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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.04.2025

Sie hassen und sie lieben sich...

Infinity Falling - Change My Mind
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Der zweite Teil von Sarah Sprinzs Infinity Falling-Reihe ist eine klassische Enemies-to-lovers-Romanze. Schon im ersten Band flogen ja zwischen Ruben und Holly die Fetzen - in Band 2 kommen nun auch noch ...

Der zweite Teil von Sarah Sprinzs Infinity Falling-Reihe ist eine klassische Enemies-to-lovers-Romanze. Schon im ersten Band flogen ja zwischen Ruben und Holly die Fetzen - in Band 2 kommen nun auch noch die Funken dazu.

Enemies-to-lovers ist für mich immer eine Gratwanderung. Einerseits finde ich die hitzigen Wortgefechte zwischen den Protagonisten immer sehr amüsant, aber andererseits kommen die Mädels dadurch schnell zickig und die Jungs respektlos rüber. In "Change my mind" gelingt diese Gratwanderung aber ganz wunderbar - man fühlt die Chemie, die gegenseitige Wertschätzung und die Anziehungskraft zwischen Ruben und Holly auch in den Momenten, in denen sie sich angiften als gäbe es kein Morgen.

Obwohl die Kapitel abwechselnd aus der Perspektive von Holly und Ruben geschrieben sind, steht wie auch schon in Band 1 der männliche Protagonist (Ruben) im Vordergrund. Sarah Sprinz greift hier die brandaktuelle MeToo-Debatte auf, erweitert sie aber um die Tatsache, dass nicht immer Frauen die Opfer sind. Auch das vermeintlich "starke" Geschlecht ist vor sexuellen Übergriffen in geschäftlichen Beziehungen mit großem Machtgefälle nicht gefeit. Für mich ein sehr wichtiges und oft tabuisiertes Thema, das die Autorin in meinen Augen sehr gelungen umgesetzt hat.

Schade fand ich wiederum, dass Hollys Problem dadurch stark in den Hintergrund gedrängt wurde. Ihre Angst vor der Reaktion des Umfelds verhinderte 300 Seiten lang eine öffentliche Beziehung mit Ruben - und als die beiden beschließen, sich nicht mehr zu verstecken, ist das plötzlich kein Thema mehr.
Auch Hollys familiäre Themen bleiben am Ende ungelöst, was ich einerseits zwar schon realistisch finde, was sich aber andererseits dennoch wie ein loser Faden anfühlt.

Mein Fazit: Die Geschichte von Holly und Ruben konnte mich von Anfang an gut mitnehmen. Ich bin froh, dass es Autorinnen wie Sarah Sprinz gibt, die sich an solch schwierige, aber dennoch unglaublich wichtige Themen herantrauen. Dennoch hätte ich mir auch für Holly ein bisschen innerfamiliären Frieden gewünscht. Im Vergleich zu Band 1 eine deutliche Steigerung - ich vergebe 4 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 22.04.2025

Konnte mich leider nur bedingt überzeugen

Infinity Falling - Mess Me Up
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Ich hatte mich auf diese Buchreihe eigentlich sehr gefreut, da ich Sarah Sprinz als Autorin sehr schätze und das Setting äußerst interessant klang. Nach dem ersten Buch muss ich feststellen, dass mich ...

Ich hatte mich auf diese Buchreihe eigentlich sehr gefreut, da ich Sarah Sprinz als Autorin sehr schätze und das Setting äußerst interessant klang. Nach dem ersten Buch muss ich feststellen, dass mich die Story bisher nur bedingt packen konnte.

Ich glaube, dass die Geschichte von Aven und Hayes sehr viel Potential gehabt hätte. Doch leider gab es jede Menge Längen und Wiederholungen, ich hatte ständig das Gefühl, dass die Protagonisten sich im Kreis drehen und dass keine Bewegung in die Geschichte kommt. Vielleicht war die Rahmenhandlung auch einfach zu dünn angelegt.

