Cover-Bild Die Zeit des Lichts
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8,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Klett-Cotta
  • Themenbereich: Belletristik - Biografischer Roman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Ersterscheinung: 22.10.2019
  • ISBN: 9783608191875
Whitney Scharer

Die Zeit des Lichts

Roman
Nicolai von Schweder-Schreiner (Übersetzer)

Ein Liebes- und Künstlerroman im Paris der dreißiger Jahre
über die Fotografin und Reporterin Lee Miller und den berühmten Fotograf Man Ray
In ihrem spektakulären Debütroman erzählt Whitney Scharer vom Leben der Fotografin Lee Miller. Sie schildert die Pariser Bohème der Dreißigerjahre, Lee Millers Liebesbeziehung mit Man Ray und ihre Arbeit als Kriegsreporterin. Vor allem aber zeigt sie eine Frau, die sich weigerte, in jemandes Schatten zu stehen, und die sich als selbstbewusste Künstlerin behauptete.
»Ich würde lieber ein Bild machen, als eines zu sein« – zu dieser Erkenntnis kommt Lee Miller im Alter von zweiundzwanzig Jahren, und so gibt sie ihre Modelkarriere in New York auf, um nach Paris zu ziehen. Geld oder einen Plan hat sie nicht, dafür aber eine Kamera, mit der sie die französische Hauptstadt erkundet. Inmitten der schillernden Künstlerwelt der Dreißigerjahre verliebt sie sich in den ebenso genialen wie eifersüchtigen Man Ray, der sie als Assistentin einstellt und sie in seinem Studio unterrichtet. Ihre Freunde sind Picasso und Cocteau, mit ihnen durchtanzen sie die Nächte und machen Ausflüge ans Meer. Lee jedoch kämpft vor allem darum, in dieser Welt männlicher Genies selbst als Künstlerin ernst genommen zu werden. Berühmt wird sie erst in den Kriegsjahren und mit den Fotografien, die sie im besiegten Deutschland macht, in den befreiten Konzentrationslagern und in Hitlers Badewanne. Whitney Scharer zeichnet das Porträt einer glanzvoll abgründigen Epoche und einer Frau, die sich nie vereinnahmen ließ.
Stimmen zum Buch
»In flammendem Stil erzählt Whitney Scharer von einer unvergesslichen Heldin und ihrem Weg als leidenschaftliche und unabhängige Künstlerin.«
Celeste Ng
 
» ›Die Zeit des Lichts‹ erzählt die Geschichte einer Künstlerin, einer Freidenkerin, eines einzigartigen Lebens. Dieser Roman funkelt auf jeder Seite.«
Paula McLain
 
»Scharer (…) destilliert Lee Millers Geschichte zu einem klaren und dabei immer betörendem Roman.«
Entertainment Weekly

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.12.2019

Eine Frau, die ihren Weg gehen will

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Die handelnden Personen waren mir zunächst unbekannt. Den Namen Man Ray hatte ich zwar irgendwo schon mal gehört, doch einordnen konnte ich diesen nicht. Und so tauchte ich mit dem Roman „Die Zeit des ...

Die handelnden Personen waren mir zunächst unbekannt. Den Namen Man Ray hatte ich zwar irgendwo schon mal gehört, doch einordnen konnte ich diesen nicht. Und so tauchte ich mit dem Roman „Die Zeit des Lichts“ von Whitney Scharer in eine leicht biografische Geschichte zwischen dem Künstlerpaar Lee Miller und Man Ray ein. Im Nachwort der Autorin wird klar, dass die Handlungsstränge aus Ihrer Fantasie entsprungen sind. Und dennoch wurde versucht, die Liebes- und Lebensgeschichten zwischen den Künstlern annähern authentisch darzustellen. Ich denke, dass ist der Autorin ziemlich gut gelungen. Die Geschichte reicht von den Goldenen 20ern in Paris über die Zeit des Zweiten Weltkriegs, der Nachkriegszeit bis hin in die 70er Jahre. Und so lernt man als Leser auch ein Stück weit etwas über das Leben der Menschen in den einzelnen Zeitabschnitten. Grausame Miss- und Umstände, aber auch die Leichtigkeit des Seins, das Laissez faire in Paris. Und für mich stand ganz im Vordergrund das Leben einer Frau, die nicht nur wegen ihres Aussehens, sondern wegen ihres Könnens respektiert werden möchte. Denn Lee Miller will nicht nur schmückendes Beiwerk sein, sie will sich selbst verwirklichen. Wie sich eine Frau in der damaligen Zeit durchboxt, selbstbewusst auftreten möchte und wie sie manches Mal scheitert, wird im Roman „Die Zeit des Lichts“ im wortgewandten Schreibstil von Whitney Scharer auf besondere Weise dargestellt, so dass ich mich wahrhaftig in das Leben zwischen Lee Miller und Man Ray einfühlen konnte. Ich mag diese geschichtlichen und biografischen Erzählungen daher sehr gern, weil ich durch diese Darstellungen viel über das Leben von damals lernen kann.

