Cover-Bild Elternteile
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22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Eichborn
  • Themenbereich: Biografien, Literatur, Literaturwissenschaft
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 224
  • Ersterscheinung: 23.02.2018
  • ISBN: 9783847906438
Monica Isakstuen

Elternteile

Roman
Ina Kronenberger (Übersetzer)

Dies ist kein Wettbewerb. Aber ich will ihn gewinnen.

Eine kleine Familie zerbricht. Karen und ihr Ex-Mann bemühen sich, alles vernünftig und einvernehmlich zu regeln - auch die Erziehung der dreijährigen Tochter Anna. Eine Woche ist das Kind bei seinem Vater, eine Woche bei Karen. Karen kämpft nun an allen Fronten: gegen die Erwartungen der Gesellschaft, die gut gemeinten Ratschläge von Freunden, die Vorwürfe ihrer eigenen Mutter - doch vor allem kämpft sie gegen sich selbst. Denn was ist sie für eine Mutter, wenn Anna bei ihrem Vater ist?

Authentisch und einfühlsam gibt Elternteile einem Tabu eine Stimme und seinen ganz eigenen Platz in der Literatur.

"Der beste Roman zum Thema Trennung, den ich je gelesen habe. Ein trauriges und gleichzeitig humorvolles Buch über Gefühle, die wir uns oft verbieten." Aftonbladet, Schweden

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.05.2023

Familie ohne Familie

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Wenn eine junge und kleine Familie zerbricht, so bleibt doch immer eins: das Kind.

Karen und ihr Ex-Mann lieben beide die 3jährige Tochter Anna von ganzen Herzen und wollen entsprechend nur das Beste ...

Wenn eine junge und kleine Familie zerbricht, so bleibt doch immer eins: das Kind.

Karen und ihr Ex-Mann lieben beide die 3jährige Tochter Anna von ganzen Herzen und wollen entsprechend nur das Beste für sie. Aber wie? Was ist die beste Entscheidung? Dass beide Elternteile zu gleichen Teilen die Erziehung machen wollen und viel Zeit mit der Tochter verbringen wollen steht von Anfang an fest.

Karen schafft es nicht loszulassen. Sie ist eifersüchtig auf jede Minute, die der Vater mit der Tochter verbringt.

Sie kann kaum an was anders denken wenn Anna nicht bei ihr ist. Es scheint sehr Ich-bezogen, aber Karen kann einfach nicht anders. und dann wären da noch die tollen Ratschläge der Freunde und Familie.



Man bekommt einen Einblick in das Gefühlschaos von Karen. Man kann gut nachvollziehen wie es ihr geht und warum. Gerade diese Emotionen macht das Buch sehr tiefgründig und bewegend.

Authentisch mit jeden kleinen Wort.

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Veröffentlicht am 13.06.2018

Annas Kindheit 2.0

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„Spiel das Kind, spiel die Mutter. Füll die Charaktere mit Leben. Gib ihnen eine Aufgabe. Führe sie in einen Konflikt, bring sie enger zusammen oder lass eine Spaltung zu, durch den gemeinsamen Feind.“


Inhalt


Für ...

„Spiel das Kind, spiel die Mutter. Füll die Charaktere mit Leben. Gib ihnen eine Aufgabe. Führe sie in einen Konflikt, bring sie enger zusammen oder lass eine Spaltung zu, durch den gemeinsamen Feind.“


Inhalt


Für Karen ist es eine schwere Zeit, denn als ihre Tochter Anna 3 Jahre alt ist, zerbricht die Beziehung zum Vater des Kindes. Ganz bewusst zieht die junge Frau einen Schlussstrich unter die Partnerschaft, in der es nur noch Konflikte und Streit gab. Das Sorgerecht werden sich die Eltern teilen, zunächst übernimmt Karen den Löwenanteil, in den Jahren darauf, wird sich die Betreuungszeit beim Vater zu gleichen Teilen entwickeln. Doch für Karen ist es eine Zerreißprobe, kann sie sich doch nicht an der „kinderfreien“ Zeit erfreuen, weil sie ihre Tochter vermisst – andererseits ist sie auch nicht immer geistig präsent, wenn Anna bei ihr ist. Ein wahrer Drahtseilakt, bei dem sie sich zunehmend fragt, was eine Mutter zur „guten Mutter“ macht und ob sie ihrer Tochter nicht doch lieber ein Leben in der Einheit einer Kleinfamilie geschenkt hätte. Was für den Vater und die Tochter nicht dramatisch erscheint, wächst sich zu einem Dilemma aus, dem Karen nur Herr werden kann, wenn sie sich fragt, welche Rolle sie selbst als Tochter, Frau und Mutter spielt …


Meinung


Die norwegische Autorin gewann mit dem vorliegenden Roman den Brage-Preis, den wichtigsten Literaturpreis ihres Landes und setzt sich in diesem kurzen aber intensiven Roman mit einem sehr alltäglichen und doch tabuisiertem Thema auseinander. Es geht um nichts anderes als um die Gefühle einer Mutter, die ihr Kind in die Obhut des Vaters gibt, für den sie selbst nichts mehr empfindet.

