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New York Diaries – Sarah„Es fühlt sich nie so an. Es passiert immer dann, wenn du nicht damit rechnest.“ S. 10
Das Knights Building in New York City kann so manche Geschichten erzählen. Im ersten Band lernten wir Claire kennen, ...
„Es fühlt sich nie so an. Es passiert immer dann, wenn du nicht damit rechnest.“ S. 10
Das Knights Building in New York City kann so manche Geschichten erzählen. Im ersten Band lernten wir Claire kennen, dieses Mal begleiten wir Sarah und ihren großen Traum durch die Stadt, die niemals schläft.
Sarah lebt und liebt die Musik, so lange sie denken kann. Sie fühlt jeden einzelnen Takt und versetzt sich in den Text und den Musiker hinein wie kein anderer. Doch noch immer ist sie nicht näher dran an ihrem Traum eine angesehene Musikjournalistin zu werden. Die Anhänger ihres kleinen Blogs lieben sie, doch damit lässt sich nicht wirklich leben in der Metropole. Als sie eines Abends in ihrer Lieblingsbar einer grottenschlechten Band zuhört, zweifelt sie schon an der Musik selber. Als aber ein Musiker, der sich bisher nur im Hintergrund hielt, in der Pause einen eigenen Song spielt, ist es um Sarah geschehen. Sie muss diesen Will kennenlernen. Sein Songtext hat sie zu tiefst berührt. Als sie kurze Zeit später auf einer Party den sympathischen Charlie kennenlernt, stellt sich ihr Leben komplett auf den Kopf. Welche Gefühle stammen jetzt woher und für wen sie sie letztendlich bestimmt?
Wer auch schon den ersten Teil der Reihe kennt, der wird auch mit dem zweiten Band „Sarah“ seine Freude haben. Alte Bekannte aus „Claire“ treten kurz in Aktion und das Knights Building mit seiner ganz eigenen Atmosphäre bringt die richtige Stimmung mit für einen Roman über die impulsive Stadt an der Ostküste der USA. Wie auch im ersten Teil ist die Handlung leicht zu verfolgen, teils etwas vorhersehbar, aber mit so viel Charme, dass dies dem Lesevergnügen keinen Abbruch tut. Die Dialoge sind frech und witzig und jeder Charakter wächst einem auf seine eigene Art sofort ans Herz.
Besonders gut gefallen haben mir die ganz unterschiedlichen Charaktereigenschaften, die Charlie und Will besitzen. Jeder ist auf seine Art und Weise sympathisch, dennoch sind sie komplett unterschiedlich. Der eine mit beiden Beinen im Leben stehend und mit festen Tagesablauf. Der andere mit einer gewissen Melancholie und der Freiheit jeden Tag aufs Neue gestalten zu können. Besonders bei Will fand ich die Stimmung immer besonders knisternd, was einem beim Lesen die eine oder andere Gänsehaut verursacht und man anfängt ein wenig vor sich hinzuschwärmen.
Wenngleich auch die Handlung eher einfach gestrickt ist, so ist sie dennoch gut durchdacht und der Leser wird durch die immer wieder steigende und fallende Spannungskurve bei Laune gehalten. Der Sprachstil ist modern und man fühlt sich, als würde man selber mit Freunden durch die Stadt ziehen und live dabei sein. Die Playlist zu Beginn des Buches ist wieder schön gewählt und trifft die Stimmungen der einzelnen Kapitel wunderbar.
Wer also einen Hang zur Musik hat und nicht nur unbedingt bei den Charts mitsingt, für den ist „Sarah“ ein amüsanter und leichtlebiger Roman zum dahinschwelgen.