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Veröffentlicht am 15.11.2019

Ein fantastischer, sinnlicher und auch erotischer Roman, der neugierig macht auf die berühmte Fotografin Lee Miller

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Die 1907 geborene US-Amerikanerin Lee Miller hat ein ereignisreiches Leben geführt. Sie arbeitete als Model für Vogue in Paris, führte eine Beziehung mit Man Ray und berichtete als Kriegsreporterin von ...

Die 1907 geborene US-Amerikanerin Lee Miller hat ein ereignisreiches Leben geführt. Sie arbeitete als Model für Vogue in Paris, führte eine Beziehung mit Man Ray und berichtete als Kriegsreporterin von der Befreiung der KZs Buchenwald und Dachau. Die surrealistische Fotokünstlerin lebte in New York und Kairo, spielte in einem Film von Cocteau mit und zog sich später mit ihrem Ehemann ins ländliche England zurück. Geprägt durch die schrecklichen Erlebnisse während des Krieges, litt sie an einer Kriegsneurose und Depressionen.

In ihrem Debütroman schildert Whitney Scharer hauptsächlich Lee Millers Leben im Paris der Dreißigerjahre und ihre Beziehung mit Man Ray. Im Prolog lernen wir Lee 1966 in ihrem Cottage in Sussex kennen. In kleinen eingeschobenen Kapiteln werden Erlebnisse aus dem Zweiten Weltkrieg geschildert.

In einem Rausch aus sinnlichen Eindrücken zeichnet die Autorin ein mitreißendes Bild der Dreißiger. Man schmeckt förmlich die Delikatessen, sieht den Absinth in den Gläsern leuchten, spürt die Leidenschaft und Kreativität, die in der Luft lag. Paris wird ebenfalls sehr detailliert beschrieben.

Lee Miller war eine sehr schöne Frau und ihr wurden viele Türen geöffnet. Nachdem sie nicht mehr als Model arbeiten wollte, hatte sie das Glück Man Ray kennenzulernen. Miller interessiert sich bereits seit ihrer Kindheit für Fotografie. Sie wurde seine Assistentin und vertiefte ihre Kenntnisse. Behutsam entwickelte sich eine Beziehung zwischen den beiden Künstlern, die später sehr leidenschaftlich und intim wird.

Scharer schildert die Entdeckung neuer Fototechniken; die Aufregung, während beide auf das Ergebnis nach der Entwicklung warteten; erzählt von den Situationen, in denen Millers ikonische Fotos entstanden sein könnten.

In kleinen Episoden wird Millers Verhältnis zu ihrer Mutter (die sich mit Opium betäubte) sowie zu ihrem Vater (der Nacktfotos seiner Tochter machte) thematisiert. Ein Onkel missbrauchte Lee, als sie sieben Jahre alt war und steckte sie mit Gonorrhö an. Diese schlicht gehaltenen Szenen vervollständigen das Bild von Lee, ohne den Roman schwermütig werden zu lassen.

Im Laufe der Handlung tritt die emotionale Abhängigkeit Man Rays von Miller hervor. Er neigte dazu, ihr vieles vorzuschreiben, sah Lee nicht als selbständige Person und Künstlerin, sondern als ein Teil seiner selbst.

Lee Miller harrte nie lange in beengenden Verhältnissen aus, sondern befreite sich. Sie emanzipierte sich sowohl von ihrem Vater, als auch von Man Ray.

