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Veröffentlicht am 14.08.2025

Ein abartiger Fall

Schwüre, die wir brechen
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Ein abartiger Fall

Inhalt:
Jon Nordh und Svea Karhuu bekommen es mit einem besonders bizarren Fall zu tun: eine enthauptete Leiche, der ein Krokodilskopf angenäht wurde. Die beiden Ermittler tappen völlig ...

Ein abartiger Fall

Inhalt:
Jon Nordh und Svea Karhuu bekommen es mit einem besonders bizarren Fall zu tun: eine enthauptete Leiche, der ein Krokodilskopf angenäht wurde. Die beiden Ermittler tappen völlig im Dunklen - bis eine zweite Leiche gefunden wird und damit eine Art Muster. Mit der Entführung einer Jugendlichen geraten Jon und Svea dann komplett unter Druck. Denn bisher hat der Täter seine Opfer erst nach einer Woche getötet, die entführte Charlotte könnte also noch leben …

Meine Meinung:
Ebenso wie der Vorgänger „Tode, die wir sterben“ konnte Band 2 der Reihe um die Malmöer Polizisten Jon Nordh und Svea Karhuu mich nicht vollends begeistern. Zwar ist der Fall wirklich sehr verwickelt und komplex, was ich in der Regel sehr gerne mag, leider aber auch mit einigen Längen erzählt.

Die eigentlich interessanten Einschübe aus den 1970er und 80er Jahren unterbrechen den Lesefluss immer wieder. Der Kriminalroman besteht aus vielen eher kurzen Kapiteln, die aus wechselnden Perspektiven geschrieben sind und immer mal wieder mit einem Cliffhanger enden. So wird man stets zum Weiterlesen animiert, und „nur noch eins“ dieser kurzen Kapitel geht ja immer noch.
Besonders mag ich an dieser Reihe, dass beide Ermittelnden keine perfekten Polizisten sind, sondern ganz normale Menschen, die Gefühle haben und Fehler machen.

Die Mythologie des Alten Ägypten spielt eine gewisse Rolle. Hier konnte ich tatsächlich noch einiges lernen. Das gefällt mir.

Insgesamt ist der Roman recht spannend, wozu auch die privaten Ermittlungen von Svea und Jon beitragen. Jon forscht immer noch über den Unfalltod seiner Frau und seines besten Freundes, während Svea Drohungen erhält, gegen die sie sich schließlich zur Wehr setzt.

Mit der Schlussszene wird praktisch der Kreis zum Prolog geschlossen. Das fand ich sehr schön gemacht.

Die Reihe:
1. Tode, die wir sterben
2. Schwüre, die wir brechen

★★★★☆

Veröffentlicht am 14.08.2025

Ein Pageturner

Erebos 3
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Ein Pageturner

Inhalt:
Als auf Nick Dunmores Computerbildschirm plötzlich wieder „Erebos“ auftaucht, traut er zunächst seinen Augen nicht. Nie wieder wollte er mit diesem manipulativen Computerspiel ...

Ein Pageturner

Inhalt:
Als auf Nick Dunmores Computerbildschirm plötzlich wieder „Erebos“ auftaucht, traut er zunächst seinen Augen nicht. Nie wieder wollte er mit diesem manipulativen Computerspiel etwas zu tun haben. Doch wie schon die letzten beiden Male bleibt ihm auch jetzt keine Wahl. Er muss sich wohl oder übel auf das Spiel einlassen, was dieses ihm ganz schnell klar macht.

Meine Meinung:
Ich habe die ersten beiden Bände von „Erebos“ geradezu verschlungen, und auch der dritte konnte mich wieder absolut fesseln. Als Vielleserin bleiben mir nur wenige Bücher über längere Zeit im Gedächtnis - „Erebos“ gehört definitiv dazu, weil es mich einfach mit Haut und Haaren gepackt hat. Nichtsdestotrotz kann man den dritten Band auch ohne Vorkenntnisse lesen. Man erkennt dann zwar manche Anspielung auf die Vorgängerbände nicht, das tut dem Verständnis der Handlung aber keinen Abbruch.

