Cover-Bild Schachnovelle
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12,00
inkl. MwSt
  • Verlag: FISCHER Taschenbuch
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Klassisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 112
  • Ersterscheinung: 01.09.1987
  • ISBN: 9783596215225
Stefan Zweig

Schachnovelle

»Das Unwahrscheinliche hatte sich ereignet, der Weltmeister, der Champion zahlloser Turniere hatte die Fahne gestrichen vor einem Unbekannten, einem Manne, der zwanzig oder fünfundzwanzig Jahre kein Schachbrett angerührt. Unser Freund, der Anonymus, der Ignotus, hatte den stärksten Schachspieler der Erde in offenem Kampfe besiegt!«
Das Erstaunen ist groß, als der unscheinbare Dr. B., österreichischer Emigrant auf einem Passagierdampfer von New York nach Buenos Aires, eher zufällig gegen den amtierenden Schachweltmeister Mirko Czentovic antritt und seinen mechanisch routinierten Gegner mit verspielter Leichtigkeit besiegt. Doch das Schachspiel fördert Erinnerungen an den Terror seiner Inhaftierung im Nationalsozialismus zutage und reißt eine seelische Wunde wieder auf, die erneut Dr. B.s geistige Gesundheit bedroht.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.01.2024

Grandios

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Ein grandioses Buch, das jeder Mensch lesen sollte. Eine Lektüre, die nicht so schnell wieder aus dem Kopf verschwindet.

Zwei Schachbegeisterte treffen sich auf einem Passagierdampfer von New York nach ...

Ein grandioses Buch, das jeder Mensch lesen sollte. Eine Lektüre, die nicht so schnell wieder aus dem Kopf verschwindet.

Zwei Schachbegeisterte treffen sich auf einem Passagierdampfer von New York nach Buenos Aires. Der eine, ist ein bekannter Weltmeister, der andere gänzlich unbekannt. Doch der Leser erfährt schnell mehr. Es geht in die Untiefen der Menschheit.

Nachdem Beenden des Romans hat mich am Ende auch nicht mehr gewundert, dass solch ein begnadeter Autor die hässliche Welt um sich nicht mehr packt und sich für den Freitod entscheidet.

Empfehlenswert für alle! Unbedingt!

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Veröffentlicht am 22.12.2021

Ein literarisches Meisterstück

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Inhalt:
Wir befinden uns im Jahre 1942 auf einem Passagierdampfer von New York nach Buenos Aires. An Bord des Schiffes befindet sich neben dem Ich-Erzähler auch der Schachweltmeister Mirko Czentovic, der ...

Inhalt:
Wir befinden uns im Jahre 1942 auf einem Passagierdampfer von New York nach Buenos Aires. An Bord des Schiffes befindet sich neben dem Ich-Erzähler auch der Schachweltmeister Mirko Czentovic, der sich gegen Bezahlung zu einer Partie Schach gegen eine Gruppe von Passagieren überreden lässt. Diese spielen völlig chancenlos gegen Czentovic, bis ein bisher Unbekannter ins Spiel eingreift und dem Weltmeister ein Remis abringt. Obwohl Dr. B. beteuert, jahrzehntelang kein Schachspiel berührt zu haben, lässt er sich zu einer Revanche bewegen. Ein atemberaubender Kampf beginnt, bei dem der eigentliche Gegner nicht gegenüber am Schachbrett, sondern tief in der eigenen Seele sitzt.

Meinung:
Während viele dieses Buch als Schullektüre eher zwangsweise lesen mussten, tat ich es tatsächlich freiwillig und ich war begeistert. Die 1942 erschienene Novelle ist das letzte im Exil abgeschlossene Prosawerk des Autors Stefan Zweig und gehört ganz zweifelsfrei zu den Klassikern, die man mindestens einmal in seinem Leben gelesen haben muss. Dieses Büchlein ist allerfeinste Unterhaltung auf höchstem Niveau. Aufgrund der sich immer rasanter aufbauenden Spannung war es mir kaum möglich, die Lektüre zu unterbrechen, wobei der geringe Seitenumfang der Novelle Weniglesern sehr entgegenkommt. Aber wie heißt es so schön? „In der Kürze liegt die Würze.“ Geschichte, Politik, Psychologie und Schachspiel auf gerade einmal 100 Seiten zu vereinen, ist einfach grandios.

