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Veröffentlicht am 17.10.2016

Eine neue Psycho-Jagd

Ich bin die Angst
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Chicago: Ein Killer, der sich der "Anarchist" nennt, treibt in der Stadt sein Unwesen. Er trinkt das Blut seiner Opfer, die er danach in Brand setzt. Grausiges Detai: Er zwingt sie, ihm bei jedem Schritt ...

Chicago: Ein Killer, der sich der "Anarchist" nennt, treibt in der Stadt sein Unwesen. Er trinkt das Blut seiner Opfer, die er danach in Brand setzt. Grausiges Detai: Er zwingt sie, ihm bei jedem Schritt zu zuschauen. Er ist es leid, dass alle nur den Ehemann und Vater sehen und will seiner Berufung folgen. Dies ruft Marcus Williams auf den Plan, welcher dabei von seinem Widersacher Francis Ackerman Junior zwischenzeitlich unterstützt wird. Dieser hat noch einige Geheimnisse, welche er Marcus offenbaren möchte.

Endlich ging es weiter mit Teil zwei der "Ich bin"-Reihe. Wieder einmal ermittelt Marcus Williams, nun offiziell in der Shepherd Organization. er ist einer von mehreren Erzählsträngen. Andere bilden sein Erzfeind Francis, die weiblichen Ermittlerinnen, einem Propheten und dem Anarchisten. Viele Fäden, die es zu verfolgen gilt als Leser. Dies fällt allerdings aufgrund des tollen Schreibstils des Authors nicht weiter schwer. Es ist flüssig und die kurzen Kapitel sorgen für eine ansteigende Spannung in den unterschiedlichen Perspektiven.
Die Handlung insgesamt ist in "Ich bin die Angst" manchmal etwas seltsam konzipiert. Es scheint manchmal so, als wären unnötig Steine eingefügt worden, über die die Ermittler stoplern. Auch Nebenschauplätze sind zeitweise zu ausführlich geraten. So ist der Anarchist manchmal nur ein Mittel zum Zweck, den Konflikt zwischen Marcus und Francis voranzutreiben.

Insgesamt für mich nicht ganz so stark wie der erste Teil, aber auch nicht zu verachten. Auf jeden Fall ein guter Zeitvertreib.

Veröffentlicht am 10.10.2016

Wer bin ich?

Noah
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Wenn man nicht mehr weiß, wer man ist, keinen Namen mehr hat und keine Erinnerung, warum man in Berlin ist, weiß man auch nicht mehr wem man trauen kann. So ergeht es Noah. Diesen Namen haben ihm die Obdachlosen ...

Wenn man nicht mehr weiß, wer man ist, keinen Namen mehr hat und keine Erinnerung, warum man in Berlin ist, weiß man auch nicht mehr wem man trauen kann. So ergeht es Noah. Diesen Namen haben ihm die Obdachlosen gegeben, mit denen er durch die Straßen der Hauptstadt zieht und welchen er in seiner rechten Hand tätowiert hat. Nach und nach kommt er seiner Vergangenheit auf die Spur und muss dabei erkennen, dass man nicht immer der ist, für den man sich selbst hält. Und dass nicht nur eine Person ihn gerne aus dem Weg schaffen würde, da er in Verbindung mit einer globalen Verschwörung steht.

Mal ein bisschen anderer Fitzek als man ihn sonst kennt. Der Thriller, der sich viel mit dem Ende der Menschheit beschäftigt, führt einen in eine andere Themenwelt als vorherige Romane. Allerdings tut er dies äußerst gelungen. Mehrere Erzählstränge geben dem Buch die nötige Tiefe und die Hintergrundinformationen, die der Leser für das Verständnis braucht. Fachbegriffe und Theorien werden gut aufgedröselt und angenehm erklärt. Dies liegt nicht zuletzt an den gut beschriebenen und sympathischen Figuren, die Fitzek in seiner Geschichte einbaut. Die Zusammenführung der Fäden der Handlung gelingt ebenfalls hervorragend und man kann immer gut nachvollziehen, welche Sichtweise man in dem Moment eingenommen hat. Der Aufgriff eines immer wieder aktuellen Themas regt zum Nachdenken an und ist trotz seiner Dramatik in einer Nebenhandlung nicht zu sehr in die Breite gezogen.
Der Schreibstil von Fitzek ist trotz leichter Themenwandlung natürlich der gleiche geblieben. Die Kapitel haben eine gute Länge, sodass man beim Lesen auch "vorankommt". Die vielen unterschiedlichen Charaktere kommen einem nicht unnötig vor und man möchte bei jedem wissen wie es weitergeht. Die Auflösung hat es in sich und ist die Krönung eines tollen Thrillers.

