Cover-Bild Mutter ohne Kind
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22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Tropen
  • Themenbereich: Gesellschaft und Sozialwissenschaften - Soziale und ethische Themen
  • Genre: Sachbücher / Politik, Gesellschaft & Wirtschaft
  • Seitenzahl: 272
  • Ersterscheinung: 17.02.2024
  • ISBN: 9783608502220
Eva Lindner

Mutter ohne Kind

Das Tabu Fehlgeburt und was sich ändern muss

Jede dritte Schwangerschaft endet in einer Fehlgeburt – und niemand spricht darüber

Eva Lindner ist in der sechzehnten Woche schwanger, als sie ihr Kind verliert, vollkommen unvorbereitet. Ihre Geschichte findet sich tausendfach in Deutschland. Schätzungsweise jede dritte schwangere Frau erlebt eine Fehlgeburt. Trotzdem wird darüber kaum gesprochen. Stattdessen befeuern Mythen über die Ursachen von Fehlgeburten die Schuldgefühle und das Leiden der Frauen. Was muss sich ändern? Die Journalistin Eva Lindner hat mit Expert*innen und Betroffenen geredet und zeigt, wie wichtig es für uns alle ist, dass wir einen
Weg aus dem Schweigen finden.

Eine Fehlgeburt ist die häufigste Schwangerschaftskomplikation. Statistisch gesehen kennt jede Person mindestens eine Frau, die während der Schwangerschaft eine Fehlgeburt erlebt hat – oder noch erleben wird. Warum kommt den meisten Betroffenen ihr Verlust dennoch wie ein katastrophaler Einzelfall vor? Die Journalistin Eva Lindner gibt Antwort: Weil wir nicht darüber sprechen. Fehlgeburten zählen zu den letzten Tabus in unserer Gesellschaft. Die Folge sind eine dürftige Studienlage, kaum Forschungsgelder, mangelnde medizinische Betreuung und fehlender rechtlicher Schutz für die Betroffenen. In ihrem Buch gibt Eva Lindner ihnen eine Stimme. Sie spricht mit langjährigen Hebammen, Gynäkolog*innen und Anwält*innen, zeigt Missstände auf und verdeutlicht die politische Relevanz von Schwangerschaftsverlusten. Sie stellt klar, was sich ändern muss, um einen längst überfälligen Diskurs in die Mitte unserer Gesellschaft zu holen.

»Eva Lindner findet Worte für etwas, wofür es eigentlich keine Worte gibt. Und bricht mit einem der letzten Tabus unserer Zeit. Endlich.« Alexandra Zykunov, Autorin des Spiegel-Bestsellers Wir sind doch alle längst gleichberechtigt!

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 31.03.2024

Ein schmerzhaftes aber notwendiges Buch

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Ich bin Gott dankbar, ich habe alle meine Schwangerschaften zu Ende und gut ausgetragen. Ich bin dankbar für meine Kinder. Falls ich mal eine Schwangerschaft verloren habe, dann war es in den ersten zwei ...

Ich bin Gott dankbar, ich habe alle meine Schwangerschaften zu Ende und gut ausgetragen. Ich bin dankbar für meine Kinder. Falls ich mal eine Schwangerschaft verloren habe, dann war es in den ersten zwei bis drei Wochen und ich habe nichts davon mitbekommen, höchstens mal eine etwas verspätete aber heftige Periode. Ich empfinde das heute als Gnade. Aus meinem persönlichen Umfeld weiß ich, wie schmerzhaft für eine Frau das ist. ich meine, nicht nur körperlich, sondern auch seelisch. Wenn das kleine Herz im vierten oder sechsten oder gar Ende des 8.Monats aufhört zu schlagen und die Mutter stumm und verzweifelt und voller Trauer mit dem Schmerz allein gelassen wird. Psychische Betreuung und Begleitung in der Zeit der Trauer wären da zwingend notwendig. Oder Aufklärung, so in etwa wie dieses Buch das bringt.
Lindner behandelt alle Aspekte einer Fehlgeburt: wie sich die Mutter fühlt, wenn sie erfährt, dass sie die Schwangerschaft verlieren wird, wie sie sich danach fühlt, nachdem sie ein Sternenkind entbunden hat, wie sie sich nach der Trauer wieder in das “normale” Leben eingliedert. Oft zerbrechen die Beziehungen daran, weil beide Elternteile in ihrer Trauer wie in einer Blase gefangen sind und nicht mit dem Partner kommunizieren können. Lindner geht auch auf die gesundheitlichen Aspekte einer Fehlgeburt ein, die hormonellen Störungen im Körper der Frau, die Schmerzen, Wehen, starken Blutungen und Krämpfe.
Und was können wir, Außenstehende tun, wenn eine uns nahestehende Frau Ihr Kind verliert? Eva Lindner hilft uns dabei: “... zuhören und aushalten. Aushalten, dass ein geliebter Mensch traurig und am Boden zerstört ist. Aushalten, dass das Leben der Betroffenen vielleicht nie mehr so sein wird wie vorher. Aushalten, dass die Person Schmerzen durchleben muss, ohne dass man ihr dabei helfen kann. Und trotzdem da sein, Hilfsangebote machen, dranbleiben, den Namen des Kindes aussprechen, wenn die Eltern ihm einen gegeben haben. Immer wieder nachfragen.“ (S. 252)
Das Buch ist in 13 Kapitel eingeteilt, wobei nach der Einleitung die folgenden Kapitel Namen der Mütter tragen, die ein Kind während der Schwangerschaft verloren haben. Jede Muter steht für einen Aspekt, der Schwangerschaft und des Verlusts. Sehr einfühlsam geschrieben, vermittelt das Buch den betroffenen Frauen, dass sie nicht allein in ihrem Kummer sind, dass leider viele Frauen ihre Kinder an den Tod verlieren. Und uns anderen hilft das Buch, mit Frauen in dieser Situation besser und empathischer umzugehen.

