Cover-Bild So enden wir
22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Suhrkamp
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 231
  • Ersterscheinung: 11.03.2018
  • ISBN: 9783518428016
Daniel Galera

So enden wir

Roman
Nicolai von Schweder-Schreiner (Übersetzer)

Sie waren unsterblich – damals, Ende der Neunziger, wütend und voller Aufbruch, drei Jungs und eine Frau, Protagonisten der neuen Gegenkultur aus späten Punks, krassen Künstlern und digitalen Bohemiens. Allen voran Duke, riesiges Schriftstellertalent, genialisch, unnahbar. Jetzt ist Duke tot, zufälliges Opfer eines Raubüberfalls, es ist das Jahr 2014 und Porto Alegre wie paralysiert von der sengenden Hitze und dem Streik.

Am Grab ihres alten Mitstreiters kommen Aurora, Antero und Emiliano zusammen, nach einer gefühlten Ewigkeit wie Fremde. Unweigerlicher Blick zurück: Wie war das früher, und was ist aus ihnen geworden, aus den Idealen, Lebensplänen, Hoffnungen? Und: Wer war dieser Duke wirklich? War er ihr Freund? Oder hat er sie nicht doch bloß für seine Zwecke benutzt? Die immer skurrilere Suche nach einer Antwort führt die drei zu einer Hinterlassenschaft, die so berührend wie erschütternd ist.

Was gibt dem Leben Halt, wenn das Wünschen nicht mehr hilft? Daniel Galera hat einen virtuos agilen, unerschrockenen Generationen- und Gegenwartsroman geschrieben. Über Auf- und Abbrüche, über Ankünfte und Verlorenheiten und über das ungelöste – vielleicht unlösbare? – Geheimnis menschlicher Nähe.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.06.2018

Nähe – Fremde – Gegenwart

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„Die Moral von der Geschichte war, dass man hochhalten müsse, was uns zu Menschen machte, und dazu gehörte auch die Angst vor dem Tod und der Apokalypse.“ Vielleicht bringt genau dieser Satz aus Daniel ...

