Cover-Bild Der unsichtbare Garten
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18,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Diana
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 288
  • Ersterscheinung: 25.05.2020
  • ISBN: 9783453292406
Karine Lambert

Der unsichtbare Garten

Roman
Pauline Kurbasik (Übersetzer)

Vincent wird erblinden. Eine seltene Augenkrankheit zerstört alle Träume, alle Zukunftspläne des jungen Mannes. Rastlos arbeitet er eine Liste an letzten Abenteuern und Wünschen ab. Erst bei einem Besuch auf dem Land findet er wieder zu sich. Er will den verwilderten Gemüsegarten seines Großvaters bestellen, solange er noch sieht. Und während er jätet, gräbt und sät, tritt Nachbarin Coline zwischen seine Cosmeen und Küchenkräuter. Wenn er sich einer Fremden öffnen kann, dann vielleicht auch einer Welt in neuen Farben?

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.08.2020

Ein Roman mit dem Potential, uns die Augen zu öffnen

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Der Roman “Der unsichtbare Garten" von Karine Lambert ist am 25.05.2020 im Diana Verlag erschienen. Auf 288 Seiten konfrontiert uns die Autorin mit dem Schicksal des 35-jährigen Vincent: Eine seltene Augenkrankheit ...

Der Roman “Der unsichtbare Garten" von Karine Lambert ist am 25.05.2020 im Diana Verlag erschienen. Auf 288 Seiten konfrontiert uns die Autorin mit dem Schicksal des 35-jährigen Vincent: Eine seltene Augenkrankheit wird ihn innerhalb von wenigen Wochen fast vollständig erblinden lassen. Nicht viel Zeit für den jungen Mann seine Liste an Wünschen abzuarbeiten und einen Weg in die Zukunft zu suchen. Erst im alten Haus und verwilderten Gemüsegarten seines Großvaters findet er seine Chance.
Bereits der erste Eindruck des Buches in Form des Covers und Schutzumschlages ist umwerfend. Das Cover kommt mit satten Farbtönen daher, was man im ersten Moment durch den milchig-weiß durchscheinenden Schutzumschlag nicht erkennt. Als Lesender kommt man damit auch vor der Lektüre gleich in die richtige Grundstimmung für dieses Buch.
Inhaltlich holt die Autorin den Lesenden dann auch sofort ab: Bereits in den ersten Sätzen bekommt Vincent die Diagnose, dass er nicht mehr lange sehend durchs Leben gehen wird. Besonders beeindruckend ist hier der Schreibstil der Autorin. Der Schock der Diagnose, das Nicht-Akzeptieren-Wollen aber auch die Unsicherheit der Zukunft von Vincent sind fast schon greifbar. Kurze Sätze, sprunghafte Inhalte – einfach großartig. Mit der Zeit der Akzeptanz ändern sich auch die Satzkonstruktionen und man fühlt nicht nur inhaltlich, wie Vincent zu sich findet, sondern kann das auch stilistisch sehr gut erkennen.
Ein weiteres stilistisches Merkmal, dass ich sehr mochte und inhaltlich auch eine gewisse Ironie, aber auch viel zum Nachdenken bringt, sind kurze Notizen von Vincent, die immer wieder eingestreut werden. Bemerkenswert hierbei ist, wie sich die Schriftgröße dieser Notizen mit dem Fortschreiten der Krankheit ändert. Erst sehr subtil, später aber nicht mehr zu ignorieren.
Aber nicht nur stilistisch, auch inhaltlich fand ich das Buch sehr gut und es passt sehr gut in unsere Zeit, in der viele Menschen auf der Suche nach sich selbst sind. Nach dem Motto:
“Beeil dich mit der Langsamkeit, das würde ich dir gern mit auf den Weg geben.”
findet Vincent sein neues Leben und lernt dieses zu wertschätzen. Die Erdung, die er dabei erfährt, wird nicht nur durch den Garten symbolisiert, sondern auch die zwischenmenschlichen Beziehungen, die in seinem Leben deutlich an Wert und Qualität gewinnen.
Für mich ein wirklich tolles Buch, das unterschiedliche, wichtige Themen behandelt und dass ich sehr genossen habe. Denn auch die Nacht hat viele Farben, die wir nicht nur mit unseren Augen versuchen sollten zu sehen!

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Veröffentlicht am 23.06.2020

Sehr einfühlsam geschrieben

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Gebundene Ausgabe: 288 Seiten
Verlag: Diana Verlag (25. Mai 2020)
ISBN-13: 978-3453292406
Originaltitel: Toutes les couleurs de la nuit
Übersetzung: Pauline Kurbasik
Preis: 18,00 €
auch als E-Book erhältlich

Sehr ...

