Cover-Bild Gehe hin, stelle einen Wächter
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10,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Penguin
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 320
  • Ersterscheinung: 12.09.2016
  • ISBN: 9783328100188
Harper Lee

Gehe hin, stelle einen Wächter

Roman
Ulrike Wasel (Übersetzer), Klaus Timmermann (Übersetzer)

»Ein psychologisches Meisterwerk über Rassentrennung, Zivilcourage und über das Erwachsenwerden« (Der Sonntag) – heute aktueller denn je.

Jedes Jahr reist Jean-Louise Finch aus dem mondänen, aufgeklärten New York zurück in ihre Heimatstadt Maycomb im Süden der USA, um den Sommer bei ihrer Familie zu verbringen. Doch diesmal ist etwas anders als sonst: In dem beschaulichen Städtchen breiten sich Rassenunruhen aus, und Jean-Louise wird fassungslos Zeugin, wie ihr Vater Atticus in der ersten Reihe steht. Die bewegende Geschichte einer Tochter, die sich von ihrem geliebten Vater emanzipieren muss, um zu sich selbst zu finden; ein Zeitdokument tiefgreifender gesellschaftlicher Umbrüche und ein literarischer Fund, der seinesgleichen sucht – und viel zum Verständnis der heutigen USA beiträgt.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.11.2017

der Mut erwachsen zu werden

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„Alle wollen mir auf merkwürdige, immer gleiche Art klarmachen, dass alles nur an den Negern liegt, aber die Neger sind nicht schuld, genauso wenig, wie ich fliegen kann, und, bei Gott, ich würde am liebsten ...

„Alle wollen mir auf merkwürdige, immer gleiche Art klarmachen, dass alles nur an den Negern liegt, aber die Neger sind nicht schuld, genauso wenig, wie ich fliegen kann, und, bei Gott, ich würde am liebsten zum Fenster hinaus- und davonfliegen.“ S. 190

Jean Luise ist erwachsen geworden, lebt in New York und kehrt nur noch in den Ferien nach Maycomb zurück. Die offene Stadt New York hat sie und auch die allgemeine Haltung zur Rassentrennung verändert. In Maycomb jedoch ticken die Uhren noch anders und der „Klan“ findet immer mehr Gehör. Als sich Jean Luise, wie schon als Kind, in den Gerichtssaal stielt und einer Rede von Stadtbewohnern beiwohnt, muss sie feststellen, dass scheinbar auch ihr Vater seine Haltung zur farbigen Bevölkerung geändert hat. Doch sieht Jean Luise wirklich das große Ganze?

„Gehe hin, stelle einen Wächter“ von Harper Lee galt lange als verschollen und wurde erst 2015 weltweit veröffentlicht. Es wurde schon vor „Wer die Nachtigall stört“ verfasst, seine Handlung kann aber als Fortsetzung von 2. Buch angesehen werden. Die kleine Scout ist erwachsen und das Thema der Rassentrennung ist so aktuell wie in ihrer Kindheit. Jean Luise muss erkennen, dass die Menschen noch immer nicht bereit sind ihre farbigen Mitmenschen als ihres gleichen zu erkennen und auch ihr Vater scheint von seiner rechtschaffenden Rolle abgedriftet zu sein.

Harper Lee hat mit ihrem Roman ein gesellschaftskritisches Buch erschaffen, welches aufzeigt, dass 20 Jahre lange nicht genug sind, um Rassentrennung und Vorurteile aufzuheben. Es spiegelt auf eine mitunter schmerzliche Weise wieder, wie sehr sich Menschen verändern können im Laufe des Erwachsen werden und das es viel Mut erfordert seine eigene Haltung zu erkennen und auch zu vertreten. Genauso sehr zeigt Harper Lee auf, wie festgefahren und engstirnig das Denken der Menschen oftmals ist, und dass es viel Besonnenheit und mitunter auch ein Entgegenkommen in Richtung der Unruhestifter erfordert, um ein Umdenken in den Köpfen der Bevölkerung zu erreichen.

Harper Lee ist es gelungen durch ihre starke Erzählkraft nicht zu Scout in ihrem Denken reifen zu lassen, sondern auch den Leser. Auch wenn die Thematik der Rassentrennung in den Staaten heute weitgehend vom Tisch ist, so finden viele Vorurteile sicher heute noch Anklang.

Obwohl nicht ganz so stark wie „Wer die Nachtigall stört“, ist es reifer in seiner Erzählkunst und der Leser findet sich in Jean Luise manchmal eher wieder als in der kleinen Scout.

Veröffentlicht am 01.05.2021

Scout ist erwachsen geworden

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Harper Lee brillierte natürlich mit Wer die Nachtigall stört- keine Frage. Dieser Roman kann seinem Vorgänger nicht das Wasser reichen. Dennoch ist Gehe hin, stelle einen Wächter absolut lesenswert.

Wir ...

Harper Lee brillierte natürlich mit Wer die Nachtigall stört- keine Frage. Dieser Roman kann seinem Vorgänger nicht das Wasser reichen. Dennoch ist Gehe hin, stelle einen Wächter absolut lesenswert.

Wir begleiten Scout, die jetzt zumeist Jean Luise genannt wird, auf Heimaturlaub. Die Mittzwanzigerin lebt mittlerweile in New York, ist erwachsen und reifer geworden. Zu Hause muss sie sich jedoch wieder mit (bspw.) Rassismus auseinandersetzen, der bereits 20 Jahre zuvor ein zentrales Thema war. Es ist spannend zu erkennen, wie sich die einzelnen Charaktere verändert haben, zudem wird der Leser eingeladen, in tiefgründige Dialoge einzutauchen.

Harper Lee war eine tolle Autorin, ich kann auch dieses Buch (was eigentlich ein Manuskript ist, wie ich gelesen habe) sehr empfehlen.

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Veröffentlicht am 08.07.2019

Besuch daheim

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Jean-Louise kommt einmal im Jahr heim um ihren Vater und ihre Freunde zu besuchen. Bald merkt sie, dass sie anders zu sein scheint als die Bewohner von Maycomb. Hat New York sie verändert? Und warum versteht ...

Jean-Louise kommt einmal im Jahr heim um ihren Vater und ihre Freunde zu besuchen. Bald merkt sie, dass sie anders zu sein scheint als die Bewohner von Maycomb. Hat New York sie verändert? Und warum versteht sie ihren Vater nicht mehr?

Ich war nach dem Buch etwas enttäuscht. Klar kann man nicht noch so ein Meisterwerk erwarten wie Wer die Nachtigall stört..., aber die Geschichte war dann doch anders als erwartet.
Man erkennt deutlich den Schreibstil der Autorin und den finde ich genial. Auch ist es spannend, weil man nicht weiß in welche Richtung das Ganze sich entwickeln wird. Man hofft aber irgendwie in eine andere Richtung als es dann letztendlich geendet hat. Das war dann einfach nicht mehr so spannend.
Trotzdem hat mir der Blick nach Maycomb wieder gut gefallen. Die Figuren entwickeln sich weiter und auch anders als gedacht. Es gibt ein paar Längen.

Fazit: Interessante Fortsetzung, die nicht an den Vorgänger rankommt. Aber der Schreibstil von Harper Lee ist etwas besonderes.