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Veröffentlicht am 18.05.2023

Am Anfang steht eine Wette

Die Radfahrerin
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"Die Radfahrerin: Annie Londonderry" ist das zweite Buch, dass ich von Susanna Leonard gelesen habe. Ähnlich wie das erste (Anm: "Dian Fossey") erzählt sie hier die Geschichte einer Frau, die etwas außergewöhnliches ...

"Die Radfahrerin: Annie Londonderry" ist das zweite Buch, dass ich von Susanna Leonard gelesen habe. Ähnlich wie das erste (Anm: "Dian Fossey") erzählt sie hier die Geschichte einer Frau, die etwas außergewöhnliches vollbracht hat. Und ähnlich wie in dem genannten Buch, gelingt ihr erneut ein Volltreffer.

Annie Londonderry umrundet die Welt mit einem Fahrrad. Das allein ist in meinen Augen aus heutiger Sicht schon eine Wahnsinnsleistung, aber in Anbetracht der Tatsache, dass sie das bereits Ende des 19. Jahrhunderts getan hat, d.h. mit einem schweren Fahrrad, ohne drölfzig Gänge, gefederte Gabel, Satelstütze und auch ohne schön ausgebaute Radwege, macht es schier unglaublich. Aber für Annie geht es mit dieser Reise um einen Ausbruch aus ihrem bisherigen Leben, ausdem sie durch das ausgesetzte erhebliche Preisgeld wirtschaftlich ausbricht als auch ihrer Rolle als Frau, die zu Haus die Kinder und den Herd hüten soll. So motiviert, wagt sie das unglaubliche gegen alle Widerstände - ein absolut lesenswertes Buch.

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Veröffentlicht am 13.04.2023

Söldner im dreißigjährigen Krieg

Hagendorf
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Wenn man aktuell erlebt, wie lange sich der Krieg in der Ukraine bereits hinzieht und dann an den dreißigjährigen Krieg denkt, erscheint es unvorstellbar. Welches Leid, welche Not mag dieser Krieg erst ...

Wenn man aktuell erlebt, wie lange sich der Krieg in der Ukraine bereits hinzieht und dann an den dreißigjährigen Krieg denkt, erscheint es unvorstellbar. Welches Leid, welche Not mag dieser Krieg erst gebracht haben, auch wenn er mit - aus heutiger Sicht - archaichen Waffen ausgefochten wurde.

Peter Hagendorf ist jung, gebildet und hat eigentlich eine gute Zukunft vor sich. Aber das Schicksal meint es zunächst nicht gut mit ihm. Er erbt nicht wie erwartet die väterliche Mühle und verliert sein ausgezahltes Erbe durch einen Räuber. Um sich durchzuschlagen, wird er Söldner und kämpft - je nachdem wer ihn bezahlt - auf unterschiedlichen Seiten im dreißigjährig Krieg.

Nach Peters 1988 gefundenem Tagebuch schrieb Robert Steinhäuser diesen historischen Roman. Die Eintragungen aus dem Tagebuch wurden ausgeschmückt und fehlende Zeiten ergänzt, so dass ein historische Roman entstand, der das Leben von Peter Hagendorf eng begleitet und erzählt, wie es gewesen sein könnte. Als Leser schaut man ihm praktisch die ganze Zeit über die Schulter, erfährt die Grausamkeit des Krieges, sein persönliches Leid, wird aber auch Zeuge seiner zunehmenden Verrohung und des durch ihn verursachten Leides. Gerade diese Authentizität, das er nicht als "guter" Held, sondern als Mensch der damaligen Zeit dargestellt wird, macht den Reiz dieses einzigartigen Buches aus.

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Veröffentlicht am 28.01.2023

Auch Monster haben Rechte

Im Zweifel für das Monster
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Stell Dir vor, das Monster, welches dir in deiner Kindheit die Nächte zum Schrecken gemacht hat, kehrt zurück...

Daniel Becker ist Rechtsanwalt in Seattle und als solcher sehr erfolgreich. In der Kanzlei ...

Stell Dir vor, das Monster, welches dir in deiner Kindheit die Nächte zum Schrecken gemacht hat, kehrt zurück...