„Die Moral von der Geschichte war, dass man hochhalten müsse, was uns zu Menschen machte, und dazu gehörte auch die Angst vor dem Tod und der Apokalypse.“ Vielleicht bringt genau dieser Satz aus Daniel Galerals neuem Roman So enden wir die Erzählung auf den Punkt. Dieses Buch mit dem unscheinbaren und zunächst etwas kryptisch erscheinenden Cover bietet maximalen Inhalt bei nahezu minimaler Handlung. Galera hat nach seinem ersten deutschsprachigen Roman Flut (2013) ein Werk geschaffen, das der Gegenwartsgesellschaft den Spiegel vorhält, indem es die Frage nach der Authentizität des Einzelnen sowie der Beständigkeit von Kultur, Denken und Existenz der Welt in Zeiten von Big Data, Globalisierung und Klimakatastrophen stellt. Doch es ist auch ein Roman, der versucht, das verworrene Geflecht zwischenmenschlicher Beziehungen näher zu beleuchten, der das Erinnern und alles Vergangene feiert und vor allem aber den Kampf zwischen den Idealen der Jugend und denen des Erwachsenseins beschreibt.
Galera malt mittels seiner abwechselnd erzählenden Protagonisten Aurora, Emiliano und Antero, die sich auf der Beerdigung des gemeinsamen Freundes Duque nach fünfzehn Jahren wiedertreffen, ein düsteres Bild und wählt als Schauplatz hierfür ausgerechnet seinen eigenen Wohnort, die Stadt Porto Alegre aus, die er detailversessen und mitunter beinahe obsessiv in all ihren heruntergekommenen und kriminellen Facetten beschreibt. Mit Duques Tod und dem Wiedertreffen der Protagonisten beginnt die nicht enden könnende Erinnerung an die gemeinsam erlebten Studienjahre in den 90er Jahren. Es sind Erinnerungen an die gemeinsame Zeit in der Redaktion ihres Online Fanzines Orangotango, Erinnerungen an den Glaube an eine Zukunft, in der das noch in den Kinderschuhen steckende Internet alles möglich machen könne und vor allem sind es Erinnerungen an Zeiten voller Partys, Drogen, Sex und Weltverbesserungspläne.
Inzwischen haben sich jedoch alle drei, mittlerweile Ende dreißig, von ihren Träumen und Illusionen der Jugend verabschiedet und blicken mit Frustration auf die Gegenwart, die in ihren Augen nur der Beginn sein kann „einer langsamen, irreversiblen Katastrophe.“ Sinnbildlich hierfür steht die Stadt Porto Alegre, in der sich Hitze und Gestank wie in Zeiten des Mittelalters über die Stadt zu legen scheinen. Keiner der drei will verständlicherweise an diesem lebensfeindlichen Ort bleiben, doch man fragt sich nach der Lektüre, ob sie denn überhaupt noch leben wollen. Alles scheint falsch an dieser Gegenwart und auch wenn es Galera gelingt, an diesen Stellen Raum für die großen Gesellschaftsfragen der Zeit aufzumachen, so wird doch auch klar, dass es hier noch um etwas anders geht: Den Kampf zwischen Jugend und Erwachsensein. Verzweifelt wird hier versucht nach den einstigen Idealen zu streben und die Vergangenheit in der Gegenwart noch einmal auszuleben, doch ebenso verzweifelt müssen die Freunde feststellen, dass diese Ideale nicht mehr in die Gegenwartsgesellschaft hineinzupassen scheinen.
Auf eine brillant-indirekte Weise gelingt es Galera, diesen Kampf durch eine Ambivalenz in der Sprache auszudrücken. Da ist zum einen die mitunter komplexe Syntax, welche überwiegend die kausalen, vernunftgeleiteten Gedankengänge eines Erwachsenen nachzuzeichnen vermag und zum anderen jedoch lassen sich in genau jenen Satzgebilden jugendsprachliche Begriffe wie „ficken“ und einen typisch jugendlichen Sexismus finden, der in einigen Passagen zwar fehl am Platz wirkt, an anderer Stelle aber geschickt auf den Wunsch der drei Protagonisten verweisen, sich die verlorenen, avantgardistischen Jugendideale zu bewahren und wenigstens in Gedanken so zu sein wie früher. Im Verlauf wird aber immer deutlicher: Dieser Kampf ist verloren. Ausbruchversuche aus der durch Massenmedien geformten Normalität und deren Oberflächlichkeit sind kaum mehr möglich. Antero bringt es auf den Punkt: „Die Zeiten, in denen ein Mensch andere schockieren kann, sind vorbei.“ und „Unaufrichtigkeit ist in ihrer reinsten Form die Ästhetik der Zukunft.“ Man gewinnt den Eindruck, dass die drei ehemaligen Freunde, dessen Verhältnis über die Jahre doch etwas gelitten hat, aufgrund des permanenten Abschweifens in Erinnerung eigentlich mehr in der Vergangenheit leben als im Hier und Jetzt. Während die Erinnerungen immer bunter und ausschweifender werden, fährt die Handlung in der Gegenwart bis zum unvorhergesehenen Schluss des Romans beinahe auf den Nullpunkt und dient nur dazu die Jugend noch einmal zu wiederholen, was mit Auroras ungeplanter Schwangerschaft und Anteros verantwortungslosem Verhalten in die Katastrophe führt. Ob von Galera beabsichtigt oder nicht: Hier entwickelt der Roman eine belehrende Wirkung. Wer in der Vergangenheit lebt, negiert die Gegenwart und Zukunft und zerstört und manipuliert sie mitunter sogar.
Galera trifft die Gegenwart an ihrer vielleicht empfindlichsten Stelle: Ihrer Oberflächlichkeit. Was verbirgt sich denn noch hinter einer Gesellschaft, in der Schönheit massenmedial genormt wird? Im Zeitalter von Photoshop und Fakenews sehnen sich die Enddreißiger nach Authentizität und treffen damit vermutlich das Lebensgefühl so einiger Menschen, die mit Polaroidbildern und verpixelten Videos aufgewachsen sind. Die Oberflächlichkeit ist jedoch kein kollektives Phänomen, sondern findet auch Einzug auch auf Individualebene, in direkter zwischenmenschlicher Beziehung und hat genau dort vielleicht ihren Ursprung. Mittels seiner Protagonisten und der wechselnden Erzählhaltung zeigt Galera uns, wie wir aus der Oberfläche eines Menschen, seinem Öffentlichkeitsauftritt in sozialen Netzwerken auf dessen Charakter und seinen Gefühlszustand schließen und uns ein fatal oberflächliches und zumeist falsches Bild machen. So fügen sich die drei ehemaligen Freund in ihrer mangelnden Kommunikation und ihrer Verschwiegenheit letztlich doch ins Bild der Zeit ein, obwohl keiner der drei sich dies einzugestehen vermag. Es scheint beinahe, als habe Galera das Geheimnis zwischenmenschlicher Nähe in der Gegenwart auf eine düstere Weise gelöst: Wir begegnen einander, betasten die Oberfläche des jeweils anderen, glauben, dass unsere Twitter-Follower unsere Freunde sind und leben letztlich ohne echte Kommunikation und Nähe immer mehr aneinander vorbei, einander ein ewiges Geheimnis bleibend und sterben schließlich geistig einsam.
Am Ende bleibt die beklemmende Frage: Wollen wir so enden?
Zum weiterlesen: https://www.suhrkamp.de/buecher/soendenwir-danielgalera42801.html

