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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.06.2025

Ein eher ungewöhnlicher und dabei fesselnder Justizkrimi

Die feindliche Zeugin
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Der Einstieg in die Handlung ergibt den Ausgangspunkt für die spannende Handlung, die mit einem für mich überraschenden Ende aufwartet. Emmett, ein schwarzer Jugendlicher, ist anwesend, als ein Weißer ...

Der Einstieg in die Handlung ergibt den Ausgangspunkt für die spannende Handlung, die mit einem für mich überraschenden Ende aufwartet. Emmett, ein schwarzer Jugendlicher, ist anwesend, als ein Weißer im Park erstochen wird. Er versucht noch dessen Leben zu retten, doch umsonst. Emmett wird vor Ort verhaftet und des Mordes beschuldigt, da die anwesenden weißen Zeugen ihn als Mörder identifizieren. Nun kommt die schwarze Anwältin Rosa ins Spiel, die die Verteidigung unter der Führung des erfahrenen weißen Anwalts Craig übernimmt. Für mich lag der besondere Reiz der Geschichte darin, dass eigentlich Rosa im Mittelpunkt steht, obwohl es um Emmetts Unschuld geht. Rosa kommt aus dem gleichen Viertel und ähnlichen Lebensverhältnissen wie Emmett, was ihr einen anderen Blick auf den Fall ermöglicht als einem weißen Verteidiger . Alle Beweise sprechen gegen ihren Mandanten, dennoch glaubt sie an seine Unschuld. Da sich die gesamte Anschein gegen sie wendet, dreht sich ihr gesamtes Denken nur noch um den Fall. Das hat zwiespältige Gefühle bei mir ausgelöst. Zum einen fand ich es bewundernswert, wie Rosa sich für Emmett einsetzt, der zwar seine Unschuld beteuert, ansonsten aber beharrlich schweigt. Darüber vernachlässigt sie ihr nahes privates Umfeld , was oft Unverständnis bei mir hervor gerufen hat. Tatsächlich gelingt es Rosa eine Zeugin ausfindig zu machen, die möglicherweise helfen könnte, aber sie will nicht aussagen. Dann beginnt der Prozess .
Was ich sehr gelungen fand , die Autorin nutzt die unterschwelligen Rassenvorurteile der Weißen gegenüber dem schwarzen Anteil der Bevölkerung als weitere Hürde im Verfahren , Emmetts Unschuld zu beweisen. Das war informativ , aber nie belehrend. Zugleich habe ich einiges über das britische Rechtswesen gelernt, das mir bisher fremd war.
Da ich ich überzeugt war, dass Emmett unschuldig ist, war ich emotional stärker gefordert und habe inständig gehofft, dass es zu einem Freispruch kommt. Die Auflösung des Falles hat mich komplett überrascht und war für mich ein weiterer Pluspunkt für diesen ungewöhnlichen und dabei packenden Krimi.

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Veröffentlicht am 24.06.2025

Zwei Morde und eine beängstigende Möglichkeit

Eisfeld – Dunkle Enthüllungen
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Dies ist meine erste Begegnung mit Kriminalhauptkommissarin Mara Eisfeld und ich fand es spannend mit ihr zu ermitteln. Gerade herrscht Unordnung in ihrem Privatleben, denn ihr Mann hat sich von ihr getrennt ...

Dies ist meine erste Begegnung mit Kriminalhauptkommissarin Mara Eisfeld und ich fand es spannend mit ihr zu ermitteln. Gerade herrscht Unordnung in ihrem Privatleben, denn ihr Mann hat sich von ihr getrennt und es gibt Probleme bei der Betreuung des gemeinsamen Sohnes. Auch das Verhältnis zu ihrem Vater ist nicht unbelastet. Sie mag die Frau an seiner Seite nicht, obwohl der Tod ihrer Mutter schon lange zurück liegt. Da sie sich mit diesen Baustellen nicht auseinandersetzen will, kommt der Mord an einem bekannten Investigativ - Journalisten gerade recht. Sein Arbeitgeber, der Verlag Argus, sieht den Täter bei der Tiznit-Gang , denn das Opfer hat zur Verurteilung des Kopfs der Bande wesentlich beigetragen. Die Annahme liegt nahe und trotzdem gehen Eisfelds Ermittlungen erstmal in alle Richtungen. Und je weiter diese fortschreiten, um so unwahrscheinlicher wird ein Mord aus Rache. Die Spur , die sie nun verfolgen, bringt Eisfeld private Konflikte. Der aufkeimende Verdacht ist ungeheuerlich und sie kann und will es nicht glauben.