"Noah" von Sebastian Fitzek ist ein spannender Roman, der mit seinen 550 Seiten nie langatmig oder schleppend wird. Die Schnitzeljagd zusammen mit dem Hauptcharakter ist fesselnd und somit ist dieses Buch unbedingt weiterzuempfehlen.

Veröffentlicht am 04.10.2016

Wie gut kennst du deine Freunde?

Der Schock
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Die Geschwister Jan und Kathy fahren mit ihren Freunden Laura und Greg nach Frankreich um zu entspannen. Doch Entspannung kommt nicht auf, erst recht nicht, als Laura spurlos verschwindet. Jan macht sich ...

Die Geschwister Jan und Kathy fahren mit ihren Freunden Laura und Greg nach Frankreich um zu entspannen. Doch Entspannung kommt nicht auf, erst recht nicht, als Laura spurlos verschwindet. Jan macht sich auf die Suche nach ihr und findet nur ihr Handy mit einem seltsamen Video. Nach und nach sammelt er Puzzlestücke über Laura und ihren möglichen Verbleib, bis bei ihm in der Wohnung die Leiche seiner Nachbarin gefunden wird mit einer klaren Botschaft auf der Stirn. Wie weit wird Jan gehen, um Laura zu finden?

"Der Schock" war das zweite Buch, welches ich von Marc Raabe gelesen habe. Nach "Schnitt" war ich begeistert und erhoffte mir auch hier einen Psychothriller auf gleichwertigem Niveau. Allerdings muss ich nun vorab schon sagen, dass ich ein bisschen enttäuscht bin.
Das Buch beginnnt mit einem Prolog aus dem Jahr 1969. Nach der Vorstellung des ersten Charakters springt man in das Jahr 2011, wo man Jan und seine Mitreisenden kennenlernt. Dabei wechselt die Perspektive zwischen ihm und Laura. Nach wenigen Kapiteln kommt auch die Sichtweise des Täters hinzu. Durch Orts-, Datums- und Zeitangaben zu Beginn jedes neuen Kapitels findet sich der Leser gut zurecht und kann den einzelnen Erzählsträngen gut folgen. Der Schreibstil des Autors ist angenehm und lässt sich schnell und leicht lesen.
Nun zum Schwachpunkt des Buches: Die Charaktere und die Verknüpfung der Handlungen. Natürlich baut man zu Anfang des Romans Sympathien zu den Hauptcharakteren Laura und Jan auf. Keine Frage! Allerdings ist die Ausarbeitung dieser manchmal sehr flach. Viele Handlungen sind nicht nachvollziehbar und lassen deswegen das Buch zeitweise sehr realitätsfern wirken. Ebenso scheint es mit den Wendungen, welche den Eindruck machen, als hätte man ganz viele unterschiedliche Ideen in ein Buch pressen wollen. Zwischenzeitlich fragte man sich, was die ersten Kapitel für eine Verbindung zu den mittleren haben. Der Leser driftet immer wieder weg und somit ist die Spannung manchmal auf der Strecke geblieben.

Abgesehen von den letzten zwei genannten Punkten finde ich das Buch dennoch gelungen. Wer über diese kleinen Stolpersteine hinwegsehen kann, wird ein Lesevergnügen erhalten.

Veröffentlicht am 04.10.2016

Wie lange kann man vergessen?

Schnitt
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1979: Der elfjährige Gabriel steht an der Schwelle zum Keller seines Elternhauses. Dort unten wartet ein Geheimnis, das ihn scheinbar magisch anzieht. Er steigt die Treppen hinab und setzt damit eine Reihe ...

