Cover-Bild Dreizehnfurcht
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25,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Klett-Cotta
  • Themenbereich: Belletristik - Fantasy
  • Genre: Fantasy & Science Fiction / Fantasy
  • Seitenzahl: 448
  • Ersterscheinung: 16.09.2023
  • ISBN: 9783608986587
Wieland Freund

Dreizehnfurcht

In Dreizehneichen gehen die Uhren buchstäblich anders...


Momme Bang hat panische Angst vor der Zahl 13. Dann wird er ausgerechnet in einen verborgenen 13. Bezirk Berlins gelotst und landet in einer merkwürdigen Zeit, in der alle Errungenschaften der Moderne abgelehnt werden. Doch hinter der traditionalistischen Fassade dieses bizarren in der Zeit eingefrorenen Berliner Stadtteils tobt ein Machtkampf, und Momme findet sich im Zentrum einer Verschwörung wieder …

Ein verlassenes Gästehaus ist seine letzte Chance: Auf der Flucht vor seinen krankhaften Zwängen kommt Momme in dem Gemäuer als Haushüter unter. Seiner Angst vor der 13 aber entkommt er nicht: Momme entdeckt ein 13. Zimmer, das es angeblich nicht gibt. Auch scheint im Haus das Gespenst einer weißen Frau umzugehen. Auf ihrer Spur gelangt Momme in einen geheimen Stadtteil Berlins, der das Gegenteil der modernen Metropole ist: Elektrizität ist dort verboten, gegen den Fortschritt hat man die Rückkehr zu einer ewigen Wahrheit gestellt. Mommes Eindringen aber bringt die Verhältnisse ins Rutschen. Oberst Secundus Falke etwa, der den Fall Bang untersucht, spielt ebenso ein doppeltes Spiel wie ein gewisser Hinckeldey, der die radikale »Legion des Heiligen Uriel« befehligt. Und das Schicksal des Mannes, der Momme eingeschleust hat, scheint eng verknüpft mit dem Widerstand einer Organisation namens »Die Schwestern«. Bald geht es um Leben und Tod.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.10.2023

Innere und äußere Kämpfe

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Innere und äußere Kämpfe

Ich muss gestehen - ich habe selbst ein paar kleine Zwänge. Sicher nicht so ausgeprägt wie bei Momme, doch habe ich mich direkt ein wenig in ihm wiedergefunden. Denn Momme hat ...

Innere und äußere Kämpfe

Ich muss gestehen - ich habe selbst ein paar kleine Zwänge. Sicher nicht so ausgeprägt wie bei Momme, doch habe ich mich direkt ein wenig in ihm wiedergefunden. Denn Momme hat Angst vor der Zahl 13. Er klopft sich an die Stirn und muss Dinge kontrollieren. Und was passiert? Richtig - ausgerechnet er wird in den geheimen, dreizehnten Bezirk von Berlin gebracht. Dort gibt es auf der Uhr dreizehn Stunden und keine Technik.

Das Cover lädt uns schon in die Welt ein. Auch hier hat die Uhr 13 Stunden und zeigt uns ein paar bekannte Orte von Berlin. Einmal modern mit Flugzeug, einmal - auf dem Kopf stehend - ohne.

Erst war ich von der Idee des Buches fasziniert und danach von dem Buch selbst. Die Charaktere wurden sehr gut ausgearbeitet und man hat dennoch die ein oder andere Überraschung zu ihnen erlebt. Nicht immer ist alles so, wie es scheint.

Selbst der Schreibstil wurde an bestimmte Gegebenheiten bzw. Personen angepasst.

Vier Abschnitte mit je - 13 Kapiteln - begleiten dann immer einen speziellen Protagonisten. Momme, Secundus, Clemens von Stein und zwischendurch immer wieder weitere Leute. Das gefällt mir persönlich sehr. So bekommt man als Leser nicht nur eine Sicht auf die Dinge. Man kann sich mehrere Urteile bilden und am Ende zu einem großen Ganzen zusammenfügen.

Ja, zu Beginn wird mehr auf die Einführung und die Protagonisten Wert gelegt. Doch zwischen den Zeilen kann man schon eine Menge an Informationen und Handlung mitbekommen. Für mich war es ein sehr kurzweiliges und spannendes Buch.

