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Veröffentlicht am 23.04.2025

Hier hatte ich tatsächlich mehr erwartet

Wo wir uns treffen
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Als der egomanische Patriarch Philip Brooke stirbt, kommen seine drei Kinder auf dem Familienanwesen zusammen, um ihn gemeinsam mit der Mutter und einer Handvoll anderer Lebensbegleiter zu Grabe zu tragen. ...

Als der egomanische Patriarch Philip Brooke stirbt, kommen seine drei Kinder auf dem Familienanwesen zusammen, um ihn gemeinsam mit der Mutter und einer Handvoll anderer Lebensbegleiter zu Grabe zu tragen. An den Tagen vor und nach der Beerdigung erfahren wir aus unterschiedlichen Erzählperspektiven der beteiligten Charaktere so einiges über die Familiengeschichte. Ich bin eigentlich ein großer Fan von Büchern dieses Genres, aber hier hat es mindestens 120 Seiten gebraucht ehe ich überhaupt einigermaßen in der Handlung drin war. Im Mittelteil haben mich die Interaktionen der Familienmitglieder, die Konflikte und Reibungspunkte, durchaus gefesselt, wenn ich auch die packende Spannung, die im Klappentext angekündigt wurde, stark vermisst habe. Die älteste Tochtet Frannie, Haupterbin, möchte im Sinne ihres Vaters das Land des Familienanwesens renaturieren, was im Gegensatz zu den Plänen ihres jüngeren Bruders Milo steht. Nesthäkchen Isa hat eine vermeintliche Halbschwester aus einer der Affären ihres Vaters kurzfristig zum Begräbnis eingeladen, was für zusätzliche Spannungen und Konflikte sorgt. Dass Anna Hope dann im letzten Drittel noch mit einem Familiengeheimnis der besonderen Art um die Ecke kommt, war für mich einfach too much und gänzlich unnötig. Hier hat für meinen Geschmack eine Autorin mehr abhandeln wollen als dem Debütroman gut getan hat. Auch wenn ich stellenweise immer wieder ganz nett unterhalten wurde, war die Sache für mich trotzdem nicht rund, sondern eher eine Verzettelung. Die Gestaltung des Covers hingegen hat mir sehr gut gefallen, stellt es doch die vermeintliche Idylle des Familienbesitzes sehr ansprechend dar.

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Veröffentlicht am 13.04.2025

Konnte mich leider nicht wirklich überzeugen

Die Villa
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In die Villa von Jess Ryder lernen wir eine Clique von jungen Frauen kennen, die an den Urlaubsort zurückkehren, an dem sie vor einigen Jahren zusammen den Junggesellinnen Abschied ihrer Freundin Aoife ...

In die Villa von Jess Ryder lernen wir eine Clique von jungen Frauen kennen, die an den Urlaubsort zurückkehren, an dem sie vor einigen Jahren zusammen den Junggesellinnen Abschied ihrer Freundin Aoife feierten, und der tödlich endete. Zugegebenermaßen hatte ich an diesen Thriller recht hohe Erwartungen, was am spannend klingenden Klappentext und der Marketing Kampagne gelegen haben mag. Leider konnte die Autorin diese nicht wirklich erfüllen. Die Geschichte spielt auf zweierlei Zeitebenen, der Gegenwart, in der die Freundinnen an den Ort des Geschehens fahren, um herauszufinden, was damals geschah, und den Rückblenden in die Zeit von damals. Zum einen ist der Schreibstil zwar angenehm und flüssig und ließ einen recht schnell in die Handlung eintauchen, doch die Charaktere haben mich so sehr genervt, vielleicht weil ich um so vieles älter bin als die handelnden Personen, ich weiß tatsächlich nicht, ob es daran lag. Ich habe die Frauen als derart oberflächlich u. ihre Beziehungen untereinander als teilweise toxisch und extrem anstrengend empfunden, dass es fast schon unrealistisch war. Irgendwie war das alles insgesamt etwas drüber und in meinen Augen wäre weniger mehr gewesen. Ich konnte zu keiner der Protagonistinnen in irgendeiner Form Nähe aufbauen und habe wirklich schon viel viel bessere Thriller gelesen. Von mir deshalb leider keine wirkliche Leseempfehlung, auch wenn es eine leichte Lektüre war, die man lesen kann, aber keinesfalls muss.

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Veröffentlicht am 11.04.2025

Ist das Kunst oder kann das weg?

Der Duft des Wals
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"Der Duft des Wals" von Paul Ruban lässt mich tatsächlich einigermaßen verwirrt zurück, und es fällt mir ebenso schwer, eine Rezension zu verfassen! Gerne würde ich mit dem Autor in einen persönlichen ...