Gut gefallen hat mir Hayes mit seinem sehr fühlbaren inneren Zwiespalt. Anorexie bei Männern ist ein Thema, das einerseits sehr wichtig, und andererseits sehr wenig präsent ist. Aufgrund der Außenwirkung hätte ich mir gewünscht, dass eine stärkere Message rüberkommt - so hatte ich das Gefühl, dass jegliche Hilfsangebote von außen (von Ruben oder der Psychologin, von der Klinik, von Aven...) ins Leere laufen und dass es sich für Hayes augenscheinlich nicht gelohnt hätte, sich Hilfe zu suchen.

Zu Aven konnte ich leider überhaupt keine Verbindung aufbauen. Und irgendwie ist auch das Gefühl zwischen ihr und Hayes nicht zu mir rüber geschwappt. Echt schade, da ich weiß, dass Sarah Sprinz das eigentlich richtig gut kann. Ich bin aber guter Dinge, dass das in Band 2 wieder anders wird, da ja zwischen Holly und Ruben in Band 1 schon jede Menge Fetzen geflogen sind... wenn jetzt noch ein paar Funken hinzukommen, bin ich glücklich.

Mein Fazit: Eine schöne Geschichte mit wichtigen Themen, die leider ihre Schwächen in der Ausarbeitung aufweist. Ich freue mich dennoch auf Band 2 und wünsche mir für Ruben und Holly mehr Leidenschaft und Gefühl. Für "Mess me up" gibts von mir 2,5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 16.04.2025

Trotz einiger Makel ein gelungener Auftakt

The Striker
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Ballett und Fußball geht nicht zusammen? Doch, geht! Mit "The Striker" legt Ana Huang einen gelungenen Reihenauftakt vor, der genau das beweist.

Die Geschichte von Scarlett und Asher ist für meinen Geschmack ...

Ballett und Fußball geht nicht zusammen? Doch, geht! Mit "The Striker" legt Ana Huang einen gelungenen Reihenauftakt vor, der genau das beweist.

Die Geschichte von Scarlett und Asher ist für meinen Geschmack etwas zu langatmig geschrieben. Nichtsdestotrotz wurden mir die 650 Seiten zu keiner Zeit langweilig und ich habe das Buch gerne gelesen. Neben dem Offensichtlichen - einer Liebesgeschichte zwischen der ehemaligen Primaballerina Scarlett und dem gutaussehenden, mehrmaligen Weltfußballer Asher - geht es in diesem Roman auch um Traumabewältigung und den Umgang mit Schicksalsschlägen. Die Rahmenhandlung hat mir gut gefallen, wenn ich mir auch an der ein oder anderen Stelle mehr Details (z. B. Ashers Ballettstunden) und mehr Genauigkeit (z. B. Ein Countdown beim Fußball? Echt jetzt?) gewünscht hätte und manches recht konstruiert wirkte (z. B. dass Vincent plötzlich nicht mehr bei den Stunden mitmachen konnte).

Trotz meiner Kritikpunkte konnte mich die Geschichte von Anfang an in ihren Bann ziehen. Asher war für mich wie eine Medaille mit zwei Seiten, manchmal zuckersüß und manchmal aber auch total unreif. Schön, dass er sich im Laufe des Buchs entwickeln durfte, hin zu einem Partner wie man ihn sich wünschen würde.

Mein Fazit: Trotz einiger Makel in der Ausarbeitung ein gelungener Start in die Gods of the Game-Reihe. Hierfür gibts von mir 4 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 07.04.2025

Gelungene Fortsetzung mit kleinen Schwächen

Wir irgendwann
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Nach "Du irgendwo" konnte mich nun auch die Geschichte von Emmeline und Liam in ihren Bann ziehen. Vor allem die Rückblenden aus Liams Sicht haben mir gut gefallen, sie machten die Erzählung greifbarer ...

