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Gisel

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Veröffentlicht am 17.10.2022

Leben in der Zechensiedlung

Beifang
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In der Zechensiedlung Beifang am Rande des Ruhrgebiets lebt in den Nachkriegsjahren der Hilfsarbeiter und zwölffache Vater Winfried Zimmermann mit seiner Familie. Hier herrscht die Armut, man wurstelt ...

In der Zechensiedlung Beifang am Rande des Ruhrgebiets lebt in den Nachkriegsjahren der Hilfsarbeiter und zwölffache Vater Winfried Zimmermann mit seiner Familie. Hier herrscht die Armut, man wurstelt sich durch. Jahrzehnte später macht sich sein Enkel Frank auf die Suche nach der Geschichte seiner Familie. Da sein Vater selbst kaum etwas erzählt, besucht Frank die zahlreichen Onkel und Tanten und lässt sich von ihnen Szenen aus ihrer Kindheit erzählen.

So entsteht ein Leben aus vielerlei Facetten, die ungeschönt von der Kindheit in der Enge der Zechenhaushälfte, von Armut und Gewalt erzählen, mit wenig Aussicht auf eine Besserung. Frank überlegt, was davon sich in seinem eigenen Leben wiederfindet, in der Beziehung zu seinem Sohn, den er viel zu selten sieht. Die Geschichte wirkt sehr authentisch. Ich musste zwischendrin sehr genau lesen, in welcher Zeit die Erzählung sich gerade befindet, ob es um Franks Vater oder seinen Großvater geht; überhaupt ist es keine Geschichte, die man einfach so mal wegliest, denn so manche der Ereignisse sind recht bedrückend. Insgesamt aber gefällt mir der Ansatz des Autors, aus dem Leben im Ruhrpott zu erzählen.

Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe alle 5 möglichen Sterne.

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Veröffentlicht am 15.10.2022

Spannende Welt voller Fabelwesen

Der König von Usa
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Geronimos abenteuerliche Reise nach Orbadoc liegt nun bereits ein Jahr hinter ihnen. Die Kräbe Deborah lebt in der Herde der Fliegenden Schweine mit. Da wird klar, dass erneut Gefahr über dem Zauberwald ...

Geronimos abenteuerliche Reise nach Orbadoc liegt nun bereits ein Jahr hinter ihnen. Die Kräbe Deborah lebt in der Herde der Fliegenden Schweine mit. Da wird klar, dass erneut Gefahr über dem Zauberwald und seinen Bewohnern schwebt: Der König von Usa und der Zauberer Semadar wollen die Herrschaft über den Zauberwald an sich reißen. Die Elben bereiten sich auf einen Kampf vor und suchen nach Verbündeten. Geronimo und Deborah erhalten eine ganz besondere Mission.

Das Buch ist der zweite Band der Melindor-Trilogie, einer Geschichte über das zauberhafte Melindor mit vielen sagenhaften Charakteren. Hier haben Elben, Fliegende Schweine, sprechende Krähen, Riesen und Zwerge und noch viele andere ihre Heimat gefunden. Doch Melindor ist in Gefahr, denn der König Revda und sein Freund, der Zauberer Semadar, wollen die Macht an sich reißen. Mit Geronimo und Deborah geht der Leser erneut auf die Reise in ein Land voller Magie. Auf der beigefügten Karte kann man den Flug der beiden Sonderbotschafter Geronimo und Deborah gut verfolgen. Auch diesmal dürfen die beiden viele Gefahren bestehen, aber auch die Schönheiten ihrer Welt entdecken. Spannende Nebenhandlungen zeigen weitere Facetten der Geschichte und beleuchten die Charaktere näher.

Diese Geschichte über eine spannende Welt voller Fabelwesen empfehle ich sehr gerne weiter. Auch wenn man den zweiten Band ohne weitere Vorkenntnisse lesen kann, rate ich dazu, die Bücher in der richtigen Reihenfolge zu lesen, um die Feinheiten der Geschichte besser zu entdecken. Sehr gerne vergebe ich alle 5 möglichen Sterne.

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Veröffentlicht am 15.10.2022

Allerfeinster schwarzer Humor

This Charming Man
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In Manchester sind Vampire aufgetaucht. Doch es gibt keine Vampire, was steckt also dahinter? Hannah und ihre Kollegen von der „Stranger Times“ wollen die Geschichte aufdecken, sind sie doch zuständig ...

In Manchester sind Vampire aufgetaucht. Doch es gibt keine Vampire, was steckt also dahinter? Hannah und ihre Kollegen von der „Stranger Times“ wollen die Geschichte aufdecken, sind sie doch zuständig mit ihrer Wochenzeitung für alle (echten oder unechten) übernatürlichen Geschehnisse.

