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Bury Our Bones in the Midnight SoilDrei unterschiedliche Frauen, drei verschiedene Jahrhunderte und ein Schicksal, dass sie vereint. Im Jahre 1511 hat die schöne Maria nur einen Wunsch, sie will dem einfachen Leben in ihrem winzigen Dorf ...
Drei unterschiedliche Frauen, drei verschiedene Jahrhunderte und ein Schicksal, dass sie vereint. Im Jahre 1511 hat die schöne Maria nur einen Wunsch, sie will dem einfachen Leben in ihrem winzigen Dorf entfliehen. Sie heiratet einen reichen Mann, doch ihre Ehe ist alles andere als glücklich. Bis sie auf die Witwe Sabine trifft, die frei und ohne Verpflichtungen durch die Welt reist. Viele Jahre später soll die junge Charlotte bei Debütantinnenbällen in London ihren Ehemann finden, jedoch trifft sie hier auf eine schöne junge Witwe, die sie zu ihresgleichen macht und gemeinsam reisen die Beiden viele Jahrhunderte durch die Welt. Bis Charlotte im Jahr 2019 auf die Studentin Alice trifft, was für alle vieles ändert.
Als großer Fan der Autorin V. E. Schwab habe ich mich schon eine ganze Weile auf Bury our Bones in Midnight Soil gefreut. Wer den Titel merkwürdig findet, trifft im Buch schnell auf eine Erklärung dazu.
Der Einstieg ist ein wenig schwierig, denn ich muss zugeben, mich hier wieder erst an den sehr speziellen Schreibstil gewöhnen zu müssen. Schwab erzählt intensiv, teils ausschweifend und immer ganz dicht am Geschehen und eine Zeitlang hatte ich keine Idee, wohin die Geschichte führen soll.
Doch so nach und nach wurde das Ganze immer spannender, man begleitet Schwabs ungewöhnliche Protagonistin Maria, die sich später Sabine nennt, auf ihre äußerst brutale Reise durch die Zeiten und Kontinente. Sie zieht skrupellos eine Spur des Verderbens hinter sich her, genießt ihre Freiheit und lässt sich so gut wie nie auf andere ihrer Art ein. Erst als Sabine im 19. Jahrhundert auf Charlotte trifft, glaubt man, ändert sich etwas.
Wer hier glaubt, dass es sich um eine romantisierte Vampirgeschichte handelt, hat allerdings weit gefehlt, Schwabs Geschichte ist düster, die Vampire blutrünstig und gefährlich und einfach anders. Das ein oder andere Klischee wird aufgegriffen, was das ganze auflockert.
Erzählt wird auf verschiedenen Zeitebenen, wir bereisen mit den Protagonistinnen einige Epochen und erleben diese hautnah, seien es Maskenbälle in Venedig oder Bridgerton Vibes in London. Schwab lässt ihr Setting lebendig werden.
Wir verfolgen hier alle drei Protagonistinnen, wobei Sabine durchaus den meisten Raum bekommt. Da hier ein Erzähler in dritter Person beschreibt, bleiben auch wir Leser eher Zuschauer.
Zunächst wirken alle drei Protagonistinnen völlig unterschiedlich, Sabine ist skrupellos und nimmt sich, was sie will, Charlotte scheint menschlicher, sanfter und Alice eher schüchtern. Doch alle drei werden sehr intensiv gezeichnet und bringen Spannung in die Handlung.
Auch der ein oder andere Nebencharakter hat mir gut gefallen, vor allem Matteo in Venedig, der Sabine eine Zeitlang unter seine Fittiche nimmt, ist ein absolut spannender Charakter.
Mein Fazit: Wer gerne Vampire in ihrer blutigen Version mag, kommt hier auf voll auf seine Kosten, denn eins ist dieses Buch mit Sicherheit nicht: eine Liebesgeschichte. Die Beziehungen sind toxisch und es wird gegenseitig manipuliert wie es nur geht. Für mich war das Buch wieder einmal ein absolutes Highlight, das ich gerne weiterempfehle.