Das beste daran ist der einfühlsame, offene Ton, den die Ich-Erzählerin anschlägt. Denn einerseits ist es ihr durchaus bewusst, dass die Regelung eine berechtigte ist, dass auch der Vater gemeinsame Zeit mit der Tochter verbringen möchte und doch steckt der Stachel des Neides ziemlich tief in ihrem Herzen. Jede Stunde, jedes Weihnachten, welches Anna getrennt von ihr verbringt, wirft sie in eine Waagschale, die um keinen Preis zu Gunsten des Vaters kippen darf. Und so plagt sie sich mit dem Gedanken, dass Annas Kindheit 2.0 zwar kein Wettbewerb ist, sie ihn aber dennoch gewinnen möchte.

Die intensive, emotionale Sicht auf die Dinge, bringt dem Leser die Gefühlswelt der verletzten Mutter sehr nah und man kann sich bestens in ihren Kopf hineinversetzen, selbst wenn man mit der Sachlage nicht vertraut ist, wenn man kein Scheidungskind besitzt.

Es sind sehr ehrliche Worte, einfache Konflikte und doch weltbewegende Themen für die Betroffenen. Und obgleich der Bekanntenkreis anscheinend patente Ratschläge und Tipps auf Lager hat, wird man sich schnell bewusst, dass jede Mutter in dieser Situation ein eigenes Konzept finden muss, einen Gedankengang, mit dem sie sich abfinden kann. Sehr positiv beurteile ich die klare, eindeutige Orientierung auf die Kernaussage des Buches, denn Karen flüchtet sich nicht sofort wieder in eine neue Beziehung, sie durchlebt intensiv die Phasen der Trennung und kämpft immer wieder mit den eigenen Ängsten.

Ein kleines stilistisches Manko habe ich trotzdem anzumerken, vor allem weil sich mir die Bedeutung davon irgendwie nicht erschließt. Manche Seiten sind komplett bedruckt, manche nur zur Hälfte, andere gar nur mit einem Satz. Ich empfinde das als Verschwendung, sollen die leeren Seiten vielleicht die innere Leere reflektieren? Eine Kapitelunterteilung wäre mir lieber gewesen, so habe ich mich einfach nur gewundert.


Fazit


Ich vergebe gute 4 Lesesterne für diesen diskussionswürdigen, nachvollziehbaren Roman über die verletzte Mutterschaft und den Schmerz einer verlorenen Idylle. Das Buch selbst ist ein stilles, möglicherweise nur der Versuch der eigenen Stimme Gehör zu verschaffen, doch es besticht durch seine Aussagekraft und lässt die vielen Grauschattierungen des Lebens deutlich werden, die Machtkämpfe, die Niederlagen aber auch die Gewinne, die Kindererziehung mit sich bringt. Letztlich hat man als Leser das Gefühl, dass es nicht die zerbrochene Partnerschaft ist, die Karen so beschäftigt, sondern, dass es ein eigenes Erwachsenwerden darstellt, dem sie sich nicht entziehen kann und es vielleicht auch nicht sollte. Empfehlenswert für alle Mütter, die sich fragen, wie wichtig ihre Rolle im Leben des Kindes ist und welchen Stellenwert die eigene Gemütsverfassung hat.

Veröffentlicht am 11.05.2018

Trennung und Trennungskind

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Dieses Buch sollten unbedingt jene lesen, deren Familie gerade am Zerbrechen ist.

Die Protagonistin Karen stellt schonungslos dar, was es für sie im Verhältnis zu ihrer kleinen Tochter Anna bedeutet, ...

Dieses Buch sollten unbedingt jene lesen, deren Familie gerade am Zerbrechen ist.

Die Protagonistin Karen stellt schonungslos dar, was es für sie im Verhältnis zu ihrer kleinen Tochter Anna bedeutet, sich vom Ehemann und Vater zu trennen. Vor allem die Scheidungsfolgenvereinbarung ist es, die sie mit sich selbst hart ins Gericht gehen lässt. Nach ihr wohnt das Kind nämlich abwechselnd eine Woche bei der Mutter und eine Woche beim Vater und teilen sich die Eltern Feiertage u.ä. auf. Karen lässt der Gedanke nicht los, vielleicht keine gute Mutter zu sein, weil sie sich auf solch eine Vereinbarung eingelassen hat, wie es ihr eigenes Umfeld sie spüren lässt. Andererseits preisen Familienpädagogen sie immerhin als im Sinne des Kindeswohls an. Der Roman ist nicht als durchgängige Erzählung gestaltet, sondern ein Gefüge von Karens Gedanken. Manchmal steht auf einer Seite sogar nur ein einziger Satz. Genau das ist es, was sie dem Leser so nahe sein und ihn mit ihr fühlen lässt. Es wird zum Nachdenken über die Frage angeregt, wie man in ähnlicher Lage die Sorgerechtsfrage für die eigenen Kinder regeln würde.
Sehr lesenswert.

