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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2025

Interessanter Ansatz

WARDA
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Das Buch hat mich mit seiner Grundidee sofort neugierig gemacht: Die Frage, ob Liebe oder Hass stärker ist, finde ich total spannend – und auch wichtig, gerade in der heutigen Zeit. Der Einstieg war richtig ...

Das Buch hat mich mit seiner Grundidee sofort neugierig gemacht: Die Frage, ob Liebe oder Hass stärker ist, finde ich total spannend – und auch wichtig, gerade in der heutigen Zeit. Der Einstieg war richtig stark geschrieben, ich war direkt drin in der Geschichte und wollte wissen, wie es mit Warda weitergeht.
Leider hat mich die Umsetzung dann nicht ganz überzeugt. Zwischendurch wirkte die Sprache auf mich etwas unnatürlich, fast schon gestellt – das hat es mir schwer gemacht, wirklich in die Figuren einzutauchen. Vor allem zu Warda selbst konnte ich keine richtige Verbindung aufbauen. Ich hätte mir gewünscht, dass ihre Radikalisierung tiefer und nachvollziehbarer dargestellt wird. So blieb vieles eher an der Oberfläche, und ich habe oft nicht ganz verstanden, warum sie bestimmte Entscheidungen trifft.
Ein weiterer Punkt, der mich irritiert hat, war die Liebesgeschichte zwischen ihr und Tamer. Ich fand das ziemlich konstruiert – vor allem, weil Warda anscheinend sehr an Tamers verstorbene Schwester erinnert. Dass er sich dann ausgerechnet in sie verliebt, fand ich... ehrlich gesagt ein bisschen seltsam.
Trotz allem finde ich es gut, dass das Buch sich an so ein schwieriges und relevantes Thema heranwagt. Für mich war die Umsetzung aber nicht ganz rund – gute Ansätze, aber mit Luft nach oben.
Fazit: Starkes Thema und ein vielversprechender Anfang, aber sprachlich und inhaltlich leider nicht ganz stimmig für mich.

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Veröffentlicht am 29.08.2025

Die Endlichkeit der Unendlichkeit

Das Gefühl von Unendlichkeit
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Das Gefühl von Unendlichkeit erzählt die ungewöhnliche Liebesgeschichte zweier Biologiestudierender bzw. -forschender, die sich nicht nur emotional, sondern auch intellektuell schnell aneinander binden ...

Das Gefühl von Unendlichkeit erzählt die ungewöhnliche Liebesgeschichte zweier Biologiestudierender bzw. -forschender, die sich nicht nur emotional, sondern auch intellektuell schnell aneinander binden – vielleicht zu schnell. Gemeinsam jagen sie einer Idee hinterher - fast schon von der Endlichkeit getrieben - bis alles langsam, aber unaufhaltsam den Bach runtergeht.
Das Buch greift Themen wie jugendlichen Übermut, die Verklärung von Liebe und die Blindheit gegenüber Menschen, die wir lieben, sehr feinfühlig auf. Gleichzeitig schwingt immer eine leise, aber spürbare Auseinandersetzung mit dem Thema Endlichkeit mit – ein schöner Kontrast zum Titel.
Ich fand den Roman angenehm zu lesen, auch wenn mir nicht immer der Sprachstil oder thematische Fokus voll entsprochen hat. Trotzdem hat mich die Geschichte auf ihre ruhige Art beeindruckt und der kühle Kontrast der Wissenschaft zur Romantik überzeugt. Es ist definitiv keine klassische Liebesgeschichte, sondern eine, die mich überrascht hat, weil sie anders verlief, als ich erwartet hatte.
Ein lesenswertes Buch, das mit leisen Tönen und ungewohnten Wendungen überzeugt – nicht perfekt, aber eigenständig, angenehm zu lesen und mit ein paar Überraschungen gespickt.

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Veröffentlicht am 29.08.2025

Gute Story, aber durchwachsene Übersetzung

Furye
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Das Cover war eines der Gründe, wieso ich mich für das Buch entschieden habe. Retro, ansprechend und ein Hingucker im Bücherregal und auch die ersten Seiten der Leseprobe waren vielversprechend. Die angeteaserte ...

Das Cover war eines der Gründe, wieso ich mich für das Buch entschieden habe. Retro, ansprechend und ein Hingucker im Bücherregal und auch die ersten Seiten der Leseprobe waren vielversprechend. Die angeteaserte Katastrophe, die Spannung versprach und dann aber im Verlauf sehr abnahm, bis sie in der Mitte eine ziemliche Durststrecke erreichte. Das Ende wiederum fand ich überraschend und gut gelungen. In meinem Gefühl hat die Übersetzung viel zum teilweise anstrengendem Leseerlebnis beigetragen. Gerade die Rückschau Kapitel empfand ich als zäh und teilweise zu kindlich formuliert. Die Charaktere wirkten manchmal überzeichnet und nicht immer ganz glaubwürdig, was das Leseerlebnis beeinflusst hat.
Gut gelungen ist der Autorin, den Handlungsort zu zeichnen. Sehr treffend und detailreich.
Insgesamt würde ich dem Buch drei von fünf Sternen geben. Es hat ein interessantes Konzept mit einem starken Anfang und Ende, doch die mittleren Passagen und die Charakterentwicklung haben mich nicht vollständig überzeugen können. Gerne hätte ich es im Original gelesen/lesen können.

