Cover-Bild Die Ungerächten
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11,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Gmeiner-Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Historisch
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Ersterscheinung: 08.09.2021
  • ISBN: 9783839268759
Volker Dützer

Die Ungerächten

Roman
Band 2 der Reihe "Hannah Bloch"
Frankfurt am Main, 1947. In den Trümmern der Stadt fahndet die junge Hannah Bloch, eine Überlebende der Aktion T4, im Auftrag der Amerikaner nach Kriegsverbrechern. Ihre Aufgabe führt sie nach England, wo sie dem Mörder ihres Geliebten auf die Spur kommt. Sie verfolgt ihn quer durch Europa. Auf ihrem Weg lernt sie den ehemaligen KZ-Häftling Pawel kennen, der nur einen Gedanken kennt: Rache. In ihm findet sie einen Gleichgesinnten, doch Pawel hütet ein dunkles Geheimnis. Sein Hass droht nicht nur ihn zu vergiften, sondern auch Hannah …

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.02.2022

Ein spannender, teils fiktiver Historienroman - sich nicht nur um Vergeltung der Opfer drehend.

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Volker Dützer beschreibt Nachkriegsjahre in Nazi-Deutschland, eine Zeit von 1945 bis in die Fünfzigerjahre, und widmet sich vor allem der Frage, wie Opfer aus Konzentrationslagern und anderen Tötungsanstalten ...

Volker Dützer beschreibt Nachkriegsjahre in Nazi-Deutschland, eine Zeit von 1945 bis in die Fünfzigerjahre, und widmet sich vor allem der Frage, wie Opfer aus Konzentrationslagern und anderen Tötungsanstalten wie Hadamar mit dem Erlebten umgehen. Die Aufarbeitung der Vergangenheit und der Schuldfrage der Täter sind wichtige Themen, brilliant in Romanform spannend verpackt. Die Rolle der katholischen Kirche ist mir bisher unbekannt gewesen, ebenso die sogenannten Rattenlinie, eine Fluchtroute für Kriegsverbrecher, die über die Alpen nach Südtirol und von dort in den Vatikan in Rom und über Genua nach Südamerika oder den Nahen Osten, führte.

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Veröffentlicht am 30.01.2022

Fesselnd und emotional

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Das schöne Cover passt zu der historischen Geschichte. Der Autor Volker Dützer schreibt in seinem zweiten Teil
über die Verfolgung der Täter in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg. Er hat sehr gut recherchiert ...

Das schöne Cover passt zu der historischen Geschichte. Der Autor Volker Dützer schreibt in seinem zweiten Teil
über die Verfolgung der Täter in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg. Er hat sehr gut recherchiert und schreibt bewegend und lebendig, in dem er auch fiktive Handlungen hervorragend verknüpft. Die Hauptprotagonisten zeigen unterschiedlich ihr Handeln in ihrer Verzweiflung. Hannah verlangt Gerechtigkeit, in dem die Kriegsverbrecher gefunden und bestraft werden. Pawel sinnt auf Rache um jeden Preis und Ruth will ein neues Leben, in dem sie alles vergessen will. Aber es gibt auch die, die selbst Verfolgte waren und sich nun für die Täter einsetzen. Ärzte, Wächter in den Konzentrationslager und die, die sich noch grausamen Verbrechen schuldig gemacht haben und leider nicht angeklagt wurden bzw konnten, wurden von Helfern und Freunden zb die Kirche, geholfen ins Ausland zu flüchten.
Das spannende Buch hat mich völlig gefesselt und ergriffen. Da ich den ersten Teil "Die Unwerten" leider noch nicht kenne, werde ich ihn mir schnellstmöglich besorgen. Ich gebe eine 5 Sterne Empfehlung!!!

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Veröffentlicht am 28.01.2022

Nachkrieg

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Das Buch spielt im Jahr 1947. Hannah ist beauftragt Kriegsverbrecher zu finden und verfolgt sie quer durch Europa. Es geht ihr auch um persönliche Gefühle und Rache. Dabei lernt sie einen ehemaligen KZ-Häftling ...

Das Buch spielt im Jahr 1947. Hannah ist beauftragt Kriegsverbrecher zu finden und verfolgt sie quer durch Europa. Es geht ihr auch um persönliche Gefühle und Rache. Dabei lernt sie einen ehemaligen KZ-Häftling kennen, der selbst voller Hass ist. Sie scheint viel zu verbinden, aber am Ende scheint es zu viel zu sein. Ich mochte den Roman sehr gerne. Hannah ist eine interessante Figur und die Schauplätze der Handlung sind spannend. Auch die Zeit, in der das Buch spielt, fand ich aufregend. Der Schreibstil ist sehr gut und auch das Cover passt. Ich vergebe fünf Sterne.

