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Veröffentlicht am 17.06.2025

Unheimliche Botschaft

Aschesommer
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Das Sterben hat begonnen – diese mit Asche geschriebene Botschaft hinterlässt der kaltblütige Täter an jedem Ort seines Verbrechens.
Für die Ermittler der Gruppe 4 ist es von Anfang an klar, dass sie ...

Das Sterben hat begonnen – diese mit Asche geschriebene Botschaft hinterlässt der kaltblütige Täter an jedem Ort seines Verbrechens.
Für die Ermittler der Gruppe 4 ist es von Anfang an klar, dass sie diesmal mit einem besonders grausamen und sehr intelligenten Täter zu tun haben. Die akribische Recherche ergibt, dass die Morde nach dem wissenschaftlich belegten Massensterben im Laufe der Erdgeschichte, inszeniert wurden.
Diese Spur führt die Ermittler zu Paläontologen Bode, einem brillanten Wissenschaftler, der seit Jahren in der geschlossenen Psychiatrie sitzt. Wer ist dann der wahre Täter, der ununterbrochen seinen perfiden Plan verfolgt? Werden die Ermittler das Sterben rechtzeitig stoppen können?

Der zweite Thriller mit den Ermittlern Jakob Krogh, Mila Weiss und der Gruppe 4 hat mich von Anfang an in Atem gehalten.
Gleich im Prolog konnte ich viel über den noch unbekannten Täter erfahren. Nachdem ich seine Gedanken gelesen habe, war ich überzeugt: der Mann ist gefährlich, hat bereits in der Vergangenheit gemordet und sucht jetzt eine neue Herausforderung. Jakob und Mila hält er für geeignete Gegner.

Und dann begann das Sterben. Innerhalb von zwei Tagen wurden auf grausame Weise fünf Menschen ermordet, eine junge Studentin wurde vermisst. Und an jedem, sorgfältig inszenierten Tatort hinterließ der Täter seine unheimliche Botschaft.
Die grausamen Morde erschüttern zutiefst. Auch das Leid der Opfer, deren letzte Stunden vom Täter sorgfältig geplant wurden, geht tief unter die Haut. Gleichzeitig steigt mit jeder Seite des Buches die Hoffnung, dass das erfahrene Team den Täter endlich stoppen kann.

„Aschesommer“ hat mich mit einer sehr spannenden temporeichen Handlung, einem hochintelligenten und doch wahnsinnigen Täter, und mit einem perfekten Ermittlerteam in seinen Bann gezogen. Jakob und Mila kämpfen, jeder für sich, immer noch mit den Geistern ihrer eigenen Vergangenheit, was die aktuellen Ermittlungen manchmal zusätzlich erschwert. Und der Täter scheint darüber Bescheid zu wissen. Dramatisch und nervenaufreibend!
Es geht nicht anders; das Buch muss in einem Rutsch gelesen werden, so spannend ist die atemlose Jagd nach dem unberechenbaren Täter.

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Veröffentlicht am 03.06.2025

Unheimliche Geschichte eines Dorfes auf Sardinien - Sehr spannend!

Der dunkle Sommer
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Tilda hat keine Angst vor Geistern und ist fest entschlossen das verfallene Haus in Botigalli zu kaufen. Weder der erbärmliche Zustand des Hauses, seine gespenstische Aura noch die Warnung der Maklerin ...