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Veröffentlicht am 25.03.2024

Sehr ergreifendes Buch

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Die vorzeitige Beendigung der Schwangerschaft ein Thema was mich bewusst noch nicht selbst betroffen hat, aber ein Thema, was mich bei meiner eigenen Schwangerschaft stetig begleitet hat. Bereits vor dem ...

Die vorzeitige Beendigung der Schwangerschaft ein Thema was mich bewusst noch nicht selbst betroffen hat, aber ein Thema, was mich bei meiner eigenen Schwangerschaft stetig begleitet hat. Bereits vor dem Lesen des Buches hatte ich das Gefühl, dass es ein Thema ist, über das die Gesellschaft kaum spricht und auch Informationen dazu gibt es nur mit eigener Initiative. Ich jedenfalls kann mich nicht erinnern, dass mich meine Frauenärztin aktiv dazu informiert hat. Umso wichtiger finde ich, dass es durch solche Bücher mehr in den Fokus der Gesellschaft gerückt wird. Das Buch bietet dabei eine gute Mischung aus Informationen und Erfahrungen. Die Fakten z.B. wie viele Schwangere eigentlich von einer Fehlgeburt betroffen sind, haben mich sehr bestürzt. So wie das Thema überall behandelt wird, denkt man ein "Einzelfälle". Doch die Wahrscheinlichkeit eine Fehlgeburt zu erleiden ist gar nicht so gering.
Das Buch hat mich sehr berührt und wirkt noch nach, den ich habe das Gefühl, das bei diesem sensiblen Thema noch viel zu wenig gemacht wird. Es macht mich wütend zu sehen, dass vermutlich noch viele Schwangere allein gelassen werden, keine Hilfe bekommen und / oder Ihre Gefühle und Erfahrungen klein gemacht werden. Es braucht definitiv noch mehr Unterstützung und Empathie für Betroffene. Das Buch kann sicher ein hilfreicher Anker für Betroffene sein, sollte aber auch von allen anderen gelesen werden.

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Veröffentlicht am 16.03.2024

Sehr überzeugendes und informatives Sachbuch zu einem bisher viel zu wenig besprochenen Thema

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Mich hat Eva Lindners Sachbuch sehr überzeugt. Ich habe viel Neues erfahren und besonders die vielen wissenschaftlichen Quellen fand ich spannend. Auch die Einordnung von Begriffen und Zahlen insbesondere ...

Mich hat Eva Lindners Sachbuch sehr überzeugt. Ich habe viel Neues erfahren und besonders die vielen wissenschaftlichen Quellen fand ich spannend. Auch die Einordnung von Begriffen und Zahlen insbesondere zu Beginn war sehr hilfreich und eindrücklich.

Mir hat die Mischung an persönlichen Erfahrungen von Betroffenen, die wissenschaftlichen Fakten und die Erfahrungen und Erkenntnisse von Personen, die sich schon lange mit der Thematik intensiv befassen (z.B. Hebammen, Psycholog:innen) gut gefallen. Es wird genau der richtige Ton getroffen, um über die persönliche Betroffenheit und Erschütterung auf die systematischen Missstände hinzuweisen.