1979: Der elfjährige Gabriel steht an der Schwelle zum Keller seines Elternhauses. Dort unten wartet ein Geheimnis, das ihn scheinbar magisch anzieht. Er steigt die Treppen hinab und setzt damit eine Reihe Ereignisse frei. Schreckliche Grausamkeiten, die das Gehirn des kleinen Jungen verdrängt. Er vergisst.
Dreißig Jahre später passieren auf einmal Dinge, die Gabriel zwingen, sich zu erinnern. Und ein gnadenloser Wettkampf gegen die Zeit beginnt.

"Schnitt" ist der erst Psychothriller von Marc Raabe und auch mein erstes Buch von ihm. Es hat mich nicht enttäuscht. Obwohl die Klappentexte nicht allzu viel verraten, wird man neugierig genug gemacht, diesen Roman zu lesen.
Die Charaktere sind vielschichtig und realistisch. Der Wechsel zwischen den Perspektiven in den Erzählsträngen ist gut gelungen. Die Handlungen der Figuren sind nachvollziehbar und wirklichkeitsnah. Auch, wenn die psychische Verfassung des Hauptprotagonisten einen manchmal leicht verwirrt, lassen sich die recht kurzen Kapitel schnell und flüssig lesen. Die chronologische Einordnung der Geschehnisse fällt aufgrund der angebenen Orte und Uhrzeiten noch leichter und man kann der Handlung gut folgen.
Ebenfalls gut finde ich die eingestreuten persönlichen Hintegründe und Verbindungen der einzelnen Personen. Somit gewinnt die Geschichte noch mehr an Teife und Glaubwürdigkeit und wirkt nicht zu sehr inszeniert.
Die Auflösung am Ende ist durchaus überraschend und ein angemessenes Finale für einen guten Psychothriller. Lesenswert!

Veröffentlicht am 19.09.2016

Last but not least

Argus
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Gabriella ist in einer Bar unterwegs, als sie der gutaussehende Reid anspricht. Mit dem Vorsatz "Nur einmal was riskieren.." begleitet sie ihn schließlich nach Hause. Doch dort realisiert sie zu spät, ...

Gabriella ist in einer Bar unterwegs, als sie der gutaussehende Reid anspricht. Mit dem Vorsatz "Nur einmal was riskieren.." begleitet sie ihn schließlich nach Hause. Doch dort realisiert sie zu spät, dass sie in eine Falle geraten ist, aus der es keinen Ausweg mehr gibt. Und bemerkt, wie viele Augen dies mitverfolgen, denn eine Kamera ist immer auf sie gerichtet. Einige Jahre später werden mehrere Frauenleichen gefunden, welche die Opfer einer Gruppe einflussreicher Männer sein sollen. Einer kennt die Namen: William Bantling; vor 10 Jahren für die Cupido-Morde verurteilt. Staatsanwältin Daria bekommt von ihm ein Angebot, doch dieses hat es in sich.

Nach Cuipido und Morpheus folgt nun der dritte und letzte Teil der Cupido-Triologie. Die Hauptcharaktere haben sich verändert: Nun ermitteln die Staatsanwältin Daria DeBianchi und der Polizist Manny Alvarez zusammen. Letzterer war auch in den beiden vorherigen Teilen bei den Ermittlungen dabei. Somit wechseln die Erzählstränge auch vorerst zwischen diesen beiden Figuren, nachdem man zunächst dem ersten Opfer gefolgt war. Erst mit der Ausbreitung der Ermittlungen werden auch die Perspektiven mehr und man erfährt, wie es mit C.J. und Dominick weitergegangen ist.
Wie auch in den vorherigen Teilen sind die Charaktere lebensnah und sympathisch. Man kann sich sehr gut mit ihnen identifizieren und sie handeln rational. Auch der Wechsel zwischen Arbeit und Privatleben ist angenehm und vertieft die einzelnen Charaktere zusätzlich. 494 Seiten lang herrscht eine solide Grundspannung, die immer mal wieder mit neuen Entdeckungen angefeuert wird. Das Ende des Buches ist ebenfalls gut gelungen und ein guter Abschluss für diese tolle Triologie.

Wer bis jetzt noch keinen der Cupido-Teile gelesen hat, sollte dies unbedingt tun. Dabei sollte allerdings die Reihenfolge eingehalten werden. Die jeweilige Vorgeschichte ist von Bedeutung und erleichtert das Verständnis. So kann man aber eine tolle Reihe lesen, welche es schwer macht, die Bücher aus der Hand zu legen.