Die Handlung, das Setting und die Charaktere haben mich in eine fantasievolle, etwas märchenhafte Welt entführt, von der ich gern noch mehr erfahren würde.

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Veröffentlicht am 21.09.2023

Freiheit bedeutet, dass man nicht unbedingt alles so muss, wie andere Menschen.

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Moritz Bang (Momme) hat ein Problem, und zwar hat er Angst vor der Zahl 13. Dadurch ist ihm ein normales Leben nicht möglich und auch Briefe, die z.B. mit einem Poststempel versehen sind, der die Zahl ...

Moritz Bang (Momme) hat ein Problem, und zwar hat er Angst vor der Zahl 13. Dadurch ist ihm ein normales Leben nicht möglich und auch Briefe, die z.B. mit einem Poststempel versehen sind, der die Zahl 13 enthält, werden von ihm ignoriert. Doch als er einen Brief mit der Einladung zu einem Vorstellungsgespräch bekommt, das an einem 13. September um 13 Uhr stattfinden soll, versucht er seine Angst zu überwinden und die Schwanenstein GmbH, um einen erneuten Termin zu bitten. Dies ist kein Problem und so zieht Momme als Haushüter für eine Villa an den Stadtrand ohne zu wissen, dass er damit die Schwelle in ein anderes Leben überschreitet.

Ich selbst leide zwar nicht unter der Angst vor der Zahl 13, aber jedes Mal, wenn „Freitag, der 13.“ bevorsteht, werde ich darauf hingewiesen, dass ich an diesem Tag auf mich aufpassen soll, da die Menschen diesen Tag scheinbar mit einem nahenden Unheil verbinden, ähnlich dem Aberglauben, dass es Unglück bringt, wenn man eine schwarze Katze sieht. Dadurch gibt es z.B. auch keine 13. Sitzreihe im Flugzeug oder einen 13. Stock in einem Gebäude. Deswegen fand ich das Buch „Dreizehnfurcht“ auch direkt interessant, als ich gelesen habe, dass der Protagonist Angst vor der Zahl 13 hat, da ich gehofft habe, nun endlich auch Antworten darauf zu erhalten, warum die Zahl 13 ein so schlechtes Image hat.

Dabei gehört Momme wohl zu denjenigen, die wirklich eine extreme Angst vor der Zahl 13 entwickelt haben. Denn er kann keinen Job annehmen, da die Zahl 13 ihn überallhin verfolgt. Auch ins Jobcenter, in der er eine Nummer ziehen muss, um überhaupt mit einem Mitarbeiter sprechen zu können. Sein einziger bisheriger Job im Call-Center war von wenig Erfolg gekrönt, da er nicht den Anruf von Telefonnummern entgegennehmen konnte, die die Zahl 13 enthalten hatten. Ebenso versucht er so gut es geht „13. Dinge“ zu überspringen, wie Treppenstufen oder Zimmertüren und trotzdem wird er immer wieder mit der Zahl 13 konfrontiert.

Dagegen hilft nur bis 120 zu zählen, da dies die stärkere Drei ist oder er macht sich einen „Neunkräutertee“ zur Beruhigung oder er klopft gegen die Angst an. Alle Dinge erscheinen ungewollt komisch, sodass ich automatisch schmunzeln musste, dabei kämpft Momme gegen eine reale Angst an und leidet darunter.

Deswegen ist es gut, dass Momme den Job als Haushüter annimmt, denn so erhält er Kenntnis von einem geheimen Stadtteil von Berlin „Dreizehneichen“, der das Gegenteil zur modernen Metropole bietet. Elektrizität ist dort verboten und statt Fortschritt wird die Rückkehr zur ewigen Wahrheit gepredigt. Frauen tragen, wie früher graue oder braune Gewänder mit Hauben und Hüten und auch generell wirkt der Stadtteil, wie aus der Zeit gefallen. Ebenso ist auch Medizin verboten.

