Cover-Bild Das Parfum
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14,90
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  • Verlag: Diogenes
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 320
  • Ersterscheinung: 22.08.2006
  • ISBN: 9783257065404
Patrick Süskind

Das Parfum

Die Geschichte eines Mörders
Im achtzehnten Jahrhundert lebte in Frankreich ein Mann, der zu den genialsten und abscheulichsten Gestalten dieser an genialen und abscheulichen Gestalten nicht armen Epoche gehörte. Die spannende Geschichte – märchenhaft, witzig und zugleich fürchterlich angsteinflößend – vom finsteren Helden Grenouille.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.09.2021

Der Duft

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Der Klassiker der Schullektüre und des Kinos.
Nur widerwillig kommt Jean-Baptiste Grenouille zur Welt. Dort angekommen ist er umgeben von Gerüchen. Ein Geruch jagt den nächsten. Alles, was so ein Fischmarkt ...

Der Klassiker der Schullektüre und des Kinos.
Nur widerwillig kommt Jean-Baptiste Grenouille zur Welt. Dort angekommen ist er umgeben von Gerüchen. Ein Geruch jagt den nächsten. Alles, was so ein Fischmarkt hergibt.
Seit dem Tag kann er dem Drang kaum mehr widerstehen. Er vergrault sämtliche Ammen und ist als Kind schon unausstehlich.
Die Menschen um ihn herum meiden ihn. Seine Art macht ihnen Angst. Als er älter wird, streicht er nachts durch die Gassen immer auf der Suche nach dem perfekten Duft.
Eines Nachts wird er fündig. Doch um an diesen atemberaubenden Duft muss er über Leichen gehen. Aber auch dieser unglaubliche Duft ist vergänglich.
Erst als er in die Lehre bei einem berühmten Parfümeurs geht, gelingt es ihm, den Duft einzufangen. Doch für seinen Traumduft müssen weitere Opfer her.
Fazit
Patrick Süskind lässt an Jean-Baptiste Grenouille kein gutes Haar. Er erzählt die Geschichte des seltsamen Jungen immer aus der Beobachtungsperspektive. Spannung zieht sich sodann quer durch die Geschichte. Aber die Hoffnung stirbt immer zuletzt.
Den Schulklassiker muss man einfach im Original genießen. Die Verfilmung sollte man sich unbedingt erst im Anschluss genehmigen.

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Veröffentlicht am 27.01.2021

Ein Meisterwerk!

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Süskind ist mit dem Parfum ein sprachlich-stilistisches Meisterwerk gelungen. Er beschreibt den Einfluss von Gerüchen auf unser Fühlen, Denken und Verhalten. Dabei spielt er mit Leichtigkeit mit den Emotionen ...

Süskind ist mit dem Parfum ein sprachlich-stilistisches Meisterwerk gelungen. Er beschreibt den Einfluss von Gerüchen auf unser Fühlen, Denken und Verhalten. Dabei spielt er mit Leichtigkeit mit den Emotionen des Lesers und provoziert Ekel, Abscheu, aber auch Mitleid und Bewunderung für den sehr gestörten und gleichzeitig genialen Protagonisten.
Sehr spannend ist die Darstellung von Moral, von Schuld und Unschuld und dem menschlichen Unwillen, sich mit Unangenehmem auseinanderzusetzen.
Lediglich das Ende enttäuschte mich zunächst ein wenig, da das Verhalten der Mitmenschen zunächst sehr abstrus scheint. Erst einige Tage nachdem ich das Buch beendet hatte, erkannte ich, dass es durchaus Sinn und Grenouilles Geschichte „rund“ macht:


(Achtung, Spoiler)

