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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.08.2025

Mehr Thriller, weniger Machoromantik wäre toll gewesen ...

FRAGILE. Niemand kennt dich so wie ich (Sparrow Falls 1)
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Kurzmeinung:
Der Thrilleranteil war gut, der teils machohafte und derbe Erotikteil unnötig und ärgerlich! Hat mir die Lust am Lesen genommen.


Klappentext:
Rhodes kehrt nach Sparrow Falls zurück, um ...

Kurzmeinung:
Der Thrilleranteil war gut, der teils machohafte und derbe Erotikteil unnötig und ärgerlich! Hat mir die Lust am Lesen genommen.


Klappentext:
Rhodes kehrt nach Sparrow Falls zurück, um das Haus ihrer Kindheit zu renovieren – den Ort, an dem ein verheerendes Feuer einst ihre Familie auslöschte. Doch schon bald merkt sie, dass die Vergangenheit noch lange nicht begraben ist. Seltsame Unfälle, beunruhigende Botschaften und das Gefühl, beobachtet zu werden, lassen sie zweifeln: War das Feuer wirklich nur ein tragischer Unfall?

Auf der Baustelle trifft sie auf Anson Hunt, den besten Freund ihres Stiefbruders. Er ist verschlossen, aber wachsam – und ganz offensichtlich nicht erfreut, dass sie ständig in seiner Nähe auftaucht. Trotzdem entwickelt sich eine unleugbare Spannung zwischen ihnen, auch wenn Anson beharrlich Distanz wahrt. Als die Bedrohungen eskalieren und Rhodes‘ Leben in Gefahr gerät, steht ausgerechnet Anson an ihrer Seite. Widerstrebend vertraut sie ihm, denn er scheint mehr zu wissen, als er zugibt.

Während Rhodes die Schatten ihrer Vergangenheit ergründet, zieht sich die Schlinge um sie immer enger. Jemand in Sparrow Falls will um jeden Preis verhindern, dass sie die Wahrheit aufdeckt – und dieser Jemand hat sie schon immer im Blick gehabt. Still, geduldig, verborgen in der Dunkelheit. Und jetzt ist er bereit, ein tödliches Spiel zu beenden, das längst begonnen hat.

Autorin:
Catherine Cowles schreibt leidenschaftlich gern – und trinkt dabei am liebsten Diätcola. Ihre Liebe gilt allem, was niedlich und flauschig ist, besonders ihrem Hund. Schon seit sie lesen kann, steckt ihre Nase in Büchern, bis sie sich schließlich entschied, ihre eigenen Geschichten zu schreiben. Wenn sie nicht gerade schreibt, erkundet sie die Schönheit ihrer Heimat Oregon, hört True-Crime-Podcasts oder ist auf der Suche nach ihrem nächsten Book-Boyfriend.

Übersetzerin:
Patricia Woitynek studierte Germanistik an der LMU München und arbeitete nebenbei als Drehbuch- und Literaturgutachterin. Seit 2007 ist sie für verschiedene Verlage als Übersetzerin im Bereich Belletristik tätig. Zu den von ihr übersetzten Autorinnen gehören Meg Cabot, Mia Sheridan, Katie Mac Alister, Nalini Singh, L.J. Shen, Ana Huang, Catherine Cowles u.v.a. Sie lebt mit ihrem Mann und ihren drei Kindern am Tegernsee.


Bewertung:
Ein Cover, das nichts verrät und mysteriös wirkt. Hat für mich einen Thriller-Touch, das gefällt mir sehr gut.

Mir gefällt auch, dass das Buch nicht foliert ist. Es bekommt natürlich deshalb schnell Knicke. Dieser neumoderne Trend mit den Farbausschnitten geht mir persönlich auf die Eierstöcke. Es sieht meistens schön aus, aber damit anfangen kann ich nichts. Wer hat denn so viel Platz, um alle Bücher mit Farbschnitt an den Seiten auszustellen? Nicht mal Buchläden haben die. Davon abgesehen würde das auch keinen Sinn machen. Selbst wenn ich die in mein Buchregal mit Farbausschnitt außen einsortieren würde, sehe ich ja gar nicht, um welche Bücher es sich handelt. Dieser Duftsticker ist nichtssagend und der Duft ja auch willkürlich. Verstehe den Sinn nicht.

Ich habe mich sehr gefreut, das Buch in der Leserunde zu lesen. Der Beginn ist fesselnd. Leider spaltet sich die Thematik nach ein paar Kapiteln in Thrilleranteil und Erotikanteil. Mir war natürlich bewusst, dass eine Liebesromanze eingebaut ist. Aber mir war nicht klar, dass dieser Anteil mehr in Richtung Dark Romance geht. Anfänglich noch harmlos geht es mit derben Wörtern wie „Fxxxxx“ und Machosprüchen wie „Braves Mädchen“ beim Fingern weiter. Hätte zu Beginn eine Warnung gestanden, hätte ich von dem Buch Abstand genommen. Der Thrilleranteil wird im Klappentext, sowie auf der Aufmachung groß gehalten. Daher war mit sowas nicht zu rechnen. Ich hatte eine gängige Romanze zwischen zwei Menschen erwartet. Auch manch Kommentar in der Leserunde „Also ich mag Romantik“ (nicht wörtlich) hat mich frustriert. Denn Romantik und Machoromantik sind nicht dasselbe. Es gibt wunderbare Liebesromane, die ohne derbe Sprüche und Machogetue auskommen. Natürlich folgen Sexszenen auf Sexszenen, die ich nach einmal unerwartet lesen seitenweise übersprungen habe.