Zwar haben sich einige Regeln des Spiels geändert und die meisten Spieler sind neu, doch im Großen und Ganzen setzt Ursula Poznanski auf das bewährte Konzept. Die Story des Spiels ist aber neu. Interessant ist, dass die Spieler etwas suchen müssen, ohne zu wissen, was. Das eröffnet Raum für zahlreiche Spekulationen.

Der Thriller ist unheimlich spannend, denn es geht um nichts weniger als um Leben und Tod. Selbst die Beschreibungen von Spielszenen sind sehr spannend - auch für jemanden wie mich, die keine Computerspiele spielt. Und wie immer hat die Vernetzung von Spiel und realer Welt einen großen Anteil an der Spannung.

Nun kann man sich fragen, ob dieser 3. Band wirklich nötig war. Nein, natürlich war er nicht nötig. Aber er ist eine tolle Bereicherung dieser Reihe, und viele Fans werden ihn sicher so lieben wie ich.

★★★★★

Veröffentlicht am 14.08.2025

Das verlorene Eden

Eden
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Das verlorene Eden

Inhalt:
Die zwölfjährige Sofie ist unheimlich empathisch. Sie schafft es, Menschen zu verbinden und für Harmonie zu sorgen. Als ihr Vater Markus sie mit Konzertkarten für ihre Lieblingssängerin ...

Das verlorene Eden

Inhalt:
Die zwölfjährige Sofie ist unheimlich empathisch. Sie schafft es, Menschen zu verbinden und für Harmonie zu sorgen. Als ihr Vater Markus sie mit Konzertkarten für ihre Lieblingssängerin Ariana da Vega überrascht, denkt er nicht im Traum daran, dass dies Sofies Todesurteil ist. Nach dem Konzert zündet ein Selbstmordattentäter eine Bombe. Sofie ist sofort tot. Zurück bleiben die Eltern Markus und Kerstin, der Freund Tobias sowie Sofies Tante Isabel und Kusine Lotte. Für sie alle bricht der Garten Eden auseinander, doch das Leben geht weiter …

Meine Meinung:
Der Roman ist aufgeteilt in relativ kurze Kapitel aus der Sicht der verschiedenen Hinterbliebenen, aber auch des Selbstmordattentäters. Letzteren begleiten wir eine Zeitlang vor der Tat, die anderen einige Tage vor der Tat und einige Monate danach. Jan Costin Wagner versucht zu ergründen, was den Täter zu der Tat veranlasst haben könnte; er lässt uns auch dessen Familie kennen lernen, was ich sehr interessant fand.

Hauptsächlich aber geht es um die verschiedenen Strategien, mit dem Verlust des Kindes, der Freundin klarzukommen und die Trauer zu bewältigen. Kerstin und Markus gehen dabei ganz verschiedene Wege und drohen vollkommen auseinander zu driften.

Jan Costin Wagner schreibt emotional, aber doch distanziert, was bei diesem Thema auch gut ist. Trotzdem flossen bei mir die Tränen. Vieles wird nur oberflächlich angerissen, und dennoch spürt man die ganze Tiefe.

Die Nebenhandlung um Tobias’ Vater, die gesellschaftliche Probleme in Deutschland thematisiert und unter anderem noch einmal Corona verwurstet, hätte ich nicht gebraucht. Es wirkte für mich nicht rund, sondern wie aufgesetzt.

Ansonsten ist „Eden“ eine ergreifende Lektüre, die zum Nachdenken anregt und zu Herzen geht.

★★★★☆

Veröffentlicht am 05.08.2025

Zwar spannend, aber ...

Niemand rettet dich
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Zwar spannend, aber …

Inhalt:
Vor über zwanzig Jahren hat Mads Lindstrøms Vater einen brutalen Mörder überführt. Doch dann kamen ihm Zweifel. Da er Selbstmord beging, kann er nichts mehr dazu sagen, als ...