"Der Duft des Wals" von Paul Ruban lässt mich tatsächlich einigermaßen verwirrt zurück, und es fällt mir ebenso schwer, eine Rezension zu verfassen! Gerne würde ich mit dem Autor in einen persönlichen Dialog treten, um auch nur ansatzweise wirklich zu verstehen, was er sich dabei gedacht hat. Verstehe ich es vielleicht nur nicht wirklich? Wir lernen Judith und ihren Mann kennen, die beiden treten mit Tochter Ava eine Mexicoreise an, um am Urlaubsort ihre zerrüttete Ehe zu retten. Aus unterschiedlichen Erzählperspektiven der verschiedenen Protagonisten, aber seltsamerweise auch einiger Nebendarsteller, wie Haushandwerker und Zimmermädchen, erfahren wir den Ablauf und das Scheitern dieses Urlaubs, in dem ein toter Wal am Strand landet und einen unerträglichen Verwesungsgeruch verbreitet. Schon der Titel ist (absichtlich?) irreführend, denn von "Duft" kann keine Rede sein, allenfalls von Gestank. Was will Paul Ruban uns mit diesem Sinnbild sagen? Steht der verwesende Wal für die zerrüttete Ehe? Oder wäre das tatsächlich zu naheliegend? Handelt es sich bei der Geschichte um eine Satire oder einfach nur Klamauk? Die beiden Ehepartner tun am Urlaubsort alles, um den eigentlichen Plan, die Beziehung zu retten, scheitern zu lassen, als Leser sieht man kopfschüttelnd zu,wie der Karren einfach immer weiter in den Dreck fährt. Die vielen Nebenschauplätze, von der Stewardess, die sich selbst geißelt bis zum Zimmermädchen, das an Narkolepsie leidet, sind in meinen Augen ebenso anstrengend wie unnötig. Den Charakteren fehlt es an Tiefe, einzig der lockere und leichte Schreibstil lässt einen den Roman schnell weglesen, und eine gewisse Faszination angesichts des abstrusen Plots kann ich dem Buch nicht absprechen. Das Buch wird definitiv in Erinnerung bleiben, eine wirkliche Leseempfehlung aussprechen, kann ich mit gutem Gewissen nicht. Einzig wer neugierig ist, sollte sich seine eigene Meinung bilden, mir diese dann möglichst mitteilen, vielleicht trägt das ja zu besserem Verständnis bei!

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Veröffentlicht am 06.04.2025

Spannende Familiengeschichte über mehrere Generationen

Vor hundert Sommern
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Im Mittelpunkt dieses Buches stehen Mutter Anja, ihre beiden Töchter Lena und Annabel, deren Geschichte in der Gegenwart spielt. Auf der zweiten Zeitebene erfahren wir Claras Geschichte, die vor etwa hundert ...

Im Mittelpunkt dieses Buches stehen Mutter Anja, ihre beiden Töchter Lena und Annabel, deren Geschichte in der Gegenwart spielt. Auf der zweiten Zeitebene erfahren wir Claras Geschichte, die vor etwa hundert Sommern lebte, was dem Buch den Titel gab. Katharina Fuchs springt zwischen den zeitlichen Ebenen hin und her und gestaltet das Ganze dadurch recht abwechslungsreich. Leider kommt der Teil der Vergangenheit mit der Protagonistin Clara für meinen Geschmack deutlich zu kurz und der Gegenwartsteil ist zu ausführlich geraten. Trotzdem hat die Autorin insgesamt einen spannenden Roman geschrieben. Es werden viele gesellschaftliche Themen angesprochen (zweiter Eeltkrieg, Fokus auf Antisemitismus und Judenverfolgung, aber auch gegenwartsrelevante Dinge wie vegane Ernährung, Doppelbelastung der Frau und vieles mehr), hier wäre vielleicht auch wieder einmal weniger mehr gewesen. Auch hatte ich den Eindruck, dass die politische Einstellung der Autorin zu sehr rüber kommt, hier hätte ich mir mehr Neutralität gewünscht. Somit hat das Buch tatsächlich einige Schwachpunkte, die aber einer unterhaltsamen Lektüre nicht im Wege stehen. Am meisten beeindruckt hat mich das perfekte Lokalkolorit, die Geschichte spielt in Berlin, ich kannte tatsächlich jeden Ort oder Platz, was mir beim Lesen große Freude bereitet hat! Zwar kann ich nur vier Sterne vergeben, aber trotzdem eine gut gemeinte Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 31.03.2025

Gelungenes Debüt mit Luft nach oben

Middletide – Was die Gezeiten verbergen
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In ihrem Erstlingswerk "Middletide - Was die Gezeiten verbergen" präsentiert uns Sarah Crouch eine Mischung aus romantischer Liebesgeschichte und spannendem Krimi. Im Mittelpunkt steht Elijah der mit 18 ...

In ihrem Erstlingswerk "Middletide - Was die Gezeiten verbergen" präsentiert uns Sarah Crouch eine Mischung aus romantischer Liebesgeschichte und spannendem Krimi. Im Mittelpunkt steht Elijah der mit 18 Jahren seine Heimat samt Jugendliebe Nakita verlässt, um weitab von zu Hause sein Glück als Schriftsteller zu versuchen. Jahre später kehrt er desillusioniert wieder in den kleinen Ort Point Orchards zurück, wo die Zeit nicht stillgestanden ist. Zwar ist er nicht unbedingt gewiss, an die Vergangenheit anknüpfen zu können, hegt aber selbstverständlich gewisse Hoffnungen. Als unweit seines Grundstücks eine Frauenleiche gefunden wird, gerät der junge Mann in Verdacht. Kann er diesen entkräften und seine Jugendliebe, die mittlerweile mit jemand anderem verheiratet war, zurück gewinnen? Auf verschiedenen Zeitebenen, die mich zugegebenermaßen anfangs etwas verwirrt haben, nimmt die Autorin den Leser mit in die Handlung und lässt uns miträtseln, wie alles zusammenhängt. Der Schreibstil ist flüssig und angenehm, man kann in die Geschichte eintauchen, einerseits hat mich die Kombination aus romantischer Liebesgeschichte und spannendem Kriminalroman fasziniert und in ihren Bann gezogen, leider fehlt es den Protagonisten ein Stück weit an Tiefe, so dass ich keine komplette Nähe zu ihnen aufbauen konnte, deshalb hat es nicht ganz für die Höchstbewertung gereicht. Trotzdem bietet uns Sarah Crouch durchaus gelungene Leseunterhaltung.

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