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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.07.2020

Die Autorin schafft hier eine bedrohliche Atmosphäre...

Ich will dein Leben
4

Zum Buch: Im Sommer 1986 treffen zwei völlig unterschiedliche 16-jährige Mädchen aufeinander: Edie Davenport, die den Sommer über im Haus auf den Klippen verbringt und Tamsyn, deren Mutter Angie bei den ...

Zum Buch: Im Sommer 1986 treffen zwei völlig unterschiedliche 16-jährige Mädchen aufeinander: Edie Davenport, die den Sommer über im Haus auf den Klippen verbringt und Tamsyn, deren Mutter Angie bei den Davenports als Putzfrau engagiert ist. Ich denke, alleine aus dem letzten Satz kann man die verschiedenen Verhältnisse erkennen. Tamsyn kommt aus einer einfachen „Arbeiterfamilie“ und Edie, die eigentlich Edith heißt, ist die verzogene Tochter der „reichen“ Familie Davenport, die eigentlich das ganze Jahr im Internat untergebracht ist. Tamsyn hat vor einigen Jahren ihren Vater durch einen tragischen Unfall verloren und ist nie darüber hinweggekommen. Ihr Vater Rob hat das Haus auf den Klippen auch geliebt und hat zusammen mit Tamsyn das Haus beobachtet. Irgendwann „erwischt“ Edie Tamsyn beim heimlichen Schwimmen im Pool der Davenports und es entwickelt sich so eine Art Freundschaft. Dass das nicht gutgehen kann, kann sich der Leser denken…

Meine Meinung: Ich finde, das Buch ist großartig geschrieben! Die Autorin beleuchtet die Emotionen der unterschiedlichen Mädchen sehr gut. Tamsyn hätte meiner Meinung nach psychologische Hilfe bei der Trauerarbeit gebraucht. Da sie die aber nicht bekommen hat, ist sie irgendwie komisch. Der Leser bekommt fast den Eindruck, sie wäre zurückgeblieben. Aber das ist sie nicht, sondern sie klammert sich an den Traum ihres Vaters, einmal in dem Haus auf den Klippen zu wohnen und verrennt sich dabei völlig.
Bei Edie hat man zuerst den Eindruck, sie würde Tamsyn lediglich als Freizeitbespaßung gegen ihre Langeweile benutzen. Aber irgendwie neidet jede der anderen ihr Leben.
Die Geschichte geht auf jeden Fall nicht gut aus und das ahnt der Leser bereits früh. Die Autorin hat eine selten düstere Atmosphäre geschaffen, die sehr spürbar ist. Und das hat für mich die Spannung ausgemacht!

Amanda Jennings hat mit ihrem Buch eine tolle Charakterstudie erschaffen, an deren Ende die Situation völlig aus dem Ruder läuft. Auch, wenn ich die Hauptcharaktere beide nicht mochte, fand ich das Buch sehr spannend und konnte es bald nicht mehr aus der Hand legen!
Einziger Wermutstropfen: am Ende überschlagen sich die Ereignisse fast, das hätte ich gerne noch etwas gedehnter gehabt. Aber: den Prolog versteht man am Ende…

Mein Fazit: Vom Titel her könnte man auf einen Thriller schließen, das ist es nicht. Aber spannend ist das Buch auf alle Fälle, da die bedrohliche Stimmung, die jederzeit zu kippen scheint, spürbar ist. Ich vergebe gerne 4 Sterne und würde das Buch auch meiner Freundin zum Lesen geben!

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Veröffentlicht am 20.07.2020

So möchte niemand behütet werden...

Der Behüter: Thriller
0

Zum Buch: Der sogenannte "Behüter" entführt Frauen, verwöhnt sie, um sie dann doch umzubringen... Dann "entsorgt" er die Leichen wie Müll vor den entsprechenden Containern. Allen Frauen ist gemein, daß ...

Zum Buch: Der sogenannte "Behüter" entführt Frauen, verwöhnt sie, um sie dann doch umzubringen... Dann "entsorgt" er die Leichen wie Müll vor den entsprechenden Containern. Allen Frauen ist gemein, daß sie gewalttätige Partner haben und ins gleiche Yogastudio gehen. Aber wie passt dann Marina dort hinein, eine junge Rumänin, die hier zur Prostitution gezwungen wird? Aktuell wird Eva vermisst. Können die Ermittler Laura und Max sie noch retten?

