Profilbild von tkmla

tkmla

Lesejury Star
offline

tkmla ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit tkmla über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.05.2025

Gefährliches Vergessen

The Last One (Schicksalsberührt, Band 1)
0

„The Last One – Schicksalsberührt“ von Rachel Howzell Hall ist der erste Teil ihrer mitreißenden Romantasy-Dilogie, in der die Heldin mit den Folgen einer Amnesie kämpft.
Kai wacht ohne jegliche Erinnerung ...

„The Last One – Schicksalsberührt“ von Rachel Howzell Hall ist der erste Teil ihrer mitreißenden Romantasy-Dilogie, in der die Heldin mit den Folgen einer Amnesie kämpft.
Kai wacht ohne jegliche Erinnerung mitten im Wald auf und das Einzige, was sie sofort erkennt, ist, dass sie gerade bestohlen wird. Die freche Diebin flieht mit Kais Sachen und ihrem Amulett, von dem Kai instinktiv weiß, dass sie es unbedingt wieder zurückerlangen muss. Auf der Suche danach landet Kai in einem kleinen Dorf, wo man ihr sehr feindlich und mit Misstrauen begegnet. Nur der attraktive Schmied Jadon, der ausgerechnet der ältere Bruder der Diebin ist, hilft Kai. Gemeinsam mit ihm will Kai Antworten zu ihrer Identität und Vergangenheit finden, doch manchmal ist es besser, wenn man die Wahrheit nicht erfährt, da sie schlimmer als jede Vermutung sein könnte.

Die Autorin wirft uns mitten in die Handlung hinein und so kann man die Verwirrung und Ratlosigkeit von Kai von ab der ersten Sekunde mitfühlen. Gemeinsam mit ihr findet man sich auf einer gefährlichen Suche nach der Wahrheit wieder, die nicht immer die Antworten bringt, die sie gerne hätte.
Der Schreibstil liest sich leicht und flüssig und die gesamte Handlung wird aus Kais Perspektive erzählt. Unser Wissensstand zu den übrigen Charakteren ist daher der gleiche, wie Kai ihn hat, und so warten einige teils böse Überraschungen. Kai ist eine streitbare Hauptfigur mit vielen Ecken und Kanten. Durch ihre Amnesie ist sie auf der einen Seite ziemlich unschuldig und naiv, wenn es um das Vertrauen zu anderen Menschen geht. Demgegenüber ahnt man aber in einigen Momenten, dass in ihr auch dunkle Seiten lauern, die in Extremsituationen jetzt schon hervorschauen. Ich kann nicht behaupten, dass ich sie tief ins Herz geschlossen hätte, aber im Vergleich zu anderen Charakteren mochte ich sie schon.
Zu diesen Charakteren gehört auch Jadon, den ich bis zum Schluss überhaupt nicht einschätzen konnte. Platte Sprüche und tiefe Blicke zeichnen ihn aus, aber was ihn wirklich antreibt und was seine Motive sind, bleibt ziemlich im Dunkeln. Von seiner grauenhaft egoistischen Schwester will ich da mal gar nicht reden.
Im Mittelteil zieht sie die Handlung durch viele Wiederholungen ein wenig in die Länge. Erst gegen Ende wird es wieder richtig spannend und mit den schlagartigen Twists am Schluss hätte ich bestimmt nicht gerechnet. Irgendwie macht mich gerade der Cliffhanger dann doch neugierig auf die Fortsetzung und ich bin gespannt auf Kais weitere Entwicklung.

Mein Fazit:
Trotz kleiner Kritikpunkte konnte mich das Buch letztendlich catchen. Ich gebe gern eine Leseempfehlung!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 15.05.2025

Small Town statt Big Apple

Unpredictable
0

„Unpredictable“ von Mandy Pötzsch verschlägt die Hauptfigur in eine idyllische Kleinstadt anstatt in die erhoffte Metropole.
Großstadtgirl Olivia will ihre Karriere vorantreiben und entscheidet sich, in ...

