Cover-Bild Der Wintersoldat
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13,00
inkl. MwSt
  • Verlag: dtv Verlagsgesellschaft
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 432
  • Ersterscheinung: 20.10.2021
  • ISBN: 9783423148078
Daniel Mason

Der Wintersoldat

Sky Nonhoff (Übersetzer), Judith Schwaab (Übersetzer)

»Dieser Roman überzeugt mit jedem Satz.« Anthony Doerr

Lucius ist 22 Jahre alt und ein hochbegabter Medizinstudent in Wien, als der Erste Weltkrieg ausbricht. In dem Glauben, in ein gut ausgestattetes Lazarett zu kommen, meldet er sich freiwillig. Tatsächlich landet er im eisigen Winter 1914 in einem abgelegenen Dorf in den Karpaten, in einer zum Behelfshospital umfunktionierten Kirche. Allein mit einer rätselhaften, jungen Nonne namens Margarete an seiner Seite muss er die Verletzten versorgen – er, der noch nie ein Skalpell geführt hat. Es ist Margarete, die ihn lehrt, ein Arzt in Kriegszeiten zu sein – und auch, was Liebe bedeutet. Doch als ein schwer traumatisierter, aber äußerlich unverletzter Soldat eingeliefert wird, begeht Lucius einen gravierenden Fehler.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 31.12.2023

Lesenswerten

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Vorneweg gesagt, das war Büchermäßig ein wirklich guter Jahresabschluss für 2023.
Der Roman 'Der Wintersoldat' von Daniel Mason beginnt 1915 zur Zeit des ersten Weltkrieges. Der Österreicher Lucius ist ...

Vorneweg gesagt, das war Büchermäßig ein wirklich guter Jahresabschluss für 2023.
Der Roman 'Der Wintersoldat' von Daniel Mason beginnt 1915 zur Zeit des ersten Weltkrieges. Der Österreicher Lucius ist ein junger und begeisterter Medizinstudent aus einer durchaus privilegierten Wiener Familie.
Als er seinen ersten Einsatz als Arzt in einem Lazarett in den Karpaten bekommt, ist er noch sehr unerfahren. Er wird quasi ins kalte Wasser geschmissen und ist Anfangs sehr skeptisch ob er das als einziger Mediziner ohne praktische Erfahrung und ohne Mentor überhaupt schaffen kann. Gott sei Dank steht ihm die selbstbewusste und mutige Schwester Margarete zur Seite und gemeinsam erleben sie eine harte, entbehrungsreiche und oft grausame Zeit.
Das Buch hat mir viel besser gefallen als ich vermute habe. Man muss sich bewusst sein das diese grausame, ungeschönte Brutalität und gerade in der Umgebung eines Lazarett zu der Zeit einem einiges abverlangt beim lesen und manchmal schwer zu ertragen ist. Allerdings wird einem einfach zu keiner Zeit langweilig und man bekommt mal wieder vor Augen geführt das es einem selber (also mir auf jeden Fall) echt gut geht.
Wer sowas gerne liest, wird Gefallen an dem Buch finden.

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Veröffentlicht am 06.03.2023

Packend

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Dieser Roman hat mich wirklich gepackt. Die Geschichte ist wundervoll beschrieben, aber der Inhalt ist nichts für schwache Nerven. Ich mochte die Charaktere sehr, denn sie waren so real, so nah. Ich hatte ...

Dieser Roman hat mich wirklich gepackt. Die Geschichte ist wundervoll beschrieben, aber der Inhalt ist nichts für schwache Nerven. Ich mochte die Charaktere sehr, denn sie waren so real, so nah. Ich hatte das Buch nur für eine Zeit aus der Hand legen müssen, da der Krieg in dem Buch meine Stimmung echt gedrückt hatte. Der detaillierte Schreibstil und die Liebe für Details haben es mir echt angetan. Ich kann das Buch wirklich empfehlen, ich habe es geliebt, aber Vorsicht es ist nichts für schwache Nerven.

Veröffentlicht am 13.10.2022

Medizinstudent zwischen Kosaken und Husaren

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Gegen den Willen seiner wohlhabenden polnischstämmigen Familie beginnt Lucius ein Medizinstudium in seiner Heimatstadt Wien. Als 1914 der erste Weltkrieg ausbricht, sieht Lucius seine Chance, dem ungeliebten ...

Gegen den Willen seiner wohlhabenden polnischstämmigen Familie beginnt Lucius ein Medizinstudium in seiner Heimatstadt Wien. Als 1914 der erste Weltkrieg ausbricht, sieht Lucius seine Chance, dem ungeliebten theoretischen Studium zu entkommen und endlich praktische Arbeit leisten zu können. Als er nach einigen Umwegen sein Ziel in Galizien, dem östlichen Teil des österreichisch-ungarischen Kaiserreichs, erreicht, sieht er sich mit einem Behelfslazarett in einer Kirche konfrontiert und er, der die Medizin lediglich aus Büchern kennengelernt hat, ist der einzige Arzt. Läuse, verantwortlich für Typhusepidemien, Ratten, und Amputationen, die durch Wundinfektionen nötig werden sowie psychische Leiden bestimmen fortan sein Leben als Mediziner. Durch die praktische Hilfe der erfahrenen Schwester Margarete gelingt es Lucius bald, eine Art Routine zu entwicklen. Besonders die erfolgreiche Behandlung eines Patienten mit Nervenleiden bringt Lucius Auftrieb, bis ein Rekrutierungskommando nach wieder wehrfähigen Soldaten sucht. Lucius trifft eine folgenschwere Entscheidung. In einer nebeligen Nacht verliert er zudem Margarete aus den Augen und in Galizien steht die Brussilow-Offensive bevor.

