Cover-Bild Ab morgen wird alles anders
20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Hanser, Carl
  • Themenbereich: Belletristik - Sonstiges
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 304
  • Ersterscheinung: 30.01.2017
  • ISBN: 9783446250499
Anna Gavalda

Ab morgen wird alles anders

Erzählungen
Ina Kronenberger (Übersetzer)

Mathilde, 24, verliert ihre Handtasche, nachdem sie in einem Café in Paris einen Drink zu viel hatte. Darin steckt eine Menge Geld, das ihr nicht gehört. Yann, 26, fühlt sich in einem langweiligen Beruf und in einer spießigen Beziehung gefangen. Die eine sucht nach dem richtigen Mann, der andere hat den verkehrten Job, der dritte trauert um sein Kind, bei keinem läuft es richtig rund. Aber: „Ab morgen wird alles anders“. Das ist das Motto von Anna Gavaldas neuen Geschichten. In ihnen erzählt die Bestsellerautorin aus Frankreich mit Witz und Leichtigkeit von der unzerstörbaren Hoffnung der Menschen und der altmodischen Macht der Liebe in unseren modernen Zeiten.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.02.2017

Anna Gavalda - wie man sie kennt

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In diesem Buch mit insgesamt 298 Seiten werden 5 Geschichten erzählt. Es geht um Menschen, die gerade nicht die schönsten Momente ihres Lebens erleben.

In der ersten Geschichte geht es zum Beispiel um ...

In diesem Buch mit insgesamt 298 Seiten werden 5 Geschichten erzählt. Es geht um Menschen, die gerade nicht die schönsten Momente ihres Lebens erleben.

In der ersten Geschichte geht es zum Beispiel um einen Mann, dem der Tod seines Hundes (den er seiner Zeit auf der Straße aufgelesen hatte) sehr nah. Der Hund schenkte dem Mann wieder Freude am Leben, nachdem es nach dem Tod des Sohnes sehr trostlos geworden war.

In einer weiteren Geschichte geht es um eine junge Frau, die ihre Handtasche verloren hat, in dieser Tasche waren 10.000,00 Euro, diese gehörten der jungen Frau nicht einmal. Jetzt ist sie auf der Suche nach dem Finder der Tasche.

Jede Geschichte für sich hat mich sehr begeistert. Anna Gavalda hat einen sehr besonderen Schreibstil. Der Leser fühlt die Traurigkeit / Bedrücktheit. Dieser besondere Schreibstil machen die Bücher von Anna Gavalda für mich so lesenswert.

Veröffentlicht am 02.02.2017

Interessante Lebenswelten

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Auf 298 Seiten lädt Anna Gavalda die Leserinnen und Leser in fünf verschiedene Lebenswelten ein. Jede der fünf Kurzgeschichten entfaltet ihren eigenen Kosmos um die jeweilige Hauptfigur. Dabei sind die ...

Auf 298 Seiten lädt Anna Gavalda die Leserinnen und Leser in fünf verschiedene Lebenswelten ein. Jede der fünf Kurzgeschichten entfaltet ihren eigenen Kosmos um die jeweilige Hauptfigur. Dabei sind die Stimmungen recht unterschiedlich, die Kunstfertigkeit, mit der Figuren (und ihre Lebenshintergründe) zum Leben erweckt werden und zum Mitfiebern bzw. Mitleiden oder Mitfeiern einladen, ist überwältigend.
In „Mein Hund wird sterben“ ist der Sohn des Ich-Erzählers verunglückt und seine Ehe ebenfalls. Er liest einen Hund auf und tröstet sich mit ihm, doch nun droht der ebenfalls zu sterben.
„Mathilde“ ist eine junge Studentin, die etwas zu sorglos mit ihr anvertrautem Geld umgeht und dann eine erstaunliche Bekanntschaft macht.
„Meine Kraftpunkte“ erzählt von einem Vater, der ins Büro der Schulleiterin bestellt wird.
„Yann“ lernt die Nachbarsfamilie kennen und erkennt dadurch, dass er nicht wirklich glücklich ist und vielleicht selbst etwas dazu beitragen könnte, dass es mit ihm bergauf geht.
In „Minnesang“ macht Lulu eines Nachts „Party“ und trifft einen Menschen, der völlig anders ist, als sie erwartet hat.
In allen Kurzgeschichten erleben die Protagonisten etwas, das ihrem Leben eine neue Richtung verleiht, das ihnen etwas bewusst macht.
Meine Lieblingsgeschichte ist übrigens „Meine Kraftpunkte“, weil sie auf so einfache Art demonstriert, zwischen wie vielen Welten wir alle so tagtäglich pendeln und wie gut es ist, wenn ein paar Wahrheiten auch Wahrheiten bleiben. (Mal ganz abgesehen davon, dass sie beinahe schulbuchhaft die wichtigsten Regeln für Kurzgeschichten einhält und damit durchaus als Unterrichtslektüre eingesetzt werden könnte.)
Man möchte beim Lesen ständig jemanden neben sich sitzen haben, dem man die schönen Stellen, die ungewöhnlichen Wortschöpfungen oder Vergleiche vorlesen kann.
Ich habe das Buch ausgesprochen genossen, sowohl die Sprache, als auch die Melodie der Sätze, die Stimmungen, die Welten … unbedingt empfehlenswert.