Tilda hat keine Angst vor Geistern und ist fest entschlossen das verfallene Haus in Botigalli zu kaufen. Weder der erbärmliche Zustand des Hauses, seine gespenstische Aura noch die Warnung der Maklerin konnten sie von ihrem Vorhaben abbringen.
Denn Tilda braucht Abstand von ihrem bisherigen Leben, muss die tragischen Ereignisse in ihrer jüngsten Vergangenheit vergessen, sie braucht Ruhe und Einsamkeit. Das verlassene Dorf Botigalli und ihr neues Zuhause, das sie selber einrichten will, sollen ihr den Neuanfang ermöglichen.
Doch von Anfang an wurde Tilda mit unerklärlichen Ereignissen konfrontiert und bald erfährt sie, dass sie nicht allein in dem verlassenen Dorf lebt. Von dem Journalisten Enzo, der sich für die Geschichte des Dorfes interessiert, erfährt sie mehr über die düstere Vergangenheit des gekauften Hauses. Auch die Inselbewohner warnen sie, und wollen sie vor dem Bösen schützen.
Als Tildas Bruder sie besuchen kommt und eines Tages plötzlich spurlos verschwindet, sucht Tilda mit allen Kräften nach ihm und löst damit eine Lawine von dramatischen Ereignissen aus. Die erschreckende Wahrheit über Botigalli und seine Bewohner wurde enthüllt.

Der neueste Thriller von Vera Buck erzählt eine unheimliche Geschichte eines Dorfes auf Sardinien, das von ihren Bewohnern verlassen wurde und zu verfallen droht. Die leerstehenden Häuser wurden jeweils für einen Euro zum Verkauf angeboten; man will die verlassenen Orte wieder zum Leben erwecken.
Die Architektin Tilda, die einen Neuanfang in Italien wagt, erwirbt ein solches Haus und wurde mit der tragischen Geschichte des Ortes konfrontiert. Über das Haus in Botigalli erfuhr Tilda aus dem Zeitungsartikel, den sie im Büro ihres verstorbenen Vaters gefunden hat. War das ein Wink des Schicksals?

Die ganze Geschichte wurde abwechselnd aus Sicht von Tilda, den Journalisten Enzo, und Franca, der früheren Dorfbewohnerin, erzählt. Nach und nach werden die dramatischen Details aus der Vergangenheit enthüllt, alle Teile des Puzzles fügen sich zusammen; das Geheimnis um die düstere Geschichte des Geisterdorfes wurde aufgelöst.

Der Thriller hat mich von Anfang an gefesselt. Sowohl die Architektin Tilda, die ihre dramatische Vergangenheit vergessen und unbedingt in Botigalli bleiben wollte, wie auch die angedeutete Tragödie, die sich vor Jahren im Dorf ereignet hat, haben meine Neugier auf dieses Buch entfacht. Und ich wurde nicht enttäuscht. Der spannende Thriller mit den authentisch wirkenden Protagonisten, düsteren Geheimnissen und gruseliger Atmosphäre hat mich in Atem gehalten; die dramatischen Ereignisse zum Schluss und die schreckliche Wahrheit über Vergangenheit des verlassenen Dorfes erschüttert.

Wie die Autorin im Nachwort erklärt, beruht „Der dunkle Sommer“ auf einer wahren Begebenheit. Die Lebensgeschichte einer Frau, die in 1960-er Jahren in Italien lebte und gegen ihr angetane Gewalt aufbegehrte, hat die Autorin zu diesem Buch inspiriert. So entstand ein hochspannender Thriller und gleichzeitig ein bewegender Roman über die dunklen Seiten der sonnigen Bella Italia.

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Veröffentlicht am 24.05.2025

Tiefe Einblicke in die Gefühlswelt einer Frau

Genau so, wie es immer war
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Tiefe Einblicke in das Familienleben einer amerikanischen Familie gewährt Claire Lombardo in ihrem Roman „Genau so, wie es immer war“. Bereits der Titel des Romans deutet darauf hin, dass es hier um eine ...

Tiefe Einblicke in das Familienleben einer amerikanischen Familie gewährt Claire Lombardo in ihrem Roman „Genau so, wie es immer war“. Bereits der Titel des Romans deutet darauf hin, dass es hier um eine alltägliche Geschichte aus dem Leben der Protagonisten geht.