Nach "Du irgendwo" konnte mich nun auch die Geschichte von Emmeline und Liam in ihren Bann ziehen. Vor allem die Rückblenden aus Liams Sicht haben mir gut gefallen, sie machten die Erzählung greifbarer und authentischer. Liam war mir von Anfang an total sympathisch, sowohl als Jugendlicher wie auch als Erwachsener. Er hat nach dem Verlust von Emmeline weiter gemacht und versucht sich ein Leben und eine Familie aufzubauen. Für den Fortgang der Geschichte war dies ein sehr wichtiges Element, das die sonst allseits herrschende Harmonie ein wenig relativierte. Eine gelungene Abwechslung, da für meinen Geschmack alle viel zu abgeklärt und friedlich mit Vics Enthüllungen umgegangen sind. Gerade aufs Ende zu fügte sich alles viel zu gut, alle waren auf Anhieb unglaublich verständnisvoll und bereit, sich auf die veränderten Umstände einzulassen.

Gut gefallen hat mir auch, dass Ems Amnesie sich nicht plötzlich in Wohlgefallen auflöste. Dagegen ging mir die Second Chance-Liebe mit Liam deutlich zu schnell, das war mir eindeutig zu unrealistisch.

Mein Fazit: Ich mochte den Abschluss der Reihe echt gerne, auch wenn mir die Geschichte an einigen Stellen zu viel Friede, Freude, Eierkuchen war. Das Thema an sich fand ich super verpackt, so dass sich das Buch ruckzuck durchlesen ließ. Insgesamt ergeben sich daraus 4 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 03.04.2025

Roadtrip durch die schottischen Highlands

Du irgendwo
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Hinter dem wunderschönen Cover von "Du irgendwo" von Kira Mohn versteckt sich ein gefühlvoller Coming of Age-Roman in Verbindung mit einem Roadtrip durch die schottischen Highlands. Victoria ist auf der ...

Hinter dem wunderschönen Cover von "Du irgendwo" von Kira Mohn versteckt sich ein gefühlvoller Coming of Age-Roman in Verbindung mit einem Roadtrip durch die schottischen Highlands. Victoria ist auf der Suche nach ihrer leiblichen Mutter - und findet dabei auch noch in ihrem besten Freund die Liebe ihres Lebens...

Die Handlung konnte mich von Anfang an gut mitnehmen. Ich war total hin und her gerissen zwischen Verständnis für Alice und George und Ärger über ihre Bevormundung Vic gegenüber. Gleichzeitig war ich begeistert davon, wie authentisch Kira Mohn die verschiedenen Emotionen in Vics Familie beschrieben hat. Besonders während des Roadtrips merkt man, wie Victorias Gedanken und Empfindungen sich weiterentwickeln und wie sie zwischen ihren Gefühlen hin und her springt. Das letzte Drittel des Buchs fand ich besonders stark geschrieben, in erster Linie deshalb, weil es trotz der überaus überraschenden Wendung am Ende dennoch glaubwürdig rüberkam.

Die Lovestory folgt dem Friends-to-Lovers-Trope. Die tiefgehende Verbindung zwischen Jack und Vic war von Anfang an total greifbar und ich fand das Tempo, in dem sich ihre Beziehung weiterentwickelt hat, angenehm. Außerdem hat es mir gut gefallen, dass Jack nicht nur Vics Anhängsel war, sondern dass er auch eine eigene, wenn auch etwas zu tragische, Geschichte haben durfte.

Kira Mohns Schreibstil fand ich gewohnt angenehm und mitreißend. Ich hätte mir gerade in den Highlands ein wenig mehr Atmosphäre gewünscht - dass die Autorin darin brilliert, kann man an den Vorgängerreihen bestens erkennen.

Mein Fazit: Ein gelungener Roman, der Drama und Zuversicht auf exzellente Weise in sich vereint. Ich freue mich auf die Geschichte von Emmeline und Liam und vergebe für Vics und Jacks Geschichte 4 von 5 Sternen.