Die Autorin schafft hier eine bedrohliche Atmosphäre...
Ich will dein LebenZum Buch: Im Sommer 1986 treffen zwei völlig unterschiedliche 16-jährige Mädchen aufeinander: Edie Davenport, die den Sommer über im Haus auf den Klippen verbringt und Tamsyn, deren Mutter Angie bei den ...
Zum Buch: Im Sommer 1986 treffen zwei völlig unterschiedliche 16-jährige Mädchen aufeinander: Edie Davenport, die den Sommer über im Haus auf den Klippen verbringt und Tamsyn, deren Mutter Angie bei den Davenports als Putzfrau engagiert ist. Ich denke, alleine aus dem letzten Satz kann man die verschiedenen Verhältnisse erkennen. Tamsyn kommt aus einer einfachen „Arbeiterfamilie“ und Edie, die eigentlich Edith heißt, ist die verzogene Tochter der „reichen“ Familie Davenport, die eigentlich das ganze Jahr im Internat untergebracht ist. Tamsyn hat vor einigen Jahren ihren Vater durch einen tragischen Unfall verloren und ist nie darüber hinweggekommen. Ihr Vater Rob hat das Haus auf den Klippen auch geliebt und hat zusammen mit Tamsyn das Haus beobachtet. Irgendwann „erwischt“ Edie Tamsyn beim heimlichen Schwimmen im Pool der Davenports und es entwickelt sich so eine Art Freundschaft. Dass das nicht gutgehen kann, kann sich der Leser denken…
Meine Meinung: Ich finde, das Buch ist großartig geschrieben! Die Autorin beleuchtet die Emotionen der unterschiedlichen Mädchen sehr gut. Tamsyn hätte meiner Meinung nach psychologische Hilfe bei der Trauerarbeit gebraucht. Da sie die aber nicht bekommen hat, ist sie irgendwie komisch. Der Leser bekommt fast den Eindruck, sie wäre zurückgeblieben. Aber das ist sie nicht, sondern sie klammert sich an den Traum ihres Vaters, einmal in dem Haus auf den Klippen zu wohnen und verrennt sich dabei völlig.
Bei Edie hat man zuerst den Eindruck, sie würde Tamsyn lediglich als Freizeitbespaßung gegen ihre Langeweile benutzen. Aber irgendwie neidet jede der anderen ihr Leben.
Die Geschichte geht auf jeden Fall nicht gut aus und das ahnt der Leser bereits früh. Die Autorin hat eine selten düstere Atmosphäre geschaffen, die sehr spürbar ist. Und das hat für mich die Spannung ausgemacht!
Amanda Jennings hat mit ihrem Buch eine tolle Charakterstudie erschaffen, an deren Ende die Situation völlig aus dem Ruder läuft. Auch, wenn ich die Hauptcharaktere beide nicht mochte, fand ich das Buch sehr spannend und konnte es bald nicht mehr aus der Hand legen!
Einziger Wermutstropfen: am Ende überschlagen sich die Ereignisse fast, das hätte ich gerne noch etwas gedehnter gehabt. Aber: den Prolog versteht man am Ende…
Mein Fazit: Vom Titel her könnte man auf einen Thriller schließen, das ist es nicht. Aber spannend ist das Buch auf alle Fälle, da die bedrohliche Stimmung, die jederzeit zu kippen scheint, spürbar ist. Ich vergebe gerne 4 Sterne und würde das Buch auch meiner Freundin zum Lesen geben!