Grenouille sah zunächst den Sinn seines Lebens darin, ein Parfum zu entwickeln, mit dem er die Menschheit dazu bringen würde, ihn zu lieben. Als er dies dann endlich schafft und die Menschen von seinem Duft verzaubert sind, erkennt er aber, das der Duft gar nicht seine größte Sehnsucht war. Stattdessen wünschte er sich immer nur, geliebt zu werden. Seinetwillen, nicht wegen seines Duftes. Er, der alles und jeden nach seinem Geruch beurteilt, setzt einen Eigenduft mit einer Identität gleich. Er – wenn auch der größte Parfumeur aller Zeiten – kann keinen Eigenduft erzeugen und fühlt sich deshalb verloren, identitätslos, ungeliebt und gescheitert. Den einzigen Ausweg sieht er in seinem Tod, den er in Paris, seiner Geburtsstadt herbeiführt. So schließt sich der tragische Kreis um das Leben des Jean-Baptiste Grenouille, eines abscheulichen Mörders, für den man dennoch einen Funken Mitleid empfindet.

(Spoiler Ende)


Ein Klassiker, der grausam, brutal, traurig und verstörend ist, einen durch und durch gefangen nimmt, den ich jederzeit weiterempfehlen würde und der mich fasziniert hat.

5 von 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 08.07.2020

Lese-Muss

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Hey ihr Lieben,
heute gibt es mal ein etwas anderes Buch von mir. Es heißt „Das Parfum“ und ist von Patrick Süskind.
Das Cover ist wirklich sehr schlicht gehalten, nur ein Bild einer halb nackten Frau ...

Hey ihr Lieben,
heute gibt es mal ein etwas anderes Buch von mir. Es heißt „Das Parfum“ und ist von Patrick Süskind.
Das Cover ist wirklich sehr schlicht gehalten, nur ein Bild einer halb nackten Frau ist zu sehen.
Der Schreibstil ist sehr sachlich. Es lässt sich sehr schwierig Spannung aufbauen, dennoch ist es sehr gut gelungen, denn auch wenn es keinen Spannungsbogen gibt, will man unbedingt erfahren, wie die Geschichte weitergeht.
Süskind lässt den Leser, durch viele detailreiche Beschreibungen, in das damalige Paris und führt den Leser in eine Welt der Düfte ein. Es ist erstaunlich detailliert und wundervoll beschrieben, sodass man fast das Gefühl hat, selbst dort zu sein. Ebenso ist es eine perfekte Mischung aus Roman und Krimi.
Jean-Baptiste Grenouille ist ein Charakter, der eine sehr ausgeprägte Nase hat und nach dem perfekten Duft strebt und für diesen perfekten und einzigartigen Duft schreckt er selbst vor Mord nicht zurück. Er hat einen Durst nach dem perfekten Duft, der nicht gestillt werden kann und für andere (vor allem für Frauen) tödlich endet.
Man lernt das grausame Genie immer mehr kennen, genauso wie seine Liebe und Verbindung zu Gerüchen.
Das Buch ist ein faszinierendes und unvergleichliches Meisterwerk deutscher Literatur. Es ist gruselig, abscheulich, anspruchsvoll und genial. Das Buch ist eine Liebe zum Geruchssinn, eine perfekte Komposition von Wörtern rund um Gerüche.
Man muss es gelesen haben.

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Veröffentlicht am 13.08.2019

Sinnlich und verstörend zugleich

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“Sein Herz war ein purpurnes Schloß. Es lag in einer steinernen Wüste, getarnt hinter Dünen, umgeben von einer Oase aus Sumpf und hinter sieben steinernen Mauern. Es war nur im Flug zu erreichen. Es besaß ...

“Sein Herz war ein purpurnes Schloß. Es lag in einer steinernen Wüste, getarnt hinter Dünen, umgeben von einer Oase aus Sumpf und hinter sieben steinernen Mauern. Es war nur im Flug zu erreichen. Es besaß tausend Kammern und tausend Keller und tausend feine Salons (...).”

“Das Parfum” gehört für mich zu den Büchern, die man unbedingt gelesen haben muss. Der Sprachstil von Süskind entführt einen sofort in die stinkenden Gassen des Paris im 18. Jahrhundert, in die Einsamkeit einer Höhle am Plomb du Catal und zu den süßen, verlockenden Düften, der Blumen und Früchte in Grasse.

