Wir sehen uns im nächsten Buch?
Wir treffen uns im nächsten KapitelKurzmeinung:
Der Einstieg war fesselnd - die Idee hat mich gelockt, aber es blieb leider spannungslos. Schade! Und zu viel Happy End bei allen Personen.
Klappentext:
Versehentlich landet Erins Lieblingsbuch ...
Kurzmeinung:
Der Einstieg war fesselnd - die Idee hat mich gelockt, aber es blieb leider spannungslos. Schade! Und zu viel Happy End bei allen Personen.
Klappentext:
Versehentlich landet Erins Lieblingsbuch in einem von Londons öffentlichen Bücherregalen. Als sie es sich zurückholt, entdeckt sie, dass jemand auf ihre Notizen am Rand geantwortet hat. Der geheimnisvolle Fremde lädt sie ein, ihn am Rand von Große Erwartungen von Charles Dickens zu treffen. Zum ersten Mal seit dem Tod ihrer besten Freundin beginnt Erin sich zu öffnen.
Zufällig entdeckt James in einem öffentlichen Bücherschrank eine Ausgabe von Wer die Nachtigall stört. Die am Rand notierten Gedanken der mysteriösen Fremden berühren ihn so, dass er darauf antwortet und das Buch zurück ins Regal stellt. Zum ersten Mal, seit er das Mädchen verloren hat, das er liebt, beginnt James sich zu öffnen.
Was aber wird passieren, wenn Erin und James herausfinden, dass sie einander keineswegs Fremde sind?
Autorin:
Tessa Bickers hat an der Universität Bournemouth Journalismus studiert und arbeitete anfangs als Moderatorin einer Frühstücksradiosendung. Anschließend wechselte sie in den Bereich People-Journalismus und interviewte einige der größten Namen im Showgeschäft, darunter Leonardo DiCaprio und die Schauspieler/innen von „Sex and the City“.Ihre kreative Ader lebte Tessa als Singer-Songwriterin aus. Nach einigen gescheiterten X Factor-Teilnahmen trat sie mit ihrer Band Tess and the Tellers beim Glastonbury Festival und bei Secret Garden Party auf. Mittlerweile hat sie ihre Gitarre gegen eine Tastatur getauscht und schreibt nun Bücher anstatt Lieder. "Wir treffen uns im nächsten Kapitel" ist ihr Debütroman.
Übersetzerin:
Heike Reissig
Bewertung:
Das Cover reißt eine Leseliebhaberin wie ich sehr mit, und auch die Geschichtsidee dazu hat mich motiviert, das Buch zu lesen. Der Titel passt sehr gut zum Konzept, tut der Originaltitel „Der Buchtausch“ aber auch. Den hätte man auch direkt übersetzt lassen können. Ich mag diese Extra-Betitelungen der deutschen Verlage nicht. Völlig unnötig! Die Aufmachung insgesamt, auch die Bildchen an jedem Kapitelanfang sind wunderbar aufeinander abgestimmt.
Hier fällt außerdem auf, dass es eines der wenigen Exemplare ist, dass angemessen mit Taschenbuchpreis ausgegeben ist, obwohl es eine kleine Klappbroschüre ist. Überwiegend werden solche Bücher größer gemacht, um auf den Broschürepreis von jetzt 16,99 € zu gehen. Das ist positiv zu erwähnen!
Der Leseverlauf zu Beginn war sehr flüssig, die Geschichte einfangend und fesselnd. Die Erzählung handelt von den Ich-Versionen von Erin und James. Gerade der Beginn bietet eine unerwartete Sicht zur Sachlage (mehr geht nicht wegen dem spoileralarm). Leider verging die Leselust bei mir nach drei Kapiteln, es war schwer, mich ans Buch zu halten. Die Idee wird nach wie vor eingebaut, aber es kommt keine richtige Spannung auf.
Die Charaktere Erin und James sind an sich gut ausgebaut, trotzdem konnten beide mich nicht richtig emotional greifen. Es gibt Momente im Verlauf, da konnten sie mich packen, aber das waren mehr Ausnahmen als die Regel. Leider! Die anderen Charaktere sind für meinen Geschmack genau richtig ausgeschrieben; nicht zu ausführlich, aber auch nicht bloß für den Moment. Sie spielen im gesamten Verlauf eine Rolle; die einen mehr als die anderen.
Das Hin und Her zwischen Erin und James war okay, hat mich jedoch nicht kribbelig gemacht. Das Ende kommt – wie leider so oft – mit einem Happy End daher. Gut, es gibt viele Hindernisse bis dahin, daher mangelt es hier nicht an Glaubwürdigkeit. Mehr langweilt es mich, ja nervt mich sogar! Auch bei den Nebencharakteren gibt es einige Herausforderungen zu meistern – was einerseits realistisch wie im wahren Leben ist, andererseits zu gewollt von der Autorin rüberkommt. Auch hier am Ende reihenweise Happy Ends für alle – als ob es eine Lotterieausschüttung an alle Charaktere in der Geschichte gibt. Das wirkt dann wiederum unrealistisch auf mich. Es gibt nun mal nicht überall und bei jedem Menschen ein Happy End. Hier ist das Wollen der Autorin über das echte Leben gekommen. Ich verdenke es ihr nicht, jedoch erwarte ich von einem literarischen Roman einen gesunden Realismus, sonst kommen wir zur Sparte Fantasie.
Fazit:
Mir hat im Ganzen der Zauber gefehlt, den ich beim Anblick des Buches und beim Lesen des Klappentextes erhofft hatte. Realismus und Unwirklichkeit treffen hier gleichzeitig aufeinander, was ich in (Hör)Büchern selten gleichauf erlebe. Manchmal wiegt das eine schwerer, manchmal das andere. Am Ende jedoch wird es für meinen Geschmack an Realismus zu unrealistisch. Beim Genre bin ich mir unsicher: Das Werk kann auch als einfacher Roman statt Liebesroman deklariert werden. Dafür ist der Liebesanteil zu gering und die Gefühlsfacette insgesamt größer. Es geht um Liebe, Trauer, Arbeit, Krankheit ...
Es ist keine schlechte Geschichte, aber auch keine, die man unbedingt lesen muss. Selten kann ich so klar und ohne Zweifel ein Okay, also drei Sterne, vergeben.
"Ein Job bedeutet gar nichts. Liebe schon. Eine Leidenschaft zu haben. Das bedeutet Zuhause. Das bedeutet Leben. Genau daraus ist das Leben gemacht. Der Rest ist nur Füllstoff."
(Seite 291)
COVER/TITEL/AUFMACHUNG/MATERIAL ⭐⭐⭐⭐⭐
AUSGABEN-FORMAT (REIHEN-/EINZEL-/HÖR-/LESEFORMAT) ⭐⭐⭐⭐⭐
GENRE (VOM VERLAG GESETZT) ⭐⭐⭐
VERLAGSPREIS (ANGEMESSEN/ZU TEUER/GÜNSTIG) ⭐⭐⭐⭐⭐
GRUNDIDEE/THEMA ⭐⭐⭐⭐⭐
ATMOSPHÄRE/SETTING ⭐⭐⭐