Eva Lindner verfolgt mit ihrem Buch eine klare Agenda und argumentiert schlüssig, weshalb sich unser aller Umgang mit dem Thema „Fehlgeburt“ ändern muss. Angefangen bei Begriffen, über Leitlinienänderungen und Anerkennung von Trauer und Verlust bis zu politischen Veränderungen und mehr Budget und Anreize für Beratung bei Ärzt:innen.

Immer wieder habe ich es als schockierend empfunden, wie mit betroffenen Frauen und auch Männern umgegangen wird, wie wenig Aufklärung es gibt und welche Hürden es zu bewältigen gilt.

Insgesamt hat mich das Buch sehr berührt, ich habe viel Neues erfahren und mein Denken hat sich verändert. Ich denke, dass ich nach dem Lesen behaupten kann, für die Thematik sensibilisiert zu sein. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung, gerne auch für alle Entscheidungsträger*innen im Gesundheitswesen und der Politik.

Veröffentlicht am 08.03.2024

Sehr empfehlenswert

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„Mutter ohne Kind - Das Tabu Fehlgeburt und was sich ändern muss“ von Eva Linder erzählt die Geschichte von Eva Linders Fehlgeburt und klärt uns somit über das Tabu Fehlgeburt auf.
In dem Buch wird klar, ...

„Mutter ohne Kind - Das Tabu Fehlgeburt und was sich ändern muss“ von Eva Linder erzählt die Geschichte von Eva Linders Fehlgeburt und klärt uns somit über das Tabu Fehlgeburt auf.
In dem Buch wird klar, das Fehlgeburten schon lange nichts außergewöhnliches sind und sehr viele Frauen und Paare darunter leiden.
Dadurch das jedoch kaum darüber gesprochen wird, fühlen sich betroffene oft alleine.
Daher finde ich es super das es jetzt dieses Buch gibt, welches Betroffenen zeigt das sie nicht alleine sind und gibt ihnen neue Hoffnung.
Auch ich kenne Paare die schon Fehlgeburten hatten und ich weiß wie schlimm so etwas ist und wie sehr Betroffene darunter leiden. Klar das Buch kann nichts an der Situation ändern, aber es hilft positiver in die Zukunft zu schauen und zu wissen das man nicht alleine ist, hilft in solch einer Situation schon sehr.

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Veröffentlicht am 04.03.2024

umfangreiches Aufklärungsbuch über ein Tabuthema

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Mir gefallen die umfangreiche Sichtweise und die thematische Einteilung des Buches, das sich aus theoretischen Aspekten unterstützt durch wissenschaftliche Studien und praxisnahen Erzählungen von realen ...

Mir gefallen die umfangreiche Sichtweise und die thematische Einteilung des Buches, das sich aus theoretischen Aspekten unterstützt durch wissenschaftliche Studien und praxisnahen Erzählungen von realen Erlebnissen zusammensetzt. Erstaunlich finde ich, dass über das Thema Fehlgeburten wenig Literatur zu finden ist, die nicht wertend ist oder eine bestimmte Richtung vorgibt, obwohl ein Drittel aller Schwangerschaften mit einer Fehlgeburt enden. Am berührendsten finde ich die persönlichen Leidensgeschichten der Familien, die über ihre Erfahrungen berichten. Dies zeigt auch, dass jede Schwangerschaft und auch jede Fehlgeburt unterschiedlich wahrgenommen wird, andere Bedürfnisse bestehen, auf die eingegangen werden sollte und dass es keine einheitlichen Lösungen gibt, die für alle passend sind. So individuell wie diese Geschichten, sind auch die unterschiedlichen Zugänge der Aufarbeitung und der Trauerarbeit. Erschreckend finde ich, dass eine Mutter, die gerade ihr Kind verloren hat, theoretisch am nächsten Tag in der Arbeit erscheinen muss, außer sie lässt sich krankschreiben und dafür muss sie sich auch häufig noch in eine Bittstellung begeben. Zudem finde ich die unterschiedlichen Zugänge in den einzelnen Ländern äußerst bedenklich, von Schuldzuschreibung, Verboten bis hin zu Gefängnisstrafen, hier ist noch sehr viel Handlungsbedarf. Gut finde ich, dass im Buch auch Platz für die trauernden Partner*innen ist, denn sie werden noch häufiger ignoriert und ausgeklammert.
Obwohl das Buch einen sehr guten Ausgangspunkt bietet, ist noch viel Aufklärungsarbeit notwendig und ein langer Weg vor uns, bis das Tabuthema hoffentlich einmal enttabuisiert und als „normal“ gehandelt wird.