Das Buch ist die Fortsetzung von „The Stranger Times“, und genauso chaotisch und skurril wie im ersten Band der Trilogie geht es auch im vorliegenden Buch zu. Man merkt dem Autor C.K. McDonnell seine Tätigkeit als Comedian an, wenn man sich auf die abgefahrene Geschichte um die Wochenzeitung über die übersinnlichen Geschehnisse in Manchester einlässt. Seine Figuren sind allesamt einzigartig, die gesamte Geschichte ist völlig überdreht. Feinster schwarzer englischer Humor lässt eine abstruse Szene nach der anderen entstehen, und doch ist alles in sich selbst völlig logisch aufgebaut. Am besten liest sich die Geschichte mit Vorkenntnissen aus dem Vorgängerband, denn es gibt doch einiges Wissen, auf das die vorliegende Erzählung aufbaut.

Mir hat dieses Buch, wie auch sein Vorgänger, äußerst vergnügliche Lesestunden beschert, so dass ich es sehr gerne weiter empfehle. Ich vergebe alle 5 möglichen Sterne.

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Veröffentlicht am 15.10.2022

Spannender historischer Roman

Matrix
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Marie ist siebzehn Jahre alt und Waise, als sie von Königin Eleanore von Aquitanien ins Kloster geschickt wird. Sie ist zu groß und ungelenk geraten, und eine Ehe scheint für sie nicht möglich zu sein. ...

Marie ist siebzehn Jahre alt und Waise, als sie von Königin Eleanore von Aquitanien ins Kloster geschickt wird. Sie ist zu groß und ungelenk geraten, und eine Ehe scheint für sie nicht möglich zu sein. Im Kloster soll sie, ehemalige Kriegerin und keineswegs fromm, zur Priorin eines äußerst abgelegenen, armen Klosters werden. Doch Marie findet sich nach und nach in ihre Rolle ein und schafft es, das verarmte Kloster mit seinen wenigen hungernden Nonnen so zu leiten, dass das Kloster zu neuem Leben erwacht.

Die Geschichte beginnt Mitte des 12. Jahrhunderts in England, es gibt viele Frauen und junge Mädchen, die ihr Leben im Kloster verbringen. Dass Marie allerdings dort landet, abgeschottet vom weltlichen Leben und mit wenig Aussichten auf ein erfülltes Leben, hat etwas damit zu tun, dass sie eine Halbschwester der Königin ist, ein Bastard, den die Königin nicht bei sich haben will. Marie schafft es, nach einer kurzen Phase der Rebellion, in ihre neue Rolle hineinzufinden, so sehr, dass sie diese selbst gestaltet, auf ihre ganz eigene Weise. Mit Maries Geschichte entsteht ein Roman über die rein matriarchalisch geprägte Welt des Frauenklosters, mit einer mutigen und klugen Priorin, die ihr Kloster von bitterer Armut zu Wohlstand und weltlichem Einfluss führt. Maries Lebensweg ist gut eingebettet in die geschichtlichen Hintergründe ihrer Zeit, es ist spannend, über das Klosterleben wie auch über Maries Leben zu lesen. Schade, dass die Autorin nichts darüber erzählt, wie sie zu Marie als Hauptfigur ihres Romans gekommen ist und welche historischen Fakten sie zu einer fiktiven Geschichte zusammenwirkt.

Ich empfehle das Buch sehr gerne weiter für alle, die an historischen Romanen interessiert sind, und vergebe 4 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 15.10.2022

Was zum Nachdenken...

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Kayleigh hat einen anstrengenden Job, sie muss Beiträge im Internet danach prüfen, ob sie so verstörend sind, dass sie gelöscht werden müssen. Doch ihr gefällt der neue Job, das Gehalt ist gut. Als sie ...

Kayleigh hat einen anstrengenden Job, sie muss Beiträge im Internet danach prüfen, ob sie so verstörend sind, dass sie gelöscht werden müssen. Doch ihr gefällt der neue Job, das Gehalt ist gut. Als sie sich in ihre Kollegin Sigrid verliebt, scheint ihr Glück perfekt zu sein. Doch kann es sein, dass der schöne Schein trügt?

Die Geschichte erzählt über das Leben von Menschen, die sich beruflich mit verstörenden Inhalten im Internet beschäftigen. Ich hatte zunächst erwartet, selbst mit solchen Bildern konfrontiert zu werden, doch das ist nicht das Ziel dieses Buches, würde es doch den Weg freimachen für schlimmsten Voyeurismus. Vielmehr beschäftigt sich die Geschichte mit der Frage, ob der Umgang mit diesen schwer zu ertragenden Bildern das eigene Leben beeinflusst. Während einige Kollegen Verschwörungstheorien zu verbreiten beginnnen und andere kündigen, scheinen Kayleigh und Sigrid ihr Leben gut in Griff zu haben. Was dann tatsächlich geschieht, ist spannend zu lesen. Kayleight erzählt die Geschichte aus ihrer Sichtweise, so dass man sich gut mit ihr identifizieren kann. Den Titel finde ich nicht so gelungen, verspricht er doch genau das Reißerische, Voyeuristische, das die Geschichte selbst eben nicht in den Fokus stellen will.

Mich hat dieses Buch sehr nachdenklich hinterlassen. Sehr gerne empfehle ich es weiter und vergebe 4 von 5 Sternen.

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