Veröffentlicht am 30.01.2017

Wunderschöne Erzählungen

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Anna Gavalda gehört zu meinen Lieblingsautoren. Vielleicht bin ich deshalb auch voreingenommen. Ich schätze nicht nur ihre Romane, auch ihre frühen Erzählungen habe ich ausgesprochen gern gelesen.
Auch ...

Anna Gavalda gehört zu meinen Lieblingsautoren. Vielleicht bin ich deshalb auch voreingenommen. Ich schätze nicht nur ihre Romane, auch ihre frühen Erzählungen habe ich ausgesprochen gern gelesen.
Auch dieser schmale Band enthält fünf Erzählungen. Sie handeln, wie so oft bei Gavalda, von einsamen, vom Leben oft enttäuschten Menschen. Sie lässt die Figuren ihrer Erzählung in der Ich-Form berichten und gibt ihnen eine ergreifende Stimme. Dabei gibt sie den Lesern die Chance ganz dicht an ihre Protagonisten heranzukommen. Mit wenigen Strichen kann die Autorin einen Charakter skizzieren, ihre Gefühlswelt darstellen und eine ganze Lebenswelt erstehen lassen. Ihre Sprache ist klar, stilistisch ein Genuss. Ihre Geschichten machen Hoffnung, denn jede ihrer Figuren hat die Möglichkeit eines Neubeginns. Das hat mir das Buch auch wieder ganz besonders nahegebracht.
Auch wer bisher nur die Romane der Autorin kennt und bei Erzählungen immer etwas zurückhaltender ist, dieses Buch möchte ich jeder Leserin und jedem Leser ans Herz legen.

Veröffentlicht am 29.01.2017

Großartige, toll erzählte Geschichten aus dem Leben.

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„Morgen wird alles anders“ ist ein toller Erzählband von Anna Gavalda, der 5 Geschichten enthält:
Mein Hund wird sterben (25 S.)
Mathilde (104 S.)
Meine Kraftpunkte (24 S.)
Yann (94 S.)
Minnesang (25 S.)
Jede ...