Daniel Mason hat einen unglaublich eindrucksvollen Roman über die Schrecken des Krieges geschrieben. Schonungslos werden die desolaten Zustände an der Front beschrieben, der grausame Umgang mit dem "Kriegsmaterial" Mensch, die unzureichende Ausrüstung der Soldaten, der fehlende Nachschub an medizinischer Ausstattung, die Planlosigkeit der militärischen Aktionen und vor allem die Sinnlosigkeit des Kriegs. Der Autor versteht es geschickt, bereits während der geschilderten Studienzeit in Wien die nicht mehr zeitgemäße, wirklichkeitsferne und in Selbstherrlichkeit versunkene Obrigkeit darzustellen; bestes Beispiel ist Professor Zimmer.

Wie Lucius buchstäblich in den Krieg stolpert und wie die Hässlichkeit des Krieges ihn in vielen kleinen Episoden durch die Jahre begleitet, ist wirklich gut geschrieben und lesenswert. Man sollte allerdings nicht zu zart besaitet sein, denn die Behandlung von verwundeten Soldaten nimmt einen nicht unerheblichen Raum ein. Es gibt aber auch viele feinfühlige Kontrastszenen, in denen die Landschaft oder die zarte Beziehung zwischen Lucius und Margarete im Zentrum stehen. Die Abgeschlossenheit des kleinen Ortes in den Karpaten und die kleine Gruppe von Menschen, die sich um die Verletzten bemüht, sind einerseits repräsentative Figuren, andererseits haben sie aber auch ganz besondere Biographien erhalten. Die Örtlichkeit, die Figur des unerfahrenen Lucius und die beherrschenden Themen Krankheit und Tod haben mich ein klein wenig an Manns "Zauberberg" erinnert. Zeitlich überschneiden sich die Romane, wo der "Zauberberg" endet, beginnt der "Wintersoldat", nämlich mit dem 1. Weltkrieg und dem Zerfall der alten Ordnung.

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Veröffentlicht am 03.04.2022

Ein wundervoller Roman

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Lucius ist Medizinstudent und meldet sich zu Beginn des ersten Weltkriegs freiwillig um in einem Lazarett zu helfen. In einem Behelfshospital in den Karpaten ist sein Einsatzgebiet. Dort lernt er die junge ...

Lucius ist Medizinstudent und meldet sich zu Beginn des ersten Weltkriegs freiwillig um in einem Lazarett zu helfen. In einem Behelfshospital in den Karpaten ist sein Einsatzgebiet. Dort lernt er die junge Nonne Margarete kennen, die ihm am Operationstisch und auch in der Liebe noch einiges beibringen muss. Neben Amputationen und anderen körperlichen Verletzungen muss er sich erstmals auch um einen Patienten kümmern, der so traumatisiert ist, dass er nicht spricht, nichts isst und sich sonst auch nicht regt. Nach einiger Zeit hat Lucius eine Heilmethode für diesen Patienten gefunden. Er soll also wieder an die Front, jedoch möchte Lucius das verhindern. Dies hat Folgen für den Soldaten, für Margarete und auch für Lucius selbst.

Dieses Hörbuch wurde mir in der Onleihe vorgeschlagen und da ich Kriegsgeschichten gerade sehr interessant finde, hab ich angefangen zu hören und konnte nur schwer aufhören. Die Stimme des Sprechers hat da sein Übriges getan, denn diese ist sehr angenehm.

Ich habe Lucius sofort ins Herz geschlossen auch wenn er win bisschen wie ein Außenseiter behandelt wurde, erst recht von seinen Eltern, die komische Studien mit ihm vollführten, ob er denn ein „normaler“ junger Mann wäre. Auch die ganzen Mitarbeiter in dem Hospital waren mir von Anfang an sehr sympathisch.
Margarete die liebevolle und auch verständnisvolle Nonne bzw. Krankenschwester war mein Lieblingscharakter in dieser Geschichte.

Ich fand es sehr interessant, wie das Leben sich für den eigentlich wohlhabenden Lucius gewendet hat und dass er so mutig war und sich freiwillig gemeldet hat.

Diese Geschichte ist so emotional und aufwühlend, ich habe so oft mit Lucius mitgefiebert und so sehr gehofft, dass es für ihn und Margarete ein Happy End gibt.