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Veröffentlicht am 10.03.2018

Ein Roman, der anders ist

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So enden Wir ist ein komplett anderes Buch als meine Fantasybücher, aber irgendwie ist es echt mal angenehm eine neues Genre zu entdecken und man kommt aus dem Alltag in den Alltag eines/r anderen Protagonist/in. ...

So enden Wir ist ein komplett anderes Buch als meine Fantasybücher, aber irgendwie ist es echt mal angenehm eine neues Genre zu entdecken und man kommt aus dem Alltag in den Alltag eines/r anderen Protagonist/in. Bei Thriller, Krimis etc ist die Welt zwar meist auch die Welt in der wir leben, aber der Inhalt bezieht sich zum Beispiel auf das Verbrechen. Bei dem Buch geht es wirklich um den Alltag von einer ehemaligen Clique. Es gibt drei Protagonisten: Aurora, Antero und Emiliano und der Autor ist allwissend. Mit anderen Worten, regelmäßig wird die Sichtweise zwischen den drei gewechselt. Somit erfährt man die Lebensgeschichten der Drei. Man lernt die Gründe kennen weshalb sie sind wer sie sind.

Das Buch hat 231 Seiten und die Einteillung, vom Inhalt her, finde ich nicht so sinnvoll, da die ersten 150 Seiten um den Lebenslauf der Protagonisten geht und die restlichen 80 Seiten um den verstorbenen Freund Duke geht. Laut der Inhaltsaangabe geht es in dem Buch darum wer Duke war, dachte ich jedenfalls. Wenn man dann anfängt zu lesen, ist es nicht sehr motivierend, das 3/4 des Buches um die Lebensgeschichte der Anderen geht. Natürlich gab es zwischendurch auch Szenen in denen es um Duke ging, aber sie vielen nicht so raus.

Die Charaktäre und Lebensgeschichten sind aber nicht desinteressant. Es ist spannend hinter die Fassade zu Blicken, was man auch im echten Leben machen sollte, denn man weiß nie was in einem vorgeht.

Das Cover ist anders als meine sonstigen. Irgendwie hat es etwas Sonderbares an sich, das das Cover spannend macht. Ich selber weiß gar nicht was ich davon halten soll.