Der Thrilleranteil hat mir dagegen gut gefallen. Es war spannend mitzuraten, wer hinter allem steckt. Aber auch dieser Anteil ist ausbaufähig: die Auflösung, wer dahintersteckt, kam wunderbar unerwartet, jedoch auch im negativen. Diese Person taucht aus dem Nichts aus, man konnte ihn gar nicht vermuten. Er blieb im Verlauf verborgen, was am Ende in kurzen Sätzen alles nacherzählt wurde, um ihn als Täter verständlich zu machen. Im Verlauf lernt man einige Personen kennen und bei manchen von ihnen wächst Misstrauen und man denkt in einem Moment „Er/Sie ist es!“ und im nächsten wieder nicht. Zu den Personen gibt es eine Geschichte, die wir im Verlauf miterleben können. Bei dem Täter gibt es das nicht. Der steht am Ende einfach als Täter fest. Ich kann es nicht besser erklären. Ich fühlte einfach bei der Enthüllung eine geschichtliche Leere. Das wäre nicht so, wenn diese Person wie die anderen im Verlauf eingebaut worden wäre.

Ab hier Spoilerangaben!

Leider wurde für mich auch schnell klar, dass die Serienmörderfälle von Anson und die Machenschaften gegenüber Rho zusammenhängen. So ganz habe ich das nicht verstanden bei der Auflösung. Es wird nicht richtig ersichtlich, wie der zeitliche Ablauf vom sogenannten Galgenmann und den Feuern ist.

Spoiler ende!

Die Protagonisten sind sympathisch. Ein wenig mehr Kante wäre schön gewesen. Die Beziehung zueinander verlief A-typsch, leider: Erst ist er schroff und unhöflich zu ihr (meistens ist es ja der Kerl – gähn), finden sich aber beide richtig heiß und ständig muss das auch ausgesprochen werden (wie heiß er/sie ist, wie gerne man sie unter sich haben oder von hinten nehmen will etc.) Wieso muss ich das durchweg lesen? Das hat mir die Leselaune verdorben (dazu schrieb ich ja oben auch schon). Dann nähern sich beide an und natürlich öffnet er sich nach zwei Jahren Zurückgezogenheit von einem Moment auf den anderen ihr gegenüber. Auch das ist leider total plump und unglaubwürdig. Hier findet keine Entwicklung statt, sondern ein Bombenanschlag. Sehr schade.

Die anderen Personen sind gut beschrieben, sodass noch Entwicklungsmöglichkeiten für weitere Bände besteht.

Was noch offen bleibt ist, was es mit Thea auf sich hat. Die Autorin hat sie mit merkwürdigen Handlungen dargestellt, für die Personen in der Geschichte und für die Leserschaft. Vielleicht hebt sich die Autorin Thea für Band 2 auf, ich weiß es nicht.


Fazit:
Die Geschichte liest sich fließend. Der Schreibstil ist leicht. Die Autorin hat ein Händchen für Thriller. Dieses könnte sie noch gut ausbauen, dann könnte sie sicher mit richtigen Thriller-Geschichten mithalten. Mir scheint, sie weiß nicht so recht, auf welches Genre sie sich beziehen soll. Ich denke, sie möchte beides unter einem Hut bringen. Und solche Art Kombi scheint auch von vielen gewollt. Mir ist die derbe Romantik zu widerlich. Hätte es den guten Trilleranteil nicht gegeben, hätte ich abgebrochen.



AUSGABEN-FORMAT (REIHEN-/EINZEL-/HÖR-/LESEFORMAT) ⭐⭐⭐⭐

GENRE (VOM VERLAG GESETZT) ⭐⭐⭐

VERLAGSPREIS (ANGEMESSEN/ZU TEUER/GÜNSTIG) ⭐⭐⭐,🌠

GRUNDIDEE/THEMA ⭐⭐⭐⭐⭐

ATMOSPHÄRE/SETTING ⭐⭐⭐,🌠



Rezension vom 28. Juli 2025

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 24.06.2025

Leider weniger Spuren als vermutet ...

Auf den Spuren unserer Vorfahren
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Kurzmeinung:
3,5 Sterne; ein toll gestaltetes Buch, teilweise jedoch zu oberflächlich & Funde nicht passend ausgewählt. Auch ist vieles nicht neu.


Klappentext:
Von wohltätigen indischen Königen zu chinesischen ...

Kurzmeinung:
3,5 Sterne; ein toll gestaltetes Buch, teilweise jedoch zu oberflächlich & Funde nicht passend ausgewählt. Auch ist vieles nicht neu.


Klappentext:
Von wohltätigen indischen Königen zu chinesischen Kriegerinnen und friedlichen Wikingerhändlern – dieses Buch zeigt die Welt unserer Vorfahren in ganz neuem Licht. Rund um die Welt stellt es jahrtausendealte Kulturen von der Frühzeit bis in die Spätantike vor, die so nachhaltig und fortschrittlich lebten, dass wir auch heute noch viel von ihnen lernen können. Anhand von 50 archäologischen Objekten berichtet es von wiederentdeckten Geschichten und steckt dabei voller Inspiration für unsere Zukunft.


„Ein besonderes Buch“ – Jury des British Book Award 2024

wiederentdeckte Geschichte aus 40.000 Jahren

friedliche Wikinger, starke Kriegerinnen, nachhaltige Gesellschaften

begeistert Kinder ab 7 Jahren für alte Kulturen

geschrieben von der Präsidentin des British Council of Archaeology


Autorin:
RAKSHA DAVE ist britische Archäologin, Moderatorin und preisgekrönte Autorin. Sie ist Präsidentin des Council for British Archaeology und setzt sich für Diversität und Inklusivität in Archäologie und Kunst ein.

Illustratorin:
KIMBERLIE CLINTHORNE-WONG ist Illustratorin, Designerin und Keramikerin aus Oahu, Hawaii. Ihre spielerischen Illustrationen vermitteln Geborgenheit und Wärme, während ihre inklusive Bildsprache den Menschen Mut macht, die sich medial nicht so oft repräsentiert sehen. Sie studierte Illustration am Art Center College of Design und ist Mitbegründerin von Two Hold Studios.


