Mehr Thriller, weniger Machoromantik wäre toll gewesen ...
FRAGILE. Niemand kennt dich so wie ich (Sparrow Falls 1)Kurzmeinung:
Der Thrilleranteil war gut, der teils machohafte und derbe Erotikteil unnötig und ärgerlich! Hat mir die Lust am Lesen genommen.
Klappentext:
Rhodes kehrt nach Sparrow Falls zurück, um ...
Kurzmeinung:
Der Thrilleranteil war gut, der teils machohafte und derbe Erotikteil unnötig und ärgerlich! Hat mir die Lust am Lesen genommen.
Klappentext:
Rhodes kehrt nach Sparrow Falls zurück, um das Haus ihrer Kindheit zu renovieren – den Ort, an dem ein verheerendes Feuer einst ihre Familie auslöschte. Doch schon bald merkt sie, dass die Vergangenheit noch lange nicht begraben ist. Seltsame Unfälle, beunruhigende Botschaften und das Gefühl, beobachtet zu werden, lassen sie zweifeln: War das Feuer wirklich nur ein tragischer Unfall?
Auf der Baustelle trifft sie auf Anson Hunt, den besten Freund ihres Stiefbruders. Er ist verschlossen, aber wachsam – und ganz offensichtlich nicht erfreut, dass sie ständig in seiner Nähe auftaucht. Trotzdem entwickelt sich eine unleugbare Spannung zwischen ihnen, auch wenn Anson beharrlich Distanz wahrt. Als die Bedrohungen eskalieren und Rhodes‘ Leben in Gefahr gerät, steht ausgerechnet Anson an ihrer Seite. Widerstrebend vertraut sie ihm, denn er scheint mehr zu wissen, als er zugibt.
Während Rhodes die Schatten ihrer Vergangenheit ergründet, zieht sich die Schlinge um sie immer enger. Jemand in Sparrow Falls will um jeden Preis verhindern, dass sie die Wahrheit aufdeckt – und dieser Jemand hat sie schon immer im Blick gehabt. Still, geduldig, verborgen in der Dunkelheit. Und jetzt ist er bereit, ein tödliches Spiel zu beenden, das längst begonnen hat.
Autorin:
Catherine Cowles schreibt leidenschaftlich gern – und trinkt dabei am liebsten Diätcola. Ihre Liebe gilt allem, was niedlich und flauschig ist, besonders ihrem Hund. Schon seit sie lesen kann, steckt ihre Nase in Büchern, bis sie sich schließlich entschied, ihre eigenen Geschichten zu schreiben. Wenn sie nicht gerade schreibt, erkundet sie die Schönheit ihrer Heimat Oregon, hört True-Crime-Podcasts oder ist auf der Suche nach ihrem nächsten Book-Boyfriend.
Übersetzerin:
Patricia Woitynek studierte Germanistik an der LMU München und arbeitete nebenbei als Drehbuch- und Literaturgutachterin. Seit 2007 ist sie für verschiedene Verlage als Übersetzerin im Bereich Belletristik tätig. Zu den von ihr übersetzten Autorinnen gehören Meg Cabot, Mia Sheridan, Katie Mac Alister, Nalini Singh, L.J. Shen, Ana Huang, Catherine Cowles u.v.a. Sie lebt mit ihrem Mann und ihren drei Kindern am Tegernsee.
Bewertung:
Ein Cover, das nichts verrät und mysteriös wirkt. Hat für mich einen Thriller-Touch, das gefällt mir sehr gut.
Mir gefällt auch, dass das Buch nicht foliert ist. Es bekommt natürlich deshalb schnell Knicke. Dieser neumoderne Trend mit den Farbausschnitten geht mir persönlich auf die Eierstöcke. Es sieht meistens schön aus, aber damit anfangen kann ich nichts. Wer hat denn so viel Platz, um alle Bücher mit Farbschnitt an den Seiten auszustellen? Nicht mal Buchläden haben die. Davon abgesehen würde das auch keinen Sinn machen. Selbst wenn ich die in mein Buchregal mit Farbausschnitt außen einsortieren würde, sehe ich ja gar nicht, um welche Bücher es sich handelt. Dieser Duftsticker ist nichtssagend und der Duft ja auch willkürlich. Verstehe den Sinn nicht.
