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Veröffentlicht am 05.12.2025

Ein Buch im Buch

Tod zur Teestunde
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Ein Buch im Buch

Dies ist bereits der 3. Band der Reihe um die Lektorin Susan Ryeland. Obwohl ich die Vorgänger nicht kenne, hat mir für das Verständnis kein Wissen gefehlt. Allerdings fand ich den Anfang ...

Ein Buch im Buch

Dies ist bereits der 3. Band der Reihe um die Lektorin Susan Ryeland. Obwohl ich die Vorgänger nicht kenne, hat mir für das Verständnis kein Wissen gefehlt. Allerdings fand ich den Anfang etwas zäh. Fans der Reihe werden hier eventuell darüber wegsehen können, weil sie einfach das Wiedersehen mit den vertrauten Figuren genießen.

Susan Ryeland ist gerade wieder von Kreta nach London gezogen und dort freiberuflich für einen kleinen Verlag tätig, Eliot Crace soll die erfolgreiche Serie mit dem Detektiv Atticus Pünd nach dem Tod des Autors weiterführen und Susan ihn dabei unterstützen. Schon nach den ersten Manuskriptseiten wird Susan klar, dass Eliot die Handlung seines Buches nicht frei erfunden hat, sondern verklausuliert über seine eigene Familie schreibt - inklusive Mord an seiner Großmutter, der vor zwanzig Jahren als natürlicher Tod abgetan wurde. Als Eliot bei einem Unfall mit Fahrerflucht (oder Mord?) ums Leben kommt, ist dummerweise sein Buch noch nicht zu Ende geschrieben und somit der Täter noch nicht entlarvt. Susan macht sich auf die Suche nach der Wahrheit und gerät dabei sogar selbst unter Mordverdacht.

Wie erwähnt, fand ich den Anfang etwas zäh. Hier wurden einige Personen eingeführt und dann bekam ich etliche Seiten von Eliots Manuskript zu lesen, das ich zunächst nicht wirklich spannend fand. Erst als die Verknüpfung des Manuskripts mit der Wirklichkeit zutage trat, konnte mich der Roman mehr fesseln. Der gemütliche Schreibstil, der stark an die alten klassischen Krimis zum Beispiel von Agatha Christie erinnert, hat mir sehr gut gefallen. Es muss ja nicht immer atemberaubend und blutrünstig sein. Das Gesamtkonzept hat hier gut gepasst. Die zweite Hälfte des Buches wurde dann auch noch richtig spannend, sodass ich sie in einem Rutsch bis zum Ende lesen wollte. Die Auflösung empfand ich als raffiniert und zum Teil auch überraschend.

Die Reihe:
1. Die Morde von Pye Hall
2. Der Tote aus Zimmer 12
3. Tod zur Teestunde

★★★★☆

Veröffentlicht am 04.12.2025

Hilfreicher Ratgeber für die Adoption eines Tierschutzhundes

Tierschutzhund Lieblingshund
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Hilfreicher Ratgeber für die Adoption eines Tierschutzhundes

Hätte ich diesen Ratgeber gelesen, bevor ich einen Hund aus dem Auslandstierschutz adoptierte, hätte ich einige Fehler vermeiden können.

Ursula ...

Hilfreicher Ratgeber für die Adoption eines Tierschutzhundes

Hätte ich diesen Ratgeber gelesen, bevor ich einen Hund aus dem Auslandstierschutz adoptierte, hätte ich einige Fehler vermeiden können.

Ursula Löckenhoff und Simone Sombecki engagieren sich offensichtlich mit viel Herzblut im Tierschutz und geben ihr Wissen in diesem Buch weiter. Dabei streifen sie so ziemlich alle Themen, die für zukünftige Adoptanten relevant sein können, zum Beispiel, woran man einen seriösen Tierschutzverein erkennt und wie eine Adoption üblicherweise vonstatten geht. Auch gesundheitliche Aspekte, die im Prinzip für alle Hunde gelten, aber vermehrt Tierschutzhunden betreffen (Stichwort Mittelmeerkrankheiten, Parasiten, Kastration), werden angerissen. Es wird kurz auf verschiedene Rassen bzw. Gruppen von Hunden wie Herdenschutzhunde eingegangen.

