auf Niflheim. Sie versuchen den Planeten nutzbar zu machen und ein Leben aufzubauen. Jeder weiß, wo sein Platz ist. Selbst Mixkey 7 hat seine Nische gemeinsam mit Nasha gefunden. Bis, ja bis plötzlich keine Energie mehr da ist und Mickey sich gezwungen sieht, zurück zu den Creepern zu gehen. Er soll die Bombe zurück holen, die er vor einigen Jahren als Pfand da gelassen hat. Wäre es doch so einfach...

Das Cover zeigt Mickey 7. Er steht an einem Kraterrand und blickt in die rotglühende Tiefe. Ich finde das Bild etwas merkwürdig gewählt, da Niflheim zwar für Menschen lebensfeindlich ist, aber längst nicht so karg, wie es das Bild vermittelt. Zudem passt der Raumanzug meiner Meinung nach nicht ins Bild, auch wenn die Menschen noch Unterstützung beim Atmen benötigen, ist die Atmosphäre durchaus nicht bedrohlich für sie. Trotzdem wirkte das Bild vertraut auf mich und passt sehr gut zum ersten Teil; und es war natürlich mit ein Grund, warum ich zu dem Buch gegriffen habe.

Den ersten Mickey 7 Band habe ich vor einer gefühlten Ewigkeit gelesen. Und doch kam ich überraschend schnell wieder in die Geschehnisse rein, erinnerte mich an die Protagonisten und die Handlung. Ganz klar liegt das an dem wunderbaren Schreibstil von Edward Ashton, der mit viel Witz, Esprit, aber auch Ernsthaftigkeit Niflheim vor meinen Augen entstehen lässt. Mittlerweile sind einige Jahre ins Land gezogen und die Menschen haben sich einen Platz auf dem Planeten erkämpft. Ich mag die Beschreibungen des Autor von Niflheim, einem mir sehr fremden und doch vertrauten Planeten. Lebensfeindlich und zugleich lebensfreundlich, wenn man die richtigen Voraussetzungen mitbringt. Ich erkundet die Umgebung gerne, war von dem Wachstum der Pflanzen überrascht, aber auch von dem dort vorherrschenden Leben, was mich in seiner Andersartigkeit begeisterte. Auch hier bricht der unnachahmliche Schreibstil von Edward Ashton sich seine Bahn, da ich zwar mit Staunen auf den fremden Planeten blickte, aber zu gleich sein Zwinkern im Blick und Schmunzeln auf den Lippen spürte. Ein Autor, der sich nicht ganz so ernst nimmt und mit einer unglaublichen Leichtigkeit und Lebendigkeit die Umgebung und seine Protagonisten gestaltet. Einfach toll!

Besonders gut sind ihm meiner Ansicht nach die Creeper gelungen. Bis zur letzten Seite habe ich diese fremden Wesen immer noch nicht packen oder ergründen können. Maschinen? Tiere? Haben sie ein eigenes Bewusstsein oder doch eher Schwarmintelligenz? Ganz klar, sie faszinierten mich sofort und gedanklich bin ich immer noch bei ihnen.
Die Menschen wirken fast etwas farblos neben ihnen. So gewöhnlich und nichtssagend mit ihren Problemen. Und doch kreist natürlich das ganze Buch um das Überleben dieser Wenigen. Ich mag die skurrilen Charaktere und konnte sofort und ohne wenn und aber ein Verhältnis zu jedem einzelnen aufbauen; mich in ihre Gedanken und Gefühle hineinversetzen und ihre Entscheidungen nachvollziehen. Nachvollziehen ja, aber nicht immer gutheißen. Besonders dann, als klar wurde, dass Commander Marshall Mickey 9 und 10 in den Einsatz schickte und das klammheimlich. Auf der einen Seite wird ein Leben hoch geschätzt und dann ist es weniger wert als Dreck unter den Nägeln, denn Mickey ist nur ein Wegwerfklon.