Veröffentlicht am 27.03.2018

Loslassen

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Ich gebe zu, dieses Buch hatte mich mit seinem Cover am Haken. Die zwei Seepferdchen sind wunderschön und beschreiben auch ziemlich gut, worum es in der Geschichte geht.

Karen trennt sich nach knapp ...

Ich gebe zu, dieses Buch hatte mich mit seinem Cover am Haken. Die zwei Seepferdchen sind wunderschön und beschreiben auch ziemlich gut, worum es in der Geschichte geht.

Karen trennt sich nach knapp drei Jahren von ihrem Mann. Beide haben zusammen die dreijährige Tochter Anna. Von nun an prägen Schuldgefühle und die Sehnsucht nach der Tochter das Leben von Karen, denn die Eltern versuchen, sich das Kind zu teilen und die Hälfte der Woche und die Hälfte aller Ferien und Feiertage verbringt das Kind nun beim Vater.

Aus Karens Sicht erleben wir den schmerzhaften Prozess des Loslassens, denn genau das muss sie tun, um dem Vater gestatten zu können, auch am Leben seines Kindes teilzuhaben und es gleichberechtigt mitzugestalten. Sie tut sich sehr schwer damit. Es entspinnt sich ein heimlicher Wettbewerb und immer wieder stellt sie sich die gleichen Fragen. Hat sie ihrer Tochter den Start ins Leben erschwert, durch den Bruch mit dem Vater? Wie kann sie ihre gluckenhaften Gefühle in den Griff bekommen, wie im Gleichgewicht bleiben, auch wenn ihr Einfluss auf Anna schwindet?

In kurzen Abschnitten reflektiert Karen ihr Leben, ihre Gefühle, ihre Erlebnisse mit der Tochter aber auch eigene Kindheitserlebnisse mit der energischen Mutter. Sie muss lernen, dass Anna ihr nicht gehört und auch beim Vater gut aufgehoben ist.

Das Buch ist kein eigentlicher Roman, sondern eher ein Erfahrungsbericht, eine Besinnung, eine Analyse. Da alles um Anna und Karens Befindlichkeiten kreist ist es teilweise etwas eindimensional und langatmig. Die Sprache ist aufgefeilt, intensiv, abwechslungsreich. Ein Buch zum Nachdenken und Mitfühlen

Veröffentlicht am 09.06.2018

Irgendwie zäh

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Dieses Buch erzählt die Geschichte einer Mutter, aus der Tagebuchperspektive. Nicht jedes Kapitel ergibt großen Sinn oder ist einfach verständlich. Manchmal hat man das Gefühl, dass die Autorin kurze Gedankengänge ...

Dieses Buch erzählt die Geschichte einer Mutter, aus der Tagebuchperspektive. Nicht jedes Kapitel ergibt großen Sinn oder ist einfach verständlich. Manchmal hat man das Gefühl, dass die Autorin kurze Gedankengänge aufschreibt und da nicht weiter drauf eingeht.

Karen, die Protagonistin beziehungsweise "Tagebuchschreiberin" ist frisch von ihrem Mann getrennt und blickt zu dem Tag zurück, an dem ihre Familie noch funktionierte. Nun muss sie ihr Leben völlig neu ordnen und ihre kleine Tochter sogar abgeben. Das erste mal Weihnachten ohne Mann und Kind steht an und Karen hat furchtbare Ängste und Zweifel.

Da wir aus Tagebuchsicht lesen, kann man sich sehr gut in Karen hineinversetzen. Dieses Buch gibt einen genauen Einblick in ihre Ängste, die man so,als Betroffene nicht aussprechen kann, da man von der Gesellschaft runtergeputzt wird, schließlich sind Trennungen ja heutzutage gang und gäbe. Doch es ist wichtig auch zu merken, das trotz der vielzahl an Trennungen, die Beteiligten stark darunter leiden, gerade dann, wenn Kinder integriert sind. Karen muss nun auch loslassen können und ihrem Exmann vertrauen, das er die richtige Erziehung bei ihrer Tochter anwendet. Doch die Zweifel sind enorm, was wenn die kleine lieber bei ihrem Vater ist, was wenn sie ihre Mum nicht mal vermisst?

In diesem Buch wird genau auf diese Probleme aufmerksam gemacht und schonungslos darüber gesprochen, das eine Trennung nicht nur für das Kind aufwühlend ist.
Ich fand dieses Buch ein wenig langatmig und nicht hilfreich. Wenn ich selbst in dieser Situation gewesen wäre, hätte ich wohl beim lesen eher Stundenlang geheult. Es wäre schön gewesen nicht nur diesen "Erfahrungsbericht" zu lesen, sondern auch ein paar "Tipps" oder aufhellende Momente zu bekommen, um nicht noch stärker in diese Traurigkeit zu rutschen.