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Veröffentlicht am 20.01.2022

"Die Ungerächten" - ist "ungerächt" gleich "ungerecht"?

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Mit „Die Ungerächten“ hat Volker Dützer seinen zweiten Roman um Hannah Bloch geschrieben. Ich habe Hannahs Weg bereits in dem Buch „Die Unwerten“ verfolgt, aber ich glaube, auch ohne Vorkenntnisse kann ...

Mit „Die Ungerächten“ hat Volker Dützer seinen zweiten Roman um Hannah Bloch geschrieben. Ich habe Hannahs Weg bereits in dem Buch „Die Unwerten“ verfolgt, aber ich glaube, auch ohne Vorkenntnisse kann man gut in die aktuelle Geschichte eintauchen, da ein ausführlicher Prolog alle wichtigen Details beschreibt (aber Stopp: ich kann „Die Unwerten“ wirklich wärmstens empfehlen – deshalb lieber damit anfangen!)
Entweder gibt es nicht viele Bücher, deren Handlung unmittelbar nach dem 2. Weltkrieg einsetzt – oder ich habe sie bisher kaum entdeckt. Mich haben jedenfalls die detaillierten und z.T. unter die Haut gehenden Beschreibungen des (schwierigen) täglichen Lebens in den zerbombten Städten nach Kriegsende sehr berührt. Der Autor hat einen lebendigen und bildhaften Schreibstil, so dass ich selbst den nagenden Hunger verspürt, entsetzlich gefroren, ein Dach über den Kopf gesucht, mich auf dem Schwarzmarkt umgesehen habe...
Hannah hat die Aktion T 4 überlebt und arbeitet nun eng mit den Amerikanern zusammen, um weitere nationalsozialistischen Verbrechen aufzuklären, denn es sind zwar die wichtigsten Persönlichkeiten durch die Nürnberger Prozesse verurteilt worden, aber viele sind untergetaucht und/oder haben andere Identitäten angenommen, um sich der Justiz zu entziehen... Aber die Amerikaner wollen die weitere Strafverfolgung der deutschen Staatsanwaltschaft überlassen... Hannah ist entsetzt, macht sich doch unter den Deutschen der „Persilschein“ breit (vereinfacht: „Du sagst, ich war nie Nationalsozialist, dann sage ich auch, dass Du keiner gewesen bist...“)
Ein weiterer Protagonist ist Pawel Kowna, dessen Schwester und Vater im April 1945 in Sachsenhausen ermordet wurden, er hat seinem Vater kurz vor dessen Tod versprochen, er werde für das Leid seiner Familie Rache an den Deutschen nehmen. „Es fraß an ihm wie ein Geier, der seinen Schnabel in ein Stück Aas hackt. Pawel fühlte sich schuldig. Warum hatte er als Einziger die Verfolgung und Deportation, das Grauen der Lager und den Todesmarsch überlebt?“ (S. 62, E-book). Pawel lebt immer stärker den Selbstjustizgedanken, er geht sogar so weit, davon zu träumen, alle Bewohner einer deutschen Kleinstadt durch vergiftetes Wasser zu ermorden.
Die Gedanken und Überlegungen von Hannah und Pawel werden immer wieder in verschiedenen Sichtweisen herausgearbeitet und thematisiert, uns Leser*innen werden quasi die verschiedenen Ansatzpunkte präsentiert: kann es legitim sein, das Gesetz selbst in die Hand zu nehmen und einen Nazi-Verbrecher zu ermorden, da anscheinend „die Deutschen“ (aus was für Gründen auch immer) kein Interesse haben, die notwendigen Schritte einer gesetzlichen Strafverfolgung in Gang zu setzen?
Mir war bisher nicht bekannt, dass auch die katholische Kirche, Nationalsozialisten Unterschlupf gewährt hat und sogar sehr aktiv daran beteiligt war, diesen Menschen über die sog. „Rattenlinien“ die Flucht z.B. nach Südamerika zu ermöglichen.
Aber das Buch hat durchaus auch heitere Seiten, verkörpert durch Hannahs Freundin Ruth. Ruth hat zwar auch heftige Schicksalsschläge hinnehmen müssen, aber sie verfolgt das Ziel, das Leben einfach zu genießen. Sie engagiert sich im großen Stil im Schwarzmarkt und durch sie werden wir Zeugen des Kohle- und Kaffeekrieges. Bei diesen Szenen – sehr spannend geschildert – musste ich mehrmals lächeln...
Volker Dützer hat seinem Buch ein Zitat von Mahatma Gandhi vorangestellt: „Auge um Auge – und die ganze Welt wird blind sein“, Ja, das passt ausgezeichnet!
Die Frage vom Titel „Ist ungerächt gleich ungerecht?“ lasse ich bewusst stehen, die kann / muss jeder für sich selbst beantworten!
Dieses Buch wird – genau wie „Die Unwerten“ - noch lange nachhallen und ich bin sicher, dass mir dieses Buch präsent bleiben wird, ich kann es deshalb bedingungslos weiterempfehlen – und ich bin sehr neugierig, wie Hannahs Weg weiterhin verläuft...