Ein Buch, das mich sehr begeistert!
Die Autorin Whitney Scharer hat in einer Mischung aus Realität und Fiktion ein faszinierendes Bild einer leidenschaftlichen und kreativen Frau gezeichnet. Scharers Sprache, die alle Sinne anspricht, möchte ich hier noch einmal besonders hervorheben.

Ein spannender Roman über eine Frau und Künstlerin, die nach Freiheit strebt.

Veröffentlicht am 10.11.2019

Beindruckend

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Das Porträt der sehr beeindruckenden Künstlerin und Fotografin Lee Miller hat mich sofort in seinen Bann gezogen. Lee Miller ist eine sehr interessante Persönlichkeit und auch der historische Hintergrund ...

Das Porträt der sehr beeindruckenden Künstlerin und Fotografin Lee Miller hat mich sofort in seinen Bann gezogen. Lee Miller ist eine sehr interessante Persönlichkeit und auch der historische Hintergrund ist reizvoll. Gleich nach wenigen Seiten ist man hautnah dabei und kann das Buch schon bald nicht mehr aus der Hand legen. Ein spannendes Stück Zeitgeschichte mit einem schönen Schreibstil und tollem Cover aufgearbeitet.

Veröffentlicht am 04.11.2019

Geschichte einer starken Frau....

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Ich bin eine Leserin, die sich oft von hübschen Covern bei Büchern beeinflussen lässt und auch mal zu eben diesen greift, nur weil man sich auf den ersten Blick in dieses verliebt hat und dann dahinter ...

Ich bin eine Leserin, die sich oft von hübschen Covern bei Büchern beeinflussen lässt und auch mal zu eben diesen greift, nur weil man sich auf den ersten Blick in dieses verliebt hat und dann dahinter eine starke Geschichte findet.

Auch bei dem ersten Buch von Whitney Scharer ist es dem Verlag gelungen, dies zu bewirken. Das Cover finde ich unglaublich stark und man weiß eigentlich gleich, dass sich die Story um eine aussergewöhnliche Frau drehen muss. Auch die Gestaltung des Buches wirkt edel und hochwertig mit den Gold Ornamenten.

Im Buch dreht sich alles um das Leben der Fotografin Lee Miller.
Wir beginnen im Paris der 30er Jahre und zu dem Zeitpunkt ist Lee von Model und träumt von einem Leben, dass nicht nur vor der Kamera besteht. Sie wünscht sich mehr. Sie trifft auf Man Ray einen berühmten Fotografen der Zeit, der ihr das Werk der Fotografie beibringt und mit dem sie schnell auch mehr verbindet als nur die Arbeit....

Im Buch erfahren wir alle Höhen und Tiefen aus Lees Leben, wir ihr Mann den Ruhm für ihre Endeckungen einheimste, wie schwer das Leben damals als Frau war und wie sie den Krieg erlebte und dies auch als Kriegsfotografin festhielt.
In späteren Jahren, ist sie Alkololkrank und hält sich mir Kochrezepten über Wasser, die sie veröffentlicht, die aber keinen mehr zu interessieren scheinen. Aus genau diesem Grund schlägt ihr ihre Agentin vor, über Man Ray zu schreiben.

Es ist wirklich spannend der Geschichte zu folgen und mal keine 0815 Liebesgeschichte vor sich zu haben, sondern eine Lebensgeschichte, die auf wahren Begebenheiten beruht.
Lee Miller war eine ganz besondere Frau die viel erreicht hat und versucht hat, sich niemals unterkriegen zu lassen.
Whitney Scharer hat es geschafft, einen Teil ihrer Geschichte gut einzufangen und wieder zu geben und sie nicht in Vergessenheit geraten zu lassen.
Ich war wirklich gefesselt vom Buch und werde es sicher bei Gelegenheit nochmal lesen.
Mich hat es beeindruckt und bekommt deswegen auch von mir 5 Sterne.

Veröffentlicht am 09.03.2020

Eine Zeitreise in ein ebenso faszinierendes wie tragisches Künstlerinnenleben

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„Meine Kunst – sie hat damit zu tun, wann ich auf den Auslöser drücke. Es geht nicht darum, etwas in Szene zu setzen und dann zu fotografieren. Es geht darum, im richtigen Moment am richtigen Ort zu sein ...

