Vernunft oder Liebe
Mandelfieber„Mandelfieber“ von Madita Tietgen ist der sechste Band ihrer gefühlvollen Irland – Von Cider bis Liebe Reihe.
William O’Sullivan ist auf einer dreimonatigen Geschäftsreise in den USA, die ihn von den Sorgen ...
„Mandelfieber“ von Madita Tietgen ist der sechste Band ihrer gefühlvollen Irland – Von Cider bis Liebe Reihe.
William O’Sullivan ist auf einer dreimonatigen Geschäftsreise in den USA, die ihn von den Sorgen um seinen kranken Bruder ablenken soll. Leider funktioniert dieser Plan nur so mittel, doch an einem Abend in New York kann er tatsächlich sein Gedankenkarussell abschalten. In einem Irischen Pub trifft er das lebenslustige City-Girl Vic, die ihn völlig verzaubert und mit der er einen heißen One-Night-Stand verbringt. Danach ist Vic verschwunden und er trifft sie erst Wochen später rein zufällig wieder. Umso verrückter ist es, dass er nur wenige Tage später als verheirateter Mann samt frisch angetrauter Ehefrau in einem Flugzeug Richtung Irland sitzt. Weder Vic noch Will sind mit dieser Situation glücklich. Doch noch schwieriger wird es, die ganze Sache dem Familienclan der O’Sullivans zu erklären.
Dieser Band schließt unmittelbar an die Ereignisse des fünften Teils an, aber man braucht zum Verständnis trotzdem nicht unbedingt Vorkenntnisse. Madita Tietgen verarbeitet zum Teil eigene Erfahrungen und daher wirken die Emotionen auch so authentisch. Die angesprochenen Themen sind alles andere als leicht, aber sie werden im Buch sensibel und gefühlvoll umgesetzt.
Will ist schon immer ein Kümmerer gewesen, der die Krisen seiner Familie wie ein Schwamm aufgesaugt und zu seinen persönlichen Missionen gemacht hat. Doch langsam aber sicher zerbricht er an dieser Konstellation, denn er fühlt sich für alle und jeden verantwortlich. Die Situation mit Vic macht es nicht einfacher, aber ich muss zugeben, dass ich ihm für sein Verhalten in der ersten Hälfte des Buches lieber zahlreiche Headnuts statt Mandeln verpasst hätte.
Vic lebt ein Leben als privilegiertes It-Girl, da sie so die Lieblosigkeit ihrer Eltern kompensiert. Sie wurde zu oft enttäuscht und verlassen, als dass sie noch irgendjemanden an sich heranlassen würde. Bei den warmherzigen O‘Sullivans funktioniert das natürlich nicht und es ist herzerwärmend, wie Vic langsam auftaut.
Das Buch thematisiert vor allem, wie persönliche Schicksalsschläge auch das direkte Umfeld beeinflussen. Die Darstellung ist ungeschönt und ehrlich, was mich sehr berührt hat. Gleichzeitig ist die Geschichte voller Hoffnung und Liebe und einfach wunderschön.
Mein Fazit:
Ich gebe sehr gern eine Leseempfehlung!