Cover-Bild Hex
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17,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Heyne
  • Themenbereich: Belletristik - Horror: Zeitgenössisch
  • Genre: Fantasy & Science Fiction / Fantasy
  • Seitenzahl: 432
  • Ersterscheinung: 16.10.2017
  • ISBN: 9783453319066
Thomas Olde Heuvelt

Hex

Roman
Julian Haefs (Übersetzer)

Black Spring ist ein beschauliches Städtchen im idyllischen Hudson Valley. Hier gibt es Wälder, hier gibt es Natur - und hier gibt es Katherine, eine dreihundert Jahre alte Hexe, die den Bewohnern von Black Spring gelegentlich einen kleinen Schrecken einjagt. Dass niemand je von Katherine erfahren darf, das ist dem Stadtrat von Black Spring schon lange klar, deshalb gelten hier strenge Regeln: kein Internet, kein Besuch von außerhalb oder Katherines Fluch wird sie alle treffen. Als die Teenager des Ortes jedoch eines Tages genug von den ständigen Einschränkungen haben und ein Video der Hexe posten, bricht in Black Spring im wahrsten Sinne des Wortes die Hölle los ...

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.11.2017

Ding Dong, die Hex ist tot

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Oder halt nicht so richtig tot...
Seit vielen Jahren herrschen in dem kleinen Örtchen Black Spring strenge Regeln für die Bewohner. Besucher dürfen nicht lange verweilen, Einwohner müssen im Ort bleiben ...