Fazit:
Die „Schachnovelle“ von Stefan Zweig ist ein literarisches Meisterstück. Die Novelle ist spannend, kurzweilig und dennoch anspruchsvoll. Ein kleines, aber sehr feines Büchlein, das man nicht nur in der Schule lesen sollte. Dieser zeitlose Klassiker erhält 5 von 5 Sternchen.

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Veröffentlicht am 27.05.2018

Eine großartige Novelle!

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Es war mir eine Freude das Buch zu lesen. Kaum hatte ich es beendet, hätte ich wieder von vorne beginnen können, so interessant war es. Stefan Zweig hat eine äußerst angenehme Schreibweise, die das Lesen ...

Es war mir eine Freude das Buch zu lesen. Kaum hatte ich es beendet, hätte ich wieder von vorne beginnen können, so interessant war es. Stefan Zweig hat eine äußerst angenehme Schreibweise, die das Lesen seiner Novelle leicht und entspannend macht. Außerdem sorgt genau dieser Schreibstil dafür, dass man ohne Probleme ganz leicht in die dargestellte Welt eintauchen kann. Deswegen hat man, obwohl die Handlung eher komplex ist, zu keiner Zeit ein Problem, ihr zu folgen oder muss verwirrt das Ganze nochmals lesen. Dem Autor ist es wirklich wunderbar gelungen, den Leser beziehungsweise die Leserin mit seiner Geschichte zu fesseln und mitzureißen.
Auch ohne die Grausamkeiten der Folter zu beschreiben, schafft es Zweig mühelos, sie trotzdem zu thematisieren. Für mich wirklich große Erzählkunst; nicht umsonst wurden mittlerweile über 1,2 Millionen Exemplare der Schachnovelle verkauft.
Besonders angetan hat mich die Vorstellung, dass es Menschen möglich ist, durch enorme Willenskraft die eigenen Grenzen massiv zu überschreiten und mental und geistig über sich völlig hinauszuwachsen. So sehr, dass sogar Folterknechte einen nicht zu brechen vermögen.
Störend fand ich jedoch die altmodische Rechtschreibung, wobei ich Wörtern wie daß oder mußte nicht sonderlich viel Beachtung schenkte, weil jene des Öfteren äußerst leicht in älteren Bücher zu finden sind. Wörter wie überblikken, sorgten, nichtsdestoweniger, wiederholte Male dafür, dass ich in meinem Lesefluss gestoppt wurde.
Alles zusammengefasst, kann ich ohne jegliche Bedenken sagen, dass dieses Buch eines der besten Bücher ist, die ich je gelesen habe und es eindeutig zu meinen Lieblingsbüchern zählt.

Veröffentlicht am 27.10.2016

Zeitlos aktuell

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Auf einer mehrtägigen Schiffsreise von New York nach Buenos Aires in den 40er Jahren des letzten Jahrhunderts, wird der österreichische Ich-Erzähler Zeuge einer beeindruckenden Schachpartie. Der an Bord ...

Auf einer mehrtägigen Schiffsreise von New York nach Buenos Aires in den 40er Jahren des letzten Jahrhunderts, wird der österreichische Ich-Erzähler Zeuge einer beeindruckenden Schachpartie. Der an Bord weilende Schachweltmeister spielt gegen eine Gruppe Amateure, ohne dass der geringste Zweifel an dessen Sieg besteht. Doch dann mischt sich ein unbekannter Passagier ein und das Spiel endet mit einem Remis. Am nächsten Tag soll ein weiteres Spiel stattfinden und der Ich-Erzähler fordert den Unbekannten zur Teilnahme auf. Dieser sträubt sich zunächst und erzählt ihm zur Erklärung seine Geschichte.
Dieses kleine Büchlein, das gerade mal 104 Seiten mit verhältnismäßig groß gedruckten Buchstaben hat, ist sicherlich beeindruckender als viele andere Bücher, die einen drei- oder viermal so großen Umfang aufweisen. Vielleicht liegt es daran, dass Stefan Zweig viel mit Gegensätzlichkeiten gearbeitet hat, die eher im Gedächtnis bleiben. Einmal der introvertierte, ungebildete und langsame Schachweltmeister. Und der umgängliche, intellektuelle und beinahe manische 'Dilettant'. Oder der Ich-Erzähler, für den Schach 'nur' ein Spiel ist und sein Gegner, der alles als Wettkampf sieht und jede Niederlage als persönlichen Affront empfindet. Aber auch die Art, wie Zweig Schach beschreibt, wird mir im Gedächtnis bleiben. Insbesondere, weil er selbst überhaupt keinen großen Bezug dazu hatte.
Zitat: "Ist es nicht auch eine Wissenschaft, eine Kunst, schwebend zwischen diesen Kategorien wie der Sarg Mohammeds zwischen Himmel und Erde, eine einmalige Bindung aller Gegensatzpaare; uralt und doch ewig neu, mechanisch in der Anlage und doch nur wirksam durch Phantasie, begrenzt in geometrisch starrem Raum und dabei unbegrenzt in seinen Kombinationen, ständig sich entwickelnd und doch steril, ein Denken, das zu nichts führt, eine Mathematik, die nichts errechnet, eine Kunst ohne Werke, eine Architektur ohne Substanz und nichtsdestominder erwiesenermaßen dauerhafter in seinem Sein und Dasein als alle Bücher und Werke...*
Dazu die unglaublich genauen Beschreibungen der einzelnen Charaktere und Situationen, die derart zeitlos gut sind, dass Manches klingt, als wäre es eben erst geschrieben worden.
Zitat: "Nun hatten die Nationalsozialisten, längst ehe sie ihre Armeen gegen die Welt aufrüsteten, eine andere ebenso gefährliche und geschulte Armee in allen Nachbarländern zu organisieren begonnen, die Legion der Benachteiligten, der Zurückgesetzten, der Gekränkten."