Meine Meinung: Catherine Shepherd ist eigentlich immer ein Garant für spannende Lesestunden und so wird der Leser hier auch wieder mit einem raffiniert ausgeklügelten Plot belohnt! Es sind zwei Handlungsstränge, bei denen man zuerst keinen Zusammenhang entdeckt. Aber beide sind super-spannend! Die Autorin präsentiert dem Leser hier auch wieder mehrere Verdächtige, das lädt zum Mitraten ein... und doch war ich am Ende wieder einmal völlig überrascht! Catherine Shepherd schafft es, viele Charaktere in dem Buch unterzubringen, ohne daß es völlig chaotisch wird und der Leser überfordert wäre!

Laura Kern, die ja nicht zum ersten Mal ermittelt, fasst immer mehr Vertrauen zu ihrem Freund Taylor und man erfährt hier auch noch einige Hintergründe. Aber sie sind gut dosiert und überwiegen nicht. Hier kann man sich also auch herantrauen, wenn man Laura Kern noch nicht kennt!

Mein Fazit: Dieses Buch verspricht wieder viele spannende Lesestunden und wer einmal anfängt, wird es kaum wieder aus der Hand legen können! Klare Leseempfehlung von mir!

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Veröffentlicht am 09.07.2020

Sehr spannende Geschichte um Wahrheiten und Lügen

Das Gerücht
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Zum Buch: Die junge Immobilienmaklerin Joanna zieht mit ihrem kleinen Sohn Alfie von London zu ihrer Mutter in die Kleinstadt Flinstead ans Meer. Hier, wo jeder jeden irgendwie kennt, machen Gerüchte natürlich ...

Zum Buch: Die junge Immobilienmaklerin Joanna zieht mit ihrem kleinen Sohn Alfie von London zu ihrer Mutter in die Kleinstadt Flinstead ans Meer. Hier, wo jeder jeden irgendwie kennt, machen Gerüchte natürlich schnell die Runde. Um dazuzugehören, verbreitet Joanna ein Gerücht, das ihr zu Ohren gekommen ist. Nämlich dass Sally McGowan, die als 10-jähriges Mädchen einen Nachbarsjungen erstochen hat, mit einer neuen Identität in Flinstead wohnen soll. Und so nimmt das Unglück seinen Lauf…

Meine Meinung: Dieses Buch hat mich von Anfang an total gefesselt! Die Atmosphäre in der kleinen Stadt ist richtig gut dargestellt und Joanna mochte ich auch von Anfang an. Ich konnte mich gut in sie hineinversetzen. Es war sicherlich nicht richtig von ihr, zu helfen, das Gerücht noch weiter zu verbreiten. Aber wenn man den Hintergrund kennt, dass nämlich Alfie, der eine dunkle Hautfarbe hat, nicht richtig akzeptiert wird von seinen Mitschülern, kann man es zumindest nachvollziehen. Damit er einen Freundeskreis aufbauen kann, muss Joanna sich mit den Eltern anfreunden. Und mit dem Gerücht hat sie sich halt interessant gemacht. Leider führt so ein Gerücht in einer solch kleinen Stadt schnell zum Spießrutenlauf für die Betroffenen…

Schön fand ich auch die ganze Entwicklung mit Michael, dem Vater von Alfie, zu dem sie immer eine freundschaftliche Beziehung geführt hat. Nun aber hat Michael, von Beruf Journalist, auch Feuer gefangen und möchte gerne ein Buch über die ehemalige Kindermörderin schreiben.

Die Handlung hat für mich von Beginn an eine aufkeimende Spannung, weil man ja ahnt, dass das nicht gut enden wird. Der Verlauf der Geschichte und vor allem das Ende hat mich sehr überrascht! Insgesamt gefällt mir der Schreibstil hier von Lesley Kara sehr gut und ich hoffe, dass wir bald wieder von ihr lesen können!

Mein Fazit: Von mir gibt es für den Debüt-Roman von Lesley Kara volle Punktzahl, weil er mich gleich zu Anfang mitgenommen hat und klarmacht, welche Macht Gerüchte haben! Gerne mehr davon!

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Veröffentlicht am 07.07.2020

Unterhaltsam, aber für mich kein Thriller...