Gebundene Ausgabe: 288 Seiten
Verlag: Diana Verlag (25. Mai 2020)
ISBN-13: 978-3453292406
Originaltitel: Toutes les couleurs de la nuit
Übersetzung: Pauline Kurbasik
Preis: 18,00 €
auch als E-Book erhältlich

Sehr einfühlsam geschrieben

Inhalt:
Vincent ist 35 Jahre alt, als er eine niederschmetternde Diagnose erhält: Er wird innerhalb weniger Wochen fast komplett erblinden. Dabei war er doch gerade dabei, eine Familie zu gründen. Vorbei ist es mit seinem Beruf als Tennislehrer und mit seinem geliebten Radfahren. Vincent ist am Boden zerstört. Er stellt eine Liste auf mit Dingen, die er noch tun will, solange er sehen kann. Doch diese Liste wird schnell unwichtig. Vincent zieht sich lieber aufs Land zurück, in das alte Haus seines verstorbenen Großvaters, wo er als Kind eine wunderbare Zeit verbracht hat. Hier erfährt er viel Rückhalt durch die Dorfgemeinschaft, und auch seine direkte Nachbarin Coline hilft ihm, wenn auch anfangs etwas widerwillig.

Meine Meinung:
„Der unsichtbare Garten“ ist in dem Karine Lambert eigenen Schreibstil verfasst. Die Sätze sind kurz und knackig, schnörkellos und einfach zu lesen, dabei aber nicht trivial. Die Autorin versteht es, mit wenigen Worten viel auszusagen, einfach indem sie die entsprechende Atmosphäre schafft. Da muss dann nicht jeder Gedanke und jedes Gefühl aufgeschrieben werden. Das ergibt sich alles wie von selbst.

Es ist wirklich gut gelungen, die Gefühlswelt des frisch diagnostizierten und später des frisch erblindeten Vincent darzustellen. Das wirkt absolut authentisch. Zuerst die Hoffnung, die Krankheit noch abwenden zu können, dann die Verzweiflung und Mutlosigkeit, schließlich der eiserne Wille, ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Es werden einige Probleme angesprochen, mit denen ein Blinder zu kämpfen hat, allen voran die Überwindung des eigenen Stolzes, wenn man jemanden um Hilfe bitten muss.

Karine Lambert erzählt ihre Geschichte sehr einfühlsam. Ich konnte mich sehr gut in Vincent, aber auch in seine Mitmenschen hineinversetzen und empfand diesen Roman als sehr bewegend. Und nicht nur das, er kann auch Mut machen.

Fazit:
Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung.

★★★★★

Veröffentlicht am 27.07.2020

Der Nachtgarten

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Inhalt: Vincent ist 35, Tennislehrer und plant eine gemeinsame Zukunft mit seiner Freundin Émilie. Doch von einem Tag auf den anderen bricht seine heile Welt zusammen, als seine Augenärztin ihm eröffnet, ...

Inhalt: Vincent ist 35, Tennislehrer und plant eine gemeinsame Zukunft mit seiner Freundin Émilie. Doch von einem Tag auf den anderen bricht seine heile Welt zusammen, als seine Augenärztin ihm eröffnet, dass er an einer seltenen Augenkrankheit leidet und in den nächsten drei bis fünf Wochen fast vollständig erblinden wird. Fassungslos und aufgewühlt durchlebt er die nächsten Tage und Wochen, bis er schließlich auf dem Land in dem kleinen Häuschen seiner verstorbenen Großeltern etwas Ruhe findet. Mit großem Eifer erweckt er den verwilderten Gemüsegarten zu neuem Leben und lernt seine neue Nachbarin Coline kennen.

Meine Meinung: Schon im ersten Kapitel bekommt Vincent seine niederschmetternde Diagnose und man fragt sich unweigerlich: „Wie würde ich in seiner Situation reagieren?“
Karine Lambert beschreibt sehr eindringlich in kurzen Sätzen wie Vincent mit seinem Schicksal umgeht, wie er sich nach dem ersten Schock nur ganz zögerlich mit seiner Blindheit arrangiert. In Vincents erster Phase der Verzweiflung und Rastlosigkeit wirkt auch der Schreibstil knapp und gehetzt. Nachdem er aber etwas mehr zur Ruhe kommt, passt sich auch der Schreibstil an. Zu Beginn vieler Kapitel gibt es Listen / Tagebucheinträge von Vincent, die aus kurzen prägnanten Sätzen bestehen - Gedanken, die ihm im Kopf herumschwirren, oft voller Ironie (Spielen blinde Kinder Verstecken?) . Die Schrift wird bei jedem neuen Eintrag größer.
Sehr schön fand ich, dass Vincent zwei gute Freunde an seiner Seite hat, die ihn nicht bemitleiden, sondern ihm wirklich helfen. Auch die Dorfbewohner, die Vincent schon seit seiner Kindheit kennen, behandeln ihn wie einen alten Freund und wirken alle sehr sympathisch. Und ich glaube, die unterschiedliche Bedeutung der Sätze: „Brauchst du Hilfe?“ und „Ich helfe dir.“ , über die ich mir bisher keine Gedanken gemacht habe, werde ich nicht so schnell vergessen!
Fazit: Auch wenn das Buch nur knapp dreihundert Seiten hat und die Geschichte natürlich noch hätte ausgearbeitet werden können, um noch mehr Tiefe zu bekommen, fand ich die Länge genau richtig. Kurz und knapp, aber aussagekräftig - so wie der Schreibstil, der mir sehr gut gefallen hat.