Bewertung:
Hier das Inhaltsverzeichnis:

Einführung
Die ersten Bewohner Australiens waren Naturschützer
Frauen und Kinder bemalten die Chauvet-Höhle
In Çatalhöyük herrschte Gleichberechtigung
Mohenjo-Daro war eine nachhaltige Stadt
Im alten China kämpften auch Kriegerinnen
Schwarze Pharaonen regierten das alte Ägypten
Frauen triumphierten bei den antiken Olympischen Spielen
Ashoka war ein großer und gütiger König
Die alten Makah lebten im Einklang mit der Natur
Native Americans lebten in Großstädten
Die Wikinger waren auch friedliche Händler
Groß-Simbabwe sprengte die koloniale Ideologie
Die Vorfahren der Inuit hatten eine gleichberechtige Gesellschaft
Machu Picchu verdankt seine Entstehung der Migration
Frag eine Archäologin!
Glossar


Die Gestaltung insgesamt ist der Hammer! Ich war sofort begeistert, dazu das geschichtliche Thema - ich musste das Buch haben! Eine herausragende künstlerische Arbeit, die Illustratorin hat viel Detailarbeit geleistet. Manche Objekte sehen auf den ersten Blick aus wie auf einem alten Foto. Ich war etwas wehmütig, denn gerade alte Funde sehe ich gerne in Original. Das hätte aber natürlich nicht zum künstlerischem Projekt gepasst.

Tatsächlich bin ich etwas enttäuscht; inhaltlich wiederholt sich einiges innerhalb der Texte und vieles davon ist auch nicht neu, wie der Klappentext uns erzählt. Auch der Untertitel erzählt von 50 Funde, die die Geschichte neu erzählen. Das stimmt so übergreifend nicht!

Auf den ersten Doppelseiten wird allegmein über die Gesellschaft erzählt. Auf den nächsten Doppelseiten sollen fünf Funde dieser Gemeinschaft die Geschichte erzählen bzw. das vorhergeschriebene untermauern. Leider sind die Funde häufig unrelevant zum Erzählten zuvor. Auch die Funde an sich finde ich nicht so herausragend. Unter den tausenden Funden, wie berichtet wird, wurden fünf ausgewählt, um davon im Buch zu berichten. Oft fragte ich mich, wieso diese Funde? Die rein gar zum Erzählten passen?! Oder gar nicht so interessant sind?! Vor allem, weil nur 15 Gesellschaften rausgesucht wurden, hatte ich mir wirklich ganz spezielle Geschichten erhofft. Einige sind es auch, manche hätte man gegen andere austauschen sollen. Oder das Buch etwas dicker werden lassen.

Richtig toll finde ich, dass eine Archäologin dieses Buch verfasst hat, das ist leider einmalig. Ich glaube, hier gibt es sehr viel Spielraum, ein Erwachsenenbuch zu gestalten, das inhaltlich viel mehr zu bieten hat. Auch das Glossar am Ende des Buches ist sehr schön. Es ist für Kinder sehr gut ausgearbeitet. Sogar besser als im ganzen Buch.


Fazit:
Ich persönlich kannte vorher schon einige Funde und Informationen zu den Gesellschaften. Einiges war mir aber auch neu und ich fand sie teilweise sehr spannend. Ich hätte mir etwas mehr Input, mehr Geschichten und vor allem auch mehr detailliertere Informationen gewünscht. Trotz der vo mir genannten Makel finde ich das Buch lesenswert und ist ein guter Einstieg in die Vorfahrengeschichte.


COVER/TITEL/AUFMACHUNG/MATERIAL ⭐⭐⭐⭐⭐

AUSGABEN-FORMAT (REIHEN-/EINZEL-/HÖR-/LESEFORMAT) ⭐⭐⭐⭐⭐

GENRE (VOM VERLAG GESETZT) ⭐⭐⭐⭐⭐

VERLAGSPREIS (ZU TEUER/ANGEMESSEN/GÜNSTIG) ⭐⭐⭐⭐⭐

GRUNDIDEE/THEMA ⭐⭐⭐⭐⭐

BERICHTESTIL ⭐⭐⭐

UMSETZUNG/DARSTELLUNG ⭐⭐⭐⭐

INHALT ⭐⭐⭐

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
Veröffentlicht am 03.06.2025

Ein Buch voller Mitgefühl und Empathie, aber auch an der Oberfläche kratzend ...

Trauma ENDLICH überwinden
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Kurzmeinung:
3,5 Sterne; ein mitfühlendes Buch über Entwicklungstrauma, das viele Bereiche innerhalb des Themas anspricht, aber nicht tiefgreifend ist.


Klappentext:
Du funktionierst. Du gibst alles. ...

Kurzmeinung:
3,5 Sterne; ein mitfühlendes Buch über Entwicklungstrauma, das viele Bereiche innerhalb des Themas anspricht, aber nicht tiefgreifend ist.


Klappentext:
Du funktionierst. Du gibst alles. Und trotzdem fühlst du dich innerlich leer, ängstlich oder ständig erschöpft. Du fragst dich: Warum gerate ich immer wieder in ungesunde Beziehungen – in der Familie, in der Liebe, im Beruf?

Die Antwort liegt oft tiefer, als du denkst: ein unverarbeitetes Trauma kann die Ursache für viele wiederkehrende Probleme sein. Emotionale Wunden aus der Kindheit, Missbrauch, Vernachlässigung oder destruktive Familienmuster hinterlassen Spuren. Sie zeigen sich als Angst, Depressionen, Panikattacken oder Schmerzstörungen. Doch die gute Nachricht ist: Du kannst dich davon befreien.

Dr. Aylin Thiel, erfahrene Psychotherapeutin und Traumatherapeutin, nimmt dich mit auf eine einfühlsame Reise – weg vom bloßen Funktionieren, hin zum Verstehen, Fühlen und Heilen.

