Aufwühlender Familienroman
Die Verlorene„Die Verlorene“ ist mein erstes Buch von Miriam Georg, aber ganz sicher nicht das letzte. Ihr lebendiger und flüssiger Schreibstil gefällt mir ausgesprochen gut.
Die Autorin erzählt diese bewegende Geschichte ...
„Die Verlorene“ ist mein erstes Buch von Miriam Georg, aber ganz sicher nicht das letzte. Ihr lebendiger und flüssiger Schreibstil gefällt mir ausgesprochen gut.
Die Autorin erzählt diese bewegende Geschichte auf zwei Zeitebenen und aus verschiedenen Perspektiven.
Im Jahr 2019 begleiten wir Laura ins ehemalige Schlesien auf der Suche nach Informationen über ihre Großmutter und deren Familie. Ich habe diese Kapitel sehr gerne und mit Interesse gelesen, aber noch viel mehr haben mir die Rückblicke in die Vergangenheit in Schlesien gefallen. Änne lebte mit ihren Eltern und Geschwistern auf einem Gutshof. Zwar war Schlesien von Kriegshandlungen verschont, doch die Auswirkungen des Krieges waren auch dort zu spüren. Miriam Georg erzählt sehr bildhaft, glaubwürdig und lebendig von dem Leben der Familie auf dem Gutshof von 1943 bis 1946. Von ihren Ängsten, Sorgen, vom Verlust, aber auch von ihrer Willensstärke und ihrem Mut. Im Laufe der Kriegsjahre veränderte sich die Stimmung, der Hass der Fremdarbeiter auf die Deutschen, so wie auch die Angst vor der Ankunft der Russen wuchs.
Durch die detaillierten und bildhaften Beschreibungen konnte ich mir Menschen, Hof und Gegend sehr gut vorstellen. In der Vergangenheit genauso wie in der Gegenwart.
Die Charaktere sind sehr unterschiedlich und leider war Änne nicht die sympathischste Protagonistin. Auch wenn sie sich großen Herausforderungen stellen musste und später viel Kraft zeigte, hat sie doch Dinge getan, die mich fassungslos gemacht haben.
Von Anfang an hat mich „Die Verlorene“ begeistert und schnell in einen Lesesog gezogen. Ich habe mit den Frauen mitgefiebert und -gelitten, vor allem auf den letzten gut hundert Seiten. Von Kapitel zu Kapitel steigerte sich die Spannung. Im Lauf der Geschichte habe ich viel spekuliert, dann viele Gedanken wieder verworfen und war überrascht, wie viele Wendungen die Geschichte gegen Ende nahm.
Fazit: Die Verlorene“ ist ein aufwühlender und spannender Familienroman auf zwei Zeitebenen, eine Zeitreise in die Vergangenheit unserer Großeltern. Absolute Leseempfehlung.