Die Hauptfigur Grenouille wird von den Mitmenschen gemieden. Er erscheint ihnen abstoßend, weil er ohne Körpergeruch geboren wurde. Sprechen zu lernen bereitet ihm große Mühe. Er verwechselt die Wörter oder vergisst sie. Aber er hat eine besondere Gabe - seinen Geruchssinn. Nach dem Schnuppern kann er die Zusammensetzung eines Parfums aufs Gramm genau nennen, kennt den Unterschied zwischen dem Duft verschiedener Holzsorten. und erinnert sich, welche Gerüche er an einem Ort vor mehreren Jahren wahrgenommen hat. Er ist das Wunderkind der Gerüche.
Als er älter wird, erlernt er die Künste der Duftstoffgewinnung. Und um geliebt zu werden, verfällt er der Idee, ein Parfum zu erschaffen, das ihn menschlich riechen lässt. Dafür schreckt er sogar vor Mord nicht zurück.

Ein sinnliches, berührendes Buch mit großer Tiefe.

Veröffentlicht am 24.05.2018

Ein Buch voller genialer Gegensätze: Duft oder Gestank, Genie oder Mörder?

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Allgemeines:

Titel: Das Parfum - Die Geschichte eines Mörders
Autor: Patrick Süßkind
Verlag: Diogenes (1994)
Seitenzahl: 336 Seiten
ISBN-10: 3257228007
ASIN: B009GGWFUM
ISBN-13: 978-3257228007
Preis: ...

Allgemeines:

Titel: Das Parfum - Die Geschichte eines Mörders
Autor: Patrick Süßkind
Verlag: Diogenes (1994)
Seitenzahl: 336 Seiten
ISBN-10: 3257228007
ASIN: B009GGWFUM
ISBN-13: 978-3257228007
Preis: 14,90€ (Gebundene Ausgabe)
12€ (Taschenbuch)
9,99€ (Kindle-Edition)


Inhalt:


"Im achtzehnten Jahrhundert lebte in Frankreich ein Mann, der zu den genialsten und abscheulichsten Gestalten dieser an genialen und abscheulichen Gestalten nicht armen Epoche gehörte. Seine Geschichte soll hier erzählt werden. Er hieß Jean-Baptiste Grenouille, und wenn sein Name im Gegensatz zu den Namen anderer genialer Scheusale, wie etwa de Sades, Saint-Justs, Fouchés, Bonapartes usw., heute in Vergessenheit geraten ist, so sicher nicht deshalb, weil Grenouille diesen berühmteren Finstermännern an Selbstüberhebung, Menschenverachtung, Immoralität, kurz an Gottlosigkeit nachgestanden hätte, sondern weil sich sein Genie und sein einziger Ehrgeiz auf ein Gebiet beschränkte, welches in der Geschichte keine Spuren hinterlässt: auf das flüchtige Reich der Gerüche."


Diskussion:


Mittlerweile ist "Das Parfum" ja zu einem Werk von Weltliteratur geworden, dass nicht nur an Schulen sondern auch an Unis akribisch untersucht und in seine Bestandteile zerlegt wird, so wie Grenouille das mit den Düften tut. Ich halte von dieser sezierenden Herangehensweise nichts da ich finde, dass ein Buch immer ganzheitlich wirken muss - so wie auch ein Duft. Gerade aus diesem Grund will ich im Rahmen der Klassiker Challenge ganz unvoreingenommen an Klassiker herangehen und sie lesen wie eine zu bewertenden Geschichte mit Schwächen und Stärken und nicht wie ein glorifiziertes Meisterwerk, welches es nicht zu bewerten sondern nur zu verstehen gilt.