Mit nachvollziehbaren Erklärungen und therapeutisch fundierten Impulsen hilft sie dir, deine Geschichte neu zu begreifen – und zu erkennen, wie Trauma unbewusst dein Leben, deine Beziehungen und deine Entscheidungen beeinflusst. Vor allem aber zeigt sie dir Wege, dein Nervensystem zu regulieren und deine Emotionen zu verarbeiten.

Autorin:
Aylin Thiel, geboren 1979, studierte Psychologie an der Universität Frankfurt am Main und promovierte am Max-Planck-Institut für Hirnforschung. Mit großer Leidenschaft widmet sie sich ihrer Arbeit als niedergelassene Psycho- und Traumatherapeutin. Aylin ist verheiratet und lebt mit den gemeinsamen drei Kindern in der Nähe von Wiesbaden.


Bewertung:
Das Buch befasst sich mit folgenden Themen nach Kapiteln:

1. Entwicklungstrauma im Alltag

2. Trauma tiefer verstehen

3. Mitgefühl mit dir selbst - für ein liebevolleres Leben

4. Kognitive Traumareaktion

5. Körperliche Traumareaktionen

6. Emotionale Traumareaktionen

7. Ankommen bei dir selbst - Gedanken, Gefühle und Körperempfindungen

8. Regulation verstehen

9. Kognitive Regulation

10. Körperbezogene Regulation

11. Emotionale Regulation

12. Emotionen verarbeiten

13. Trauma im Alltag genauer verstehen

14. Grenzen setzen und Kontaktabbruch

15. Gesunde Beziehungen führen - Verbindung zu anderen wieder aufbauen

16. Die eigene Geschichte neu aufschreiben - Aus Trauma Stärke schöpfen

17. Finde die Lebensfreude, die du verdienst

(Eigentlich gibt es 18 Kapiteln, wenn man den Anhang mitzählt. Dieser ist voller Übungshilfen bei Trigger-Momenten, die sich schnell anwenden lassen.)


Kinder, die von ihren Eltern missbraucht werden, hören nicht auf, ihre Eltern zu lieben - sie hören auf, sich selbst zu lieben.
(Seite 38)


Der Klappentext und der Titel enthalten keine Information darüber, dass das Buch sich mit Entwicklungstrauma befasst. Es wird vermittelt, dass es sich um allgemeine Trauma handelt, was dem nicht entspricht und mich beim Vorwortlesen überrascht hat. Nicht negativ, denn Bücher über speziell Entwicklungstrauma sind rar und so habe ich dieses Buch als anders wahrgenommene Chance gesehen.

Das Cover gefällt mir nicht; weder mag ich den Titel, der hochgestochen vermittelt, dass durch dieses Buch ein Trauma beendet werden kann (was dem nicht so ist, es kann lediglich ein kleiner Baustein von vielen sein) bzw. dass das der Schlüssel zum Graltor ist, noch mag ich die Covergestaltung. Der abfließende Kreis macht Sinn und passt wudnerbar, aber was soll diese springende Frau darauf?! Wirkt total fehl am Platz. Es scheint gut gemeint zu sein, nimmt man den Untertitel, soll die Person diesen verdeutlichen. Aber ich habe mich im ersten Moment nicht ernst genommen gefühlt mit dem Thema Trauma. Da ich keine Coverkäuferin bin, sondern ernsthaft am Inhalt interessiert bin, hat mir der ernsthaftere Klappentext zugesagt.

Es gibt neben dem Buchvorwort auch ein persönliches Vorwort der Autorin. Dort schreibt sie von 3 Teilen, die es gar nicht gibt. Sie hat die Kapitel in keine Teile geteilt, wie das bei manchen Fachbüchern der Fall ist. Das hat mich etwas irritiert. Die Übungen, die sie in Teil 3 beschreibt, gibt es nicht. Die Übungen verteilen sich auf alle Kapitel. Auffallend ist, dass es sehr viele Übungen und Reflexionsfragen gibt. Ich persönlich kann nicht viel mit reinen Reflexionsfragen und Affirmationen anfangen. Greifbarer sind für mich die Tabellen zu Beginn, bei denen Lebensmomente reflektiert und sichtbar kategorisiert werden können. Solche Übungen kann ich aktiv angehen und mit ihnen richtig arbeiten. Affirmationen sind zwar wichtig, weil der ganze Körper zuhört, der Geist bewirkt viel mit seinen Gedanken, aber diese sind für mich nicht besonders effektiv, wenn es um die Arbeit mit mir selbst und die Bewältigung von Schwierigkeiten geht. Solche Übungen muss man diszipliniert über Monate anwenden, damit sie einen Effekt erzielen. Das Gehirn braucht eine Weile, um neue Neuronen zu vernetzen. Das ist sehr wichtig, steht für mich aber nicht im Vordergrund.

Ich habe ein intensiv erarbeitetes Trauma-Buch erwartet, das in die Tiefe geht, wie ich das schon von einigen Trauma-Büchern kenne. Der Klappentext lässt das für mich vermuten. Aber leider ist dem nicht so. Gerade weil die Autorin Psychotherapeutin, auch mit Schwergebiet Trauma ist, kann ich meine Enttäuschung nicht gänzlich unerwähnt lassen. Ich finde das wirklich sehr schade, denn die Diagnose Trauma ist sehr vielschichtig und dass die Autorin sich für eines dieser Felder für dieses Buch entschieden hat, ist an sich wunderbar. So wundere ich mich dann auch über die fehlende Intensität, die Tiefe des Themas Entwicklungstrauma. Alleine dazu kann man mehrere Bücher verfassen und dabei Wissen vermitteln, ohne Wiederholungen. Es ist sehr umfangreich, wieso also hat die Autorin nicht entsprechend intensiver dazu geschrieben? Selbst ich als Nicht-Psychologin kann zu den ganzen Kapitel einiges mehr erzählen. Sehr bedauerlich! Die oberflächliche Wissensvermittlung erklärt aber die kaum vorhandenen Quellen, derer sich die Autorin bedient. Zu Beginn hat mich das verwundert, während des Lesens wurde mir der Grund aber klar. Wenn man nicht in die Tiefen geht, gibt es auch nicht viel, was man mit Quellen belegen könnte.

