Cover-Bild Gestorben wird immer
13,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Penguin
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Generationenroman
  • Genre: Krimis & Thriller / Sonstige Spannungsromane
  • Seitenzahl: 336
  • Ersterscheinung: 11.10.2016
  • ISBN: 9783328100010
Alexandra Fröhlich

Gestorben wird immer

Roman
Der Tod war Agnes’ Geschäft. Über Jahrzehnte hinweg führte sie den Steinmetzbetrieb Weisgut & Söhne in Hamburg und lenkte gebieterisch die Geschicke der Familie. Mit 91 Jahren nun hat Agnes von allem und jedem genug, sie will reinen Tisch machen und endlich das Geheimnis lüften, das sie viel zu lange schon mit sich herumträgt. Da ihre Tochter das Weite gesucht hat, beauftragt sie ihre Enkelin Birte, die Einzige, die aus demselben harten Holz geschnitzt ist wie sie, den ganzen Clan zusammenzutrommeln – kein einfaches Unterfangen, denn alle sind sich spinnefeind. Es ist Zeit für die Wahrheit.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.10.2018

nachhaltig beeindruckender Familienroman über 3 Frauen aus 3 Generationen

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„Gestorben wird immer" ist ein zutreffender Titel in zweifacher Hinsicht. Zum Einen bezieht er sich auf das Steinmetzhandwerk der Familie, zum Anderen auf die Schicksalsschläge, die der Familie widerfahren. ...

„Gestorben wird immer" ist ein zutreffender Titel in zweifacher Hinsicht. Zum Einen bezieht er sich auf das Steinmetzhandwerk der Familie, zum Anderen auf die Schicksalsschläge, die der Familie widerfahren. Die Familiengeschichte erstreckt sich von 1935 bis heute, und von Ostpreußen bis Hamburg und zurück. Im Vordergrund der Erzählung stehen drei Frauen aus drei Generationen: Großmutter Agnes als Familienoberhaupt, deren Tochter Martha sowie die Enkelin Birte. Vor allem die Lebensläufe der Frauen der Familie sind eindrucksvoll und detailreich beschrieben. Aber auch die Männer, Väter und Söhne konnte ich mir auf Grund der ausführlichen Beschreibungen gut vorstellen.



Die Charaktere haben mich nachhaltig beeindruckt. Die langjährigen, oft lebenslangen Auswirkungen der dramatischen Geschehnisse in der Vergangenheit ließen mich mitfühlen. Obwohl es eine fiktive Geschichte ist, gibt es wahrscheinlich unzählige Familien mit ähnlichen kleiner oder großer Dramen. Das verändert meinen Blick auf viele seltsam anmutende Charakterzüge bis hin zu psychischen Krankheiten von Familienangehörigen und Bekannten.



Für alle die an Familiengeschichten interessiert sind, gebe ich eine uneingeschränkte Kauf- und Leseempfehlung ab. Das Buch hat die 5 Sterne absolut verdient.

Veröffentlicht am 21.02.2018

Leichen pflastern ihren Weg

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Denjenigen von Agnes Weisgut, einer Frau, die nur 13 Jahre jünger ist als das 20. Jahrhundert - ein Weg, der in den 1930er Jahren im damals noch stolzen Ostpreußen beginnt. Agnes kann sich nicht vorstellen, ...

Denjenigen von Agnes Weisgut, einer Frau, die nur 13 Jahre jünger ist als das 20. Jahrhundert - ein Weg, der in den 1930er Jahren im damals noch stolzen Ostpreußen beginnt. Agnes kann sich nicht vorstellen, diesen wunderschönen Landstrich jemals zu verlassen - überhaupt blickt sie in eine mehr als rosige Zukunft, mit eigener Berufsausbildung, einem stattlichen Mann und einem wunderschönen Haus mitten im schönen Königsberg.