Anhand eines Fragebogens kann jeder Interessierte sich selbst überprüfen, ob ein Hund und wenn ja, ob ein bestimmter Hund zu ihm passt.

Sogar Erziehungstipps geben die Autorinnen, von denen aber vor allem Hundehalter*innen mit eher unkomplizierten Hunden profitieren. Mit Aussagen, dass der Hund zum Beispiel keinen Besuch verbellen sollte, ist mir nicht geholfen. Das ist mir schon selbst klar, dass ich das nicht möchte. Wie ich den Hund aber dazu bringe, wird leider nicht konkret gesagt. Die in diesem Buch viel gepriesene Hausleine hätte in unserem Fall nicht geholfen.

Für Hunde-Anfänger bietet dieses Buch einen recht umfassenden Einblick in das Thema Tierschutzhund, kann aber natürlich nicht wirklich alle Fragen beantworten.

★★★★☆

Veröffentlicht am 01.12.2025

Großartiger Schreibstil

Eines jungen Mannes Reise in die Nacht
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Großartiger Schreibstil

Auch Band 9 der Reihe um den schwedischen Kommissar Gunnar Barbarotti und seine Lebensgefährtin und Kollegin Eva Backman hat mir gut gefallen. Vorkenntnisse sind nicht vonnöten. ...

Großartiger Schreibstil

Auch Band 9 der Reihe um den schwedischen Kommissar Gunnar Barbarotti und seine Lebensgefährtin und Kollegin Eva Backman hat mir gut gefallen. Vorkenntnisse sind nicht vonnöten. Der Kriminalfall ist in sich abgeschlossen; das vergangene Privat- und Berufsleben der Protagonist*innen spielt über die hier noch einmal erwähnten Details hinaus keine Rolle.

Kurz vor den Sommerferien wird der Mathematik- und Sportlehrer Allan Fremling in seiner Wohnung erschossen. Eine Ungeheuerlichkeit in dem ansonsten so ruhigen Wohnviertel Kvarnbo! Die Polizei tappt vollkommen im Dunkeln - die Leserschaft aber weiß früh Bescheid, wer den unsympathischen Lehrer kaltblütig ermordet hat. Als dann noch ein weiterer Mann erschossen aufgefunden wird, geht das polizeiliche Rätselraten munter weiter.

Neben der Unaufgeregtheit der Erzählung, die das Ganze sehr realistisch erscheinen lässt, gefielen mir vor allem die Dialoge zwischen Gunnar Barbarotti und Eva Backman. Die beiden sind wie ein altes Ehepaar, das sich in- und auswendig kennt. Sie beenden die Sätze der/des jeweils anderen und wissen eigentlich immer Bescheid, was der/die andere denkt. Sehr sympathisch!

Auch wenn einiges an Spannung dadurch verloren geht, dass man den Täter schon früh kennt, macht das Lesen trotzdem Spaß. Immerhin geht es noch darum, wann und wie die Polizei dem Täter auf die Spur kommt und wie viele Leichen es bis dahin eventuell noch geben wird. Wir haben hier also einen Kriminalroman ganz ohne falsche Fährten, der trotzdem zu fesseln weiß und dank des tollen Schreibstils und der tiefgründigen Figuren für ein paar schöne Stunden voller Lesevergnügen sorgt.

Die Reihe:
1. Mensch ohne Hund
2. Eine ganz andere Geschichte
3. Das zweite Leben des Herrn Roos
4. Die Einsamen
5. Am Abend des Mordes
6. Barbarotti und der schwermütige Busfahrer
7. Schach unter dem Vulkan
8. Ein Brief aus München
9. Eines jungen Mannes Reise in die Nacht

★★★★☆

Veröffentlicht am 01.12.2025

Wieder ein herrliches Lesevergnügen

Ring the Bells
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Inhalt:
Fieberhaft arbeiten die Mitglieder der Redaktion der Stranger Times an der Weihnachtsausgabe und es sieht so aus, als könnte die Zeitung endlich mal pünktlich in den Druck gehen und die Redaktionsmitglieder ...