Diese Gegensätze machen das Buch wirklich zu einem Lesehochgenuss. Zwischen Hochachtung und Verachtung liegt meist nur ein Download. Um Leben zu schützen, zu retten und zu bewahren muss eine Bombe gefunden werden. Damit die Menschen überleben, sollen andere Spezies Abstriche machen. Kontrovers und doch mit viel Humor entführt Edward Ashton seine Leser weit, weit weg in fremde Galaxien und doch wirkt alles vertraut.

Mein Fazit
Eine sehr starke Fortsetzung, die mich von der ersten Seite an gefesselt und begeistert hat! Ich liebe die Serie um Mickey 7 und kann den nächsten Band kaum erwarten!

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Veröffentlicht am 18.02.2024

Spannung pur

Die Burg
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Es sollte ein unvergessliches Wochenende auf der Burg werden! Der Milliardär Navio hat ausgewählte Gäste zur ersten Escape-Runde eingeladen. Sie sollen die Burg auf Herz und Nieren testen. Wo sind Fehler? ...

Es sollte ein unvergessliches Wochenende auf der Burg werden! Der Milliardär Navio hat ausgewählte Gäste zur ersten Escape-Runde eingeladen. Sie sollen die Burg auf Herz und Nieren testen. Wo sind Fehler? Wo Ungereimtheiten in den Escape Rooms? Was kann verbessert werden?
Die Teilnehmer starten voller Freude ihre Rätselreise. Die Tore schließen sich und eine spannende Rätselrunde nimmt ihren Lauf.
Doch als alle Rätsel gelöst sind, gehen die Tore nicht auf. Sie bleiben geschlossen!
Die KI hat die Regie übernommen. Und den Teilnehmern bleibt nur wenig Zeit, die neuen Endzeit-Rätsel zu lösen.

Das Cover zeigt einen Treppenschacht, der hinauf zu einer verschlossenen Tür führt. Eine Mischung aus uraltem, schon leicht verwittertem Felsgestein und Binärcodes zieren die Wände. Es scheint, als würden die Wände aufeinander zu gleiten. Alles ist nicht nur düster, sondern im wahrsten Sinne des Wortes erdrückend. Cover und Klapptext verleiteten mich zum Griff nach dem Buch.

Ursula Poznanski kenne und schätze ich als spannende Autorin, die ihren Büchern stets den gewissen Touch verleitet; ihnen Leben einhaucht und ihre Leser fordert. Auch in ihrem Neune Werk, konnte ich all das finde. Gerade die Mischung aus alt und neu, Mittelalter und Technikzeit, machten für mich den besonderen Reiz aus.
Ohne Probleme konnte mich Ursula Poznanski auf eine mittelalterliche Burg entführen. Dank ihrer bildlichen Beschreibungen konnte ich mich dorthin versetzen und die Restaurationen bewundern! Mich faszinieren alte Gemäuer und genau diese Neugierde hat die Autorin in mir zum Klingen gebracht. Die Burg atmet Zeit förmlich aus und ich fragte mich, genau wie die Teilnehmer, was die Mauern wohl schon alles gesehen haben.
Und gleichzeitig ist alles KI gesteuert. Alles auf dem neusten Stand der Technik. Ich verstehe zwar nicht das Wie, das Warum kann ich aber durchaus nachvollziehen! Wie toll wäre es, wenn ich einen Escape Room betreten könnte, der ein Rätsel nur für mich und meine Vorstellung kreiert hat? Mich immer wieder überrascht und mit fast greifbaren Bildern die Reise noch spannender und interessanter gestalten kann? Vor meinem inneren Auge entstand ein wahres Feuerwerk der Ideen!