Paradise City
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Zum Buch: Frankfurt in der nahen Zukunft. Das Leben wird durch Algorithmen gesteuert, alles überwacht, damit es den Menschen an nichts mangelt. Auch die Gesundheit wird durch das System KOS gesteuert, ...

Zum Buch: Frankfurt in der nahen Zukunft. Das Leben wird durch Algorithmen gesteuert, alles überwacht, damit es den Menschen an nichts mangelt. Auch die Gesundheit wird durch das System KOS gesteuert, damit auftauchende Krankheiten gleich im Keim erstickt werden können. Liina arbeitet für eine Presseagentur, die sich „Wahrheitspresse“ nennt, denn die allgemeine Presse wird von der Regierung zensiert. Als plötzlich mehrere Personen in Liinas Umfeld seltsame „Unfälle“ haben, fängt sie mit einem kleinen Kreis Eingeweihter an, zu recherchieren…

Meine Meinung: Die Idee ist ganz gut, auch ganz gut umgesetzt, allerdings fehlt mir hier für den Begriff „Thriller“ eindeutig ein wenig Spannung. Diese kommt eigentlich erst am Ende auf. Trotzdem wurde ich gut unterhalten, denn die Thematik macht einem deutlich, wohin wir auch steuern. Denn so ganz realitätsfern ist diese Zukunftsvision gar nicht mehr. Das Buch regt zum Nachdenken an, ob es in naher Zukunft nicht wirklich so sein könnte.
Die Charaktere sind gut dargestellt, besonders der Charakter von Liina. Sie ist natürlich die Hauptprotagonistin und steht deshalb auch im Vordergrund. Ich mochte sie, weil sie viel hinterfragt und sich oft auch dem System entzogen hat.
Durch die Rückblenden ins Liinas Vergangenheit versteht man die ganze Entwicklung des Systems.

Mein Fazit: Ich wurde gut unterhalten, auch wenn ich das Buch nicht ins Genre „Thriller“ einsortieren würde. Eine angenehme Lektüre, vielleicht auch jetzt passend als Urlaubslektüre, da das Buch schön handlich ist. Ich vergebe solide 3 von 5 Sterne für das Buch.

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Veröffentlicht am 30.06.2020

Born is back... und wie!

Finsterthal
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Zum Buch: Der Ex-Polizist Alexander Born wird von seinem alten Freund Dimitri zu Hilfe gerufen, als die Töchter von seinen Geschäftspartnern verschwinden und nicht mehr lebend wieder zurückkommen. Born ...

Zum Buch: Der Ex-Polizist Alexander Born wird von seinem alten Freund Dimitri zu Hilfe gerufen, als die Töchter von seinen Geschäftspartnern verschwinden und nicht mehr lebend wieder zurückkommen. Born tut ihm den Gefallen und ehe er sich versehen kann, steckt er wieder mittendrin – in einer schwierigen Ermittlung zwischen Kindesmissbrauch, Milieukriminalität und der Russenmafia. Was verbindet die Fälle?

Meine Meinung: Der zweite Teil der Trilogie um den Ex-Polizisten Born hat mich überzeugt. Vom Können des Autors sowie der Geschichte um Alexander Born, der immer tiefer in den Sumpf gerät… Wo ich beim ersten Teil noch nicht so mitfiebern konnte, hier hat mich die Story richtig gepackt! Das Buch erzählt uns feinfühlig, wie man in Russland kriminell wird, was es dort bedeutet, homosexuell zu sein und wie man dann so abgeklärt wird, dass man Morde befiehlt, ohne daran zu zerbrechen. Der Autor erzählt uns auch, wie so ein Zwiespalt von Polizisten aussehen kann, wenn man nicht mehr genau weiß, ob man noch auf der richtigen Seite steht…
Die Charaktere haben mich in diesem Teil absolut fasziniert! Sie haben sehr viel Tiefe und Authentizität. Der Spannungsaufbau ist geschickt gelungen, indem die Fäden aus verschiedenen Richtungen zu einem zusammenlaufen. Am Ende kommt dann der große Knall, der mich auch ein wenig traurig zurücklässt…

Mein Fazit: Ich würde auf jeden Fall empfehlen, erst den ersten Teil „Tannenstein“ zu lesen, weil doch sonst viel von den Charakteren verloren ginge und das sehr schade wäre! Von mir gibt es für diesen Teil die volle Punktzahl und ich bin sehr gespannt, wie der Autor das noch toppen kann mit dem Finale!

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