Ich habe mich sehr gefreut, das Buch in der Leserunde zu lesen. Der Beginn ist fesselnd. Leider spaltet sich die Thematik nach ein paar Kapiteln in Thrilleranteil und Erotikanteil. Mir war natürlich bewusst, dass eine Liebesromanze eingebaut ist. Aber mir war nicht klar, dass dieser Anteil mehr in Richtung Dark Romance geht. Anfänglich noch harmlos geht es mit derben Wörtern wie „Fxxxxx“ und Machosprüchen wie „Braves Mädchen“ beim Fingern weiter. Hätte zu Beginn eine Warnung gestanden, hätte ich von dem Buch Abstand genommen. Der Thrilleranteil wird im Klappentext, sowie auf der Aufmachung groß gehalten. Daher war mit sowas nicht zu rechnen. Ich hatte eine gängige Romanze zwischen zwei Menschen erwartet. Auch manch Kommentar in der Leserunde „Also ich mag Romantik“ (nicht wörtlich) hat mich frustriert. Denn Romantik und Machoromantik sind nicht dasselbe. Es gibt wunderbare Liebesromane, die ohne derbe Sprüche und Machogetue auskommen. Natürlich folgen Sexszenen auf Sexszenen, die ich nach einmal unerwartet lesen seitenweise übersprungen habe.
Der Thrilleranteil hat mir dagegen gut gefallen. Es war spannend mitzuraten, wer hinter allem steckt. Aber auch dieser Anteil ist ausbaufähig: die Auflösung, wer dahintersteckt, kam wunderbar unerwartet, jedoch auch im negativen. Diese Person taucht aus dem Nichts aus, man konnte ihn gar nicht vermuten. Er blieb im Verlauf verborgen, was am Ende in kurzen Sätzen alles nacherzählt wurde, um ihn als Täter verständlich zu machen. Im Verlauf lernt man einige Personen kennen und bei manchen von ihnen wächst Misstrauen und man denkt in einem Moment „Er/Sie ist es!“ und im nächsten wieder nicht. Zu den Personen gibt es eine Geschichte, die wir im Verlauf miterleben können. Bei dem Täter gibt es das nicht. Der steht am Ende einfach als Täter fest. Ich kann es nicht besser erklären. Ich fühlte einfach bei der Enthüllung eine geschichtliche Leere. Das wäre nicht so, wenn diese Person wie die anderen im Verlauf eingebaut worden wäre.
Ab hier Spoilerangaben!
Leider wurde für mich auch schnell klar, dass die Serienmörderfälle von Anson und die Machenschaften gegenüber Rho zusammenhängen. So ganz habe ich das nicht verstanden bei der Auflösung. Es wird nicht richtig ersichtlich, wie der zeitliche Ablauf vom sogenannten Galgenmann und den Feuern ist.
Spoiler ende!
Die Protagonisten sind sympathisch. Ein wenig mehr Kante wäre schön gewesen. Die Beziehung zueinander verlief A-typsch, leider: Erst ist er schroff und unhöflich zu ihr (meistens ist es ja der Kerl – gähn), finden sich aber beide richtig heiß und ständig muss das auch ausgesprochen werden (wie heiß er/sie ist, wie gerne man sie unter sich haben oder von hinten nehmen will etc.) Wieso muss ich das durchweg lesen? Das hat mir die Leselaune verdorben (dazu schrieb ich ja oben auch schon). Dann nähern sich beide an und natürlich öffnet er sich nach zwei Jahren Zurückgezogenheit von einem Moment auf den anderen ihr gegenüber. Auch das ist leider total plump und unglaubwürdig. Hier findet keine Entwicklung statt, sondern ein Bombenanschlag. Sehr schade.
Die anderen Personen sind gut beschrieben, sodass noch Entwicklungsmöglichkeiten für weitere Bände besteht.
Was noch offen bleibt ist, was es mit Thea auf sich hat. Die Autorin hat sie mit merkwürdigen Handlungen dargestellt, für die Personen in der Geschichte und für die Leserschaft. Vielleicht hebt sich die Autorin Thea für Band 2 auf, ich weiß es nicht.
Fazit:
Die Geschichte liest sich fließend. Der Schreibstil ist leicht. Die Autorin hat ein Händchen für Thriller. Dieses könnte sie noch gut ausbauen, dann könnte sie sicher mit richtigen Thriller-Geschichten mithalten. Mir scheint, sie weiß nicht so recht, auf welches Genre sie sich beziehen soll. Ich denke, sie möchte beides unter einem Hut bringen. Und solche Art Kombi scheint auch von vielen gewollt. Mir ist die derbe Romantik zu widerlich. Hätte es den guten Trilleranteil nicht gegeben, hätte ich abgebrochen.
AUSGABEN-FORMAT (REIHEN-/EINZEL-/HÖR-/LESEFORMAT) ⭐⭐⭐⭐
GENRE (VOM VERLAG GESETZT) ⭐⭐⭐
VERLAGSPREIS (ANGEMESSEN/ZU TEUER/GÜNSTIG) ⭐⭐⭐,🌠
GRUNDIDEE/THEMA ⭐⭐⭐⭐⭐
ATMOSPHÄRE/SETTING ⭐⭐⭐,🌠
Rezension vom 28. Juli 2025