Deswegen konnte ich mich auch sehr gut in die Protagonisten von Ursula Poznasnki hineinversetzen. Diese Spannung und Vorfreude nachvollziehen und auch die Abenteuerlust! Und ja, auch das Naserümpfen des ein oder anderen, der dem Projekt eher kritisch gegenübersteht.
Und während ich noch mit der Gruppe eins wurde, zog sich das Spannungsnetz der Autorin unmerklich enger um mich und ließ mich nicht aus den Fängen. Was als Spaß begann, wurde zu Unbehagen, zu Angst, zu Panik. Und doch war da immer wieder ein Funke Hoffnung, der die Teilnehmer und auch mich antrieb, weiter zu machen; der Angst ins Auge zu blicken und zu kämpfen.

Mein Fazit
Ursula Poznanski ist es mal wieder gelungen, einen atemraubenden Thriller zu erschaffen, der mich von der ersten Seite packte. Die Seiten verflogen wie nichts und ich konnte mich ganz tief ins Geschehen fallen lassen.

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Veröffentlicht am 12.02.2024

kontrovers

Trophäe
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Endlich ist es Hunter gelungen, eine Jagdlizenz für ein Nashorn zu kaufen! Mit diesem Schuss wird es ihm gelingen, seine Big Five endlich voll zu machen. Was ein grandioser Sieg über das Leben! Doch in ...

Endlich ist es Hunter gelungen, eine Jagdlizenz für ein Nashorn zu kaufen! Mit diesem Schuss wird es ihm gelingen, seine Big Five endlich voll zu machen. Was ein grandioser Sieg über das Leben! Doch in Afrika angekommen, läuft nicht alles so, wie geplant. Wilderer kreuzen Hunters Weg und töten sein Nashorn. Eine Schande, die er nicht auf sich sitzen lassen kann.

Das Cover zeigt einen Nashornkopf. Von der Seite, detailgetreu mit jeder Einzelheit. Die beiden Hörner, die Falten im Gesicht, selbst die feinen Härchen an den Ohren. Ich finde es kraftvoll und traurig zu gleich. Denn es ist vom Tod gekennzeichnet.

Ich weiß nicht, ob ich ein Buch über den Tod, das Töten oder das Leben gelesen habe, oder irgendwas dazwischen. Gaea Schoeters nimmt mich mit in ein Afrika, dass ich so noch nie besucht habe. Nicht, dass mich dieser Kontinent reizen würde, aber jetzt garantiert noch weniger als je zu vor. Hatte ich bisher noch ein leicht verträumtes Bild einer grandiosen Landschaft, ist jetzt auch das kleinste bisschen Romantik zerstoben wie eine Seifenblase.
Und doch fesselte mich die Autorin an ihr Werk. Es ist dicht, kontrovers, abstoßend und anziehend; düster und bunt. Ich habe noch nie ein Buch gelesen, in dem Tod so im Mittelpunkt stand. Und zwar in all seinen Schattierungen! Grausam, natürlich, gerecht unverhofft und brutal. Aber egal wie man ihn auch romantisiert; am Ende bleibt ein Körper zurück, dessen Herz nicht mehr schlägt, dessen Lungen nicht mehr arbeiten, der kalt und steif wird. Wie es dazu gekommen ist, spielt am Ende keine Rolle.

Mir ist es nicht gelungen, in den Großwildjägern Helden zu sehen. Gaea Schoeters hat viele Facetten von ihnen aufgezeigt, sie Wilderern und Einheimischen gegenüber gestellt. Und doch steht am Ende immer ein genommenes Leben. Ob man für den Kochtopf, das Trophäenzimmer, Geld oder Populationsschutz tötet; ich denke, es bleibt jedem selbst überlassen, hier Sinn oder Unsinn drin zu sehen.
Gut fand ich, dass die Autorin relativ neutral an die Sache heranging. Fast immer wertfrei zu bleiben versuchte und mir als Leser mehrere Blickwinkel auf ein wildes Afrika vermittelte, dem versucht worden sind, Zügel anzulegen.

Am Ende des Buches bleibt in mir eine abgrundtiefe Verachtung zurück. Verachtung für alle, die Leben für Geld nehmen und sich dies aus irgendwelchen Gründen schön reden wollen.

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