„Unpredictable“ von Mandy Pötzsch verschlägt die Hauptfigur in eine idyllische Kleinstadt anstatt in die erhoffte Metropole.
Großstadtgirl Olivia will ihre Karriere vorantreiben und entscheidet sich, in dem einjährigen Trainee-Programm ihren Traum von New York zu verwirklichen. Doch gleich nach ihrer Ankunft folgt die große Ernüchterung, denn statt ein Jahr im Big Apple, heißt es ab ins verschneite Utah, wo Olivia in einer Zweigstelle ihrer Firma im winzigen Yellow Creek arbeiten soll. Alle Versuche, doch noch die Stelle zu wechseln, scheitern, also muss sich Olivia wohl oder übel mit der Provinz arrangieren. Der Start in der Firma verläuft auch eher holprig, aber dort begegnet sie auch dem attraktiven Mason, der jedoch im weitesten Sinne zu ihren Vorgesetzten gehört. Das macht die Anziehung umso verbotener, doch Olivia kennt die Vorurteile gegenüber Frauen in der Tech-Branche und will diese nicht zusätzlich befeuern.

Der leichte und flüssige Schreibstil von Mandy Pötzsch liest sich sehr gut und es fällt nicht schwer, in die Geschichte einzutauchen. Liv ist eine sympathische Hauptfigur und sie darf abwechselnd mit Mason aus ihrer eigenen Perspektive erzählen. Das idyllische Small Town Setting ist wirklich gelungen und man bekommt sofort die volle Packung Wohlfühlatmosphäre. Dazu zählen auch Livs neue Freunde Zoe, Ryan und Liam, die ihr im Gegensatz zu anderen einen warmen Empfang bereiten.
Liv ist selbstbewusst, tough und professionell, aber sie weiß auch, dass sie sich in ihrer Branche als Frau immer doppelt und dreifach beweisen muss. Dies ist in Yellow Creek leider nicht anders, da sich ein Konkurrent von ihr offensichtlich bedroht fühlt. Ich fand aber gut, wie sie für sich eintritt und gegen die unfairen Angriffe kämpft.
Mason ist ihr meistens ein Rückhalt und ich mochte seine ruhige und sensible Art. Er ist aber auch keinesfalls perfekt und insgesamt vielleicht ein wenig blass geraten.
Die süße Lovestory hat zwar Höhen und Tiefen, aber sie ist jetzt nicht unbedingt eine leidenschaftliche Gefühlsachterbahn. Das ist auch nicht schlimm, denn das hätte einfach nicht zu den Charakteren gepasst. Wer es eher ruhig und unaufgeregt mag, der ist hier genau richtig. Am Schluss fehlte mir aber ehrlicherweise ein wenig, denn das eigentliche Problem wurde nicht wirklich gelöst.

Mein Fazit:
Von mir gibt es gern eine Leseempfehlung!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 15.05.2025

Wand an Wand

A Poet's Heart (Broken Artists, Band 1)
0

„A Poet’s Heart“ von Rebekka Weiler ist der erste Band ihrer gefühlvollen Broken Artists Reihe.
Die Studentin Yva lebt in Stockholm und braucht aufgrund unglücklicher Umstände dringend eine neue Wohnung. ...

„A Poet’s Heart“ von Rebekka Weiler ist der erste Band ihrer gefühlvollen Broken Artists Reihe.
Die Studentin Yva lebt in Stockholm und braucht aufgrund unglücklicher Umstände dringend eine neue Wohnung. Zum Glück wird die kleine Nachbarwohnung neben der WG ihres besten Freundes Mats frei und Yva kann dort einziehen. Mats teilt sich seine Wohnung mit Linus und Fenn, von denen Yva bisher nur Linus wirklich kennengelernt hat. Der schweigsame Fenn geht ihr immer aus dem Weg oder lässt sie einfach stehen, was Yva überhaupt nicht nachvollziehen kann. Umso erstaunter ist sie, als sie ihn immer wieder durch die Nachbarwand singen und Gitarre spielen hört. Seine gefühlvollen Songs berühren Yva tief und als sie ein Post-it von ihm an ihrer Tür findet, beginnen beide eine eher unkonventionelle Kommunikation, für Menschen, die Tür an Tür wohnen.

