Kann den Hype nicht ganz nachvollziehen
Yellowface„Yellowface“ ist ein Buch an dem man in diesem Jahr nicht vorbeikam.
Nicht nur im Netz gab es einen riesigen Hype, auch in den Buchhandlungen lag das Buch der Autorin gleich stapelweise aus.
Dabei ...
„Yellowface“ ist ein Buch an dem man in diesem Jahr nicht vorbeikam.
Nicht nur im Netz gab es einen riesigen Hype, auch in den Buchhandlungen lag das Buch der Autorin gleich stapelweise aus.
Dabei geht Rebecca F. Kuang mit der Buchbranche nicht gerade zimperlich um in ihrem Roman.
June Hayward und ihre Bekannte aus Studientagen Athena Liu sind junge Schrifstellerinnen. Nur ist Athena erfolgreich und June landet schon mit ihrem Debüt einen Flop. June mutmaßt, das läge nicht etwa an mangelndem Talent sondern vielmehr daran, dass Athena einen amerikanisch chinesischen Background hat, während sie selbst keiner gefragten Minderheit angehört sondern einfach nur eine weiße Frau ist. Langweilig!
Als Athena im Beisein von June auf tragische Weise verstirbt, klaut die verschmähte Schriftstellerin ein noch unbekanntes Buchmanuskript aus der Wohnung der Toten, schreibt es ein wenig um und veröffentlicht es unter ihrem Namen, bzw. unter ihrem neuen Pseudonym Juniper Song.
Das Buch wird ein Bestseller und endlich erfährt June Anerkennung und Ruhm und verdient ein Honorar von dem sie früher kaum zu träumen wagte. Man ahnt, dass sie damit nicht durchkommt und tatsächlich gibt es Zweifler und fiese Attacken im Netz gegen June. Als Leser ertappt man sich aber tatsächlich dabei, Sympathien und Mitleid für June zu entwickeln, was nicht zuletzt daran liegt, dass die Geschichte aus Sicht der Plagiatorin geschrieben ist, die sich ihre Schuld auch permanent schönredet.
Die Geschichte liest sich flüssig und spannend und gewährt interessante Einblicke in die Verlagswelt. Leider hat man den Eindruck, dass die Autorin nach einem fesselnden Beginn nicht so recht wusste wie sie diesen Roman schlüssig beenden könnte. Im letzten Drittel des Buches, in dem June zunehmend unter Wahnvorstellungen leidet, hat mich die Autorin irgendwie verloren. Das Ende war leider etwas dünn und enttäuschend. Deshalb kann ich das Buch nur bedingt empfehlen.