Im Wechsel mit Maggies Suche nach der Wahrheit in der Gegenwart werden einzelne Kapitel aus jenem Buch, welches ihr Vater 25 Jahre zuvor über die Ereignisse schrieb präsentiert. Dabei entstehen Parallelen ...
Im Wechsel mit Maggies Suche nach der Wahrheit in der Gegenwart werden einzelne Kapitel aus jenem Buch, welches ihr Vater 25 Jahre zuvor über die Ereignisse schrieb präsentiert. Dabei entstehen Parallelen und Unterschiede, der Leser rätselt mit, ob es sich bei den Vorkommnissen um Übernatürliches handelt oder nicht. Allerdings ist dies kein Thriller, indem Ereignisse Schlag auf Schlag erfolgen, vielmehr wird eine spannungsgeladene Atmosphäre erzeugt und rasche plot twists gibt nur zum Ende hin. Absolut Empfehlenswert.
(Da ich die englische Ausgabe gelesen habe, kann ich hier den deutschen Schreibstil nicht kommentieren)
Süskinds Parfum ist eine jener wenigen Pflichtlektüren meiner Schulzeit, die mir positiv in Erinnerung geblieben ist. Eben deshalb entschloss ich mich kürzlich, es noch einmal zu lesen:
Der Schreibstil ...
Süskinds Parfum ist eine jener wenigen Pflichtlektüren meiner Schulzeit, die mir positiv in Erinnerung geblieben ist. Eben deshalb entschloss ich mich kürzlich, es noch einmal zu lesen:
Der Schreibstil Süßkinds ist angenehm zu lesen, vorallem seine Beschreibungen der Gerüche bzw. der Geruchwahrnehmungen des Hauptcharakters Grenouille sind mit rhetorischem Feingefühl als wahrhaft poetisch-lebendigen Momente inszeniert.
Die Handlung betreffend erschien mir der Verlauf in sich schlüssiger und stringenter, als ich ihn zur Schulzeit empfand (vorallem was das Handlungsende angeht). Leider sinkt im mittleren Teil des Buches der Spannungsbogen merklich, das Lesen wird nicht zäh, aber doch deutlich weniger kurzweilig.
"Future - Die Zukunft gehört Dir" von Dan Frey zeichnet sich durch einen originellen Erzählstil aus: anstelle des ‚üblichen‘ Fließtextes stehen diverse kürzere Dokumente, die von privaten Emails bis hin ...
"Future - Die Zukunft gehört Dir" von Dan Frey zeichnet sich durch einen originellen Erzählstil aus: anstelle des ‚üblichen‘ Fließtextes stehen diverse kürzere Dokumente, die von privaten Emails bis hin zu Zeitungsartikeln reichen. Den roten Faden bildet hierbei der Protokollverlauf einer Anhörung. Dieses Rahmengerüst wird von weiteren Textzeugnissen mit Leben gefüllt. Die ersten 90% des Buches sind somit eine Art spannendes Puzzle, das sich nach und nach zu einem Gesamtbild über Entwicklung, Vermarktung und einsetzenden Folgen einer neuen Technologie zusammenfügt, die den Blick in die Zukunft zum privaten Konsumgut macht.
Der Schreibstil liest sich flüssig. An wenigen Stellen lässt sich deutlich merken, dass es sich um eine Übersetzung aus dem Englischen handelt (high ground meme), aber das tut dem Ganzen keinen Abbruch.
Handlungstechnisch besitzt Frey ein gutes Gespür dafür, wann er dem Leser wie viele Informationen zur Verfügung zu stellen hat, ohne den Leser zu Überlasten oder den Spannungsaufbau der Handlung zu behindern.
Allerdings bilden nicht ‚sci-fi‘ Überlegungen, sondern Persönlichkeiten und Beziehungen der Hauptcharaktere das Herzstück des Romans. Besonders Ben und Adhi sind hierbei aufgrund der ambivalenten Interpretationsmöglichkeiten ihres Verhaltens interessant. Störend hingegen empfand ich die teils sehr vorhersehbaren Konflikte auf der romantischen Ebene.