Ich mag die emotionalen und berührenden Geschichten von Rebekka Weiler, genau wie ihre offensichtliche Liebe zu Skandinavien. Ihr gefühlvoller Schreibstil fängt die Emotionen ihrer Charaktere hervorragend ein, so dass man ihr Gefühlschaos die ganze Zeit mit ihnen mit durchlebt.
Yva mochte ich von Anfang an und ich finde es bewundernswert, wie sie die tragischen Erfahrungen der Vergangenheit in Stärke umwandelt. Ihre anfängliche Verwirrung in Bezug auf Fenn ist absolut nachvollziehbar, aber es ist auch sehr berührend, wie sie auf ihn zugeht und wie sensibel sie mit seinem Geheimnis umgeht.
Ich fand es sehr gut, dass auch Fenns Perspektive gezeigt wird, denn ansonsten wäre es schwierig, sein Verhalten einzuordnen. Es bricht einem das Herz, wie verzweifelt er gegen seine Ängste ankämpft und wie jede für uns normale Situation zur riesigen Herausforderung wird.
Rebekka Weiler gibt ihren Figuren genug Zeit und Raum, sich zu entwickeln und dieses tiefe Vertrauen zueinander aufzubauen, was ihre Beziehung so besonders macht. Die Lovestory ist eher ruhig, aber dafür tiefgründig und bewegend. Der Umgang mit den aufgegriffenen Themen ist für mich authentisch und sensibel gelungen und das macht dieses Buch besonders. Da ich auch Linus und Mats schon ins Herz geschlossen habe, bin ich auf ihre Geschichten natürlich sehr gespannt.

Mein Fazit:
Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 15.05.2025

Tödliche Liebeseiche

Der Mordclub von Shaftesbury – Die Tote fällt nicht weit vom Stamm
0

„Der Mordclub von Shaftesbury – Die Tote fällt nicht weit vom Stamm“ von Emily Winston ist der vierte Band ihrer skurrilen Cosy-Crime-Reihe um die unfreiwillige Hobbydetektivin Penelope St. James.
Im ...

„Der Mordclub von Shaftesbury – Die Tote fällt nicht weit vom Stamm“ von Emily Winston ist der vierte Band ihrer skurrilen Cosy-Crime-Reihe um die unfreiwillige Hobbydetektivin Penelope St. James.
Im beschaulichen Shaftesbury ist immer etwas los und ein ungewöhnlicher Wettbewerb jagt den nächsten. Penelope ist inzwischen vollkommen in die Dorfgemeinschaft integriert, hat den örtlichen Tierarzt geheiratet und lebt mit ihm und seiner Tochter auf einem Gehöft mit einer ständig anwachsenden Anzahl von Tieren. Wie es bereits üblich ist, soll sie auch beim nächsten Wettbewerb die Organisation übernehmen und diesmal geht es um den schönsten Liebesbrief, der in der magischen Liebeseiche im Wald deponiert wird. Leider stapeln sich plötzlich nicht nur die Liebesbriefe, sondern auch die Leichen, was ebenfalls schon normal zu sein scheint. Als aber auch noch bei den Bauarbeiten in Penelopes Zuhause ein eingemauerter Toter gefunden wird, muss unsere Hobbydetektivin zur Hochform auflaufen.

Das typisch englische Dorf Shaftesbury hat nicht nur leicht schrullige Einwohner, sondern auch einen Hang zu mysteriösen Mordfällen, so dass die Polizei eigentlich gleich eine eigene Zweigstelle hier gründen könnte. Die warmherzige und witzige Cosy Crime von Emily Winston geht in die vierte Runde und Penelope wirkt fast schon abgeklärt und routiniert, wenn es ans Ermitteln geht.
Ich mag die liebenswerte und schräge Atmosphäre, die hier herrscht, denn da fühlt man sich automatisch wohl. Deshalb kann ich auch verstehen, warum sich Penelope trotz fehlender Annehmlichkeiten aus der City hier wohlfühlt. Ihre kleine Familie wird irgendwie immer größer, sowohl an Menschen als auch an Tieren, mit denen die einst äußerst empfindliche Penelope mittlerweile Frieden geschlossen hat.
Der neue Mordfall wirf viele Rätsel und Fragen auf, aber dabei wird es nicht zu blutig, obwohl die Zahl der Toten stetig steigt. Die Ermittlungen sind sehr unterhaltsam, da Penelopes gesamte Familie und Freunde eingebunden werden und Penelope ganz nebenbei auch noch ihrer eigentlichen Aufgabe als Partnervermittlerin nachgeht. In Shaftesbury wird es also nicht langweilig und ich freue mich schon auf das nächste Wiedersehen.

