Cover-Bild Der Wald
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25,00
inkl. MwSt
  • Verlag: btb
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: allgemein und literarisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 512
  • Ersterscheinung: 13.03.2024
  • ISBN: 9783442757640
Eleanor Catton

Der Wald

Roman
Melanie Walz (Übersetzer), Meredith Barth (Übersetzer)

Idealistische Umweltaktivisten treffen auf charismatischen Milliardär ohne Moral - Der neue Roman von Booker-Preisträgerin Eleanor Catton

Mira Bunting ist die Gründerin einer Guerilla-Gardening-Gruppe namens Birnam Wood.Das Kollektiv pflanzt und erntet, wo es niemand bemerkt: an Straßenrändern, in vergessenen Parks, vernachlässigten Hinterhöfen. Seit Jahren kämpft die Gruppe darum, Birnam Wood langfristig rentabel zu machen. Dann eröffnet sich eine Möglichkeit: Ein Erdrutsch hat den Pass zu einem Naturschutzgebiet abgeschnitten, die Umweltkatastrophe hat auch eine große, scheinbar verlassene Farm eingeschlossen. Als Mira sich das Grundstück auf eigene Faust ansehen will, wird sie dort von Robert Lemoine überrascht. Der mysteriöse amerikanische Milliardär ist fasziniert von Mira und schlägt ihr vor, das Land zu bewirtschaften. Ein Handel, der Folgen haben wird. Wer ist Lemoine wirklich? Kann die Gruppe ihm vertrauen, während die Ideale von Birnam Wood auf die Probe gestellt werden? Können sie sich selbst trauen?

Eleanor Catton lässt in ihrem neuen Roman Welten aufeinanderprallen und greift gekonnt die Themen unserer Zeit auf. Mit Witz, filmreifem Plot und einem furiosen Finale legt die Booker-Preisträgerin einen Roman vor, der die Wucht der großen Shakespeare- Dramen mit einem feinem Gespür für die gesellschaftlichen Verwerfungen der Gegenwart vereint.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.03.2024

sehr fesselnd

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Das Cover kommt vergleichsweise harmlos daher, schwarz und weiß mit etwas Gold, Bäumen und einer Drohne. Der Inhalt ist aber das Gegenteil. Viele Themen unserer Zeit verweben sich zu einem sehr ...

Das Cover kommt vergleichsweise harmlos daher, schwarz und weiß mit etwas Gold, Bäumen und einer Drohne. Der Inhalt ist aber das Gegenteil. Viele Themen unserer Zeit verweben sich zu einem sehr guten Plot, der mit zunehmender Seitenanzahl deutlich an Fahrt gewinnt. Die letzten 50 Seiten waren extrem spannend.
Im Kern geht es um eine Guerilla Gardening Gruppe, die sich fern von Kapitalismus ganz dem Gärtnern und guten Zweck im Sinne einer Erhaltung der Umwelt kümmert, und einen Milliardär, deren Wege sich zufällig kreuzen. Also wohl ein Spiel Gut gegen Böse. Sind die Naturschützer käuflich? Was hat der Milliardär vor? Die Charaktere sind sehr detailreich und plastisch dargestellt, über deren Kindheit und Lebenssituation spielt auch immer die Gedankenwelt der jeweiligen Person eine Rolle. Die Orte sind auch sehr atmosphärisch gespielt. Die Autorin versteht es den Leser in den Bann zu ziehen. Der moderne und realistische Kontext hat mich total abgeholt.

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Veröffentlicht am 28.03.2024

Sehr spannend

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Die Geschichte spielt sich ab in Neuseeland, genauer gesagt liegt der Fokus auf einem leeren Grundstück angrenzend zu einem Naturschutzgebiet. Hier treffen Interessen aufeinander: Birnam Wood, ...

Die Geschichte spielt sich ab in Neuseeland, genauer gesagt liegt der Fokus auf einem leeren Grundstück angrenzend zu einem Naturschutzgebiet. Hier treffen Interessen aufeinander: Birnam Wood, eine Aktivistengruppe, trifft hier auf Robert Lemoine, dem gewinnorientierten Milliardären.

‚Der Wald’ ist unterteilt in drei Kapitel. Catton nimmt sich im ersten die Zeit, die Charaktere genau zu betrachten. Wir verfolgen ihre Gedankengänge, Bewegungsgründe und Lebenseinstellungen. Jedoch werden Zeitweise die Gedankenstränge so ausgiebig gestaltet, dass es sich so anfühlt, als würde die Geschichte nicht vorankommen. Doch die nächsten Abschnitten sind deutlich plot-lastiger und gerade dann ist es wichtig, die Hintergründe und die Motivation der Charaktere gut zu verstehen. Dadurch ist das Buch zwar anfangs etwas langatmig, es lohnt sich jedoch weiterzulesen.