Veröffentlicht am 03.07.2021

Erschreckend aber mutmachend

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Vincent wird erblinden. Mit dieser Diagnose wird sowohl Vincent als auch der Leser gleich auf den ersten Seiten konfrontiert. Die Autorin nimmt einen mit, in eine brodelnde Gefühlswelt von Wut, Verzweiflung, ...

Vincent wird erblinden. Mit dieser Diagnose wird sowohl Vincent als auch der Leser gleich auf den ersten Seiten konfrontiert. Die Autorin nimmt einen mit, in eine brodelnde Gefühlswelt von Wut, Verzweiflung, Flucht, Angst und Resignation. Vincents ganzes Leben und seine Beziehungen zu seiner Familie und Freunden wird auf den Kopf gestellt. Er muss sich nicht nur mit körperlichen und rein praktischen Problemen herumschlagen, sondern auch noch mit den Gefühlen ihm nahe stehender Menschen. Er selbst ist auch eher ein sturer Charater, der nicht gerne Hilfe anehmen möchte. So fällt es ihm schwer sich in dieser eingeschränkten Welt zurechtzufinden.
Das Buch ist durch kurze Kapitel und größere Schrift schnell und leicht zu lesen. Die Geschichte ist mitreißend und gut schrieben. Das kleine Dorf seiner Kindheit in das er sich zurückzieht ist ein Platz an dem man sich wohlfühlen kann. Auch die Bewohner sind liebevoll beschrieben und dargestellt. Wie Vincent sich auf seine anderen Sinne fokussiert und die Welt auf andere Weise wahrnimmt ist sehr schön und auch sinnlich beschrieben. Und besonders sein Garten rückt hier in den Vordergrund.
Persönlich finde ich leider das Ende nicht so gut gelöst. Die Thematik ist einfach zu bedrückend um dass man dann am Ende vor einem Liebesroman zu sitzen.

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Veröffentlicht am 30.03.2021

Langsamkeit

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Zunächst will ich auf das tolle Cover eingehen, was ich ja selten mache, aber hier passt es wirklich super zum Buch. Der durchscheinende Umschlag lässt den Blick auf Blumen und Blätter erahnen, wenn man ...

Zunächst will ich auf das tolle Cover eingehen, was ich ja selten mache, aber hier passt es wirklich super zum Buch. Der durchscheinende Umschlag lässt den Blick auf Blumen und Blätter erahnen, wenn man ihn wegnimmt, kommen wirklich knallige Farben zum Vorschein.

Genauso kann man sich ein bisschen das Leben von Vincent vorstellen, umso mehr er seiner Erblindung entgegen geht umso mehr wird alles verschleiert bis er nur noch einen verschwommenen Rand hat indem er bei guter Helligkeit Schemen erkennen kann.

Für Vincent bricht mit dem Urteil der Ärztin seine Welt zusammen, er will es zunächst nicht wahrhaben und schwankt zwischen seinen Entscheidungen. Ob er nochmal ein Abenteuer erleben soll? Wie soll er es Freunden und Familie sagen? Was kann er schon außer Tennis? Der Schreibstil ist hier sehr gedrängt und schnell, Vincents Zeit läuft ab und als Leser spürt man das.

Er verkriecht sich in das alte Haus seiner Großeltern, an das er gute Erinnerungen hat. Um seinem Großvater nahe zu sein, fängt er das Gärtnern an denn das hat er von ihm gelernt. Die Autorin nimmt hier die Schnelligkeit heraus, Vincent muss sich ganz neuen Herausforderungen stellen und das wird gut beschrieben. Er scheitert, wird wütend, aber gibt nicht auf. Mich haben die Erzählungen sehr berührt auch wenn ich nicht ganz warm geworden bin mit ihm.

Für mich hätten es auch ruhig noch mehr Dialoge sein können, nicht nur Vincents Gedanken, obwohl ich verstehe, dass darauf der Fokus liegt. Was mich allerdings etwas störte war, dass keine Begegnungen negativ enden. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass es realistisch ist, wenn das ganze Umfeld letztendlich sehr gut mit so einer Veränderung klar kommt.

Fazit

Die Entwicklung von Vincent war interessant und berührend. Die Geschichte an sich brachte einen zum Nachdenken: Was ist wirklich wichtig im Leben? Dabei ist das Ziel von Vincent die Langsamkeit und am Ende merkt man, dass man selbst beim Lesen etwas entschleunigt hat.

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