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MrInsomnia

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.09.2025

was will ich vom Leben?

Mit den Jahren
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Janna Steenfatts Roman “Mit den Jahren” verspricht, sowohl mitreißend als auch nachdenklich stimmend zu sein. Für mich war der Schreibstil von Steenfatt definitiv mitreißend. Der Text ist nicht allzu anspruchsvoll, ...

Janna Steenfatts Roman “Mit den Jahren” verspricht, sowohl mitreißend als auch nachdenklich stimmend zu sein. Für mich war der Schreibstil von Steenfatt definitiv mitreißend. Der Text ist nicht allzu anspruchsvoll, oft sehr direkt und lässt sich leicht lesen. Die Geschichte dreht sich um die drei Hauptfiguren Eva, Lukas und Jette. Kapitel für Kapitel gewährt uns die Autorin Einblicke in ihre individuellen Gedankenwelten, ihre Sicht auf ihre Lebensrealität und ihre Lebensentwürfe. Als Leser:in sind wir hautnah dabei, wenn diese Charaktere aufeinandertreffen und wir in verschiedene Lebenswelten eintauchen. Trotz des angenehmen Schreibstils fehlte es mir persönlich an Tiefe. Besonders der Künstler Lukas wurde mir von Seite zu Seite unsympathischer. Obwohl die Einblicke in die jeweiligen Welten interessant sind, stimmten sie mich nicht nachdenklich. Alles blieb eher an der Oberfläche, und das Aufeinandertreffen der Figuren wirkte merklich konstruiert. Schade, denn aus dem Stoff hätte man durchaus noch mehr herausholen können.

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Veröffentlicht am 30.09.2025

Wahnsinnig beeindruckender Roman

Wo die Asche blüht
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Natürlich weiß man aus der Schule, dass es einen Vietnamkrieg gab. Viel mehr hatte ich mich damit und mit den Folgen des Krieges bis dato nicht befasst. Gerade für Vietnames:innen und Amerikaner:innen ...

Natürlich weiß man aus der Schule, dass es einen Vietnamkrieg gab. Viel mehr hatte ich mich damit und mit den Folgen des Krieges bis dato nicht befasst. Gerade für Vietnames:innen und Amerikaner:innen ist es ein viel näheres Thema. Der Text von Nguyễn Phan Quế Mai hat mich aber sofort in seinen Bann gezogen und mich in eine für mich völlig neue Welt entführt. Der Roman hat es sofort geschafft, mich in die Atmosphäre und die Geschichte hineinzuziehen. Beeindruckend ist, wie das geschafft wurde, da der Text auch sehr leicht zu lesen ist und man dadurch quasi noch näher am Geschehen dran ist. Inhaltlich verfolgen wir drei Handlungsstränge, die sich mit der Zeit verbinden: Die Geschwister Trang und Quynh beschließen, in Saigon in einer Bar zu arbeiten, um die Eltern finanziell zu unterstützen. Dann haben wir Phong, der nach Amerika reisen will und dafür ein Visum braucht. Und zuletzt Dan, ein ehemaliger GI, der nach über 4 Jahrzehnten zurück nach Vietnam kommt. Ein ausgesprochen beeindruckender Roman, der mir sehr gefallen hat und den ich absolut empfehle.

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Veröffentlicht am 30.09.2025

seichte Segelunterhaltung

Die Kranichfrauen
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Nachdem ich den Klappentext und eine kurze Leseprobe gelesen hatte, erwartete ich, dass die Geschichte zu einem guten Buch verarbeitet werden könnte. Ehrlich gesagt muss ich nach dem Lesen des gesamten ...

Nachdem ich den Klappentext und eine kurze Leseprobe gelesen hatte, erwartete ich, dass die Geschichte zu einem guten Buch verarbeitet werden könnte. Ehrlich gesagt muss ich nach dem Lesen des gesamten Buches sagen, dass ich mir deutlich mehr erhofft hatte. Die Handlung plätschert vor sich hin, die erste Hälfte ist noch in Ordnung, aber dann lässt sie nach. Aus meiner Sicht wurde das vorhandene Potenzial nicht voll ausgeschöpft. Die Geschichte der Protagonistinnen Paula und Anna ist an sich interessant und verdient es, erzählt zu werden. Leider konnte mich die Autorin mit den vielen Längen im Buch nicht überzeugen. Als Sommerlektüre am See, idealerweise beim Segeln, ist das Buch sicherlich geeignet, aber man sollte keine zu großen Erwartungen haben. Es bietet jedoch leichte Unterhaltung - einzig die Sehnsucht nach einem Segeltörn wird geweckt.

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Veröffentlicht am 30.09.2025

die Scheinwelt der Influencer:innen

Fucking Famous
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Der Untertitel des Buches Fucking Famous von Anne Hashagen (“Wie ich zu einer Million Followern kam und dabei unendlichen Spaß hatte”) lässt fast vermuten, dass es sich um ein Sachbuch oder einen Ratgeber ...

Der Untertitel des Buches Fucking Famous von Anne Hashagen (“Wie ich zu einer Million Followern kam und dabei unendlichen Spaß hatte”) lässt fast vermuten, dass es sich um ein Sachbuch oder einen Ratgeber handelt. Tatsächlich ist es jedoch ein Roman, der uns in die Welt der Influencer:innen eintauchen lassen soll. In der Geschichte folgen wir der scheiternden Frau Lotte Hohenfeld, die mithilfe ihrer Freundin Tessa zur Social-Media-Berühmtheit wird. Der Wunsch, “berühmt zu werden”, treibt derzeit viele Menschen dazu, sich als sogenannte Influencer:innen auf sämtlichen Social-Media-Kanälen zu versuchen. Doch hinter der glänzenden Fassade verbirgt sich oft mehr Schein als Sein, wie aktuelle Nachrichten über vermeintliche Skandale in der Influencer-Welt bestätigen. Es ist ein Buch, das in mir nur ein "ja eh" auslöst. Das Buch kratzt zwar an der Oberfläche der Influencer:innen-Welt, geht aber nicht wirklich in die Tiefe. Der humorvolle Ton wirkt manchmal etwas erzwungen. Obwohl es sich leicht lesen lässt, hinterließ es bei mir keinen bleibenden Eindruck – daher: “ja eh!”

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Veröffentlicht am 30.09.2025

lauer Finnland-Krimi

Weißglut
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Ich muss zugeben, Krimis sind normalerweise nicht so mein Ding. Der Einstieg in dieses Buch war jedoch recht leicht, und der Beginn versprach viel. Die Beschreibungen der Landschaft und der Natur sind ...

Ich muss zugeben, Krimis sind normalerweise nicht so mein Ding. Der Einstieg in dieses Buch war jedoch recht leicht, und der Beginn versprach viel. Die Beschreibungen der Landschaft und der Natur sind dem Autor sehr gut gelungen; hier merkt man, dass er sich mit Finnland auskennt. Allerdings konnten mich die Charaktere letztendlich nicht überzeugen. Charaktere sind natürlich wichtig für eine starke Geschichte, aber manchmal schießen Charakterbeschreibungen über das Ziel hinaus und verwandeln einen Thriller in eine Komödie (Stichwort High Heels!). Insgesamt war es für mich kein Pageturner. Die Geschichte plätscherte vor sich hin, und zeitweise wusste ich nicht, ob ich noch weiterlesen wollte. Irgendwie fehlte mir das gewisse Etwas. Das Buch ist wohl eher ein laues Sommerbuch zum nebenher lesen, von dem man sich nicht zu viel versprechen sollte. Schade, denn ich denke, mit dem Stoff hätte man noch mehr machen können.

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