Oder halt nicht so richtig tot...
Seit vielen Jahren herrschen in dem kleinen Örtchen Black Spring strenge Regeln für die Bewohner. Besucher dürfen nicht lange verweilen, Einwohner müssen im Ort bleiben und dürfen nicht wegziehen und ja, die letzte Regel: spreche mit niemanden, der nicht in Black Spring wohnt, über die Hexe. Die Hexe geht nämlich seit vielen Jahren um in Black Spring, genau genommen seit über 300 Jahren. Augen und Mund hat man ihr zugenäht und dicke Eisenketten schrenken ihre Bewegungen ein und das alles als Sicherheitsvorkehrungen, denn sollte Katherine van Wyler jemals ihre Augen öffnen, dann ist Black Spring für immer verloren. Dieses Leben ist sehr schwer und verstörend für die Einwohner des Ortes, allen voran den Jugendlichen, denn sie können niemals Freunde über Nacht einladen, im Internet herrschen strenge Einschränkungen und selbst WhattsApp Nachrichten werden von einer Gesellschaft namens Hex, die die Bewegung der Hexe überwacht, kontrolliert. Tyler Grant, siebzehn Jahre alt und mit Leib und Seele Vlogger hat einen Plan, den er mit seinen Freunden aus Black Spring umsetzen möchte. Doch ob das so gut geht?
Meine Meinung:
Schon längere Zeit bin ich auf der Suche gewesen nach einem Buch, das mir ein wenig Gänsehaut verspricht und einfach auch mal etwas Grusel bietet. So stieß ich auf Hex, bei dem allein schon das Cover absolut düster und dunkel wirkt und auch der Klappentext spannend klingt.
Tatsächlich bin ich sehr begeistert von dieser Geschichte rund um den Ort Black Spring und der Hexe Katherine van Wyler und der Autor verfügt über einen sehr angenehmen Schreibstil. Das Buch lässt sich flüssig lesen und irgendwann ist man in der merkwürdigen Atmosphäre des Ortes gefangen.
Der Einstieg ist noch nicht sehr gruselig, denn Thomas Olde Heuvelt lässt sich Zeit, seinen Ort und dessen Bewohner vorzustellen. Hatte ich mir auf Grund des Klappentextes eine verhunzelte Hexe in ihrem Häuschen vorgestellt, kam es dann mit Katherine ein wenig anders. Katherine streift durch die Wälder rund um Black Spring, durch den Ort, aber auch durch die Häuser der Einwohner und taucht meist irgendwo auf, wo sie niemand gebrauchen kann. So muss ich ja zugeben, dass ich gerade auf den ersten Seiten ein wenig schmunzeln musste über die Situation. Die Hexe, wahrlich kein schöner Anblick, 350 Jahre alt, zugenähte Augen und Mund, Eisenkette um sich geschlungen, taucht kurz vorm Abendessen im Wohnzimmer der Familie Grant auf und Jocelyn Grant, Ehefrau und Mutter, wirft ihr ein Küchenhandtuch über den Kopf. So steht Katherine im Raum bis sie einfach wieder von sich aus verschwindet. Das alles klingt sehr harmlos und ja, ich musste lachen, aber so harmlos ist es eigentlich nicht, schon gar nicht für die Bewohner, denn wenn man überlegt, dass so eine Schauerfigur im eigenen Schlafzimmer plötzlich auftaucht... Nein danke! Wer nun einmal in dem beschaulichen Ort lebt, muss bleiben, denn ihn trifft Katherines Fluch, der einen zwingt vor Ort zu bleiben. Das alles wirkt auf die Psyche der Einwohner und die Entwicklung, die der Autor dann einschlägt, kann man sich nur allzu gut vorstellen. Man muss nur versuchen, sich in das Leben eines Einwohners zu versetzen und man kann sich doch gut vorstellen, dass in Black Spring zu leben, nicht so toll ist. So nach und nach geschehen dann auch immer schlimmere Dinge, das Tempo der Handlung zieht immer mehr an und auch einige Begebenheiten habe ich nicht vorausgesehen. Alles in allem entwirft der Autor hier ein gekonntes und aussergewöhnliches Horrorszenario.
Die Atmosphäre der Geschichte baut sich immer dichter auf, was harmlos beginnt, wird zusehends düsterer und auch die Bilder, die der Autor dem Leser vorgibt, wirken hier sehr gut beim Lesen. Allein Black Spring mitten im Wald und in den Bergen, ganz allein und düster lässt einen schauern.
Auch der Erzählstil hat mir gut gefallen, denn der Autor lässt hier einen Erzähler in der dritten Person die Geschichte erzählen, lässt diesen die Perspektiven wechseln und zwischendurch hat man den Eindruck, als lausche man einem "Märchenerzähler", wenn er bestimmte Situationen oder Teile der Legende erzählt. Das wirkt einmal mehr wie ein Schauermärchen. Auch die Handlung wird immer brutaler und blutiger, als nichts für junge oder empfindliche Leser.
Mit den Charakteren hat der Autor hier noch einmal eine Schippe drauf gelegt, denn diese sind facettenreich, teilweise aussergewöhnlich. Sie rufen die unterschiedlichsten Gefühle im Leser hervor und so manches Mal ertappt man sich bei dem Gedanken: wie würde es mir gerade gehen. Die Entwicklung, die das ganze nimmt, war absolut glaubwürdig und sorgte noch einmal mehr für den Horror der Geschichte. Über die Einzelnen möchte ich gar nicht viel verraten, da es zu viel vorgreifen würde.
Mein Fazit:
Seit langem wieder ein Buch, dass mich ein wenig schaudern ließ und das mir gute und gruselige Unterhaltung bot. Die Atmosphäre des Buches hat mir sehr gut gefallen, vor allem, da ich mich hier mit dem ein oder anderen Charakter durchaus verbunden fühlte und ich mir gut vorstellen konnte, wie schrecklich die Situation in Black Spring zu leben, sein würde. Ich würde auf jeden Fall mit keinem dort tauschen wollen. Mag sein, dass es hier und da mal einen kleinen Fehler in der Logik gab - so fragte ich mich, warum Katherine bei Ortswechsel wieder "die Alte" war, aber sich z. B. nichts an den Nähten an Mund und Augen änderte - aber das kann man hier durchaus verzeihen und mal ehrlich, sind Horrorschocker realistisch? im Falle von Katherine van Wyler hoffe ich es einfach mal nicht. Wer gerne in gruseligen Büchern abtaucht, der sollte hier unbedingt einmal hineinschnuppern.

Veröffentlicht am 26.10.2017

nichts für schwache Nerven!

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Inhalt
Eine Hexe treibt in Black Spring seit dreihundert Jahren ihr Unwesen. Ihre Augen und ihr Mund sind zugenäht und diese Nähte dürfen nie entfernt werden, sonst öffnet sich die Hölle in Black Spring.
Doch ...

Inhalt
Eine Hexe treibt in Black Spring seit dreihundert Jahren ihr Unwesen. Ihre Augen und ihr Mund sind zugenäht und diese Nähte dürfen nie entfernt werden, sonst öffnet sich die Hölle in Black Spring.
Doch keiner hat die Rechnung mit pubertierenden Jugendlichen gemacht, die plötzlich anfangen, die Hexe zu schikanieren.

