Cover-Bild Die Paradiese von gestern
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28,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Mitteldeutscher Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 560
  • Ersterscheinung: 08.03.2022
  • ISBN: 9783963116148
Mario Schneider

Die Paradiese von gestern

Roman
Ella und René sind jung und frisch verliebt. Sie kommen aus Ostdeutschland und verbringen, kaum dass die Mauer gefallen ist, ihren ersten gemeinsamen Urlaub in Südfrankreich. Dabei geraten sie auf das heruntergekommene Weinschloss der Madame de Violet. Als deren Sohn Alain auftaucht, ein aalglatter Geschäftsmann, stoßen drei Weltanschauungen aufeinander. Die Situation eskaliert. Am kommenden Morgen ist nichts mehr wie es war. René fährt mit Alain nach Paris und wird von ihm in die High Society eingeführt. Ella bleibt zurück auf dem Schloss und taucht immer tiefer in die Welt von Madame de Violet und ihrem verschwiegenen Diener ein. Niemand weiß, dass die Gräfin mit dem Leben abgeschlossen hat und nur noch auf den passenden Moment wartet, sich von der Welt zu verabschieden.
In „Die Paradiese von gestern“ treffen drei Gesellschaftsordnungen aufeinander: die des gescheiterten Sozialismus, der für das junge Paar überwältigende Kapitalismus und Vorstellungen von Stolz und Würde eines längst überkommenen Adels. Mario Schneiders erster Roman erzählt meisterhaft von der Liebe, dem Tod und den Verlockungen unserer neuen Zeit.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.06.2023

Toll

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Der Roman " Die Paradiese von gestern" von Mario Schneider hat mich durchgehend beeindruckt und begeistert.

Die Handlung dreht sich um Ella und René, ein Paar aus Ostdeutschland das nach der Wende ihren ...

Der Roman " Die Paradiese von gestern" von Mario Schneider hat mich durchgehend beeindruckt und begeistert.

Die Handlung dreht sich um Ella und René, ein Paar aus Ostdeutschland das nach der Wende ihren ersten Urlaub in Südfrankreich verbringt.

In dem Hotel, einem Schloss in dem sie unterkommen "herrscht" Madame de Violet, eine Gräfin die mit dem Leben abgeschlossen hat. Sie residiert dort mit ihrem Diener, doch wie lange das Schloss noch zu halten ist weiß niemand. Ella und René lernen, nach dem Fall der Berliner Mauer, in Frankreich die Freiheit, sich selbst und einander auf eine Art und Weise kennen die nicht nur ihre Beziehung sondern auch ihre Identitäten und Persönlichkeiten in Frage stellt.
Nachdem Madame de Violets Sohn Alain unerwartet auftaucht kommt es zu einem Abend nach dem Nichts mehr so ist wie am Vorher.
Alain und René verbringen immer mehr Zeit miteinander. Man kann sich allerdings des Eindrucks nicht erwehren das Alain René zu seinem Spielzeug gemacht hat.

Ein wichtiger Aspekt dieses Romans ist das Wechselspiel zwischen Vergangenheit und Zukunft sowie die Vergänglichkeit und Zerbrechlichkeit.
Es geht um Geheimnisse und wie man mit einer Vergangenheit umgeht die viel Leid und Schmerz verursacht hat, eine Vergangenheit die aber in gewisser Weise auch Sicherheit bedeutete und in der die herrschenden Zustände mit den Jahren zur Normalität wurden. Wie kommt man damit zurecht wenn alles was einem einmal alles bedeutete plötzlich unbedeutend wird?

Dieser Roman konnte mich durchgehend durch seine unglaublich tolle Sprache und seinen Tiefgang begeistern. Die Komplexität und Authentizität der Figuren war wunderbar. So hat es Mario Schneider geschafft seine Figuren mit so viel Herz, Leben und auch menschlichen Fehlern auszustatten das man während des Lesens das Gefühl bekommt in die Handlung einzutauchen.
Ich fand auch den Titel sehr passend nach dem Motto die Paradiese von gestern strahlen für die einen hell und für die anderen sind es nur noch Ruinen.

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Veröffentlicht am 18.05.2022

Urlaub in Frankreich

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Sommer 1990:

Ella und René, ein junges Paar aus der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik nutzt die neu gewonnene Freiheit um sich einen gemeinsamen Traum zu erfüllen und unternehmen eine Rundreise ...

Sommer 1990:

Ella und René, ein junges Paar aus der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik nutzt die neu gewonnene Freiheit um sich einen gemeinsamen Traum zu erfüllen und unternehmen eine Rundreise durch Frankreich. Der Reiseführer führt sie zu einem ehemals prächtigen mittlerweile aber verfallenen Schlosshotel, in dem sie tief in der Nacht noch ein Zimmer bekommen. Wie sich herausstellt sind sie die einzigen Gäste und sie werden auch die letzten sein: Das Hotel soll schließen.