Daniel Becker ist Rechtsanwalt in Seattle und als solcher sehr erfolgreich. In der Kanzlei in der er tätig ist, soll er - nachdem er den nächsten Fall erfolgreich abgeschlossen hat - zum Partner ernannte werden. Aber dann sitzt nachts plötzlich ein Monster auf seiner Bettdecke, nein, nicht irgendein Monster, sondern das Monster, dass ihn bereits als Kind regelmäßig besucht hat. Aber diesmal kommt es nicht um Angst und Schrecken zu verbreiten, sondern ist selbst in einer misslichen Lage: Es wird - angeblich unschuldig - eines schweren Verbrechens angeklagt.

Royce Buckingham hat sich hier eine skurille Geschichte ausgedacht, in der es von schrägen Monster Charakteren nur so wimmelt. Oft augenzwinkernd, ohne dabei albern zu werden, entsteht eine spannende Story, die den Leser einfängt. Skurril, kreativ, phantasievoll und witzig...und herrlich schräg.

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Veröffentlicht am 30.12.2022

Der Herr der Karibik

Jack Bannister - Herr der Karibik
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Karibik..., da denkt man automatisch an türkisblaues Meer, Sonnenschein und Piratengeschichten. Namen wie Henry Morgan und Francis Drake kommen einem in den Sinn. Aber wer war der tatsächliche Herr der ...

Karibik..., da denkt man automatisch an türkisblaues Meer, Sonnenschein und Piratengeschichten. Namen wie Henry Morgan und Francis Drake kommen einem in den Sinn. Aber wer war der tatsächliche Herr der Karibik?

Jack Bannister ist erster Offizier der Golden Fleece, welche für die Royal African Company Dreiecksfahrten zwischen England, Ostafrika und der Karibik unternimmt. Er ist jung, kräftig, ehrlich und mutig. Dies beweist er im täglichen Geschäft, aus dem sich der Kapitän vollkommen zurückgezogen hat. Nach dessen Tod erhält er in London sein Kapitänspatent und das Kommando über die Golden Fleece, ohne zu ahnen, welch falches Spiel mit ihm getrieben wurde. Weiterhin setzt er all seine Fähigkeiten für die Company ein und erzielt große Gewinne. Was muss passieren, damit er zum gefürchteten Piraten wird?

Mac P. Lorne liefert hier einen historischen (Abenteuer-)roman, der neben spannender Lektüre auch durch umfangreiche und gut recherchierte Informationen überzeugt und sich ganz nebenbei auch richtig gut liest. In meinen Augen eine absolute Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 16.12.2022

Eine Reise durch die Zeit

Goldener Boden
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02.04.1896: Der neunzehnjährige Gustav Hirsch erreicht über Ellis Island die Vereinigten Staaten von Amerika. Er flieht vor der Einziehung in die kaiserliche Armee aus der Stadt Stolp in Pommern und sucht ...

02.04.1896: Der neunzehnjährige Gustav Hirsch erreicht über Ellis Island die Vereinigten Staaten von Amerika. Er flieht vor der Einziehung in die kaiserliche Armee aus der Stadt Stolp in Pommern und sucht sein Glück in New York. Und er findet zumindest einen guten Start. Eine gute Anstellung und damit verbunden eine Unterkunft sind mehr, als viele andere haben. Und so baut er sich in Amerika eine Existenz auf. Und trotzdem kehrt er - aus persönlichen Gründen - bereits 1898 nach Deutschland zurück. Über die Zeit nach seiner Rückkehr erfährt man aber relativ wenig und auch das nur in Rückblicken. Der zweite Teil setzt erst 1935 wieder ein. Mir kam es im Buch (fast) wie eine andere Geschichte vor, da auch die handelnden Personen sich geändert haben, neben Gustav steht jetzt dessen Familie im Mittelpunkt.

Es entsteht ein sehr lebendiges Bild der Zeiten, in der dieser Roman spielt. Vor allem im zweiten Teil werden viele Facetten des Alltags während der Nazizeit und während der Flucht sehr einfühlsam geschildert. Man merkt diesem Buch an, dass unheimlich viel recherchiert wurde um ein möglichst vielschichtiges und genaues Bild dieser Zeit zu erzählen und dies ist in meinen Augen auch gelungen. Ein wirklich lesenswerter und interessanter Roman.

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