Doch es kommt alles ganz anders - kurz nach ihrem Abitur ziehen ihre Eltern mit ihr aufs Land und sie heiratet den einfachen Steinmetz Wilhelm Weisgut, der in Grabsteinen macht und Hitler verehrt. Bald ist Wilhelm im Krieg und sie mit einer immer größer werdenden Kinderschar und einer mehr als garstigen Schwiegermutter zu Hause.

Und gald schon findet sie sich im Hamburg der Nachkriegszeit wieder - wo sie wieder in Grabsteinen macht. Wie gesagt, Leichen pflastern ihren Weg, wenn auch auf unterschiedliche Art und Weise

Ein Frauenschicksal des 20. Jahrhunderts - eines wie kein anderes: Aber waren das nicht eigentlich alle? Hatte nicht jede der Frauen, die mindestens einen Krieg durchmachen mussten, einen eigenen, stets steinigen Weg zu gehen, hat es nicht viele von ihnen - wie Agnes auch - aus ihrer Heimat in eine ganz andere Umgebung verschlagen, in der sie sich mühsam wieder berappeln mussten?

Alexandra Fröhlich erzählt hier eloquent, einfühlsam und unterhaltsam die Geschichte von Agnes. Halt, nein, eigentlich ist es die von drei Frauen, nämlich auch von ihre Tochter Martha und ihrer Enkelin Birte, drei Frauen, die einen unterschiedlichen Weg gehen, der sie irgendwann wieder zusammenführt.

Denn Agnes muss ein dunkles Geheimnis loswerden. Und nicht nur sie. Denn es schwebt eine Tragik über der Familie, die ihresgleichen sucht.

Ein wirklich mitreißendes Buch, in dem man schwelgen kann und das sicher Fans des Bestsellers "Altes Land" auf seine Seite ziehen wird, auch wenn es die Autorin am Ende etwas zu bunt treibt mit dem, was sie ihren Figuren so alles zumutet. Figuren übrigens, die ganz wunderbar gezeichnet sind - man kann sie sich ganz leicht vor Augen führen. Ebenso wie die Sprachgewalt Alexandra Fröhlichs Bewunderung verdient, schafft sie es doch auf gerade mal dreihundert und paar Seiten, ein großes Familienepos auszubreiten.

Veröffentlicht am 11.11.2017

Ein wunderbarer Familienroman

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"Eine Tochter ohne Mutter. Eine Mutter ohne Tochter. Das passte zusammen, fand Birte. Da konnte doch die eine der anderen geben, was sie beide brauchten." Zitat Seite 154

Dieser Roman ist sehr ausdrucksstark, ...

"Eine Tochter ohne Mutter. Eine Mutter ohne Tochter. Das passte zusammen, fand Birte. Da konnte doch die eine der anderen geben, was sie beide brauchten." Zitat Seite 154

Dieser Roman ist sehr ausdrucksstark, emotional und inhaltsschwer!
Ich wurde mitgerissen von dieser Geschichte und habe die vielen Tiefschläge und Schicksale gespannt mitverfolgt. Auch wenn hier beinah in einem Plauderton erzählt wird, enthalten die Dialoge und Inhalte doch bewegende Szenen und tiefgreifende Erlebnisse. Besser kann Geschichte nicht erzählt werden. Einmal angefangen, mag man das Buch nicht mehr aus der Hand legen.

Vorab muss man wissen, hier wird aus drei zeitlichen Perspektiven berichtet, die jeweils einem Frauenschicksal der Familie Weisgut zuzuordnen ist.
Allen voran Großmutter Agnes Weisgut, deren Jugend in Ost-Preußen in die entbehrungsreiche Zeit des 2. Weltkrieges fiel. Ihre Erlebnisse erweitern den Roman neben den geschichtlichen Ereignissen um eine Art Zeitzeugenbericht. Es geht um die schwierige Kriegszeit und Not, Judenverfolgung, die Rolle der Frau und Mutter in dieser Zeit um 1937 und um Agnes persönliche Probleme in ihrer Ehe unter dem Dach mit ihrer herrschsüchtigen Schwiegermutter.
Agnes Schicksal zeigt ergreifende Szenen, sie kämpft für ihre Kinder wie eine Löwin und lädt im Endeffekt durch ihr Handeln auch Schuld auf sich. Diese Schuld soll ihre Familie nun erfahren, sie möchte, dass sie verstehen und auch verzeihen.