Mario Schneider lässt hier zwei Welten aufeinander prallen - die sich vorab nicht begegneten: Auf der einen Seite der alte französiche Adel auf der anderen Seite das junge, ostdeutsche Paar. Diese bewegen sich in einer außergewöhnlichen Umgebung. Für das junge Paar eine Herausforderung, schließlich wirken durch die bisherige Reise, die spannende Umgebung und die Schloßherrin sowie ihrem Diener und ihrem Sohn Einflüsse auf ihre Beziehung, die sie so nicht kannten und die ihre Beziehung verändern.

Durch die exzellente sprachliche Gestaltung, fühlt man sich im gesamten Buch wie in einem Film. Die Örtlichkeit, die Personen, ja auch die Handlungen sind perfekt gestaltet, so dass vor dem inneren Auge eine wunderbare Kulisse entsteht. Insbesondere die verschiedenen Charaktere sind toll herausgearbeitet - ich habe dieses Buch ab der ersten Seite geliebt.

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Veröffentlicht am 26.04.2022

Eine Liebe im Paradies

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Ella und Rene, ein Liebespaar aus der ehemaligen DDR fahren nach der Wende in den Urlaub nach Frankreich. Dabei finden Sie das Schloss von Gräfin Violet. Dieses Schloss war einmal ein angesagtes Schlosshotel ...

Ella und Rene, ein Liebespaar aus der ehemaligen DDR fahren nach der Wende in den Urlaub nach Frankreich. Dabei finden Sie das Schloss von Gräfin Violet. Dieses Schloss war einmal ein angesagtes Schlosshotel und Gräfin Charlotte Violet lebt mir ihrem Diener Vincent alleine in dem Anwesen und Ella und Rene werden die letzten Gäste in diesem Hotel sein. Beide sind überglücklich, so eine Unterkunft gefunden zu haben und genießen das tolle Leben, aber merken auch das ihre Beziehung sehr zerbrechlich ist und ob das für ein Leben reicht?

Mario Schneider ist mit seinem Debütroman ein tolles Werk gelungen. Man taucht ein in das Leben Frankreichs, in das Leben der Reichen und Schönen von Alain, der in Paris lebt, der Sohn von Charlotte und das Leben der ehemals Reichen wie Charlotte. Dieses Buch ist so wunderbar recherchiert von Mario Schneider, das man alles vor sich sieht und fast miterlebt. Die wunderbaren Ausschweifungen in das Leben von früher, machen das Buch rund. Ich habe mich einfach wunderbar unterhalten gefühlt und konnte das Buch kaum aus der Hand legen.
Toller Schreibstil, tolle Charaktere, tolle Geschichte, also rundum ein tolles Buch.
In einer Rezension von diesem Buch hat jemand geschrieben: Das Buch liest sich wie ein wunderbarer französischer Film – dem habe ich nichts mehr hinzu zu fügen.

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Veröffentlicht am 30.04.2022

Voller Kontraste und sehr atmosphärisch

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„Die Paradiese von gestern“ ist das Debüt des Autors, Filmkomponisten und Regisseurs Mario Schneider, in dem er seine Leser auf eine wunderbare Reise nach Frankreich mitnimmt.

1990: Die Mauer ist gefallen ...

„Die Paradiese von gestern“ ist das Debüt des Autors, Filmkomponisten und Regisseurs Mario Schneider, in dem er seine Leser auf eine wunderbare Reise nach Frankreich mitnimmt.

1990: Die Mauer ist gefallen und Ella und René machen ihre erste Reise aus Ostdeutschland nach Frankreich. Ihre Unterkunft ist ein heruntergekommenes Schloss, ein altes Weingut, welches von der Gräfin Charlotte de Violet und ihrem Bediensteten Vincent betrieben wird. Charlotte hat für sich bereits mit ihrem Leben abgeschlossen und wartet eigentlich nur noch auf einen geeigneten Zeitpunkt, um sich endgültig zu verabschieden. Zur gleichen Zeit kommt auch Charlottes leicht abgehobener und arroganter Sohn Alain aus Paris zu Besuch. Damit treffen dort drei Welten aufeinander, die kaum unterschiedlicher sein könnten.

Mario Schneiders Schreibstil liest sich angenehm. Trotz des leicht melancholischen Grundtons, habe ich die Handlung nicht als bedrückend oder schwermütig empfunden. Seine Charaktere wirken authentisch, nicht jeder war mir sympathisch, aber ihr Verhalten wird nachvollziehbar dargestellt.

Sowohl die Atmosphäre des des Schlosses, das Leben auf dem Land, als auch die Schnelllebigkeit von Paris, die Oberflächlichkeit in der Großstadt kamen direkt bei mir an und wurden spürbar.

Ich würde das Buch nicht als spannend bezeichnen, aber gefesselt hat es mich – obwohl es im im Mittelteil kurze Längen gab – trotz allem, da es interessante Kontraste zwischen den Charakteren und unterschiedlichen Gesellschaftsformen gelungen darstellt.

Von mir gibt es allein für die vermittelte Atmosphäre und die ruhige, bildhafte Sprache eine Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 16.07.2022

Vor allem sprachlich beeindruckendes Debüt

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REZENSION - Früher war alles besser? Es ist müßig, darüber nachzudenken oder den „Paradiesen von gestern“ nachzutrauern. Stattdessen gilt es, sich den Herausforderungen der neuen Zeit zu stellen und sein ...