Mein Fazit:
Von mir gibt es sehr gern eine Leseempfehlung!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 15.05.2025

Geheime Königin

A Fate Forged in Fire – Aus Flammen geboren
0

„A Fate Forged in Fire – Aus Flammen geboren“ von Hazel McBride ist der feurige Auftakt ihrer Romantasy-Dilogie um Drachen und Magie.
Die junge Aemyra lebt als Schmiedin und Heilerin gemeinsam mit ihrem ...

„A Fate Forged in Fire – Aus Flammen geboren“ von Hazel McBride ist der feurige Auftakt ihrer Romantasy-Dilogie um Drachen und Magie.
Die junge Aemyra lebt als Schmiedin und Heilerin gemeinsam mit ihrem Zwillingsbruder und ihren Eltern in Tir Teine, welches einst von mächtigen magischen Königinnen regiert wurde. Seit vielen Jahren wurde aber keine weibliche Erbin mehr geboren und so fiel das Reich in die Hände von machthungrigen Königen und die Magie verkümmerte. Niemand ahnt, dass ausgerechnet Aemyra die einzige weibliche Nachfahrin eines verstoßenen Prinzen ist und damit die rechtmäßige Königin. Der Griff nach der Krone ist alles andere als einfach und als der alte König stirbt, hat Aemyra endlich ihre Chance. Leider gerät sie in ein tödliches Komplott und bevor sie alles verliert, ist sie gezwungen, Prinz Fiorean zu heiraten. Aus Hass wird nach und nach das Gegenteil, aber kann Aemyra Fiorean tatsächlich vertrauen?

Drachen, schottische Mythologie, eine heiße Enemies-to-Lovers und natürlich Magie sind eigentlich unschlagbare Zutaten für eine aufregende Romantasy, die einen von Anfang bis Ende mitreißen muss. Grundsätzlich ist das auch in diesem Buch von Hazel McBride so, aber ich muss zugeben, dass es einige Punkte gab, die mich nicht so ganz überzeugt haben. Schon der Einstieg ist aufgrund der vielen Namen ein wenig verwirrend, aber dies wird später auf jeden Fall besser.
Aemyra hat es mir anfangs schwer gemacht, sie wirklich sympathisch zu finden. Sie ist zu stur und impulsiv, so dass sie ihre Mission mehr als einmal gefährdet. Als sie aber endlich zum Zuge kommt, vermisse ich ihre Stärke, die sie immer so betont hat. Von einer mächtigen Drachenkönigin ist nicht mehr viel übrig, denn außer wilde Drohungen ausstoßen, kann Aemyra nicht viel ausrichten. Gefühlt jede ihrer Aktionen schlägt fehl und das ist irgendwann einfach frustrierend und deprimierend zugleich. Große Klappe und nichts dahinter, trifft es wahrscheinlich am ehesten. Ich hoffe aber, dass sie sich in der Fortsetzung deutlich weiterentwickelt. Das Potenzial ist auf jeden Fall vorhanden.
Das Knistern zwischen ihr und Fiorean konnte ich durchaus fühlen, obwohl auch hier der letzte Funke fehlte. Da die gesamte Handlung aus Aemyras Perspektive erzählt wird, bleiben die übrigen Charaktere, und allen voran Fiorean, absolut undurchschaubar. Ich weiß also überhaupt nicht, was ich von ihm halten soll, insbesondere, wenn man die Entwicklungen gegen Ende beobachtet.
Trotzdem muss ich sagen, dass mich die Story letztendlich mitreißen konnte, und ich unbedingt wissen will, wie es nach dem üblen Cliffhanger weitergehen wird. Die Drachen sind mein klares Highlight und absolut beeindruckend. Von den Charakteren hat mich Aemyras Zwillingsbruder am meisten überzeugen können und ich hoffe, in der Fortsetzung noch einiges von ihm zu hören.

Mein Fazit:
Gelungene Romantasy mit kleinen Schwächen, die von mir trotz allem sehr gute vier Sterne und eine Leseempfehlung bekommt!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere