Leserunde zu "Die Bahnhofsmission - Aller Tage Hoffnung" von Veronika Rusch

Berührend, hochspannend und atmosphärisch
Cover-Bild Die Bahnhofsmission
Produktdarstellung
(25)
  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Atmosphäre
Veronika Rusch (Autor)

Die Bahnhofsmission

Aller Tage Hoffnung. Roman

Berlin, 1908. In der Mission am Schlesischen Bahnhof finden die Verzweifelten, die mit der Hoffnung auf ein besseres Leben in die Großstadt strömen, Schutz. Hier führt das Schicksal auch zwei junge Frauen zusammen, die unterschiedlicher nicht sein könnten: die mittellose Abenteuerin Natalie — und Alice, die aus gutem, großbürgerlichem Hause stammt, sich aber mit der Rolle der behüteten Haustochter nicht zufriedengibt. Gemeinsam helfen sie, wo sie nur können. Dabei ist Natalies zupackende Art Gold wert, denn die Menschen vertrauen ihr. Doch bald zeigt sich, dass nicht alle mit dem wohltätigen Tun einverstanden sind. Irgendjemand sieht seine Geschäfte mit den Schutzbedürftigen gestört ...

Timing der Leserunde

  1. Bewerben 16.01.2023 - 05.02.2023
  2. Lesen 13.03.2023 - 02.04.2023
  3. Rezensieren 03.04.2023 - 16.04.2023

Bereits beendet

Schlagworte

Berlin Bahnhofsmission historische Romane Jahrhundertwende Kaiserreich starke Frau Emanzipation Freundschaft Mädchenfänger Prostitution Krimi Kriminalroman Geschenk für Frauen Muttertagsgeschenk weibliche Ermittler soziale Gegensätze gute Gesellschaft Frauenschicksale Saga

Teilnehmer

Diskussion und Eindrücke zur Leserunde

Veröffentlicht am 09.04.2023

Der Kampf um Gerechtigkeit

2

Meine Meinung und Fazit:

1908 - Berlin. Die aufstrebende Stadt zieht Menschen aller Couleur an, junge Menschen, die zuhause keine Arbeit finden, die als Dienstmädchen arbeiten möchten. Sie alle werden ...

Meine Meinung und Fazit:

1908 - Berlin. Die aufstrebende Stadt zieht Menschen aller Couleur an, junge Menschen, die zuhause keine Arbeit finden, die als Dienstmädchen arbeiten möchten. Sie alle werden angelockt von Versprechungen und der Hoffnung, dass es endlich besser wird. Am Schlessischen Bahnhof ist Bahnhofsmission, die Hoffnung gibt, auch eine warme Mahlzeit ider einfach tröstliche Worte.
Um diese Bahnhofsmission dreht sich diese wunderschöne Geschichte, sehr gut recherchiert, mit viel Hintergrundwissen für die Leserschaft. Und es wird deutlich, wie mutig die Frauen der damaligen Zeit gewesen sind, den ihr Handeln wurde von vielen nicht gern gesehen und gern mit falschen Gerüchten versucht, zu schließen.

Die Hauptprotagonisten sind zwei junge Frauen, die von der Herkunft und dem bisherigen Leben nicht unterschiedlich sein könnten. Natalie in einem wanderzirkus aufgewachsen und Alice im behüteten Doktoren-Haushalt. Das Buch zeigt, dass beide Seiten es nicht leicht hatten oder haben. Beide, besonders Alice, macht eine enorme Entwicklung durch, was man zu Anfang niemals vermutet hätte. Natalie und Alice sind so tolle Figuren. So unterschiedlich, aber in einigen Sachen so gleich oder zumindestens ähnlich.

Und die Geschichte lebt von vielen Menschen, die einzigartig sind und sich entwickeln und sich für Gerechtigkeit einsetzen und versuchen, den Armen zu helfen und nicht die Ungerechtigkeit, die sie erleben, zu unterstützen.
Auch ein Buch, was zum Nachdenken anregt, über die Anfänge der Suffragetten und ihrem Wirken.

Ein Buch, was ich genossen habe zu lesen, bei dem ich so viel gelernt habe und das ich sehr gerne empfehle. Eine eindeutige Leseempfehlung.

Meine Lieblingsstellen:
Kapitel 4:
"Überall auf der Welt waren Bahnhöfe Orte der Einsamkeit und der Sehnsucht. Orte, die nirgendwohin gehörten, für die Ankommenden waren sie noch nicht das Ziel, für die Abfahrenden nur noch eine Erinnerung dessen, was sie zurückließen.c
Kapitel 20 "Sich nicht einzulassen, nicht zu vertrauen, sich nie völlig in Sicherheit zu wiegen, war ihr zur zweiten Natur geworden. Dieses Leben hatte sie härter gemacht, als sie eigentlich sein wollte."
Kapitel 23 "Hier, an dieser Schnittstelle zwischen Kommen und Gehen, wo die Flüchtigkeit der Begegnungen und die Anonymität die Täter mehr schützte als irgendwo anders in der Stadt, waren Gefahren am größten. Hier, wo die Luft gesättigt war mit Hoffnung und Verzweiflung gleichermaßen, waren die Mädchen den Versprechen dieser Männer hilflos ausgeliefert. Sie befanden sich auf der Schwelle zu einen neuen Leben, das noch nicht begonnen hatte und hatten alles Vertraute hinter sich gelassen."

Mein Dank geht an das Team von lesejury.de und den Lübbe Verlag für das bereitgestellte Rezi-Exemplar und natürlich an die Autorin für die angenehmen Lesestunden und eine Autorin, der ich folgen werde.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 07.04.2023

Toll und lesenswert. Äußerst gekonnte Verknüpfung einer historischen Geschichte mit einem spannenden Kriminalfall

2

Die Autorin Veronika Rusch nimmt in ihrem Roman ,, Aller Tage Hoffnung- Die Bahnhofsmission "  den Leser mit in  das Jahr 1908,  schildert   die Anfänge der Bahnhofsmission  am Schlesischen Bahnhof in ...

Die Autorin Veronika Rusch nimmt in ihrem Roman ,, Aller Tage Hoffnung- Die Bahnhofsmission "  den Leser mit in  das Jahr 1908,  schildert   die Anfänge der Bahnhofsmission  am Schlesischen Bahnhof in Berlin. Dort kommen viele junge Frauen  aus den ländlichen Gebieten an, die auf der Suche nach einer Anstellung sind. Leider werden sie häufig bereits bei der Ankunft am Bahnhof von dubiosen Schleppern abgefangen,  die sie dann  in die Prostitution zwingen.  

Als Alice, Tochter eines angesehenen Professors der Charité,  mit ihrer schwangeren Schwester Constanze mit dem Zug auf dem Weg nach Hause in Berlin ist, holt sie die fiebernde Gerda in ihr Abteil, damit sie nicht noch kranker wird.  Auf dieser Zufahrt lernt sie auch den jungen Offizier Heinrich kennen, mit dem sie sich wunderbar unterhalten kann. In Berlin angekommen,  versucht ein Mann, Pavel,  die junge Gerda mitzunehmen,  die entgegen der Absprache nicht von ihrer Freundin abgeholt wurde. Nathalie,  eine kleine resolute Frau der Bahnhofsmission geht dazwischen und kümmert sich um Gerda. Sie bringt sie im Johannisstift unter, damit sie zunächst gesund werden kann .

Weil Alice die Frau mit der weißen Armbinde der Bahnhofsmission aufgefallen ist, macht sie sich auf Weg zum Bahnhof,  um sich nach ihrer kleinen Reisebekanntschaft zu erkundigen.  So lernt sie die Arbeit der Bahnhofsmission kennen und beschließt,  dort auch mitzuhelfen. Das geht nur heimlich, denn  ihre gutbürgerlichen Eltern würden es keinesfalls erlauben. In den Augen der gehobenen Gesellschaft ist es vornehmlich die Aufgabe einer Frau, zu heiraten , eine Familie zu gründen und den Haushalt zu führen.  Alice will das nicht. Sie hat den  Traum,  eines Tages Ärztin zu sein und Menschen zu helfen.  Das war damals in Deutschland leider noch nicht möglich. 

Auch Natalie ist in der Bahnhofsmission tätig. Als Tochter eines Puppenspielers hat sie ihre ärmliche Kindheit im Wanderzirkus verbracht. Eines Tages konnte sie dem jähzornigen Vater dort entfliehen und kam über Umwege später nach Berlin. Auch dort musste sie sich durchkämpfen, musste schwierige Zeiten überstehen,  bis sie das Glück hatte, bei der Bahnhofsmission ein neues Leben zu beginnen.  Es ist ihr wichtig, hilfebedürftigen Menschen , besonders den jungen Frauen und Mädchen,  zur Seite zu stehen. Doch vielen, und gerade den Schleppern ist die Arbeit der Bahnhofsmission ein Dorn im Auge. Pavel droht Natalie direkt. 

Trotz der Standesunterschiede freunden sich Natalie und Alice an. Als Gerda verschwindet,  macht sich Natalie auf die Suche nach ihr. Dabei kommt heraus, daß Gerda nicht die erste verschwundene junge Frau ist. Wie hängen diese Fälle zusammen?  Der Leser  darf gespannt sein. 

Die Autorin beschreibt authentisch die Charaktere der Protagonisten  Die unterschiedlichen  Lebenswelten,  sowohl in der gehobenen Gesellschaft,  wie auch das einfache Leben Natalies und das in der Unterwelt, wo Glücksspiel, Prostitution und auch Mord an der Tagesordnung stehen , werden bildgewaltig dargestellt.  Es entstanden schnell Bilder vor meinen Augen. Das hektische Atmosphäre,  das  Leben auf dem Bahnhof konnte ich direkt fühlen . Sowohl Natalie,  als auch Alice und ihre Schwester Constanze machen interessante Entwicklungen durch, die perfekt dargestellt werden.  

Der damalige Zeitgeist ist perfekt eingefangen,  die Stellung der Frauen und der Kampf der Frauenrechtlerinnen ums Wahlrecht wird sehr gut dargestellt.  

Im Laufe der Geschichte erfährt der Leser immer mehr von der Vergangenheit der Protagonisten,. Die historischen Anfänge der Bahnhofsmission und ihre Arbeit werden geschickt mit der Geschichte von Natalie,  Alice und den anderen Personen verknüpft. Es entwickelt sich ein äußerst spannender Kriminalfall um verschwundene junge Frauen,  bei der auch Natalie in große Gefahr geht. 

Der Schreibstil ist so flüssig , die Entwicklung der Geschichte so spannend,  daß ich mich kaum von der Geschichte lösen konnte.  Es fiel mir äußerst schwer,  das Buch aus der Hand zu legen, weil ich unbedingt wissen wollte,  wie es weitergeht, so gefangen war ich von der Handlung.  Ich fühlte mich mittendrin im  Geschehen und habe mit den Personen gehofft, gebangt und mich über ihren Mut gefreut.  

Mit dieser Geschichte ist es der Autorin auf grandiose Weise gelungen,  einen historischen Kriminalroman mit der Lebensgeschichte zweier starker Frauen zu verknüpfen und den Leser zugleich die Anfänge der Bahnhofsmission hautnah miterleben zu lassen.  Von ganzem Herzen empfehle ich diese beeindruckende und spannende Geschichte weiter.  Das Ende lässt auf eine Fortsetzung hoffen,  die ich schon jetzt kaum erwarten kann.  

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 12.04.2023

Grenzenlose Hilfsbereitschaft und Kampf gegen Kriminalität

3

Dem Roman liegt die bereits im Herbst 1894 am Schlesischen Bahnhof in Berlin gegründete erste Bahnhofsmission in Deutschland zu Grunde.
Die Romanhandlung selbst beginnt fast 15 Jahre später, im Jahr 1908. ...

Dem Roman liegt die bereits im Herbst 1894 am Schlesischen Bahnhof in Berlin gegründete erste Bahnhofsmission in Deutschland zu Grunde.
Die Romanhandlung selbst beginnt fast 15 Jahre später, im Jahr 1908. Ende des 19. Jahrhunderts gestartet als Organisation von Frauen für Frauen widmet sie sich auch im Jahr 1908 den unterschiedlichsten Problemen der An- und Abreisenden. Vorrangig aber verstehen sie ihren Auftrag in der Aufklärung von jungen Frauen, die mit vagen Zusagen auf gute Anstellungen in der Stadt Berlin hoffend, um sie davor zu bewahren, Opfer sexueller Ausbeutung zu werden.

Natalie, in einem Wanderzirkus aufgewachsen und mit einer bewegten Vergangenheit, leitet die Bahnhofsmission. Dank ihren Erfahrungen und ihrem aufmerksamen Blick, aber auch ihrem Selbstbewusstsein und ihrer Durchsetzungskraft setzt sie sich mehr als einmal gegen Anfeindungen des teilweise kriminellen Umfelds in Bahnhofsnähe durch.

Alice, Arzttochter und damit der gehobenen Gesellschaftsschicht angehörend, pragmatisch veranlagt, hilfsbereit und die sich bisher erfolgreich der Erwartungshaltung Ehefrau und Mutter zu werden, erfolgreich widersetzen konnte und um eine eigenständige berufliche Tätigkeit regelrecht kämpft, wird durch eine zufällige Begegnung am Bahnhof auf Alice bzw. die Bahnhofsmission aufmerksam.

So unterschiedlich die Herkunft und das Aufwachsen verbindet beide der gemeinsame Wunsch, Menschen, vor allem aber Frauen, in Not helfend zur Seite zu stehen. Beide Charaktere mit authentischen menschlichen Stärken und Schwächen sind lebensecht ins Leben gerufen worden und haben mich von Anfang an überzeugt.

Neben den unterschiedlichen Aufgaben und zunehmenden Problemen der Bahnhofsmission finden in zunehmendem Maße kriminelle Machenschaften Einfluss in das Romangeschehen.
Auch dazu werden in der Person von Maxim, den in vergangenen Jahren mehr als nur Freundschaft mit Natalie verbunden hat, und einem sehr üblen Zeitgenossen, Pavel, der sich während des gesamten Romangeschehens nur schwer greifen lässt, undurchsichtig, nebulös, gerissen und brutal in Erscheinung tritt, trotz allemsehr interessante Charaktere geschaffen.

Und dann noch Baba, eine obdachlose, traumatisierte Frau, die lediglich Natalie, später auch Alice, vertraut. Gepeinigt und verfolgt von schrecklichen Ereignissen und Flucht fristet sie ein eher unmenschliches Leben in einer versteckten Ecke des weitläufigen Bahnhofsgeländes.

Erscheint der Roman nach den ersten Seiten als leichte und unterhaltsame Lektüre, so entwickelt sich eine zunehmende Dynamik gepaart mit steigenden Spannungsmomenten, hin zu einem furiosen und überraschenden Ende. Dabei überzeugt jede einzelne Figur mit individuellen Charakterzügen, die sich zum Teil durch Rückblicke in die jeweilige Vergangenheit sehr gut verdeutlichen und nachvollziehen lassen. Auch die überaus spannende Rahmenhandlung wird detailreich und realitätsnah vermittelt, sodass sich ein überaus fesselnder Lesegenuss entwickelt, der gerade auch unter Berücksichtigung des leichten Schreibstils nicht innehalten lässt.

Die schriftstellerische Verbindung der hilfreichen und den Menschen zugewandte Tätigkeit der Mitarbeiterinnen einer Bahnhofsmission in Verbindung mit übelsten kriminellen Verstrickungen zu Beginn des 20. Jahrhunderts ist in diesem Roman hervorragend und überzeugend gelungen. Auf Grund des doch offenen Endes ist davon auszugehen, dass die Geschichte um Natalie und Alice noch nicht beendet ist und eine Fortsetzung, die ich sehnlichst herbeisehne, folgen wird.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 06.04.2023

Starke Frauen und ein verstörender Kriminalfall

2

Natalie hatte einen denkbar schlechten Start ins Leben. Sie führte ein Leben am Rande der Gesellschaft und arbeitet nun in der Berliner Bahnhofsmission. Alice ist die wohlbehütete Tochter eines angesehenen ...