Eisfeld war mir nicht unbedingt sympathisch . Sie hat sich aber auf jeden Fall meinen Respekt verdient mit ihrer Berufsauffassung Gefeiert habe ich sie für ihre Wortgefechte mit dem arroganten Chefjournalisten von Argus , dessen Verhalten in meinen Augen übergriffig und respektlos war. Die Einbeziehung ihrer privaten Probleme haben gut gepasst und mir die Ermittlerin als Mensch näher gebracht. Zudem war es eine überzeugende Erklärung für eine Unachtsamkeit, die schwerwiegende Auswirkungen auf die Ermittlungsarbeit hat. Mit der Richtung, die die Nachforschungen nehmen, habe ich nicht gerechnet, fand sie aber leider realistisch. Am Ende habe ich dann ernsthaft damit gerechnet, dass es Eisfeld letzter Fall gewesen sein könnte, was ich sehr bedauert hätte. Denn der Krimi hat mir sehr gut gefallen. Ich fand ihn fesselnd und den Fall durchaus realistisch. Die Darstellung des privaten Umfelds hat die Handlung gut ergänzt , ohne störend zu wirken und die Personen real erscheinen lassen.

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Veröffentlicht am 22.06.2025

Zu Herzen gehende Unterhaltung

Die verschwundene Tochter
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Ich kenne die Vorgängerbände nicht, was aber kein Problem war. Die Bände lassen sich offensichtlich sehr gut unabhängig von einander lesen. So habe ich mich aufgemacht das Paris der 30iger Jahre und lerne ...

Ich kenne die Vorgängerbände nicht, was aber kein Problem war. Die Bände lassen sich offensichtlich sehr gut unabhängig von einander lesen. So habe ich mich aufgemacht das Paris der 30iger Jahre und lerne die junge Evelina kennen, die als 18jährige ihr Elternhaus verlässt, um ihre Träume als Modedesignerin in Paris zu verwirklichen. Ich war beeindruckt, wie dieses junge Mädchen unbeirrt ihren Weg geht und ihrem Leben konsequent eine neue Wendung gibt, wann immer es notwendig erscheint. Das war spannend zu lesen und bei einigen Szenen kam mein Blut vor Wut in Wallung, weil Männer der Meinung waren, allein ihre Wünsche zählen. Trotz ihrer Stärke zahlt sie für ihre Unabhängigkeit einen hohen Preis. Evelinas damalige Entscheidung setzt die Geschichte in der Gegenwart in Gang, die viele Emotionen in mir geweckt hat.

Blake, die in London lebt, hält ein Kästchen in Händen, das einen Hinweis auf die leibliche Mutter ihrer Uroma verbirgt. Diese wurde adoptiert, was die Familie nicht wusste. Blake macht sich auf die Suche nach dem unbekannten Familienteil. Der Hinweis führt sie nach Paris und dort zu Henri, der sich in der Modewelt auskennt und wertvolle Impulse geben kann. Blake hatte sich bisher um ihre jüngeren Geschwister gekümmert und ihr eigenes Leben vernachlässigt. In Henris Nähe hat sie Schmetterlinge im Bauch und auch er scheint mehr für sie zu empfinden. Blake beginnt von einer gemeinsamen Zukunft zu träumen, als sie ein traumhaftes Jobangebot bekommt. Doch nun liegt ihr privates Glück in Scherben und sie kehrt mit gebrochenen Herzen nach London zurück. Nur gut, dass die Autorin einen Unterhaltungsroman geschrieben hat und mich nicht enttäuscht, denn am Ende macht Paris seinem Ruf als Stadt der Liebe alle Ehre.

Ich bin nur so durch die Seiten geflogen. Die Autorin ist eine begnadete Erzählerin. Besonders Evelinas Geschichte hat mich sehr berührt. Auch ihr hätte ich ein glückliches Ende gewünscht, fand es so aber stimmig und es ergab ein perfektes Gegengewicht zu Blakes Glück. In meinen Augen wäre es sonst etwas zu viel und damit kitschig gewesen. Diese Klippe hat die Autorin perfekt umschifft und ich konnte das Buch mit einem zufriedenen Gefühl schließen.

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Veröffentlicht am 19.06.2025

Eine Geschichte voller emotionaler Momente, Spannung und historischer Details

Adelindis
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Ich kannte Adelindis bereits aus aus der Kurzgeschichte der Autorin, die Teil der lesenswerten Anthologie " Reichenau - Insel der Geheimnisse " war. Nun wollte ich unbedingt mehr über diese junge Frau ...

Ich kannte Adelindis bereits aus aus der Kurzgeschichte der Autorin, die Teil der lesenswerten Anthologie " Reichenau - Insel der Geheimnisse " war. Nun wollte ich unbedingt mehr über diese junge Frau erfahren, die mich mir ihrem Spürsinn und erfrischenden Neugierde bereits für sich eingenommen hatte.