Inhalt:
Fieberhaft arbeiten die Mitglieder der Redaktion der Stranger Times an der Weihnachtsausgabe und es sieht so aus, als könnte die Zeitung endlich mal pünktlich in den Druck gehen und die Redaktionsmitglieder Grace zuliebe eine kleine Weihnachtsfeier abhalten. Doch dann kommt es natürlich ganz anders. Der Abend ist gelaufen, und dank einer unfreiwilligen Beschwörung gerät das Weihnachtsfest und sogar die ganze Menschheit in Gefahr.

Meine Meinung:
Schon der Prolog ist klasse gemacht. Einerseits werden hier noch einmal grob die wichtigsten Ereignisse und Personen aus den vorherigen Bänden erwähnt, andererseits wird eine erwartungsvolle Atmosphäre geschaffen, die mich geradezu auf die kommende Handlung hin fiebern ließ. Sicherlich macht das Lesen mehr Spaß, wenn man die Vorgängerbände kennt, denn es tummeln sich hier so viele verschiedene Personen und Gruppierungen, dass man sonst leicht den Überblick verlieren und viele Details gar nicht einordnen kann.

Caimh McDonnell lässt auch im fünften Band seiner fantastischen Reihe um die Wochenzeitung für Übersinnliches „The Stranger Times“ in Manchester jede Menge skurrile Ereignisse und witzige Dialoge auf die Leserschaft los - ein richtiges Feuerwerk, das von Anfang bis Ende gute Laune macht, trotz einiger eingestreuter ernster Elemente.

Neben dem altbekannten Personal werden neue Charaktere eingeführt, zum Beispiel der vierzehnjährige Clint, der sich als Redaktionsschreck erweist, auch wenn Grace in ihm den guten Jungen sehen will. Oder der alte Gott Zalas, der sich eine Anhängerschaft sucht. Manny bekommt dieses Mal seine eigene Geschichte, die ich sehr berührend fand. Und an Banecroft lernen wir eine ganz neue Seite kennen.

Die Stimmung ist leicht weihnachtlich, aber keine Angst, auch Weihnachtshasser kommen auf ihre Kosten.

Mit seiner kunterbunten, vielfältigen Handlung und dem genialen Humor, der genau auf meiner Linie liegt, empfand ich „Ring The Bells“ als einen der besten Bände dieser Reihe. Ich freue mich jetzt schon auf die Fortsetzung.

Die Reihe:
1. The Stranger Times
2. This Charming Man
3. Love Will Tear Us Apart
4. Relight My Fire
5. Ring The Bells

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 29.11.2025

Fesselnd und überraschend

Der Tod so kalt
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Fesselnd und überraschend

Luca D’Andrea versteht es, eine dichte Atmosphäre zu schaffen. Diese ist beklemmend und düster. Zum Glück gibt es immer wieder Lichtblicke in Form der fünfjährigen Tochter des ...

Fesselnd und überraschend

Luca D’Andrea versteht es, eine dichte Atmosphäre zu schaffen. Diese ist beklemmend und düster. Zum Glück gibt es immer wieder Lichtblicke in Form der fünfjährigen Tochter des Protagonisten, die einfach zuckersüß und sehr aufgeweckt ist - meine Lieblingsfigur, obwohl sie mit dem Verbrechen und seiner Aufklärung gar nichts zu tun hat.

Zunächst fließt die Handlung eher gemächlich vor sich hin, es müssen erst die Voraussetzungen für die spannenden Szenen angelegt werden. Doch etwa ab der Hälfte nimmt sie dann rasant Fahrt auf.

Der Autor legt etliche falsche Fährten; es gibt viele mögliche Täter. Wer hier wirklich dreißig Jahre zuvor ein Massaker verübt hat, hat mich überrascht. Allerdings fand ich das Motiv etwas konstruiert.

★★★★☆