Eigene Meinung
Die Geschichte beginnt langsam, etwas zu langsam muss ich sagen. Es ist zwar gruselig und auch nicht langweilig, aber es passiert erst mal nicht so viel. Man lernt die Figuren kennen und bekommt die nötigen Hintergrundinformationen über das Dorf und den Fluch, mit dem es belegt ist.
Als dann jedoch die kaum merkliche Wende kam, ging es plötzlich Schlag auf Schlag - ab da hat sich die Geschichte richtig explosionsartig entwickelt.

Hex ist unglaublich gruselig. Alleine, dass die Augen und der Mund der Hexe zugenäht sind und das ganze drum herum um ihre Erscheinung. Sehr spannend war auch, wie jeder Dorfbewohner unterschiedlich mit seinem Schicksal umgeht und wie langsam aber sicher alles in sich zusammen fällt.

Oft gehen mir Horrogeschichten nicht so unglaublich nah, aber Hex hat mich echt tief getroffen. Einmal ist mir sogar richtig schlecht geworden vor Ekel und Furcht.
Man liest das Buch und versucht gleichzeitig das Grauen, welches sich auf den knapp vierhundert Seiten abspielt zu verarbeiten - es ist fast unmöglich. Mir standen mehr als nur ein mal die Haare zu Berge, eine grauenvolle Erkenntnis jagte die nächste.

Fazit
Vor allem das Ende hat mich total überrascht, da es ganz anders ist, als man sich vorstellen würde.
Hex ist ein Meisterwerk in der Abteilung "Gruselbücher", eher schon ein Horrorschocker.
Ich wurde sehr gut unterhalten und bin immer noch fassungslos, wie man so eine Geschichte so gekonnt niederschreiben konnte.
Absolut nichts für schwache Nerven!

Veröffentlicht am 23.01.2022

Genial

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Das Wort Roman auf dem Buchcover ist eine Untertreibung für diesen Pageturner.
Es erwartet uns hier viel übersinnliches und leider ein sehr offenes Ende. Wer am Ende jedoch gerne Platz für die Fantasie ...

Das Wort Roman auf dem Buchcover ist eine Untertreibung für diesen Pageturner.
Es erwartet uns hier viel übersinnliches und leider ein sehr offenes Ende. Wer am Ende jedoch gerne Platz für die Fantasie hat ist bei diesem Buch genau richtig.
Wir sind in einem kleinen Ort in der Nähe von New York in dem seit hunderten von Jahren das Ortsgeschehen von einer Hexe bestimmt wird.
Alles klingt erstmal sehr harmonisch, da man sich an Kathrine gewöhnt hat und mit ihr leben kann. Jedoch erfährt man von Seite zu Seite das die Harmonie nicht all zu viel bestand hat und es keinen Weg zurück gibt aus diesem Ort.
Spannend ohne Ende und der Kruselfaktor ist garantiert.

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Veröffentlicht am 24.07.2018

Fluch der Hexe

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Ein ganzes Dorf steht unter dem Fluch einer Hexe. Man darf sie nicht ansprechen, sie berühren oder anderen davon erzählen. Aber was passiert, wenn jemand die Regeln bricht? Man lernt in der Geschichte ...

Ein ganzes Dorf steht unter dem Fluch einer Hexe. Man darf sie nicht ansprechen, sie berühren oder anderen davon erzählen. Aber was passiert, wenn jemand die Regeln bricht? Man lernt in der Geschichte erstmal alle Protagonisten kennen und kann Sympathien entwickeln. Dadurch dauert es aber ein bisschen, eh es in Fahrt kommt. Einmal drin, gab es dann aber genug kleine Schockmomente und Gruselein. Wobei ich denke, als Verfilmung ist es wahrscheinlich ein noch besserer Schocker!

Veröffentlicht am 27.11.2022

Leben mit der Hexe im Wohnzimmer

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Letztes Jahr konnte mich Echo von Thomas Olde Heuvelt überzeugen, daher stand für mich fest, dass ich auch sein Debütwerk Hex lesen wollte, gesagt, getan.

Leben mit einer Hexe
Ein Punkt, der dieses Buch ...

Letztes Jahr konnte mich Echo von Thomas Olde Heuvelt überzeugen, daher stand für mich fest, dass ich auch sein Debütwerk Hex lesen wollte, gesagt, getan.