Natalie hatte einen denkbar schlechten Start ins Leben. Sie führte ein Leben am Rande der Gesellschaft und arbeitet nun in der Berliner Bahnhofsmission. Alice ist die wohlbehütete Tochter eines angesehenen Medizinprofessors. Sie träumt von einer Berufsausbildung und einem selbst bestimmten Leben, was 1904 fast undenkbar für eine Frau war. Zufällig entdeckt sie die Bahnhofsmission und beschließt dort hinter dem Rücken der Eltern ehrenamtlich zu arbeiten.

Die Arbeit in der Bahnhofsmission bedeutet nicht nur Hilfe für Schutzbedürftige, sondern auch den Kampf gegen Mädchenhändler, Diebe und die Borniertheit mancher Teile der gehobenen Gesellschaft. Als ein junges Mädchen aus der Obhut Natalies verschwindet, ist die Existenz der Bahnhofsmission bedroht.

Natalie muss sich deshalb ihrer Vergangenheit stellen und gemeinsam versuchen die Frauen den scheinbar übermächtigen Feind zu besiegen.

Von Anfang an war es eine Freude, das Buch zu lesen. Die Autorin erzählt lebendig mit vielen interessanten historischen Details.

Sowohl Alice als auch Natalie waren mir auf ihre Art sympathisch. Dabei habe ich Natalie als die vielschichtigere Persönlichkeit wahrgenommen. Ein Grund dafür ist sicher ihre zwielichtige Vergangenheit. Das zeigt sich deutlich, als sie Kontakt zu alten Bekanntschaften aufnehmen muss. Ich habe ihren Mut, ihr Selbstbewusstsein und ihren starken Wunsch, etwas aus sich zu machen, bewundert. Das Bedürfnis, unabhängig zu sein, verbindet sie mit Alice. Trotz ihrer Lebensunerfahrenheit, stellt Alice sich mit viel Empathie den Herausforderungen, sich in der Bahnhofsmission um Menschen aus den unteren Schichten zu kümmern und sich gegen die starren Regeln der Eltern aufzulehnen.

Stehen zu Beginn des Romans die Schilderungen der Bahnhofsmission und der Lebensumstände von Alice und Natalie im Vordergrund, nimmt gegen Ende die Krimihandlung immer mehr Raum ein. Diese Mischung fand ich sehr gelungen, weil sich der Spannungsbogen langsam aufbaut , um sich in einem furiosem Finale zu lösen.

Für mich war es ein toller Roman, der sehr gut unterhält und viele Aspekte der damaligen Zeitgekonnt in die fesselnde Handlung einbezieht.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 05.04.2023

Ein spannender, historischer Roman

1

Auf dem Cover des Romans von Veronika Rusch deutet sich an, worum es im Roman geht:
Menschen, die im Leben unterwegs sind, und Begegnungen, die unerwartete Wendungen für die Beteiligten bringen.
Im Mittelpunkt ...

Auf dem Cover des Romans von Veronika Rusch deutet sich an, worum es im Roman geht:
Menschen, die im Leben unterwegs sind, und Begegnungen, die unerwartete Wendungen für die Beteiligten bringen.
Im Mittelpunkt stehen zwei junge Frauen, Natalie und Alice, deren Lebensgeschichte und Wege nicht unterschiedlicher sein könnten. Es kommt zu einer eher zufällige Begegnung beider Frauen auf dem Schlesischen Bahnhof, und so zu viel Aufregung und Veränderungen im weiteren Lebenslauf für beide. Im Mittelpunkt dieser Begegnung steht die Arbeit der Bahnhofsmission auf dem Schlesischen Bahnhof in Berlin, die es im Roman noch nicht so lange gibt und einigen Menschen auch nicht gefällt.

Ein wunderbarer Roman, in dem sehr schön die Probleme und Aufgaben der noch jungen Bahnhofsmission in einer spannenden Geschichte erzählt werden. Die Handlung ist ins Jahr 1908 verortet. Eine Zeit, in der Frauen wenig Rechte hatten, und es große gesellschaftliche Unterschiede gab.
Dieser Roman von Veronika Rusch hat mich von der ersten Seite an in Atem gehalten. Auf mich wirkte die Handlung des Romans sehr authentisch, und ist sehr gut vollziehbar. Von der ersten Seite an wird eine großartige Spannung aufgebaut, die bis zur letzten Seite anhält. Sehr empfehlenswert!

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Atmosphäre