Ein kleines, aber sehr feines Büchlein, das man nicht nur in der Schule lesen sollte - sofern es dort überhaupt noch im entsprechenden Kanon steht.

Veröffentlicht am 09.05.2019

Ein Klassiker, der mit seiner Erzählsprache punktet

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Handlung:
Mirko Czentovic ist als Kind für seine Naivität, vielleicht sogar Dummheit bekannt und kann weder lesen, noch rechnen. Doch er beobachtet immer die Schachpartien, die sein Ziehvater der Pfarrer ...

Handlung:
Mirko Czentovic ist als Kind für seine Naivität, vielleicht sogar Dummheit bekannt und kann weder lesen, noch rechnen. Doch er beobachtet immer die Schachpartien, die sein Ziehvater der Pfarrer mit einem Dorfmitglied spielt. Als der Pfarrer einmal während einer diesen Partien zu einer letzten Ölung gerufen wird, springt Mirko für ihn ein und gewinnt gegen den erwachsenen Gegner mit links. Schnell spricht sich dies herum und Mirko spielt und lernt weiter, bis er schliesslich zum Schachweltmeister gekürt wird, der jedoch schon bald für seine Arroganz und seine Gier bekannt ist. Auf einem Passagierdampfer von New York nach Buenos Aires ereignet sich jedoch das Unerwartete: Mirko Czentovic findet einen würdigen Gegner. Der stille und höfliche Dr. B wirft Rätsel auf und so erkundigt sich die Erzählerfigur nach ihm und seiner Vergangenheit und erfährt von einer Festnahme durch die Nationalsozialisten und vom Terror seiner ganz perfiden Folter. Diese Erinnerungen wecken längst verdrängte Empfindungen in Dr. B. und die Situation eskaliert.

Meine Meinung:
Wenn mich ein Buch anregt, es den Protagonisten gleich zu tun (in diesem Fall wäre es, Schach zu spielen) dann ist das schon einmal ein grosser Pluspunkt. Aber die extrem detaillierten Spielzüge und die genau beschriebene Faszination und Hassliebe für dieses Spiel sind es nicht alleine, was diese Novelle auszeichnen. Vielmehr sind es die Erzählsprache, welche mitreisst, die ganzen historischen und gesellschaftlichen Hintergründe und Schrecken, welche in der Erzählung von Dr. B vorkommen und die verschiedenen Personen und ihre genau auf sie zugeschnittenen Charaktereigenschaften, welche dieses kleine Büchlein, diese Erzählung auszeichnen.

Meine Empfehlung:
Auch wenn einige von euch diesen Klassiker vielleicht in der Schule lesen mussten und deswegen nicht ganz glücklich mit dem Buch waren, so empfehle ich euch, diese Novelle noch einmal zu gönnen und in euerem Tempo zu entdecken. Schliesslich beinhaltet dieses Buch wirklich viele spannende Metaphern und pointierte Charakterzeichnungen, die bestens unterhalten. Von mir gibt es eine ganz klare Empfehlung.