Es gibt zudem zu viele Wiederholungen. Manche Wiederholungen (dieses Buch soll ...) nervten. Sie schreibt, Wiederholungen sind absichtlich, da es Wiederholungen braucht. Da hat sie auch recht; unser Gehirn lernt nur durch Wiederholungen. Aber mir sind manche etwas zu viel. Vor allem wiederholen sich auch Sachen, die nichts mit dem Inhalt zu tun haben bzw. nichts mit dem Lernen, neue Wege einzuschlagen. Mir wäre es lieber gewesen, die Autorin hätte diese unnötigen und teils langweiligen Wiederholungen gelassen und dafür die Zeit und den Platz für tiefere Beschreibungen verwendet. manchmal hatte ich das Gefühl, die Bereiche innerhalb eines Kapitels drehen sich im Kreis.


Fazit:
Manche Leser bemängeln in ihren Rezensionen, das kein Trauma durch dieses Buch gelöst werde. Das sehe ich auch so. Aber das tut keiner dieser Bücher, denn die sind kein Therapieersatz, bestenfalls eine Stütze. Wer glaubt, nur mit einem psychologisch fundiertem Buch arbeiten zu können, hat eine falsche Vorstellung von Traumabewältigung. Das gilt für alle Traumata. Wäre das so einfach, wären Psychologen arbeitslos.

Für Menschen, die sich bisher mit Trauma nicht befasst haben, ist das Buch ein toller Einsteig, da der Stil der Autorin nicht wie eine Keule daherkommt, sondern wie eine Melodie, die erst leise anfängt und immer lauter wird. Aber eben recht oberflächlich. Mir fehlt hier die Tiefe zum Thema, sie schneidet viele verschiedenen Aspekte, die mit Entwicklungstrauma zu tun haben, an. Es erinnert mich an meine kaufmännische Prüfung, bei dem die Prüfer meinten, ich habe ein breit gefächertes Wissen, dem fehle aber die Tiefe in den jeweiligen Gebieten. Daran muss ich denken. Der Stil an sich gefällt mir sehr gut, die Autorin fängt nicht nur klein an, sondern ist voller Empathie und Mitgefühl - das spürte ich durch das ganze Buch hinweg. Wenn ich das Buch mit einem Satz beschreiben müsste, würde er lauten: "Das Buch vermittelt vor allem weg Mitgefühl." Sie hält auch uns Leserschaft an, mit uns Mitgefühl zu haben. Dieses Gefühl ist durchweg spürbar. Vom Vorwort bis zur Dankesschrift scheint diese positive Aura durch. Die Autorin schreibt auch, dass sie traumasensibel arbeitet, ihren Fokus auf Mitgefühl und behutsames Vorgehen legt. Das ist überaus erkennbar.

Ich finde das Buch trotz meiner Bemängelungen lesenswert. Man darf sich nur nicht von Cover und Klappentext täuschen lassen und eine hohe Erwartung bzw eine thematische Tiefe an den Inhalt koppeln. Ich werde zu einigen Übungen zurückkehren, die mir helfen und das Buch als Nachlesewerk nutzen.

Wer sich für eine tiefgehendere Thematik wünscht ist mit dem Buch "Heile. Dich. Selbst." von Nicole LePera sehr gut beraten. Es umfasst Gesamttraumata, bietet jedoch eine intensive Wissensvermittlung.


Es sind nicht die gelegentlichen Fehler von Eltern, die traumatisieren, sondern destruktives Verhalten, das zum Dauerzustand wird.
(Seite 39)


AUSGABEN-FORMAT (REIHEN-/EINZEL-/HÖR-/LESEFORMAT) ⭐⭐⭐⭐⭐

GENRE (VOM VERLAG GESETZT) ⭐⭐⭐⭐⭐

VERLAGSPREIS (ZU TEUER/ANGEMESSEN/GÜNSTIG) ⭐⭐⭐⭐

GRUNDIDEE/THEMA ⭐⭐⭐⭐⭐

UMSETZUNG/DARSTELLUNG ⭐⭐⭐🌠

INHALT ⭐⭐⭐

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
Veröffentlicht am 23.04.2025

Ein Jugendbuch, das kein Jugendlicher lesen sollte! Gesundheitsschädlich!

Auf der Mauer, auf der Lauer
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Kurzmeinung:
Erste Hältfte gut erzählt, wenn die Auflösung logisch wäre - insgesamt verwirrend und pervers! Ich bin so enttäuscht & durcheinander!


Klappentext:
Einen Tag vor ihrem siebzehnten Geburtstag ...

Kurzmeinung:
Erste Hältfte gut erzählt, wenn die Auflösung logisch wäre - insgesamt verwirrend und pervers! Ich bin so enttäuscht & durcheinander!


Klappentext:
Einen Tag vor ihrem siebzehnten Geburtstag wacht Charlie in einem dunklen Raum auf. Sie hat keine Ahnung, was passiert ist. An der Wand entdeckt sie schließlich eine Liste mit sechzehn Mädchennamen. Dann hört sie eine verzerrte Stimme: »Es geht gleich los. Versuch nicht zu fliehen! Du wirst es nicht überleben, genauso wenig wie all die anderen vor dir ...« Die Stimme erteilt ihr Aufträge, und Charlie hat nur ein paar Stunden Zeit, um diese zu erfüllen. Der Deal: Wenn sie es schafft, wird sie freigelassen. Wenn nicht, droht ihr der Tod. Doch die Aufträge verlangen Unmögliches von Charlie, und schnell wird aus Fassungslosigkeit Panik. Aber es muss doch einen Weg für sie geben, um zu entkommen?