Zwar spannend, aber …

Inhalt:
Vor über zwanzig Jahren hat Mads Lindstrøms Vater einen brutalen Mörder überführt. Doch dann kamen ihm Zweifel. Da er Selbstmord beging, kann er nichts mehr dazu sagen, als auch sein Sohn Mads jetzt an dem damaligen Täter zweifelt, denn es gibt einen neuen Mord, der Parallelen zu dem alten Fall aufweist. Zusammen mit Thomas Beckmann von der deutschen Polizei ermittelt Mads gegen heftige Widerstände seines Vorgesetzten.

Meine Meinung:
Der Abschlussband dieser Trilogie ist zwar ziemlich spannend, aber mit den Figuren wurde ich nicht richtig warm. Warum Thomas Beckmann stets so abweisend und unfreundlich reagiert, konnte ich schon im 1. Band nicht nachvollziehen. Und Mads verhält sich von Zeit zu Zeit einfach nur dumm. Eine weitere Person verhält sich so auffällig, dass man sofort weiß, dass da etwas nicht stimmen kann. In diesem Punkt ist die Handlung sehr vorhersehbar. Der Rest ist allerdings ziemlich gut gemacht, verzwickt und verschlungen. Man kann toll miträtseln, kommt aber nicht so leicht auf den Täter.

Ein paar drastische Gewaltbeschreibungen sollte man abkönnen, wenn man zu diesem Buch greift. Es geht zum Teil wirklich heftig zu.

Wie so oft ist es besser, die ersten beiden Bände vorher gelesen zu haben. Zur Not kann man aber auch ohne Vorkenntnisse alles verstehen.

Die Reihe:
1. Niemand hört dich
2. Niemand sieht dich
3. Niemand rettet dich

★★★★☆

Veröffentlicht am 31.07.2025

Nichts für Sensibelchen

Dunkle Sühne
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Nichts für Sensibelchen

Inhalt:
North Falls, eine Kleinstadt in Georgia. Während der Feierlichkeiten zum 4. Juli werden die 15-Jährigen Mädchen Madison und Cheyenne entführt. Sheriff Gerald Clifton und ...

Nichts für Sensibelchen

Inhalt:
North Falls, eine Kleinstadt in Georgia. Während der Feierlichkeiten zum 4. Juli werden die 15-Jährigen Mädchen Madison und Cheyenne entführt. Sheriff Gerald Clifton und seine Tochter Emmy, ebenfalls Polizistin, suchen mit Hochdruck nach den Kindern - und nach dem Täter.

12 Jahre später. Der Mann, der wegen der Entführung von Madison und Cheyenne im Gefängnis saß, kommt frei. Kurz darauf verschwindet wieder ein Mädchen. Das Muster ist dasselbe, aber ist es auch derselbe Täter?

Meine Meinung:
„Dunkle Sühne“ ist der Auftaktband der neuen Reihe von Karin Slaughter, in der die weitläufige Familie Clifton, die überall im County ihre Finger im Spiel hat, eine große Rolle spielt. Im Verlauf der Handlung werden immer mehr dunkle Geheimnisse dieser Familie aufgedeckt.

Neben der interessanten Familie Clifton, die aus vielen, teils schillernden Personen besteht, konnte mich auch die Handlung um die Entführungen begeistern. Ich empfand sie als ziemlich undurchsichtig und wenig vorhersehbar, obwohl man teilweise sogar „live“ bei den Verbrechen dabei ist. Immer wieder gibt es eine überraschende Wendung und alle bisherigen Vermutungen werden entkräftet. So bleibt es spannend bis zum Schluss.

Man merkt, dass Karin Slaughter ein alter Hase ist. Der Kriminalroman wirkt flüssig und routiniert, aber nicht abgedroschen. Obwohl die Autorin von Zeit zu Zeit ziemlich ausschweifend und wiederholend erzählt, konnte sie mich durchgehend fesseln. Die Geschichte um entführte Mädchen ist allerdings wirklich harter Tobak, der auch etliche Gewaltbeschreibungen enthält. Entsprechend sensibel veranlagte Lesende sollten das Buch daher besser nicht in die Hand nehmen.

★★★★☆