Gerade letzteres verursacht bei vielen Bewohnern Verdruss, denn Krankheiten können so nicht geheilt werden und sie müssen mitansehen, wie Menschen sterben, obwohl ihnen nach dem derzeitigen medizinischen Wissensstand hätte geholfen werden können. Aus diesem Grund entsteht eine Widerstandsorganisation „die Schwestern“, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, Medizin nach Dreizehneichen zu schmuggeln. Auch Momme wird in diese Organisation mithineingezogen, als die kleine Minna krank wird, die Tochter des Paares, das Momme in Dreizehneichen aufgenommen hat. Es entsteht ein spannender Wettlauf gegen die Zeit, denn Momme wird auch schon von Oberst Falke in Dreizehneichen gesucht, da kein Mensch einfach so die Tore nach Dreizehneichen nutzen darf.

Ich fand dieses Katz-und-Maus-Spiel sehr interessant, denn alles ist miteinander verbunden und man sieht auch gleichzeitig, die Entwicklung von Momme, der sich von einem angsterfüllten Mann in einen Mann verwandelt, der für diejenigen in den Kampf zieht, die ihm etwas bedeuten. Aus diesem Grund kann ich jedem dieses Buch empfehlen, der wissen möchte, warum man sich vor der Zahl 13 fürchten sollte.

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Veröffentlicht am 15.09.2023

Der verborgene 13. Bezirk - ein faszinierendes und gefährliches Abenteuer für Momme Bang!

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"Dreizehnfurcht" von Wieland Freund ist als gebundene Ausgabe mit Schutzumschlag bei Klett-Cotta erschienen und umfasst 448 Seiten.

Moritz "Momme" Bang bekommt in seinem Leben nicht mehr viel auf die ...

"Dreizehnfurcht" von Wieland Freund ist als gebundene Ausgabe mit Schutzumschlag bei Klett-Cotta erschienen und umfasst 448 Seiten.

Moritz "Momme" Bang bekommt in seinem Leben nicht mehr viel auf die Reihe, weil er immer tiefer in den Fängen seiner zwanghaften Furcht vor der Zahl 13 steckt. Er hat der digitalen Welt vollkommen abgeschworen und nachdem er keinen Job mehr hat und ihm nun auch noch seine Wohnung gekündigt wurde, hat er sich auf eine ganz klassische Zeitungsannonce beworben, in der man einen Housesitter sucht. Momme bekommt den Job und sieht einer geruhsamen Zeit in dem verlassenen Gästehaus entgegen - bis er plötzlich ein 13. Zimmer entdeckt, das dort eigentlich gar nicht sein dürfte. So gelangt Momme in eine andere Welt, nach Dreizehneichen, einem geheimen -und ausgerechnet dem 13.- Stadtteil Berlins. Fernab von jeglichen technischen Errungenschaften und sonstigem Komfort der modernen Zeit trifft er u.a. auf Oberst Secundus Falke und gerät bald in allerhöchste Gefahr...

Wieland Freund hat einen tollen, detailreichen und bildhaften Schreibstil, der mich, nachdem ich mich einmal an Mommes extreme Eigenheiten gewöhnt hatte, sogartig in die kreative und außergewöhnliche Parallelwelt des geheimen Berlins gerissen hat.

Es hat mich gewissermaßen gefangengenommen, Dreizehneichen kennenzulernen und ich fand es klasse gemacht, dass das aus Oberst Secundus Falkes Perspektive passiert. So stehen gewisse Charaktere für bestimmte Schauplätze, an denen sie sich bestens auskennen.

Die Art und Weise, wie der Autor die extremen Gegensätze von technischer Moderne und ihrem Gegenteil nebeneinander existieren lässt, hat mich fasziniert, ebenso wie die ganz besonderen Charaktere und die abenteuerlichen Ereignisse, die hier stattfinden.

Mommes Zwang, den er zumindest selbst erkennt, finde ich erschreckend und er stellt ein leider fast schon normales Beispiel für die Probleme, die aus dem heutzutage üblichen Alltagsstress mit Terminen und dem ständigen erreichbar sein durch Mobiltelefone, Smart Home, Homeoffice usw. dar. Und in der neuen Umgebung ist die 13 noch viel wichtiger als bisher, so dass er gar nicht drumherumkommt...

Aber lest es am Besten selbst, das neue sehr gelungene Abenteuer von Wieland Freund, erschienen bei der Hobbit-Presse!