Autorin:
Nervenkitzel für jüngere Leser: Die 1973 in den Niederlanden geborene Autorin Mel Wallis de Vries ist die Nummer eins, wenn es um Thriller und Krimis für Jugendliche geht, dabei werden ihre Bücher aber genauso gerne von Erwachsenen gelesen. De Vries studierte Biologie und Journalistik und arbeitete mehrere Jahre als Journalistin und Marketing-Managerin. Erst nach der Geburt ihrer Tochter begann sie mit dem Schreiben. Heute zählt sie zu den erfolgreichsten Autoren der Niederlande und wurde bereits mit mehreren Preisen ausgezeichnet. Mel Wallis de Vries lebt gemeinsam mit ihrer Familie in Amsterdam.

Übersetzerin:
Verena Kiefer, geboren 1964, lebt als freie Übersetzerin in Siegen und Amsterdam. Sie hat bereits die früheren Bücher von Fran Westerman sowie Werke von Douwe Draaisma, Stella Braam, Mirjam Bolle, Henri van Daele und Jan Paul Schutten ins Deutsche übersetzt und ist Lehrbeauftragte für Niederländisch an der Universität Siegen.


Bewertung:
Ich muss mich erstmal sortieren, mir springt so viel durch den Kopf rum, seit ich das Buch beendet habe ... Die Aufmachung passt in jdem Fall zu den anderen Werken der Autorin. Auch zu Klappentext und deutschem Titel passt das Cover. Hier geht mein "Ich-verstehe-das-nicht"-Dilemma los: Weder der Originaltitel "Toxic" noch der deutsche Titel passen irgendwie zur Geschichte. Hä?

Bevor ich weitererzähle möchte ich darauf aufmerksam machen, dass diese Rezension ohne Spoilerangaben nicht möglich ist. Bei Bewertungen anderer Leser wurde einiges verraten ohne künftigen Leser/innen die Möglichkeit zu geben, darauf zu verzichten. Bei manchen Werken geht eine aussagekräftige Bewertung nur mit spoilern, ist nicht zu ändern. Wer das nicht möchte, darf keine adäquate Bewertung erwarten!

Erstmal der Schreibstil: Er ist flüssig und schnell zu lesen. was mich auf der ersten Seite irritiert hat, ist die schwache Druckerfarbe. Ich kenne das aus Geschichten, wenn etwas aus früherer Erinnerung erzählt wird. Aber ab der zweiten Seite ging es dick gedruckt weiter - ich war - und bin immer noch - irritiert. Ich gehe jetzt einfach mal davon aus, dass es keine Absicht war und der Drucker verrückt spielte. Denn mitten in der Auflösung des Falles geht das wieder los und das hat mich noch mehr irritiert, sodass ich diesen Endabschnitt zweimal lesen musste. Nicht nur wegen des unglücklichen Farbfehlers - wenn es einer ist -, sondern auch weil ich die Auflösung nicht begriffen habe. Die ist so merkwürig verwirrend geschrieben, dass ich nicht wusste, ob das gerade passiert oder eine Erinnerung oder aber einen Sprung nach vorn in die Zukunft ist. Dazu dieser Farbfehler - äußerst heftig blöd gelaufen!

Jetzt aber wieder zurück zum Anfang: Das Lesen fing also mit Verwirrung an, trotzdem konnte ich gut weiterlesen, denn ich war neugierig. Der Erzählverlauf ist so gestaltet, dass Tagebucheinträge, Gegenwart bzw. die Gegenwart vor der Entführung von Charlie, der Zeitrum ihrer Gefangenschaft und Verhöre der Polizei sich abwechseln. So hat die Autorin die Spannung gut gehalten, denn vieles blieb offen und ich rätselte bei einigen Dingen mit. Soweit, so mehrfach schon gelesen.

Ab der zweiten Hälfte wird es temporeicher und die Verhöre sind zwar minimal auf wenige Personen bezogen, aber lassen ach einigen Spielraum für Theorien über die Motive von Charlies Entführung und des Täters.

Tja, und wie schon am Anfang vorgriff wegen der Druckerschwärze, ist die Auflösung wortwörtlich eine Katastrophe! Was ist das für ein Scheiß??? Das habe ich nach dem letzten Satz gedacht, noch bevor die letzte Tagebucheinträge von Charlies Schwester kamen. Wie schon berichtet, habe ich das Ganze zweimal gelesen, weil ich vieles nicht verstanden habe: Ist das die Gegenwart oder eine Art Epilog? Ist das eine Erinnerung? Denn so wie Charlie die Situation plötzlich beschreibt, kann man alles davon annehmen.

Aber nicht nur die Frage nach der Zeit verwirrte mich, auch das Geschehene an sich. Es geschah mit dem Moment als Charlie floh - bis dahin ergibt alles noch einen Sinn für den gegebenen Augenblick. (Später jedoch, nach Ende des Lesens bleiben viele Sachverhalte offen ... - dazu später!) Plötzlich verstand ich gar nichts mehr. Die Erzählweise wird wirr und ich komme mit der Logik nicht mit. Es tauchen die Namen ihrer toten Schwester und sie selbst sogar auf, dann ihre Freundinnen ... um nicht länger drumherum zu erklären: Ich verstand überhaupt nicht mehr, was passiert. Bis jetzt nicht.