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Veröffentlicht am 29.08.2025

Ein Buch wie ein sanfter Sonnenaufgang

Sunbirds
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Sunbirds hat mich von Anfang an in seinen Bann gezogen. Besonders das Erzähltempo fand ich hervorragend – nie zu langsam, nie zu gehetzt. Die Geschichte entwickelt sich in einem sehr angenehmen Fluss, ...

Sunbirds hat mich von Anfang an in seinen Bann gezogen. Besonders das Erzähltempo fand ich hervorragend – nie zu langsam, nie zu gehetzt. Die Geschichte entwickelt sich in einem sehr angenehmen Fluss, der es leicht macht, tief einzutauchen.
Was mir besonders gefallen hat, waren die wechselnden Perspektiven. Sie lenken nie vom Kern der Geschichte ab, sondern eröffnen immer wieder neue, bereichernde Blickwinkel, ohne den roten Faden zu verlieren. Dadurch wurde die Geschichte für mich noch lebendiger.
Ich hatte beim Lesen viele klare Bilder im Kopf – die Szenen wirkten oft fast filmisch, was mich dazu bringt zu sagen: Dieses Buch könnte ich mir unglaublich gut als Verfilmung vorstellen! (Ähnlich wie Die unwahrscheinliche Pilgerreise des Harold Fry – diese Mischung aus leiser Tiefe und emotionaler Reise hat mich hier auch sehr angesprochen.)
Besonders gelungen fand ich den Balanceakt zwischen Krimi (Was ist mit Torran passiert?), spiritueller Suche und den ganz persönlichen Lebensfragen der Figuren. Es geht weniger um das „Was ist passiert?“ als um das „Was suchen wir eigentlich alle?“. Das hat mich wirklich berührt.
Auch das offene Ende hat mir gut gefallen – es gibt Raum zum Nachdenken, ohne unvollständig zu wirken. Und das Cover? Ein absoluter Traum.
Insgesamt ein wirklich berührendes und gleichzeitig spannendes Buch, das mir lange in Erinnerung bleiben wird. Eine klare Empfehlung – und von mir 4 von 5 Sternen

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Veröffentlicht am 29.08.2025

Muss gelesen werden

Lilianas unvergänglicher Sommer
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Was für ein Buch. Ich war ab der ersten Seite gepackt – „Lilianas unvergänglicher Sommer“ ist durchwegs großartig. Es ist wahnsinnig persönlich und gleichzeitig fundiert und nüchtern geschrieben. Wie schafft ...

Was für ein Buch. Ich war ab der ersten Seite gepackt – „Lilianas unvergänglicher Sommer“ ist durchwegs großartig. Es ist wahnsinnig persönlich und gleichzeitig fundiert und nüchtern geschrieben. Wie schafft man es, Schicksal und Wissenschaft so präzise und stimmig miteinander zu verweben?
Dieses Buch ist eine Aufforderung hinzuschauen – genau dorthin, wo es brennt. Es ist ein Appell, endlich etwas zu tun gegen die tief verankerten, indoktrinierten Vorstellungen von Liebe und Beziehung. So viele Frauen sterben weltweit, weil Männer glauben, eine Frau besitzen zu dürfen. Weil sie nicht akzeptieren, dass Frauen Rechte haben – eigene Entscheidungen, eigene Körper, eigene Wege.
„Lilianas unvergänglicher Sommer“ erschüttert. Und obwohl der Ausgang der Geschichte von Beginn an klar ist, fiebert mensch mit – mensch hofft, bangt, wünscht sich, dass diese grausame Ungerechtigkeit doch nicht geschieht. Und wenn sie geschieht, wird menschstill. Genau wie „jemand“ im Buch. Mensch verstummt – geschockt, ohnmächtig.
Ich finde es persönlich sehr kraftvoll, wenn Bücher zu Waffen werden. Wenn Worte Gerechtigkeit schaffen – oder zumindest ein Gefühl davon. Lilianas Geschichte, und damit auch die von Christina, hat sich tief in mir verankert. Sie wird mich so schnell nicht loslassen.
Ein großartiges Buch. Es muss gelesen werden. Und ganz nebenbei: sprachlich beeindruckend – sachlich und gefühlvoll zugleich, so detailgenau wie nötig, nie zu viel, nie zu wenig. Daher volle fünf Sterne und ein Ehrenplatz auf meinem Bücherregal.

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