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Veröffentlicht am 16.01.2022

Eine Geschichte von Opfern und Tätern

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April 1945 Der Krieg ist verloren. Die Besiegten fürchten zu recht das Urteil der Sieger und versuchen, alle Beweise zu vernichten . So schicken die Schergen des Todes die KZ-Häftlinge aus Sachsenhausen ...

April 1945 Der Krieg ist verloren. Die Besiegten fürchten zu recht das Urteil der Sieger und versuchen, alle Beweise zu vernichten . So schicken die Schergen des Todes die KZ-Häftlinge aus Sachsenhausen auf einen letzten Todesmarsch, darunter Pawel, seine Schwester und seinen Vater . Schwester und Vater überleben nicht und Pawel schwört Vergeltung.

Hannah Bloch , die Hitlers Tötungsmaschinerie entkommen ist, lebt nun in Frankfurt und scheint ein kleines Stück vom Glück zu haben. Sie arbeitet für die Amerikaner und hilft beim Aufspüren von Nazi-Verbrechern. In Scott hat sie eine neue Liebe gefunden. Als die Einheit aufgelöst wird, kehrt Scott in die USA zurück. Hannah bleibt zurück, weil sie die Verantwortlichen für die Euthanasie-Morde finden und den staatlichen Verfolgungsbehörden übergeben will. Doch die Ratten haben längst ihre Schlupflöcher ausgemacht und sind erfolgreich dabei, sich der irdischen Gerechtigkeit zu entziehen.

Hannah geht zurück nach Köln. Dort hofft sie alte Weggefährten ausfindig zu machen. Auch Pawel verschlägt es dorthin. Er ist mehr den je entschlossen, Rache an allen Deutschen zu üben. Er glaubt in Hannah eine Verbündete erkannt zu haben und Hannah fühlt sich durchaus von ihm angezogen.

Dem Autor ist es gelungen, ein mit vielen Emotionen belastetes Thema dem Leser in unterhaltsamer und zum Nachdenken anregender Form nahe zu bringen.

Zum einen schildert er in anschaulicher Weise die Zustände kurz nach Kriegsende. Wie erging es den Opfern des Naziterrors ? Was geschah mit den Tätern ? Wie kann man in einer zerstörten Stadt überleben ?

Hannah möchte ihre Peiniger der staatlichen Justiz zuführen. Leider muss sie erkennen, dass ein nicht kleiner Teil der Verbrecher wieder fest im Sattel sitzt. Auch die Siegermächte scheinen kein großes Interesse an der Verfolgung der Schuldigen zu haben. Gibt das Versagen der Justiz und das erlittene Leid der Opfer das Recht, selbst zu strafen ? Eine Entscheidung, die jeder für sich treffen muss.

Der Roman ist nicht immer leichte Kost, auch wenn es heitere Passagen gibt. Hannah trifft ihre alte Freundin Ruth wieder und beide sind im Schmugglergeschäft aktiv, das Kreativität verlangt.

Besonders wütend hat mich die Unterstützung der katholischen Kirche von Nazigrößen zur Flucht ins Ausland gemacht. In meinen Augen ein Verrat an allen Opfern des Unrechtsregimes.

Ich kann den Roman nur jedem empfehlen, der sich für deutsche Nachkriegsgeschichte interessiert. In meinen Augen gibt das gut recherchierte Buch einen bewegenden und vielgestaltigen Einblick in die damaligen Verhältnisse.

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