Ihre Enkelin Birte wird für die Zeit ab 1978 die Erzählerin. Sie ist in der Schule eine Außenseiterin, liest viel und wird wegen ihres Übergewichts gemobbt. Zu dieser Zeit verschwindet ihre Mutter Martha, die ständig unter Kopfschmerzen und Albträumen leidet. Ein Zustand, der Birte lebenslang leiden lässt. Warum hat ihre Mutter sie und ihren Bruder Peter im Stich gelassen.
Ab 2008 macht sich Birte nun auf Wunsch ihrer Großmutter auf die Suche nach ihrer verschollenen Mutter.

Als Leser erlangt man durch die zeitlichen Wechsel ein umfassendes Bild der Familie. Nach und nach kommt man den Geheimnissen auf die Schliche. Die Auswirkung bestimmter Ereignisse haben Folgen für die nachfolgenden Zeiten. Man taucht dadurch in die jeweiligen Personen noch tiefer ein.

Alexandra Fröhlich gelingt es sehr anschaulich, die drei Frauenfiguren als ganz spezielle Charaktere zu beschreiben. Birte kommt als realistisch denkende, erfolgreiche junge Frau daher, die immer noch unter dem Verlust ihrer Mutter leidet. Ihr trockener Humor hat die Handlung stets aufgelockert und macht sie sehr sympathisch. Agnes ist die Matriarchin des Familienbetriebes und gibt stets den Ton an. Marthas Person erschliesst sich erst zum Ende des Romanes ganz.

Dieser Roman zeigt die Auswirkungen des zweiten Weltkriegs und es entwickelt sich daraus eine Zeitreise für den Leser. Man wird an authentisch wirkende Schauplätze geführt, erlebt Menschlichkeit, Hass, Tod und Verlust hautnah mit.
Hier wird ein Familienepos ausgebreitet, das seinesgleichen sucht.


Dieser eindringlich erzählte Familienroman unterhält mit schwierigen Schicksalen, Kriegsproblematik und Schuld, aber auch mit der Hoffnung auf Heimat und eine Familie, die zusammenhält.

Veröffentlicht am 10.05.2017

emotionale Familiengeschichte- Leseempfehlung

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Klappentext: Der Tod war Agnes’ Geschäft. Über Jahrzehnte hinweg führte sie den Steinmetzbetrieb Weisgut & Söhne in Hamburg und lenkte gebieterisch die Geschicke der Familie. Mit 91 Jahren nun hat Agnes ...

Klappentext: Der Tod war Agnes’ Geschäft. Über Jahrzehnte hinweg führte sie den Steinmetzbetrieb Weisgut & Söhne in Hamburg und lenkte gebieterisch die Geschicke der Familie. Mit 91 Jahren nun hat Agnes von allem und jedem genug, sie will reinen Tisch machen und endlich das Geheimnis lüften, das sie viel zu lange schon mit sich herumträgt. Da ihre Tochter das Weite gesucht hat, beauftragt sie ihre Enkelin Birte, die Einzige, die aus demselben harten Holz geschnitzt ist wie sie, den ganzen Clan zusammenzutrommeln – kein einfaches Unterfangen, denn alle sind sich spinnefeind. Es ist Zeit für die Wahrheit.



Ein schlichtes Cover für ein wunderbares Buch, das ich fast nicht aus der Hand legen konnte. Die Autorin erzählt eine wunderbare Familiengeschichte in drei verschiedenen Erzählsträngen aus unterschiedlichen Jahren, Ostpreußen kurz vor und während des 2. Weltkrieges, aus den 1980 Jahren und der Gegenwart 2008, die abwechselnd erzählt werden, jeweils mit dem Jahresdatum am Anfang des Erzählstranges, die alle für sich eine sehr gute Länge haben und bei jedem wird die Spannung sehr gut gehalten, so gut, dass man als Leser das Buch nicht mehr aus der Hand legen möchte.