„Morgen wird alles anders“ ist ein toller Erzählband von Anna Gavalda, der 5 Geschichten enthält:
Mein Hund wird sterben (25 S.)
Mathilde (104 S.)
Meine Kraftpunkte (24 S.)
Yann (94 S.)
Minnesang (25 S.)
Jede davon schildert das heutige Leben in Paris. Die Menschen, ihre Lebenslage, ihre Vorgeschichte, ihre Probleme und ihre Entscheidungen sind wunderbar/gekonnt in Szene gesetzt worden. Nach den ersten Seiten ist man vollends verzaubert und man kann nur eins: weiterlesen.
Keineswegs ist alles Friede und Freude. Entweder sind es die weniger erfreulichen Lebensumstände der jüngeren Generation, die ihren Platz im Leben nicht findet, manchmal sind es die Realien der heutigen Welt, die jeweilige Erzähler zum Ausdruck bringen.
In „Mathilde“ hat man den Eindruck, man unterhält sich mit ihr. Sie erzählt, im typischen Sprech einer 24-Jährigen Göre, was sie arbeitet, wo sie wohnt und was ihr passiert ist: Sie hat ihre Tasche mit 10000 Euro, die ihr nicht gehören, verloren. Ihre Verzweiflung kann man mit Händen greifen. Aber nicht nur des Geldes wegen. Sie denkt über ihr Leben nach, über die Perspektivenlosigkeit ihres Daseins, uvm.
„Yann“ ist ein 26-Jähriger Bretone, der trotz des teuren Designerstudiums nur einen Handelsvertreterjob in einer koreanischen Firma, dafür aber unbefristet, welch Ironie, ergattern konnte. Er lebt mit seiner spießigen Freundin in der Wohnung ihrer Tante in einem besseren Viertel von Paris. Scheinbar ist alles so, wie es sein soll. Aber eines Tages lernt Yann seine Nachbarn kennen und versteht, was das Leben lebenswert macht. „Aber, Yann… Junger Freund…“, sagt u.a. sein Nachbar, „Menschen, die man liebt, trifft man nicht, die erkennt man. Wussten Sie das nicht?“ Nach dieser Nacht mit viel gutem Wein und herzerwärmenden Gesprächen begreift Yann, was ihm fehlt, und trifft seine Entscheidung.
In der ersten Erzählung versucht ein Ehepaar mittleren Alters den Tod ihres Kindes zu verarbeiten, der schon eine Weile zurückliegt. Die Geschichte, wie die anderen auch, ist so eindringlich erzählt, dass ich sie erst nach Mathilde zu Ende lesen konnte.
„Meine Kraftpunkte“ erfährt man aus der Sicht des Vaters von drei Söhnen. Die Geschichte dreht sich um den jüngsten Sohn, den sechsjährigen Valentin. Der Vater muss dringend in die Schule, weil Valentin etwas angestellt hatte. Der Vater wundert sich, denn sein Valentin ist ein ruhiges und ganz liebes Kind. Die Geschichte muss man einfach selbst lesen. Manches geht gleich unter die Haut. Man wünscht sich so einen Vater, der nicht nur sein Vaterdasein und seine Kinder liebt, sondern auch so gut erzählen kann. So rührend und herzergreifend ist der Schluss!
„Minnesang“ ist ein würdiger Abschluss des Bandes. Da trifft man auf einen Dichter, einen jungen Mann, der wie die Minnesänger im Mittelalter Gedichte zur Lobpreisung der holden Magd aus dem Stehgreif dichten kann. Erzählt ist „Minnesang“ aus der Sicht der jungen Frau, die diesen Dichter auf einer Party der besseren Kreise kennenlernt.
Der Schreibstil von Anna Gavalda ist so wohltuend eigen und authentisch (Bei „Blindverkostung“ hätte ich gleich auf sie getippt), dass der Band auch deshalb viel Lesevergnügen bereitet.
Schön atmosphärisch sind die Geschichten. Man fühlt sich nach Paris unter diese Menschen versetzt. Witz und Leichtigkeit gehen Hand in Hand mit guter Portion Gesellschaftskritik. Die Autorin hält der Welt Spiegel vors Gesicht und macht so die Missstände sichtbar.
Das Coverbild mutete zunächst melancholisch an, aber so ist es nicht: die Geschichten sind facettenreich und farbenfroh.
Fast bei jedem ändert sich das Status Quo. Nichts ist mehr, wie es früher war. Deshalb ist der Titel sehr passend.

Fazit: Das Buch war für mich ein wahres Lesehighlight: Es hat mir viel Vergnügen bereitet, diese Menschen und ihre Geschichten, die man nicht so schnell vergisst, kennenzulernen. 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 23.01.2017

Ganz tolles Buch

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Dies war mein erstes Buch von Anna Gavalda, aber ganz sicher nicht das letzte, denn ihr Schreibstil hat mich sofort überzeugt und ich habe viele schöne Passagen entdeckt. Doch nicht nur der Stil, auch ...

Dies war mein erstes Buch von Anna Gavalda, aber ganz sicher nicht das letzte, denn ihr Schreibstil hat mich sofort überzeugt und ich habe viele schöne Passagen entdeckt. Doch nicht nur der Stil, auch die Geschichten, die hier erzählt werden, machen Mut für einen Neuanfang und lassen einen das eigene Leben überdenken. Es geht hier um verpasste Chancen, um Innehalten, um zu reflektieren, um andere Menschen, die einem einen ganz anderen Blick auf sich selbst gewähren.
Die Erzählungen sind alle in der Ich-Perspektive geschrieben, die Protagonisten jedoch sehr unterschiedlich. Junge und Ältere, Männer und Frauen.
Ob es jetzt Mathilde ist, die ihre Handtasche in einem Café liegenlässt und auf einen ehrlichen Finder trifft, der sie zum Nachdenken anregt, oder aber Lulu, die in der Vorstadt von Paris lebt und einen ganz anderen Sprachstil und Erwartungen ans Leben hat als der Vater von Valentin.
Dieses Buch hat mir schöne Lesestunden beschert und wirkt noch nach.