M.E. wirken die genannten psychischen/Verhaltensstörungen mitunter sehr ‚angeheftet‘ und nicht authentisch.
Das Ende ist ein weiteres Manko, nicht weil es offengehalten ist, sondern den fesselnden Erzählstil nachträglich zu begründen versucht. Diese ‚Legitimierung‘ ist unnötig und - schlimmer noch - widersprüchlich: das Vorhandensein mehrerer der Textdokumente (bspw. die Korrespondenzen Adhis mit seiner Mutter oder einige der Konversationen Adhis mit Leila) machen unter Berücksichtigung der Intention des Zusammenstellers der Schriftstücke keinen Sinn mehr.
Alles in allem ist der Roman spannend und leicht zugänglich, perfekt geeignet um ihn auch nach einem langen Arbeitstag, der einem den Großteil der mentalen Kapazitäten abverlangt hat, zu lesen.
Ich habe mich längere Zeit davor gedrückt, dieses Buch zu lesen, da derart gehypte Bücher mich normalerweise enttäuschen. Jetzt aber bin ich eher verwirrt als enttäuscht, denn hier finde ich nicht mal ...
Ich habe mich längere Zeit davor gedrückt, dieses Buch zu lesen, da derart gehypte Bücher mich normalerweise enttäuschen. Jetzt aber bin ich eher verwirrt als enttäuscht, denn hier finde ich nicht mal ansatzweise etwas, das es wert wäre zu lesen.
Der Fairness halber: Der Schreibstil ist zwar redundant, doch erträglich.
Die Charaktere allerdings sind eindimensional, mehr Archetypen von Charakteren als wirkliche Figuren. Die vorhersehbare Handlung verbessert die Lage nicht, das Ende kann nicht als solches bezeichnet werden sondern ist ganz klar auf Fortsetzung ausgerichtet. Mir kam es nicht so vor, als sei im Verlauf des Buches irgendetwas erreicht worden.
Am meisten jedoch leidet der Roman an dem Umstand, dass die Protagonistin unerträglich ist: Celaena Sardothien ist die beste Assassinin. Wieso? Weil sie es ständig wiederholt. Zu ihren Fähigkeiten gehört, ein Jahr lang in einer Mine Zwangsarbeiten auszuführen, in der andere Gefangene nach wenigen Monaten versterben. Nicht aber unsere Protagonistin, die das Ganze mit nur einer handvoll Narben ohne weitere Folgen wegsteckt. Als Teilnehmer an einem tödlichen Duell, bei dem bereits Konkurrenten ermordet wurden, findet sie überraschend Süßigkeiten in ihrem Zimmer. Natürlich erkennt Celaena als gerissene Assassinin einen derart billigen Vergiftungsversu- nope, sie isst die Süßigkeiten. Die leider nicht vergiftet waren. Und wo wir vom Töten sprechen: wie viele Personen fallen der besten Assassinin im Laufe der Handlung zum Opfer? Null. Nix. Zero.
Fazit: Sarah J. Maas überhäuft ihre persönlichen Lieblingscharakter mit unverdientem Lob und Belohnungen und nennt dies Handlung. Ich habe absolut keine Ahnung, was den Reiz dieses Buches ausmachen soll.
Es ist nicht unser 11. Jahrhundert, das hier auf fesselnde Weise lebendig wird, sondern ein Phantasiemittelalter, in dem insbesondere bei Namen, Städten, Reichen und in Teilbereichen der Mentalitätsgeschichte ...
Es ist nicht unser 11. Jahrhundert, das hier auf fesselnde Weise lebendig wird, sondern ein Phantasiemittelalter, in dem insbesondere bei Namen, Städten, Reichen und in Teilbereichen der Mentalitätsgeschichte Unterschiede auftauchen. Aus medizingeschichtlicher Sicht ist das Buch gut recherchiert, die handvoll künstlerischer Freiheiten werden den meisten Lesern vermutlich nicht auffallen. Meines Erachtens hätten einige der handlungsintensiveren Szenen umfangreicher ausfallen können, aber alles in allem findet Noah Gorden eine gute Balance zwischen statischeren Schilderungen und dynamischen Momenten der Handlung.