Erleuchtung oder Tod?
Nach der Aufklärung ihres ersten gemeinsamen Falles Kleopatras Grab und der Zerschlagung eines Verschwörerringes in dem auch hochrangige Politiker verstrickt waren, fristet der degradierte Polizist Fadi ...
Nach der Aufklärung ihres ersten gemeinsamen Falles Kleopatras Grab und der Zerschlagung eines Verschwörerringes in dem auch hochrangige Politiker verstrickt waren, fristet der degradierte Polizist Fadi al Sawi ein Leben in einer fensterlosen Abstellkammer, um Strafbescheide gegen Tempo- und Parksünder auszustellen. Theodora Costanda befindet sich in einem 300 km südlich von Kairo gelegenen Yoga-Retreat, um über ihre Zukunft nachzudenken. In Ägypten, der Heimat ihrer Mutter bleiben oder nach Belgien zurückkehren?
Die Antwort auf ihre Fragen wird ihr quasi vom Schicksal abgenommen, denn beim Besuch eines Marktes trifft sie auf eine Gruppe gelb gekleideter Menschen, die sich auffällig benehmen. Sie beginnt Fragen zu stellen und erfährt, dass diese Personen Anhänger des Sonnengottes Aton sind und ihm in einem Tempel in der Nähe huldigen. Als Theo wenig später in jenem Grab, das als Echnatons gilt, eine geheime Kammer und Blutspuren entdeckt, , ist es mit Entspannung und Yoga endgültig vorbei und die Ermittlerin in Theo erwacht abermals. Sie lernt eine besorgte Mutter, deren Tochter dieser Gruppe angehören soll und händeringend um Hilfe bittet, kennen. Denn niemand, der sich diesen Aton-Anhängern angeschlossen hat, ist jemals wieder aufgetaucht...
Gleichzeitig sorgt sich Theo um ihre Mutter, die sie seit einigen Tagen nicht mehr erreichen kann. Sie bitte aIso Fadi, erstens bei ihrer Mutter vorbei zu schauen und zweitens, Informationen über diese Aton-Fans zu herauszubekommen.
Was sie damit auslöst, müsst ihr schon selbst lesen ....
Meine Meinung:
In seinem zweiten Fall für Theo Costanda und Fadi al Sawi lässt sich Autor Constantin Schreiber mit einem ziemlich umstrittenen Herrscher ein - mit Echnaton, Gemahl der Nofretete, der zunächst seinem Vater Amenophis III. als Amenophis IV. folgt, um wenig später dem Polytheismus abzuschwören und Aton, den Sonnengott als alleinige Gottheit einzuführen. Weder das Volk noch die entmachteten Priestern der bisherigen Götter sind mit dem neuen Monotheismus einverstanden. Rücksichtslos setzt sich Echnaton, wie sich Amenophis IV. nun nennt, durch. Nach seinem bislang ungeklärten Tod erfolgt die Rückkehr zu den alten Göttern.
Klar, dass so eine interessante und umstrittene Herrscherpersönlichkeit die Fantasie zahlreicher Autoren anspornt. Diese historischen Details sind sehr gut recherchiert und gut in den Krimi integriert, der sich flott lesen lässt.
Und hier liegt auch schon mein kleiner persönlicher Kritikpunkt: Für mich hätten es gern ein paar Seiten mehr sein können.
Was zunächst nur wie eine der zahlreichen Menschen fangenden Sekten beginnt, entwickelt sich zu einem fesselnden Krimi, der sich mit Wunderheilern und illegalen Experimenten auswächst. Der Glaube an Wunder, die unheilbar Kranke wieder gesund machen, ist so alt wie die Menschheit selbst. Die damit verbundenen Experimente sowie Heilsversprechen und Scharlatanen, ebenso.
Fazit:
Eine gelungene Fortsetzung, der ich gerne 5 Sterne gebe.