Die Geschichte wurde aus Julias Sicht, der Hauptfigur des Romans erzählt. Ihre Erzählung fängt mit den Vorbereitungen zum 60. Geburtstag ihres Ehemannes Mark. Beim Einkaufen trifft Julia zufällig Helen, eine Frau, die eine wichtige Rolle in ihrer Vergangenheit gespielt hat. Dieses unerwartete Treffen scheint Julia emotional aus der Bahn zu werfen; die Erinnerungen an die bewegende Vergangenheit wecken immer noch starke Emotionen bei ihr auf und beeinflussen ihren auch sonst stressigen Alltag.

Nach und nach verrät Julia die intimsten Details aus ihrem Leben, sie spricht über ihre Rolle als Mutter und Ehefrau, erzählt über ihre schwierige Kindheit und ihr gestörtes Verhältnis zur Mutter. Julias Erzählweise ist sprunghaft. Wir begleiten sie zwar auf verschiedenen Etappen ihres Lebens, doch die Ereignisse wurden keineswegs chronologisch erzählt. Es sind meistens die aktuellen Ereignisse, die Julias Erinnerungen an die Vergangenheit erwecken und ihr Handeln immer noch stark beeinflussen.
Aber zum Schluss muss Julia erkennen, was für eine Ehe und Familie wichtig ist und was im Leben wirklich zählt.

Mit ihrem emotionalen Roman ist Claire Lombardo ein ausdruckstarkes Abbild einer ganz normalen, modernen Familie gelungen. Im Mittelpunkt dieser Geschichte steht eine Ehefrau und Mutter, mit all ihren Problemen, Sorgen und Ängsten, eine Frau wie du und ich.
„Genau so, wie es immer war“ ist ein Buch über das Leben, ein Buch so vielschichtig wie das Leben selbst. Es lohnt sich in diese komplexe Geschichte einzutauchen.

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Veröffentlicht am 13.05.2025

Neue spannende Thriller-Reihe von Elias Haller

Signalrot
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Als eine der besten Kriminalisten übernimmt die siebenunddreißigjährige Tara Kronberg die Leitung einer Sondereinheit beim LKA Sachsen. Mit dem Codewort Signalrot wird das besonders brutale Gewaltverbrechen ...

Als eine der besten Kriminalisten übernimmt die siebenunddreißigjährige Tara Kronberg die Leitung einer Sondereinheit beim LKA Sachsen. Mit dem Codewort Signalrot wird das besonders brutale Gewaltverbrechen gekennzeichnet. Dazu gehört auch der neueste Fall „Rose“, deren Aufklärung Tara überwachen und kontrollieren sollte.
In dem Fall hat man mit einem sadistischen Verbrecher zu tun, der die jungen Frauen quält, ermordet und verstümmelt. Es waren gerade die Fotos der letzten seiner Opfer, die Tara dazu bewogen haben, das japanische Kloster, wo sie zwei Jahre lang ihre Auszeit verbracht hatte, zu verlassen. Entschlossen den Gewaltverbrecher zu finden, widmet sich Tara ihren neuen Aufgaben.

Mit dem Buch „Signalrot“ eröffnet Elias Haller die Thriller-Reihe mit der Kriminalhauptkommissarin Tara Kronberg.
Tara ist eine leidenschaftliche Kriminalistin, die das Verbrechen mit allen Mitteln bekämpfen will. Sie scheut keinen Einsatz und unternimmt einiges auf eigene Faust um die Aufklärung des Falles zu beschleunigen. Dabei merkt sie nicht, dass sie selbst längst ins Visier des Täters geraten ist.

Sehr spannend sind Taras ersten Tage auf der neuen Dienststelle. Nicht nur die dringende Ermittlungsarbeit hält sie auf Trab. Auch die Bedingungen unter denen sie als Leiterin eines wichtigen Dezernats arbeiten sollte sind mehr als gewöhnungsbedürftig.

Interessant ist die Figur des Täters, der alle Schritte der Polizei zu verfolgen scheint. Seine Gedanken und einiges über seine Vergangenheit wurden in den Kapiteln mit der Überschrift „Tagebuch“ verraten.