Plötzlich aus dem Nichts platzt diese perverse Bombe, die meine Verwirrtheit nur schlimmer machte: Das ganze Theater (die Entführung, die Entführung anderer Mädchen, diese Spielchen im Keller oder Bunker - keine Ahnung, wo genau das war) ist reine Show! Das hat ein spezielles Team entwickelt, um Charlie an den Abgrund des Wahnsinns zu führen, damit sie dadurch emotional neu geboren wird. Was soll der Scheiß??? Entschuldigt bitte meine Ausdrucksweise, aber ich bin mehr als fassungslos! Nicht nur, dass das alles unlogisch und wirr erzählt ist, es ist vor allem auch total pervers! Menschen, deren Job es ist, andere Menschen - hier Jugendliche! - zu entführen, ihnen Todesangst zu machen und sie mit Vergewaltigung und Tod zu bedrohen, sie einzusperren und psychisch mit Spielchen zu foltern - damit diese Menschen, nachdem diese Irren das Spiel aufklären, wie Phönix aus der Asche ins Leben zurückkehren ... traumatisierter als vorher!! Und ratet mal: Kein Wort dazu! Kein Wort der psychischen Belastung, des Traumas, überhaupt nichts zu diesem perversen Spiel. Alles Friede, Freude, Eierkuchen. Charlie und die anderen benehmen sich, als ob nichts gewesen wäre, just in diesem Augenblick der Aufklärung. Alle in Charlies Umfeld spielten mit; Freunde, Verwande, Freund, Familie ... Hä??? Mal ganz ehrlich: Das ist doch an der Realität vorbeigeschrieben. Ich kenne niemanden, der nicht wenigstens einen Menschen um sich hat, der sofort intervenieren würde. Was mich natürlich noch mehr verwirrte, wenn das zu diesem Zeitpunkt noch möglich war.

Die heikle Situation auf einer Party zwischen einer Freundin und Charlie bleibt ungeklärt. Es wird nach der Auflösung mit einem Satz so weggetan, obwohl das während des Verhörs eine große Sache war. Ganz komisch. Auch das Geschehene mit den ganzen anderen entführten bzw. gestellten entführten Mädchen wird nicht richtig aufgeklärt. Das wird nur kurz in einem Satz abgetan, um Charlie zu erklären, dass das alles gestellt ist.

So richtig verstanden habe ich den Grund des Selbstmords der Schwester auch nicht. Ich habe die Tagebucheinträge zweimal gelesen, aber es blieb mir irgendwie unnahbar.

Was auch im Dunkeln bleibt, sind diese Verhöre durch die Polizei. Hat die das Spiel mitgetragen? Schwer vorstellbar. Dazu gibt es auch keinerlei Auflösung.

Abgesehen von all dem Unsinn, der sich da auftut, konnten mich die Geschichte und die Charaktere emotional nicht packen. Es gibt fesselnde Momente, aber nichts bleibendes. Bezüglich der Gefangenschaft von Charlie bin ich auch im Dunkeln getappt. Erst wirkte es wie eine Art Escape-Room-Spiel, die der Täter mit ihr treibt. Aber es passiert überhaupt nichts. Zwei Sachen in insgesamt fünf Räumen hat sie gemacht, obwohl sie laut Erzählung in jedem Raum etwas richtiges machen muss, um in den nächsten Raum zu gelangen. Nicht nur Charlie versteht nicht, was sie genau machen muss (es war eher ein raten verschiedener Möglichkeiten), auch ich habe es nicht verstanden. Es ergibt da nichts Sinn. Sehr schlecht gemacht als Escape-Spiel - und vor allem als Lebensspiel.


Fazit:
Das Buch stand lange auf meiner Wunschliste, und nun, wo ich es gelesen habe, steht fest: Ich werde kein Buch mehr von dieser Autroin lesen! Ich bin schockiert, durcheinander, enttäuscht, wütend ... sucht euch was aus. Aus Respekt für den ersten Teil der Geschichte gibt es noch 2 Sterne. Geschmack hin oder her: Bestimmte Aspekte haben nichts mehr mit Geschmack zu tun! Wer das Nutzen von Missbrauch, Folter und Mord als Spiel ausgibt, hat entweder einen echt durchdachten Grund (den wir in diesem Fall nicht bestätigen können) oder ist krank. Und wer sowas als mit vier und fünf Sternen bewertet, der sollte noch einmal darüber nachdenken! Es gibt Sachverhalte, über die es nichts zu diskutieren gibt, sondern konsens sind in einer menschlichen Gesellschaft. Das Nutzen von Missbrauch, Folter und Mord als Waffe und Spiel gehört dazu!

Zum Schluß: Was vermittelt diese Geschichte Jugendlichen? Es ist ja ein Jugendbuch. Was hat die Autorin für ein Motiv, solch eine Geschichte zu veröffentlichen? Leider erfahren wir nichts darüber, es gibt kein Nachwort, stattdessen eine Lesprobe für eines ihrer anderen Bücher. NEIN, DANKE!


COVER/TITEL/AUFMACHUNG/MATERIAL ⭐

AUSGABEN-FORMAT (REIHEN-/EINZEL-/HÖR-/LESEFORMAT) ⭐⭐⭐⭐⭐

GENRE (VOM VERLAG GESETZT) ⭐⭐

VERLAGSPREIS (ANGEMESSEN/ZU TEUER/GÜNSTIG) ⭐⭐⭐⭐⭐

GRUNDIDEE/THEMA - 0 -

ATMOSPHÄRE/SETTING ⭐

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 20.04.2025

Wir sehen uns im nächsten Buch?

Wir treffen uns im nächsten Kapitel
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Kurzmeinung:
Der Einstieg war fesselnd - die Idee hat mich gelockt, aber es blieb leider spannungslos. Schade! Und zu viel Happy End bei allen Personen.


Klappentext:
Versehentlich landet Erins Lieblingsbuch ...

Kurzmeinung:
Der Einstieg war fesselnd - die Idee hat mich gelockt, aber es blieb leider spannungslos. Schade! Und zu viel Happy End bei allen Personen.


Klappentext:
Versehentlich landet Erins Lieblingsbuch in einem von Londons öffentlichen Bücherregalen. Als sie es sich zurückholt, entdeckt sie, dass jemand auf ihre Notizen am Rand geantwortet hat. Der geheimnisvolle Fremde lädt sie ein, ihn am Rand von Große Erwartungen von Charles Dickens zu treffen. Zum ersten Mal seit dem Tod ihrer besten Freundin beginnt Erin sich zu öffnen.

Zufällig entdeckt James in einem öffentlichen Bücherschrank eine Ausgabe von Wer die Nachtigall stört. Die am Rand notierten Gedanken der mysteriösen Fremden berühren ihn so, dass er darauf antwortet und das Buch zurück ins Regal stellt. Zum ersten Mal, seit er das Mädchen verloren hat, das er liebt, beginnt James sich zu öffnen.