So enden Wir ist ein echt schöner Roman. Daniel Galera hat eine spezielle Art zu schreiben. Er vermittelt den Alltag von Menschen auf eine spannende Art und Weise.

Vielen lieben Dank geht an den Suhrkamp Verlag für das Rezensionsexemplar

Veröffentlicht am 27.03.2019

Was wurde aus unseren Träumen?

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Daniel Galera schildert in seinem nostalgischen Roman den Werdegang vierer Freunde, die in ihrer Jugend als politische Aktivisten für ihre Ideale eintraten. Viel ist davon knapp zwanzig Jahre später nicht ...

Daniel Galera schildert in seinem nostalgischen Roman den Werdegang vierer Freunde, die in ihrer Jugend als politische Aktivisten für ihre Ideale eintraten. Viel ist davon knapp zwanzig Jahre später nicht mehr übrig geblieben. Die Ermordung eines Mitglieds führt die restlichen Drei wieder zusammen - und lässt sie eine bittere Bilanz ziehen...

Galeras Geschichte trauert der verlorenen Jugend und dem damit einhergehenden Idealismus hinterher. Die Erzählung ist geprägt von Ernüchterung und Zukunftsängsten.

Die Figuren im Roman wirken allesamt sehr verbraucht und abgekämpft. Der jugendliche Enthusiasmus und Kampfgeist scheint verloren gegangen.

Galeras Roman wirkt trotz seines resignierenden Tonfalls wie ein Aufruf zum Idealismus und dem Festhalten an seinen Idealen und Träumen. Für mich ist dieser Roman eines der Bücher, die nicht ständig das Leserinteresse aufrechterhalten konnten und dennoch eine aussagekräftige Botschaft in sich tragen, die noch einige Zeit nachhallt.

Veröffentlicht am 06.09.2018

Ein Buch über Aufbrüche und Trennungen, über das Ankommen und über das Verlorensein in der Welt und der eigenen Existenz angesichts einer Gesellschaft, die vor lauter Korruptheit und zum Himmel schreiender Armut nicht reformierbar scheint.

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Daniel Galera, So enden wir, Suhrkamp 2018, ISBN 978-3-518-42801-6

In seinem zweiten Roman, der wie „Flut“ (2013) wieder von Nicolai von Schweder-Schreiner ins Deutsche übersetzt wurde, erzählt der brasilianische ...

Daniel Galera, So enden wir, Suhrkamp 2018, ISBN 978-3-518-42801-6

In seinem zweiten Roman, der wie „Flut“ (2013) wieder von Nicolai von Schweder-Schreiner ins Deutsche übersetzt wurde, erzählt der brasilianische Schriftsteller Daniel Galera von einer Gruppe aus drei jungen Männern und einer Frau, die sich damals in der Frühphase des Internets in den neunziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts für etwas ganz Besonderes hielten. Sie waren so etwas wie Protagonisten einer neuen Gegenkultur in Brasilien. Eine Kultur aus Punks, Künstlern und digitalen Bohemiens. Ihr großer Anführer war Duke, ein überaus talentiertes Schriftstellertalent, in seinem unnahbaren Wesen und Charakter genial.

Nun ist Duke Opfer eines tödlichen Raubüberfalls geworden. Daniel Galera führt seine Leser in das Jahr 2014, kurz vor der Fußball WM nach Porto Alegre, wo seit langem ein Streik das gesamte Leben lahmlegt. Heftige Auseinandersetzungen und Konflikte spalten die brasilianische Gesellschaft schon seit langem. Nun aber scheint alles zu explodieren.