Entgegen meiner Erwartung, es hier mit einem schwer zu lesenden, veralteten Sprachstil zu tun zu haben, bin ich erstaunlich schnell in die Geschichte hineingekommen, welche wunderbar bildreich, metaphorisch und vor allem höchst lebendig erzählt wird. Dabei sind die Schilderungen an manchen Stellen derb, grausam; an anderen wiederum filigran, zart und umschmeichelnd - eben wechselhaft wie die Gestalt der Gerüche - mal ein übelkeitserregender Gestank, mal ein sanfter, lieblicher Duft. Auch wenn ich also immer mal wieder über Wörter gestolpert bin, die man nicht unbedingt kennen muss und mich in einem der vielen endlose Schachtelsätze verloren habe, die sich manchmal bis über eine ganze Seite erstrecken, muss ich doch meinen Hut vor der virtuosen Erzählkunst Patrick Süskinds ziehen, welche mich ein ums andere Mal sprachlos zurückgelassen hat. Im Laufe der Geschichte, die wir von einem auktorialen Erzähler präsentiert bekommen, sind mir auch immer wieder subtile Ironie, leise Andeutungen von Gesellschaftskritik und einer Parodie auf die Aufklärung, Anflüge von märchenhaften Vergleichen aufgefallen, sowie Anlehnungen an die Schöpfungsgeschichte oder Größen der Weltliteratur wie Goethes "Faust" oder "Der Zauberlehrling". Alles in allem also genug Futter für übereifrige Literaturstudenten aber subtil genug um den durchschnittlichen Leser nicht zu verwirren.

"Da gebot der Große Grenouille Einhalt dem Regen. Und es geschah. Und er schickte die milde Sonne seines Lächelns über das Land, worauf sich mit einem Schlag die millionenfache Pracht der Blüten erschloss, von einem Ende des Reichs bis zum anderen, zu einem einzigen bunten Teppich, geknüpft aus Myriaden von köstlichen Duftbehältern. Und der Große Grenouille sah, dass es gut war, sehr, sehr gut. (...) Also sprach der Große Grenouille und segelte, während das einfache Duftvolk unter ihm freudig tanzte und feierte, mit weitausgespannten Flügeln von der goldenen Wolke herab über das nächtliche Land seiner Seele nach Haus in sein Herz."


Der wohl einzig wichtige Protagonist dieser Geschichte ist der geniale Parfümeur, widerborstige "Zeck" und kaltblütige Mörder Jean-Baptiste Grenouille. Alle anderen Charaktere sind bloß episodenhaft wichtig für die Handlung und verschwinden nach ihrem kurzen Auftritt häufig in das Reich der Toten. Und obwohl Grenouille von Anfang an als "eine der genialsten und abscheulichsten Gestalten" der Epoche charakterisiert wird und durch den Titel schon gleich seine kommenden Morde im Raum stehen wird er vom Autor vielfältiger und schillernder gezeigt, als ich es jemals für möglich gehalten hätte.

Bei aller Dummheit und Grobheit, die dem ungebildeten Grenouille nachgesagt wird hat er eine hervorstechende, wundersame Gabe in die Wiege gelegt bekommen. den absoluten Geruchssinn. Seine Nase vermag alles und jeden wahrzunehmen, jeden erdenklichen und abwegigen Dufthauch oder Gestank auf dieser Erde, welchen er in seine Bestandteile aufspaltet und tief in seinem Inneren verwahrt. Von einer Kindesmörderin unter einem versifften Marktstand geboren wandert der Junge Grenouille von Amme zu Amme, über das Waisenhaus von Madame Gaillard, bis zum Gerber Grimal. In den ersten Jahren seines Lebens wird der Junge nur herumgeschubst, ungeliebt weitergereicht und als abstoßend, verschlagen und unheimlich charakterisiert. Auf seinen Jagdzügen durch das Brodem von Paris findet er seine einzige Freiheit darin, neue Gerüche zu entdecken. Doch auch wenn er als debil und nur auf seine Gerüche fixiert erscheint, erkennt man bald, dass in ihm eine nicht zu unterschätzende Intelligenz verborgen liegt, wenn es darum geht, seine Ziele zu erreichen. So reicht es ihm bald nicht mehr aus, Gerüche nur wahrnehmen und in seinen Fantasien zusammenbringen zu können - er will auch handfest mit ihnen experimentieren und sie erfahrbar machen. Das bringt ihn schließlich zum in die Jahre gekommenen Parfümeur Baldini, der ihn nach anfänglichen Zweifeln zu sich als Lehrling nimmt. Jean-Baptiste erfindet für den alten Parfümeur viele verschiedene Düfte und erlernt von ihm im Gegenzug die wichtigsten Strategien um Düfte einzufangen und herzustellen: das Aufschreiben der Duftformeln, die Kunst des Seifenkochens aus Schweinefett, des Handschuhnähens, des Pudermischens und des Destillieren von Gerüchen. Aber das Destillieren von Gerüchen reicht Grenouille nicht, denn nicht alle Gerüche lassen sich mit diesem Verfahren festhalten. Also verlässt er Baldini und lebt erst einige Jahre auf dem Berg Plomb du Cantal. Dort erkennt er, dass er selbst keinen Geruch besitzt, was ihn verstört und verängstigt. Das höchste seiner Ziele ist es nun, sich einen eigenen Geruch zu kreieren, wofür er in der Stadt Grasse andere Arten, einen Duft festzuhalten erlernen muss. Und als er dort auf ein Mädchen mit dem wunderschönsten Eigengeruch trifft, den er jemals gerochen hat, wächst in ihm eine ganz andere Idee: um voll und ganz geliebt zu werden will er sich ihren Duft aneignen und zu dem vollkommensten und schönsten Parfüm verarbeiten, welches je ein Mensch gerochen hat...