Das Ende der Geschichte hat mich sehr überrascht. Auf der einen Seite war ich ein bisschen enttäuscht aber andererseits hat es beim 2. Mal darüber nachdenken völlig Sinn ergeben.

Ich habe jede Sekunde dieses Hörbuchs genossen und in mich eingezogen. Es hat mich zum Nachdenken gebracht, mich gerührt und ich musste noch lange nach dem Ende an manche Passagen zurück denken. Diese Geschichte kann ich jedem empfehlen, der in die Welt des ersten Weltkriegs eintauchen möchte und dabei nicht nur an die schlimmen Tatsachen erinnert werden möchte.

Es war ein absolutes Highlight für mich.

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Veröffentlicht am 03.11.2023

Anders, als erwartet, aber gut

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Eigentlich kann ich mit Geschichten aus dem Ersten oder Zweiten Weltkrieg nur bedingt etwas anfangen und ich hatte ein bisschen Bedenken, dass es hier zu sehr um Kriegshandlungen gehen würde, doch trotz ...

Eigentlich kann ich mit Geschichten aus dem Ersten oder Zweiten Weltkrieg nur bedingt etwas anfangen und ich hatte ein bisschen Bedenken, dass es hier zu sehr um Kriegshandlungen gehen würde, doch trotz allem, hat mich der Klappentext zu diesem Buch irgendwie angesprochen. Letztendlich bin ich glücklich, dass ich mir die Geschichte zu Gemüte geführt habe, denn sie ist echt gut.
Zwar habe ich anfangs noch ein bisschen gebraucht, um in die Geschichte hineinzufinden, zumal der Schreibstil recht anspruchsvoll ist, doch als ich dann einmal drin war, war ich richtig gebannt von Lucius Geschichte. Ich habe einen ganz neuen Eindruck bekommen von der Arbeit in einem kleinen, ländlich gelegenen Lazarett, war aber auch froh, dass es dann doch mehr um das ganze Ringsherum ging, als um das eigentliche Kriegsgeschehen. Dennoch wurde es an manchen Stellen durchaus brutal und manche Dinge und Taten, die der Krieg mit sich brachte, fand ich sehr erschreckend.
Dabei war die Handlung, obwohl eher ruhig erzählt und manchmal mit ein paar Längen, größtenteils sehr packend und der Autor hat es geschafft, ohne zu weit auszuschweifen, alles richtig gut und nachvollziehbar zu beschreiben, ob Lucius als Protagonisten selbst, dessen Familie, die verschiedenen Settings und auch die restlichen Charaktere.
Der Verlauf der Geschichte hat mich allerdings überrascht, denn der eigentliche Wintersoldat, mit welchem nicht Lucius gemeint ist, ist nur ein kleiner Teil der Geschichte, aber er und das, was mit ihm geschieht, hat eine tiefere Bedeutung für Lucius' weitere Entwicklung. Der Roman handelt nämlich nicht nur vom Krieg und der Arbeit im Lazarett, sondern er führt Lucius durch mehrere Etappen. So kann man ihn anfangs noch als Medizinstudenten erleben, der sich im Laufe der ersten Seiten für das Militär meldet, ins Lazarett kommt, sich verliebt und sich irgendwann sogar auf eine spannende und emotionale Suche begibt, welche nicht so geendet hat, wie ich es mir gewünscht hätte, jedoch so, dass sie einen perfekten Abschluss der Geschichte bietet.
Grundlage dafür ist die Liebesgeschichte zwischen Margarete und Lucius, welche sehr angenehm geschrieben ist, nicht kitschig oder aufdringlich, sondern irgendwie friedlich in all den Wirren und Grausamkeiten des Krieges. Und doch ist sie auch tragisch und hat ebenfalls einen großen Einfluss auf Lucius.
Dieser ist ein sehr angenehmer, sympathischer Protagonist, der in einer angesehenen und reichen Familie aufgewachsen und dennoch auf dem Boden geblieben ist. Er ist etwas anders, was auch seinen Eltern auffällt, trotzdem intelligent und vor allem entwickelt er sich während der Story sehr weiter, wird erwachsen. Dennoch hat Daniel Mason Lucius Anderssein und seine Gedankenwelt sehr gut zum Ausdruck gebracht, so dass er mir im Laufe der Geschichte extrem ans Herz gewachsen ist.
Ebenso mochte ich Margarete, die tough ist, kein Blatt vor den Mund nimmt und sehr selbstbewusst wirkt. Sie bringt Lucius noch einiges bei und ist dabei manchmal mehr Arzt als er. Leider war ihr Auftritt für mich nicht lange genug, denn ich hätte sie gern noch mehr erlebt.

Ich kann jedenfalls nur sagen, dass mir dieses Buch sehr gut gefallen hat. Es hat mich packen können und ich habe sowohl die Geschichte als auch die Protagonisten geliebt, während der Schreibstil, obwohl ich ihn echt gut finde, dennoch Geschmackssache ist. Ebenfalls denke ich, dass nicht jeder die ruhigen Töne mögen wird. Ich bin damit jedoch gut klargekommen und kann das Buch nur weiterempfehlen.

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