Die Geschichte behandelt interessante Ansätze in Bezug zu Aktivismus, Umweltschutz, Wirtschaftspolitik und Kapitalismus. Diese Themen werden zudem oft in anspruchsvoll Diskussionen zwischen den Charakteren verpackt.

Das Buch hat mir ingesamt gut gefallen. Ich mag den stetigen Aufbau, sowie das brisante Ende, und wie aktuelle Fragen aufgegriffen werden.

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Veröffentlicht am 17.03.2024

Macht und Moral

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Erinnert ihr euch an den Roman „Die Gestirne“? Ein furioser Einschlag in der Literatur und nun kommt die Autorin Elenor Catton mit einem neune Roman zurück auf die literarische Bühne.
Der Roman heißt ...

Erinnert ihr euch an den Roman „Die Gestirne“? Ein furioser Einschlag in der Literatur und nun kommt die Autorin Elenor Catton mit einem neune Roman zurück auf die literarische Bühne.
Der Roman heißt im Original Birnam Wood. Es geht aber nicht wie der englischsprachige Leser sicherlich schnell feststellen wird um Macbeth von Shakespeare, will aber genau diesen Ort der Verteidigung und des Verlustes aufnehmen. Natürlich mit voller Absicht schon im Titel ein furioser Ort, wo es gleich zum Kern der Geschichte vordringt. Denn Birnam Wood ist eine neuseeländische Guerilla-Gardening-Gruppe im Roman und ihre Gründerin Mira Bunting mit all ihren umweltphilosophischen Idealen die Protagonistin des Romans. Die Gruppe um Mira, Shelly und Tony ist an einer Farm interessiert, die durch einen Erdrutsch abgeschnitten ist um die Gruppe dort anzusiedeln und sie finanziell dort stabil aufzubauen. Aber natürlich ist Mira nicht die einzige Interessentin an dem Grundstück, der reiche Amerikaner Robert Lemoine will es auch habe und hat ganz andere Pläne damit. Er ist das Gegenteil mit seinen Tech-Milliarden, die er aus dem Drohnengeschäft erwirtschaftete hat und Teil der Prepper-Szene, da er fest daran glaubt die Welt wird so nicht weiter existieren können.
Die Geschichte ist so nicht nur spannend durch die gegensätzlichen Interessen, auch wirft Elenor Catton viele gesellschaftliche Fragen auf. Wie weit darf Umweltaktivismus gehen, ab wann ist man käuflich, wie weit darf die eigene Überzeugung anderen aufgebürdet werden und mit welchen Mitteln dürfen die eigenen Interessen rigoros verfolgt werde, darf Geld solche Macht haben, rechtfertig die eigene Moral widriges tun….
Diese vielschichtigen Aspekte in Kombination mit der Spannung und den gut ausgeleuchteten Charakteren machen dieses Buch sehr lesenswert. Aber es sollte auch gesagt werden, dass die Komplexität hoch und der Roman ausgefeilt geschrieben ist und übrigens wunderbar aus dem Englischen ins Deutsche von Meredith Barth und Melanie Walz übertragen.
Daher, wer Lust auf gute Literatur hat: zugreifen! Und um noch mal auf die Gestirne zurück zu kommen, ich finde „Der Wald“ noch besser!

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Veröffentlicht am 15.04.2024

Erst großartig und dann ...

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"Birnam Wood" - so heißt Miras kleine Guerilla-Gardening-Gruppe mit der sie illegal Gemüse auf fremden Grundstücken anbaut. Als eines Tages ein mysteriöser Milliardär ihr ein Angebot macht, ein riesiges ...

"Birnam Wood" - so heißt Miras kleine Guerilla-Gardening-Gruppe mit der sie illegal Gemüse auf fremden Grundstücken anbaut. Als eines Tages ein mysteriöser Milliardär ihr ein Angebot macht, ein riesiges abgelegenes Grundstück zu bepflanzen und die Gruppe finanziell zu unterstützen, sagt sie entgegen all ihrer Grundsätze zu. Das Kollektiv zieht auf das riesige Anwesen und beginnt mit der Arbeit - nicht wissend, dass sie nur ein Vorwarnd sind und dass jeder auf dem Grundstück ganz eigene Pläne verfolgt und zwar koste es was es wolle.

"Der Wald" startet relativ langsam. Wir haben viel Zeit Mira, Shelley, Tony und Lemoine kennenzulernen und das macht das Buch wirklich gut. Schon nach den ersten Seiten wusste ich wieder, warum ich mich so sehr auf Cattons neues Buch gefreut hatte - die Frau kann einfach schreiben, egal welches Thema, ihr Stil fesselt mich und das hat sie auch wieder geschafft (und das, obwohl Ökothriller nun wirklich überhaupt nicht mein Genre sind!).