An atmosphärischer Dichte und falschen Fährten fehlt es dem spannend erzählten Thriller nicht. „Signalrot“ hat viel Tempo, interessante Ermittlerfiguren und überraschende Wendungen und entwickelt einen Sog, dem man sich nicht entziehen kann.

Diese neue Thriller-Reihe von Elias Haller verspricht fesselnde Unterhaltung auf hohem Niveau. Absoluter Muss für alle Thriller-Fans!

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Veröffentlicht am 05.05.2025

Entführungen mit überraschendem Ende

Das Dickicht
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Die Entführung der Tochter eines prominenten Architekten beschäftigt das LKA in Hamburg. Dem Kommissar Juha Korhonen fallen sofort die erstaunlichen Ähnlichkeiten zum einem alten Entführungsfall auf. Vor ...

Die Entführung der Tochter eines prominenten Architekten beschäftigt das LKA in Hamburg. Dem Kommissar Juha Korhonen fallen sofort die erstaunlichen Ähnlichkeiten zum einem alten Entführungsfall auf. Vor fast zwanzig Jahren wurde der vierzehnjährige Daniel Boysen entführt und in einer Kiste im Wald vergraben. Zusammen mit dem Ermittler in dem Fall Kommissar Swoboda, suchte Juha damals im Wald nach dem entführten Jungen. Doch für Daniel kam jede Hilfe zu spät.
Juhas Partner Lucas entdeckt in der Akte Boysen einige Unstimmigkeiten und stellt fest, dass Kommissar Swoboda die Ermittlungen auf eigene Faust weitergeführt hat. Juha und Lux folgen den Hinweisen des inzwischen verstorbenen Kollegen. Alles deutet darauf hin, dass der alte Fall nicht richtig aufgelöst wurde. Könnte es sein, dass damals ein Unschuldiger des Verbrechens beschuldigt wurde?

Diese Story beginnt mit einem spannenden Prolog, in dem Kommissar Swoboda und Juha Korhonen nach dem entführten Daniel im Wald suchen. Mit angehaltenem Atem habe ich den eifrigen Einsatz der beiden Kommissare verfolgt.

Jahre später ist Lucas Adisa, genannt Lux, Juhas neuer Partner. Das Duo bildet ein ungewöhnliches Ermittler-Team. Der in Nordfinnland aufgewachsene Juha ist ein ausgebildeter Präzisionsschütze und ein kluger Polizist, der auf seine Erfahrung und Intuition baut. Lux, der als deutscher Schwarzer in Hamburg wuchs, leidet unter Depressionen. Er achtet sehr auf seine Ernährung und sein Äußeres. Obwohl die beiden anders denken und handeln, ergänzen sie sich exzellent und leisten hervorragende Arbeit. Ich fand die beiden Ermittler sehr interessant und durchaus sympathisch. Ihre spritzigen humorvollen Dialoge habe ich sehr genossen.

Spannend fand ich die gesamte Geschichte. Beide Entführungen - vom Verlauf her ähnlich, obwohl aus unterschiedlichen Motiven verübt - sorgen für enorme Spannung und wecken viele Emotionen beim Lesen. Während der aktuelle Fall schnell aufgelöst wurde, müssen Juha und Lux tief in der Vergangenheit der Protagonisten graben um den komplizierten Fall Boysen zu lösen. Hervorragend stellen die Buchautoren die akribische Ermittlungsarbeit der Kommissare dar und überraschen mit unerwarteten Wendungen. Die Auflösung des Falles hat mich sehr erstaunt und gleichzeitig zutiefst schockiert.

„Das Dickicht“ eröffnet die Reihe mit den Kommissaren Juha und Lux. Ihre Fortsetzung mit dem Titel „Bittere Nacht“ erscheint im August 2025 im Rowohlt Taschenbuch Verlag.

FAZIT: „Das Dickicht“ ist ein sehr interessanter, emotionaler Thriller. Lesenswert!

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