Leben mit einer Hexe
Ein Punkt, der dieses Buch von anderen abhebt, ist definitiv die Idee. Black Spring in New York könnte ein so idyllischer Ort sein. Inmitten von der Natur des Hudson Valley umgeben wirkt es wie das Paradies für Austeiger und jene, die ihre Familie fernab von Hektik aufzehen wollen. Wäre da nicht Katherine. Katherine, die vor 200 Jahren in Black Sping als Hexe gehängt wurde und seitdem das Dorf heimsucht. Da ihre zerstörerischen Kräfte gebannt sind, wirkt die Hexe gruselig, aber harmlos und die Bewohner von Black Spring arrangieren sich mit ihr. Oberste Priorität: Niemand außerhalb von Black Spring darf von der Hexe erfahren. In Zeiten von Globalisierung, Smartphones und Internet stellt das die Hex Truppe, die für den Schutz der Stadt vor Katherine zuständig ist, vor einige Herausforderungen.
Wie lebt man also, wenn der Albtraum aus den Gruselgeschichten mitten unter einen wandelt? Diesen Aspekt fand ich sehr faszinierend und Heuvelt hat ihn auch sehr detailliert ausgearbeitet. Es ist schon manchmal absurd, was die Dorfbewohner sich so einfallen lassen, damit Touristen (auf die das Dorf wirtschaftlich angewiesen ist) und andere Fremde nichts von der dorfeigenen Hexe mitbekommen. Und am Anfang des Buches wirkt die ganze Situation auch gar nicht so schlimm. Doch dann nimmt die Handlung ihren Lauf. Stück für Stück enthüllt Heuvelt, wie sehr die Dorfbewohner ihr Leben an Katherines Anwesenheit anpassen mussten, wie eingeschränkt sie wirklich sind und was ganz lustig und harmlos begann, wird von Seite zu Seite bedrückender und verstörender.

In dem langsamen aber stetigen Stimmungswechsel im Buch zeigt sich eine von Heuvelts Stärken: das Heraufbeschwören einer dichten Atmosphäre. So wie Katherine Black Spring in ihren Bann hält, wird auch der/die Leser/in immer mehr in den Bann gezogen. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass man mit dem zugegeben, etwas eigenwilligen Erzählstil Heuvelts zurechtkommt. Da ich Echo bereits gelesen hatte, wusste ich schon, was mich erwartet, aber ich kann auch verstehen, dass dieser Erzählstil nicht jedem zusagt. Der Autor lässt sich Zeit, der Horror schwebt eher als Damoklesschwert über allem und biss er ausbricht, verwendet Heuvelt viel Zeit darauf das Portrait einer Gemeinschaft zu zeichnen, die nur an der Oberfläche funktioniert. Man muss Geduld bei diesem Buch mitbringen, allerdings kann ich zumindest sagen, dass die bereits erwähnte Atmosphäre mich so einnahm, dass mir nicht langweilig wurde.

Wer ist das Monster?
Ist der erste Teil des Buches noch eher ein Psychodrama, in dem die Gesellschaft Black Springs unter Katherines Einfluss dargestellt wird, geraten die Dinge mit Fortschreiten der Handlung zunehmend außer Kontrolle, bis hin zur völligen Eskalation am Ende. Diese erst langsam beginnende und dann rasant fortschreitende Steigerung gefiel mir gut, wenngleich das Ende, dass sich in seinem Tempo im Vergleich zum restlichen Buch schon beinahe überschlug, an einigen Stellen etwas konfus war. Hier hätten kurze Atempausen gut getan.
Dafür hat mir das Spiel mit der Frage, wer das wahre Monster ist, Mensch oder Hexe, sehr gut gefallen. Ich kann natürlich nicht viel verraten, aber soviel sei gesagt: in dem Buch treffen wir sowohl auf übernatürlichem Horror, als auch die ganz nüchternen Abgründe menschlichen Tuns. Was am Ende der größere Horror ist, ist eine der Fragen, die in einem nach dem Lesen noch eine Weile nachhallen.

Lediglich ein Punkt, hat mir an dem Buch weniger zugesagt und das ist eine seltsame Fixierung auf Frauenbrüste. Nicht nur, dass es in der Hinsicht zu einigen grotesken Situationen und eine mehr als bizzare Wahnvorstellung im Finale kommt, auch sprachlich stellt der Autor an den seltsamsten Stellen Metaphern und Vergleiche mit Brüsten her. Das wirke oft, um es modern zu sagen: einfach nur cringe.

Fazit:


Thomas Olde Heuvelts eigenwilliger Erzählstil polarisiert. Entweder man kommt überhaupt nicht damit klar, oder man wird, so wie ich, von der dichten Atmosphäre und der schrittweisen Steigerung des Horrors in den Bann gezogen. Hex überzeugt mit einer genialen Idee und dem detaillierten Porträt einer Dorfgemeinschaft, wo nicht klar ist, wer hier das eigentliche Monster ist.

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