Aber puh, nachdem ich das Buch zugeschlagen hatte, musste ich es erstmal ein Weilchen sacken lassen. Das Ende hat mich echt so zerstört wie schon lange kein Ende mehr und ich musste erstmal herausfinden, was ich jetzt davon halten soll. Keine Sorge, ich spoiler hier jetzt nichts - nur so viel, es kommt überraschend und es trifft hart. Und war für mich vermutlich too much. Ich kann mir nicht helfen, ja, es hat Eindruck gemacht, aber ich weiß nicht ... manchmal ist weniger einfach mehr ... das hatte ich damals auch schon beim Ende der Gestirne gedacht.

Eleanor Catton schreibt und erzählt großartig, aber ihre Enden ... und trotzdem war es ein großes Lesevergnügen und ich freue mich schon auf das nächste Buch von inr. Auch wenn ich dann vermutlich wieder da sitzen werde und mich frage, was mir die letzten Seiten jetzt bitte schön sagen sollten. Aber egal, dafür ist alles dafür zu gut.

Veröffentlicht am 09.04.2024

Unfassbar

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Als Mira Bunting den Milliardär Robert Lemoine kennenlernt, scheint ihr Ziel in greifbare Nähe zu rücken: ihr Guerilla-Gardening-Gruppe Birnam Wood könnte dank der unerwarteten Unterstützung des geldigen ...

Als Mira Bunting den Milliardär Robert Lemoine kennenlernt, scheint ihr Ziel in greifbare Nähe zu rücken: ihr Guerilla-Gardening-Gruppe Birnam Wood könnte dank der unerwarteten Unterstützung des geldigen Mannes plötzlich rentabel werden und ihre Existenz sichern. In dem kleinen, durch einem Erdrutsch von der Außenwelt beinahe abgeschnittenen Dorf Thorndike gibt er ihnen die Möglichkeit legal an ihrem Projekt zu arbeiten. Doch nichts ist so wie es scheint und auch innerhalb der Gruppe kommt es zu Spannungen, die der Geschichte unerwartete Wendungen bringt...

Nach Beendigung des Buches bin ich immer noch sprach- und ratlos. Einerseits geht von der Kunst der Autorin, die unterschiedlichen Charaktere detailliert zu zeichnen, ihnen durch mannigfaltige, lebensweltliche Anschauungen und kritische Reflexionen auf die Welt in verschiedensten Facetten eine realistische und glaubhafte Lebendigkeit teilwerden zu lassen, eine große Faszination aus. Manche Passagen waren so eindringlich und anregend, dass ich noch Wochen nach dem Lesen darüber nachdenken muss - die gesellschafts- und kapitalismuskritischen Diskussionen waren für mich so bereichernd, dass ich vielem davon zustimmen kann und nun eine bessere Argumentationsgrundlage für persönliche Auseinandersetzungen damit habe. Andererseits rutschte die Geschichte für mich oft in eine extreme Langatmigkeit aus, die es mir schwer machten mich dazu zu überwinden, den Roman weiter zu lesen. Oft las ich den Text und meine Gedanken glitten ob der teilweise unnötig in die Länge gezogenen Gedankengänge und Betrachtungen der Charaktere weit ab, sodass ich die Seiten wieder und wieder lesen musste. Oft kam mir in den Sinn, es einfach gut sein zu lassen und einfach abzubrechen.
Aber immer wieder kamen Aspekte in die Geschichte, die mich einfingen und mich doch nicht aufgeben ließen. Und dann kam das letzte Drittel des Buches, das für mich so unglaublich fesselnd war, dass ich es schier nicht mehr aus den Händen legen konnte. Ich musste mich immer wieder daran erinnern, nicht aufs Atmen zu vergessen - so unglaublich spannend und rapide entwickelte sich die Geschichte und spätestens bei den letzten Seiten fand ich mich in einem manieartigen Zustand wieder. Den Schluss empfand ich dann als ziemlich abrupt, einerseits schlüssig, andererseits unbefriedigend.

"Der Wald" ist für mich ein unfassbares Buch im mehrdeutigen Sinn. Die Autorin weiß durch tiefsinnige Charakterdarstellung und philosophische Gedankengänge zu beeindrucken. Andererseits ist auch die immer wiederkehrende Langatmigkeit unfassbar. Unfassbar ist auch der Abschluss des Buches, der für mich als moralische Komponente zusammenfasst, dass es wohl keine Gerechtigkeit gibt - oder alle Gerechtigkeit der Welt. Ein Buch, das definitiv keine leichte Kost ist, das Durchhaltevermögen erfordert, aber aufgrund der Vielschichtigkeit und Tiefenschärfe eine unheimliche Bereicherung ist.

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