Agnes, die das Oberhaupt der Familie ist, ist eine Familienmatriarchin, die den Takt vorgibt, die über alles Bescheid weiß, eingreift, wenn es ihr nötig erscheint und ihren Standpunkt durchsetzt, wenn sie glaubt, dass es von Nöten ist. Ihre Kinder und Enkelkinder lieben sie nicht, aber sie respektieren sie und es gibt nur wenig, was sie über ihre Vergangenheit wissen, dass Agnes aus Königsberg stammt, dort mit ihrem Mann einen Steinmetz-Betrieb hatte, ihr Mann Wilhelm im Krieg vermisst wurde und Agnes 1945 mit ihren Kindern vor dem Einmarsch der Roten Armee geflohen ist, alles zulassen musste und in Hamburg mit großem Erfolg völlig neu angefangen hat.

Doch so vieles ist unklar, warum hat Martha, ihre Tochter, die immer ein wenig verrückt war, Familie sang- und klanglos verlassen, was ist mit Wilhelm passiert, der vermisst wurde… und dann die Enkelin Birte, die zwar erfolgreich, aber bindungsunfähig ist und bei emotionalem Stress Fress-Brechattacken hat…und was ist damals mit Astrid passiert, der Schwester ihres Cousins Bosse…

Agnes, die spürt, dass sich ihre Lebenszeit dem Ende zuneigt, möchte „reinen Tisch“ machen und beauftragt Birte, die Familie einzusammeln und nach Hamburg zu bringen, ein nicht ganz einfaches Unterfangen…

Gestorben wird immer ist ein sehr emotionaler Roman über Agnes Weisgut, die mit knapp 18 Jahren einen Mann heiraten muss, den sie nicht liebt und dessen Mutter ihr das Leben zur Hölle macht, der aber ein treuer Nationalsozialist ist. Sie erfährt erst viel durch die Hetze ihrer Schwiegermutter den wahren Grund, sie ist zu einem Viertel Jüdin und die Ehe versprach Schutz. Eine starke Protagonistin, die oftmals intuitiv handelt, immer das Wohl ihrer Kinder im Auge hat und sich vor allen Digen nicht unterkriegen lässt. Eine klare Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 13.03.2017

eine bewegende Geschichte!

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Das Buch hat mich sehr berührt. Das Buch erzählt vorallem von Agnes Kriegsjahren und wie sie für sich und Ihre Kinder gesorgt hat. In jedem Sinne des Wortes und in vielen Facetten. Agnes wächst behütet ...

Das Buch hat mich sehr berührt. Das Buch erzählt vorallem von Agnes Kriegsjahren und wie sie für sich und Ihre Kinder gesorgt hat. In jedem Sinne des Wortes und in vielen Facetten. Agnes wächst behütet als Einzelkind auf und plötzlich ist nichts mehr, wie es war. Die Eltern ziehen aus der geliebten Stadt aufs Land und verheiraten sie mit einem Hitler-Sympathisanten, denn sie nicht will. Ihre Welt wird erschüttert, als sie das "Warum" erfährt und Alice wird erwachsen! Wir lernen ihre Kinder und ihre Enkel kennen, die alle Produkt dieser Zeit sind und erst bei der "Wahrheit" von Agnes verstehen, warum die Familie so ist, wie sie ist.

Als Enkelin einer Grossmutter, die selber verfolgt wurd und sich während dem Krieg verstecken musste, ging mir die Geschichte nahe. Es ist eines der Bücher, die man liest und nach dem letzten Satz muss man erst mal für sich die Gedanken und Gefühle sortieren. Es hat mich sehr berührt.