REZENSION - Früher war alles besser? Es ist müßig, darüber nachzudenken oder den „Paradiesen von gestern“ nachzutrauern. Stattdessen gilt es, sich den Herausforderungen der neuen Zeit zu stellen und sein künftiges Leben danach auszurichten. Dies ist die Kernaussage des kürzlich im Mitteldeutschen Verlag veröffentlichten Romans „Die Paradiese von gestern“. In seinem eindrucksvollen Debütroman schildert Mario Schneider (52) in kleinen, scheinbar alltäglichen Szenen, wie seine aus drei völlig unterschiedlichen Gesellschaftsordnungen stammenden Protagonisten mit diesen Herausforderungen umzugehen lernen – oder auch nicht.
Die junge Schauspielerin Ella und der angehende Musikstudent René haben nach dem Zusammenbruch des DDR-Sozialismus ihre ostdeutsche Heimat verlassen und prallen im Jahr 1990 auf ihrer Frankreich-Reise erstmals auf den Kapitalismus, im Roman vertreten durch den jungen Adligen Alain, in Paris als Makler für Luxusimmobilien erfolgreich. Er ist der scheinbar ungeliebte Sohn der Gräfin Charlotte de Violet, die als Nachfahrin eines tausend Jahre alten, ehemals hoch angesehenen, jetzt aber völlig verarmten Adelsgeschlechts aus der Zeit gefallen zu sein scheint. Sie lebt auf ihrem längst verwahrlosten Weingut im verstaubten Schloss ihrer Ahnen allein mit Vincent, der ihr als einziger ihrer Angestellten als Diener, Koch und Gärtner treu blieb. Das ostdeutsche Liebespaar wird im leeren Schloss, das die letzten Jahrzehnte als Hotel herhalten musste und in Kürze verkauft werden soll, als letztes Gästepaar empfangen. In den nächsten Tagen lernt René in Begleitung Alains die Glitzerwelt von Paris und deren Jetset kennen, während Ella im Schloss zurückbleibt, um über sich und ihre Liebe zu René nachzudenken. Während ihrer Gespräche mit Diener Vincent erfährt sie, dass er seit einer kurzen Affäre mit der Gräfin vor 30 Jahren in Biarritz in sie verliebt ist, sich ihrer Liebe aber nicht sicher ist.
Der Autor vermag es mit erstaunlicher Leichtigkeit, diese sich auf seine Protagonisten unterschiedlich auswirkenden neuzeitlichen Herausforderungen unaufdringlich zu verdeutlichen. Nach und nach werden, obwohl die Handlung des Romans scheinbar nur dahinplätschert, die gewaltigen Umbrüche erkennbar, die die neue Zeit von Gräfin Charlotte und ihrem „Lebensbegleiter“ Vincent fordert. Beide halten an veralteten Konventionen fest, die ihnen ein Liebesverhältnis verbietet, und kreisen seit Biarritz um einander „wie zwei Planeten, deren Elipsen sich einmal berührt hatten und die nun im festen Verbund … eine gemeinsame Bahn beschritten, nur wenige Meter voneinander entfernt.“ Während die Gräfin eine Zukunft nach Verkauf ihres Familienschlosses für sich ausschließt, erkennt Vincent eine neue Chance: „Das ist nicht das Ende, es ist der Anfang.“
Auf anderer Ebene, aber nicht minder gewaltig, sind die Anforderungen, die die neue Zeit an René und Ella stellt. „Die Sachen, die vorbei sind, sind nicht mehr von Interesse. … Sie werden mit dem, was ist, was jetzt ist, umgehen müssen, und das wird Sie fordern, glauben Sie mir, es wird Ihnen alle Kraft abverlangen“ muss sich René in Paris sagen lassen. „Aber Sie sind jung. Schlagen Sie sich einen Weg durch den Dschungel!“ Nach den wenigen Tagen im Schloss und in Paris wird Ella und René bewusst, dass ihr Wunsch, nach ihrem Urlaub in ihre „verklärte Vergangenheit“ zurückkehren zu dürfen, unerfüllt bleiben muss und sie den „Liebenden, die sie noch vor Stunden gewesen waren … nie wieder begegnen würden“.
Schneiders Roman verführt durch seine malerische, poetische Sprache, die die Lektüre der 550 Seiten leicht macht und durch bildhafte Schilderungen selbst kleinster Szenen für manche vermeidbare Länge entschädigt. Es ist diese Sprache und die liebevolle Charakterisierung seiner so unterschiedlichen Protagonisten, die uns tief ins Geschehen hineinzieht und, obwohl die Handlung ohne spannende Aktion auskommen muss, dennoch fesselt. Es sind die leicht und locker anmutenden, inhaltlich aber tiefgehenden, oft berührenden Dialoge und Selbstgespräche seiner Charaktere, die den Reiz und Wert dieses literarisch empfehlenswerten Romandebüts von Mario Schneider ausmachen.