„Meine Kunst – sie hat damit zu tun, wann ich auf den Auslöser drücke. Es geht nicht darum, etwas in Szene zu setzen und dann zu fotografieren. Es geht darum, im richtigen Moment am richtigen Ort zu sein und sich für etwas zu entscheiden, obwohl niemand sonst irgendetwas darin sieht.“ (Pos. 4554)

Selbst Kunst zu machen, und nicht länger ein (Kunst-)Objekt zu sein – das ist es, was die junge Elizabeth „Lee“ Miller sich wünscht, als sie Ende der 1920er Jahre New York hinter sich lässt. Zu diesem Zeitpunkt ist Lee als Model für die Vogue überaus erfolgreich, wird für ihre Schönheit bewundert. Doch das reicht ihr nicht. Selbst fotografieren, statt fotografiert zu werden, selbst Künstlerin zu sein, statt nur Modell für andere Künstler – dafür schlägt ihr Herz. Und wo könnte sie ihr neues Leben, ihren Durchbruch besser schaffen als in Paris, diesem avantgardistischen Hotspot der amerikanischen Expats? Es ist eine Zeit des künstlerischen Aufbruchs zu neuen Ufern, die Zeit der Surrealisten und Dadaisten – es ist eine „Zeit des Lichts“. Doch die Anfangszeit ist ernüchternd. Lee findet sich nur schwer in Paris zurecht, findet keinen Anschluss, weder zu der Kunstszene noch überhaupt zu anderen Menschen. Sie fühlt sich einsam. Allein. Und das Geld wird auch langsam knapp. Da lernt sie auf einer Party, auf die es sie mehr durch Zufall denn durch Einladung verschlägt, den bereits berühmten Künstler und Fotografen Man Ray kennen. Dank ihrer Beharrlichkeit und Zielstrebigkeit wird sie zunächst Man Rays Assistentin, dann auch seine Geliebte – ehe es ihr langsam gelingt, sich buchstäblich aus seinem Schatten ins Licht hervor zu kämpfen.

„Die Zeit des Lichts“ ist ein wunderbarer und sehr angenehm zu lesender Roman, der seine Leser*innen auf eine Zeitreise mitnimmt und der ebenso beeindruckenden wie tragischen Fotografin Lee Miller ein literarisches Denkmal setzt. Denn Lee fotografierte nicht nur unter künstlerischen Gesichtspunkten, sondern war überdies Kriegsberichterstatterin. Und gerade diese traumatischen Erlebnisse – Lee Miller war u. a. als Fotografin bei der Befreiung des Konzentrationslagers Dachau zugegen – ließen sie den Rest ihres Lebens nicht los. Heute würde man wohl von einer Posttraumatischen Belastungsstörung sprechen, zu ihrer Zeit blieb Lee Miller nur die Flucht in den Alkohol.

Der Roman widmet sich in erster Linie Lee Millers Zeit der künstlerischen Emanzipation in Paris, wird jedoch immer wieder von Einschüben unterbrochen, die von ihrer Zeit als Kriegsfotografin erzählen. Dieses Nebeneinander von dem aufgeregten Aufbruch einer lebenshungrigen jungen Frau einerseits und der erschütterten, schockierten und dennoch ihrer Pflicht nachkommenden Journalistin andererseits bilden einen erzählerisch reizvollen Kontrast und tragen dazu bei, die Frau Lee Miller in ihren verschiedenen Facetten zu erkennen.

Ich habe „Die Zeit des Lichts“ ausgesprochen gern gelesen, einzig die Ausführlichkeit, mit der Lees Beziehung zu Man Ray beschrieben wird, hätte aus meiner Sicht gerne etwas gestraffter wiedergegeben werden können. Doch das tut dem Lesegenuss keinen großen Abbruch. Und so empfehle ich die Lektüre von Herzen gern – vor allem all jenen, die sich für Kunst, für Fotografie, für die Expat-Kultur zwischen den Weltkriegen in Paris und für faszinierende Frauen interessieren.

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