"Hunderttausend Düfte schienen nichts mehr wert vor diesem einen Duft. Dieser eine war das höhere Prinzip, nach dessen Vorbild sich die anderen ordnen mussten. Er war die reine Schönheit."


Das Grenouille für sein höheres Ziel zum Mörder wird tut der seltsamen Sympathie und dem leisen Mitleid, dass durch die Geschichte hinweg in mir für ihn geweckt wurde, gruseliger Weise keinen Abbruch. Ist er noch so krank und abstoßend - er bleibt unsere Identifikationsfigur und der Mittelpunkt der Geschichte. Viele Gedankengänge erkennen wir Leser wieder, seine Suche nach seinem eigenen Geruch, nach sich selbst, sein Drang, geliebt und verehrt zu werden - all das wird den meisten Lesern nicht fremd sein. Und so wird die Annäherung an diesen ambivalenten Charakter zu einem wackligen Balanceakt zwischen Abscheu und Bewunderung für den Mörder und das Genie Grenouille.

Die Handlung fußt hier eigentlich nur auf der Lebensgeschichte des Protagonisten, ist dabei aber keineswegs arm an Wendungen, Spannung und etlichen Kuriositäten. Während wir Grenouille durch sein Leben begleiten blitzen immer wieder andere Facetten des Romans ans Licht: mal mutet die Geschichte eher wie ein Kriminalroman an, dann wir es mehr zum Roadnovel, dann zum Psychothriller mit Horrorelementen, bevor wieder das Gesellschaftsbild eines historischen Romans in den Vordergrund rückt. Und gerade dieser Wechsel der Handlung, die verschiedenen Darstellungsweisen der Episoden Grenouilles Leben, welche wohl jeden Versuch, das Werk in ein genaues Genre einordnen zu wollen, zum scheitern verurteilen, machen dieses Buch so spannend. In gut recherchierten 320 Seiten stellt Süskind das Frankreich des 18. Jahrhunderts, die facettenreiche und viel z stiefmütterlich behandelte Welt der Düfte und die Entwicklung der psychischen Befindlichkeiten eines ungewollten Kindes, das hinter der Maske eines hochbegabten Parfümeurs zum berechnenden Serienmörder wird, in spannender und unterhaltsamer Weise dar.


Fazit:

"Das Parfum" ist ein Buch voller genialer Gegensätze: es ekelt, es erschreckt, es fasziniert, es widert an, es begeistert, es erregt...
Ich denke, die Literaturbranche stimmt mir zu, wenn ich diesen Roman als Klassiker betitle, wer immer es jedoch in welcher Absicht auch immer liest, wird in der Vielseitigkeit der Geschichte ganz unterschiedliche Ansätze und Andeutungen finden und nicht zuletzt durch die wundervolle Sprache unterhalten werden.