Sie haben sich lange nicht mehr gesehen, die ehemaligen Mitstreiter Dukes, die sich nun an seinem Grab versammeln, sich selbst und einander fremd geworden nach einem langen vergeblichen Kampf. Aurora, Antero und Emiliano blicken angesichts des Todes zurück auf ihr eigenes Leben, auf ihr gemeinsames Engagement in einer hoffnungsvollen und ambitionierten Gegenkultur.
Wie war das früher, so fragen sie sich immer wieder und was ist aus ihnen geworden? Was ist mit den Idealen, den Lebensplänen und Hoffnungen geschehen? Und vor allen Dingen kommen sie im Verlauf des Buches einer Frage immer näher, die sie quält: Wer war dieser Duke wirklich? War er wirklich ihr Freund? Oder hat er sie nicht doch bloß für seine Zwecke benutzt? Die immer verzweifeltere Suche nach einer Antwort führt die drei zu einer Hinterlassenschaft, die so berührend wie erschütternd ist.
Der in Teilen sehr bewegende, in anderen hilflos bleibende Roman Galeras ist ein Buch über Aufbrüche und Trennungen, über das Ankommen und über das Verlorensein in der Welt und der eigenen Existenz angesichts einer Gesellschaft, die vor lauter Korruptheit und zum Himmel schreiender Armut nicht reformierbar scheint.

Und es ist ein Buch mit immer wieder leisen Annäherungen an das Geheimnis menschlicher Nähe und Freundschaft.


Veröffentlicht am 16.04.2018

Früher war alles besser?

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In ihren 20ern waren sie ein gutes Team, beste Freunde, haben gemeinsam viel erlebt. Aurora, Antero, Emiliano und Duke. Dann sind sie erwachsen geworden und haben sich jahrelang aus den Augen verloren. ...

In ihren 20ern waren sie ein gutes Team, beste Freunde, haben gemeinsam viel erlebt. Aurora, Antero, Emiliano und Duke. Dann sind sie erwachsen geworden und haben sich jahrelang aus den Augen verloren. Bis Duke eines Abends beim Joggen erschossen wird und sich die verbliebenen Drei an seinem Grab wiederfinden. Man kommt ins Gespräch. Und ins Grübeln über die „gute, alte Zeit“.

Daniel Galeras Roman hat mich auf eine seltsame Art und Weise fasziniert. Einerseits mochte ich den Erzählstil des Autors, andererseits hat er auch oft eine sehr harte und z.T. bewusst abstoßende Art Dinge auszudrücken, was einen beim Lesen immer kurz innehalten lässt. Die Grundstimmung des Romans ist drückend und auch etwas traurig, weniger Dukes Tod geschuldet, sondern der Tatsache, dass die drei Freunde etwas unglücklich und auch einsam durchs Leben zu irren scheinen. Trotzdem fallen sie nicht gänzlich aus dem Rahmen, ich denke schon, dass sie in vielerlei Hinsicht Kinder ihrer Zeit sind. Der Autor nimmt sie als Beispiel um viele aktuelle Themen aufzugreifen; man hat 600 Freunde bei Facebook, aber keine echten zum Reden; das Internet vergisst nichts; als Frau hat man es in der akademischen Laufbahn nicht leicht, etc. Dass der Roman in Brasilien spielt, geht oft unter, nur ab und an kommt der Autor auf spezifische gesellschaftliche Gegebenheiten zu sprechen. Insgesamt ging er mir nicht tief genug, spricht zwar viele Themen an, streift sie dabei aber nur.
Die drei Protagonisten wechseln sich kapitelweise ab, sodass man jeden so nach und nach kennenlernen kann. Man erfährt viel über ihre Wünsche und Träume, merkt aber schnell, dass vieles davon gescheitert ist. Ich konnte alle drei nicht sonderlich gut leiden (muss man vielleicht auch gar nicht), fand ihre Geschichte aber trotzdem interessant und wollte auch wissen, ob es für sie ein Fünkchen Hoffnung am Horizont gibt.
„So enden wir“ ist ein Roman, der anders ist. Ein Roman, der durchaus Stoff zum Nachdenken liefert. Aber auch ein Roman, der sich für meinen Geschmack ruhig noch etwas mehr hätte trauen dürfen.