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Veröffentlicht am 22.10.2023

Triskaidekaphobie

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"Wrota schien eine Art Dornröschenschloss zu sein, aber am Ende fand sich ja sogar im Märchen immer ein Prinz, der die Ruhe störte."

Momme ist ein Triskaidekaphobiker, wohinter sich die Angst vor der ...

"Wrota schien eine Art Dornröschenschloss zu sein, aber am Ende fand sich ja sogar im Märchen immer ein Prinz, der die Ruhe störte."

Momme ist ein Triskaidekaphobiker, wohinter sich die Angst vor der Zahl 13 verbirgt. Diese Angst führt zu Zwangshandlungen, die ihm ein normales Leben unmöglich machen. Als er seine Wohnung verliert, wird er Haushüter im abgelegenen Herrenhaus Wrota, nicht ahnend, dass ihn dies in einen verborgenen Bezirk Berlins; Dreizehneichen, führen wird, in dem die Zeit nicht nur stehren geblieben zu sein scheint, sondern dás Zifferblatt auch ausgerechnet 13 Stunden aufweist...

Momme stürzt in ein fantastisches, verwirrendes Abenteuer, das manchmal, wenn der Dichter Clemens von Stein als Ich-Erzähler in Dreizehneichen übernimmt, einen klasischen Schreibstil annimmt. Das wird nicht jedem gefallen, hat mir aber viel Spaß gemacht. Die "Dreizehnfurcht" bietet eine sehr originelle, einfallsreiche Geschichte mit Anspruch. Eigentlich hätte ich gern noch viel mehr über Momme und Dreizehneichen erfahren. Ich werde Wieland Freund als Autor definitiv weiter folgen, da dieser Roman wirklich angenehm aus der üblichen Kost herausragte.

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Veröffentlicht am 17.10.2023

Widerstand zur 13. Stunde

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Dreizehnfurcht ist ein Buch, bei dem ich mich erstmal warmlesen musste. So lernt man zu Beginn Moritz alias Momme kennen, dessen Angst vor der Zahl 13 bereits so unglaubliche Ausmaße angenommen hat, dass ...

Dreizehnfurcht ist ein Buch, bei dem ich mich erstmal warmlesen musste. So lernt man zu Beginn Moritz alias Momme kennen, dessen Angst vor der Zahl 13 bereits so unglaubliche Ausmaße angenommen hat, dass er buchstäblich auf der Straße landet. Zum Glück kommt er zunächst als Haus-Sitter eines früheren Hotels mitten im Nirgendwo unter. Ein Hotel, in welchem es das Gästezimmer Nummer 13 nicht gibt. Bis eines Nachts eine dreizehnte Tür erscheint.
Mit dem Anfang tat ich mich schwer, Mommes viele Beispiele seiner Phobie sowie der daraus resultierenden Zwangshandlungen ließen bei mir keinerlei Spannung aufkommen. Interessant wurde es, als Dreizehneichen ins Spiel kommt, ein verborgener dreizehnter Bezirk Berlins. Hier gehen nicht nur die Uhren anders, sämtlicher Fortschritt ist hier verpönt, gar verboten. Ein Umstand, welcher einigen wenigen Männern mehr Macht verleiht, während vor allem Frauen, Kinder und Kranke unter dieser rückständigen Gesellschaft sehr zu leiden haben.
Versehentlich in diesen dreizehnten Bereich gestolpert, findet Momme nach und nach zu seinem Selbstvertrauen in sich zurück und steht vor der Frage, ob ihm diese Welt so zusagt oder ob er den Widerstand Dreizehneichens unterstützen will.
Sich durch den Anfang durchkämpfen lohnt sich, da mit dem Auftauchen von Dreizehneichen weitere Perspektiven anderer Charaktere für mehr Abwechslung sorgen. Ob untalentierter Poet, überkorrekter Polizist, intriganter Politiker oder Frauen im Widerstand, so nach und nach ergibt sich ein aussergewöhnliches Bild einer geheimen Parallelwelt, in der doch nicht alle so glücklich sind, wie die Oberen behaupten. Trotz einiger Längen eine lesenswerte Romanidee.

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