Was aber wird passieren, wenn Erin und James herausfinden, dass sie einander keineswegs Fremde sind?

Autorin:
Tessa Bickers hat an der Universität Bournemouth Journalismus studiert und arbeitete anfangs als Moderatorin einer Frühstücksradiosendung. Anschließend wechselte sie in den Bereich People-Journalismus und interviewte einige der größten Namen im Showgeschäft, darunter Leonardo DiCaprio und die Schauspieler/innen von „Sex and the City“.Ihre kreative Ader lebte Tessa als Singer-Songwriterin aus. Nach einigen gescheiterten X Factor-Teilnahmen trat sie mit ihrer Band Tess and the Tellers beim Glastonbury Festival und bei Secret Garden Party auf. Mittlerweile hat sie ihre Gitarre gegen eine Tastatur getauscht und schreibt nun Bücher anstatt Lieder. "Wir treffen uns im nächsten Kapitel" ist ihr Debütroman.

Übersetzerin:
Heike Reissig


Bewertung:
Das Cover reißt eine Leseliebhaberin wie ich sehr mit, und auch die Geschichtsidee dazu hat mich motiviert, das Buch zu lesen. Der Titel passt sehr gut zum Konzept, tut der Originaltitel „Der Buchtausch“ aber auch. Den hätte man auch direkt übersetzt lassen können. Ich mag diese Extra-Betitelungen der deutschen Verlage nicht. Völlig unnötig! Die Aufmachung insgesamt, auch die Bildchen an jedem Kapitelanfang sind wunderbar aufeinander abgestimmt.

Hier fällt außerdem auf, dass es eines der wenigen Exemplare ist, dass angemessen mit Taschenbuchpreis ausgegeben ist, obwohl es eine kleine Klappbroschüre ist. Überwiegend werden solche Bücher größer gemacht, um auf den Broschürepreis von jetzt 16,99 € zu gehen. Das ist positiv zu erwähnen!

Der Leseverlauf zu Beginn war sehr flüssig, die Geschichte einfangend und fesselnd. Die Erzählung handelt von den Ich-Versionen von Erin und James. Gerade der Beginn bietet eine unerwartete Sicht zur Sachlage (mehr geht nicht wegen dem spoileralarm). Leider verging die Leselust bei mir nach drei Kapiteln, es war schwer, mich ans Buch zu halten. Die Idee wird nach wie vor eingebaut, aber es kommt keine richtige Spannung auf.

Die Charaktere Erin und James sind an sich gut ausgebaut, trotzdem konnten beide mich nicht richtig emotional greifen. Es gibt Momente im Verlauf, da konnten sie mich packen, aber das waren mehr Ausnahmen als die Regel. Leider! Die anderen Charaktere sind für meinen Geschmack genau richtig ausgeschrieben; nicht zu ausführlich, aber auch nicht bloß für den Moment. Sie spielen im gesamten Verlauf eine Rolle; die einen mehr als die anderen.

Das Hin und Her zwischen Erin und James war okay, hat mich jedoch nicht kribbelig gemacht. Das Ende kommt – wie leider so oft – mit einem Happy End daher. Gut, es gibt viele Hindernisse bis dahin, daher mangelt es hier nicht an Glaubwürdigkeit. Mehr langweilt es mich, ja nervt mich sogar! Auch bei den Nebencharakteren gibt es einige Herausforderungen zu meistern – was einerseits realistisch wie im wahren Leben ist, andererseits zu gewollt von der Autorin rüberkommt. Auch hier am Ende reihenweise Happy Ends für alle – als ob es eine Lotterieausschüttung an alle Charaktere in der Geschichte gibt. Das wirkt dann wiederum unrealistisch auf mich. Es gibt nun mal nicht überall und bei jedem Menschen ein Happy End. Hier ist das Wollen der Autorin über das echte Leben gekommen. Ich verdenke es ihr nicht, jedoch erwarte ich von einem literarischen Roman einen gesunden Realismus, sonst kommen wir zur Sparte Fantasie.


Fazit:
Mir hat im Ganzen der Zauber gefehlt, den ich beim Anblick des Buches und beim Lesen des Klappentextes erhofft hatte. Realismus und Unwirklichkeit treffen hier gleichzeitig aufeinander, was ich in (Hör)Büchern selten gleichauf erlebe. Manchmal wiegt das eine schwerer, manchmal das andere. Am Ende jedoch wird es für meinen Geschmack an Realismus zu unrealistisch. Beim Genre bin ich mir unsicher: Das Werk kann auch als einfacher Roman statt Liebesroman deklariert werden. Dafür ist der Liebesanteil zu gering und die Gefühlsfacette insgesamt größer. Es geht um Liebe, Trauer, Arbeit, Krankheit ...

Es ist keine schlechte Geschichte, aber auch keine, die man unbedingt lesen muss. Selten kann ich so klar und ohne Zweifel ein Okay, also drei Sterne, vergeben.



"Ein Job bedeutet gar nichts. Liebe schon. Eine Leidenschaft zu haben. Das bedeutet Zuhause. Das bedeutet Leben. Genau daraus ist das Leben gemacht. Der Rest ist nur Füllstoff."
(Seite 291)



COVER/TITEL/AUFMACHUNG/MATERIAL ⭐⭐⭐⭐⭐

AUSGABEN-FORMAT (REIHEN-/EINZEL-/HÖR-/LESEFORMAT) ⭐⭐⭐⭐⭐

GENRE (VOM VERLAG GESETZT) ⭐⭐⭐

VERLAGSPREIS (ANGEMESSEN/ZU TEUER/GÜNSTIG) ⭐⭐⭐⭐⭐

GRUNDIDEE/THEMA ⭐⭐⭐⭐⭐

ATMOSPHÄRE/SETTING ⭐⭐⭐

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