Die Autorin führt mich zuerst an den Federnsee und ich lerne die kleine Gemeinschaft einiger Frauen kennen, die das Schicksal bunt zusammen gewürfelt hat und die das ehemalige Kloster Bochaugia neu beleben wollen. Adelindis ist ein Findelkind von ungewisser Herkunft und wird von den Frauen liebevoll aufgezogen. Sie lernt lesen und schreiben und zeigt großes Interesse an der Heilkunst. Als der ortsansässige Vogt die Existenz der Gemeinschaft bedroht, sollen Adelindis und ihre Ziehmutter Hildegard eine Überlebens wichtige Urkunde aus dem Kloster Reichenau holen. Bei ihrer Ankunft stirbt der Abt unter mysteriösen Umständen . Adelindis macht eine Entdeckung, die die beiden Frauen zur Flucht zwingt und von nun an Adelindis Lebensweg bestimmt und ihr dabei die Gelegenheit gibt, ihren eigenen Weg zu finden.

Adelindis muss man einfach mögen. Sie ist intelligent, wissbegierig und hat einen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn. Deshalb kann sie nicht verstehen, warum ihr als Frau der Weg zu Bildung verwehrt ist. Aufnahme in einem Kloster kann sie nicht finden, weil sie nicht von Adel ist und über keine Mitgift verfügt. Ich fand es sehr interessant, etwas über die damaligen Lebensbedingungen zu erfahren, sowohl was das Leben der Frauen , als auch das klösterliche anbetrifft. Ich war mindestens genauso entsetzt wie Adelindis, als wir feststellen mussten, dass hinter Klostermauern gleichfalls Missgunst, Gier ,Betrug und Gewalt zu finden sind. Das erlaubt aber Adelindis zu meiner Freude ihre detektivischen Fähigkeiten zu beweisen. Am Ende gab es für mich unerwartete Wendungen , die jedoch absolut stimmig in das Gesamtbild passen. Und zu meiner Zufriedenheit bekommt Adelindis die Möglichkeit, ihrer Bestimmung zu folgen.

Mir hat die Geschichte sehr gut gefallen und die Erwartungen, die ich aufgrund der Kurzgeschichte hatte, wurden vollkommen erfüllt. Die Handlung ist spannend, weckt viele Emotionen und lässt klösterliches Leben lebendig werden. Ich hoffe auf mehr Lesestoff aus der Feder der Autorin.

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Veröffentlicht am 12.06.2025

Ruhm und Rache um jeden Preis

Blutleere Mädchen (Thriller)
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Dies ist der 2. Fall des Kölner Ermittlerduos Kat Winkler und Sebastian Fischer, der sie erneut mit ihren Ermittlungen in die Künstlerszene führt. Ich habe das nicht als störend empfunden, sondern erneut ...

Dies ist der 2. Fall des Kölner Ermittlerduos Kat Winkler und Sebastian Fischer, der sie erneut mit ihren Ermittlungen in die Künstlerszene führt. Ich habe das nicht als störend empfunden, sondern erneut fand ich es spannend, Einblicke in diese spezielle Bereiche zu bekommen. Dazu passt, dass Kats Vater ein anerkannter und berühmter Künstler ist und mit Insiderwissen aufwarten kann. Im aktuellen Fall kopiert der Täter bekannte Gemälde wie "Der Schrei " perfekt bis auf den Umstand, das er die Figur durch eine reale Person ersetzt. Kurz darauf gibt es einen neuen Mord, der sich ein bekanntes Meisterwerk als Vorlage nimmt und das deutet auf einen Serienmörder hin. Für mich erschreckend, dass es offensichtlich in der Kunstszene einen Markt für solch makabere Machwerke gibt , für die man bereit sind, viel Geld zu zahlen. Tummelplatz hierfür ist das Darknet. Das erschwert die Ermittlungen und die Zeit drängt, da sicher ist, dass die Morde weiter gehen.

Wie immer beim Autor ist gute, alte Polizeiarbeit der Hauptbestandteil des Thrillers. Das finde ich jedes Mal auf`s neue spannend. Ich kann meine eigenen Überlegungen anstellen und mit ermitteln. Zudem werden Geheimnisse aufgedeckt, mit denen man nicht gerechnet hat Der aktuelle Täter ist besonders perfide und dabei auch intelligent, so dass er seine Taten und seine Absichten perfekt planen und verschleiern kann. Als die beiden Ermittler auf der richtigen Spur sind, zählt jede Sekunde und führt dazu, dass beide in eine tödliche Falle laufen . Hochspannung garantiert.

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