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Veröffentlicht am 08.06.2025

Ein Königreich für ein Pferd

My Lady Jane
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"Und wir haben einen Hauch Magie hinzugefügt, damit die Sache interessant bleibt. Es kann also alles passieren."

Lady Jane Grey regierte England als Königin einst wirklich kurz. Aber glücklicherweise ...

"Und wir haben einen Hauch Magie hinzugefügt, damit die Sache interessant bleibt. Es kann also alles passieren."

Lady Jane Grey regierte England als Königin einst wirklich kurz. Aber glücklicherweise hat sich das Autorinnenteam darauf spezialisiert, tragischer Historie fiktive Enden zu verpassen. Und das tun sie mit so viel Witz und Magie, dass ich beim Lesen riesigen Spaß hatte!

Doch zunächst ist Janes Cousin Edward König. Ein Teil seiner Untertanen besitzt die Fähigkeit, Tiergestalt anzunehmen. Statt Religionskriege gibt es hier die Feindschaft der Veritaner gegenüber diesen Magiebegabten. Als Jane an den attraktiven Gifford verheiratet wird, hält sie ihn nur für einen Schürzenjäger. Doch stattdessen verwandelt sich ihr Ehemann jeden Morgen in ein edles Ross...

Liebe, tödliche Intrigen, Kämpfe, spritzige Dialoge und Autorinnen, die sich direkt an ihre Leserschaft wenden - das führt dazu dass man geradezu im Galopp durch die Seiten fliegt. Jane, Edward und vor allem Gifford sind einfach nur liebenswert und auch die Nebenfiguren wirken sehr plastisch. Die Autorinnen haben hier für mich ein richtiges Ergolgskonzept geschaffen. Ich hoffe sehr, dass ihre anderen Bücher übersetzt werden!

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Veröffentlicht am 07.06.2025

Funken des Anfangs

Schmetterlinge brauchen keine Überholspur
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Überflüssigen Ballast abwerfen, die Gedanken entschlacken und das Herz öffnen, dazu regt dieses Buch an. Dann kann man freier und unbeschwerter durchs Leben gehen bzw. wie der Schmetterling Kalamarandi ...

Überflüssigen Ballast abwerfen, die Gedanken entschlacken und das Herz öffnen, dazu regt dieses Buch an. Dann kann man freier und unbeschwerter durchs Leben gehen bzw. wie der Schmetterling Kalamarandi sein, der durch das Buch flattert und anderen die Kunst der Leichtigkeit nahebringt.

Das Buch ist wunderbar praxisnnah und bietet eine Fülle von Einsichten und Anregungen. Ich habe für mich hier wirklich sehr viel mitgenommen, wie zum Beispiel, jeden Tag mit dem Gefühl der Möglichkeit des Wunders zu beginnen oder zu erkennen, das viele Probleme, wenn man nicht an sie denkt, eigentlich gar nicht da sind. Statt Überfülle gilt es, Erfüllung zu finden.

Natürlich ist vieles leichter geschrieben als getan und braucht lange Übung. Das Buch ist daher für mich eines zum immer wieder in die Hand nehmen. Dann kann es gelingen, Leichtigkeit wie eine Superkraft zu entwickeln, als Triumph über die Schwere des Lebens.

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Veröffentlicht am 01.06.2025

Das Herz des Neumondfluchs

Dreams Lie Beneath
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"Ich fragte mich, ob man ein Monster werden musste, um den Fluch zu brechen."

Rebecca Ross hat hier ein wunderbar düsteres Märchen geschaffen, um einen rätselhaften Fluch, der im Reich Azenor zu jedem ...

"Ich fragte mich, ob man ein Monster werden musste, um den Fluch zu brechen."

Rebecca Ross hat hier ein wunderbar düsteres Märchen geschaffen, um einen rätselhaften Fluch, der im Reich Azenor zu jedem Neumond Alpträume buchstäblich wahr werden lässt.

Clementine und ihr Vater sind Hüter, die im Ort Hereswith die Alpträume bekämpfen. Doch eines Tages werden sie von zwei jungen Männern herausgefordert und verlieren ihr Territorium an sie. Die Familie muss sogar ihr Zuhause verlassen. Clementine will sich rächen und schleicht sich bei Herausforderer Phelan unter einem Zauber als neue Partnerin ein.Doch Phelan ist ganz anders als erwartet und schon bald kommen immer mehr Geheimnisse ans Licht...

Als Vielleserin bin ich nicht mehr leicht zu überraschen, aber Rebecca Ross ist es ein ums andere Mal gelungen. Auch die verträumt-märchenhafte Atmosphäre und die bildhafte Sprache haben mir ausnehmend gut gefallen. Die Liebesgeschichte zwischen Phelan und Clementine ist angenehm zurückhaltend gestaltet, ohne die üblichen Romantasyklischees, was ich wirklich sehr angenehm fand. Zudem ist das Buch so hübsch gestaltet, dass schon das in die Hand Nehmen allein eine Freude war.

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Veröffentlicht am 31.05.2025

Von Anfang an verdammt

Our Infinite Fates
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"Ich liebe dich und ich habe dich geliebt und ich werde dich lieben", flüsterte er, heiser, gequält."

Evelyn und Arden lieben einander, Leben für Leben. Doch Arden ist Evelyns Jäger. Vor ihrem ...

"Ich liebe dich und ich habe dich geliebt und ich werde dich lieben", flüsterte er, heiser, gequält."

Evelyn und Arden lieben einander, Leben für Leben. Doch Arden ist Evelyns Jäger. Vor ihrem 18. Geburtstag muss er sie getötet haben, dann stirbt auch er. Nur Arden weiß, warum das so sein muss. Evelyn erinnert sich nur bruchstückhaft an ihre früheren Leben. Nun, im Wales der Gegenwart, steht ihr 18. Geburtstag erneut kurz bevor und hinter jeder gleichaltrgen Person kann sich Arden verbergen. Doch diesmal hat Evelyn noch mehr Grund als je zuvor, unbedingt weiterleben zu wollen. Unweigerlich wird Arden sie erneut finden. Und zu lieben heißt, das Schicksal herauszufordern....

Was für eine außergewöhnliche, faszinierende Geschichte, deren Auflösung ich nicht vorausahnen konnte. Ich war so gespannt, dass ich das Buch in zwei Tagen fertig lesen musste. Die Autorin schreibt wunderbar bildhaft und führt immer wieder gekonnt zurück in frühere Leben der Protagonisten. Dass Arden und Evelyn mal weiblich und mal männlich wiedergeboren werden, schnürt natürlich die Spannung, wo Arden sich diesmal entpuppen wird. Andererseits hätte ich auf die gegenwärtig einfach überdurchschnittlich oft in Büchern auftauchenden fluiden Geschlechter, die für mich einfach die Identifikation erschweren, verzichten können, ebenso wie auf die zumindest anfangs verwendeten englischen Neopronomen, die mich aus dem schönen Lesefluss gerissen haben. Aber das Buch war einfach so wunderbar, dass ich dafür keinen Stern abziehen kann.

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Veröffentlicht am 29.05.2025

Hat auch Drachen drin

A Fate Forged in Fire – Aus Flammen geboren
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Bei so schön aufgemachten Büchern, wünsche ich mir immer besonders, dass der Inhalt mithalten kann. Leider war das für mich nicht der Fall.

"Als Aemyra allein war, holte sie den Dolch hervor ...

Bei so schön aufgemachten Büchern, wünsche ich mir immer besonders, dass der Inhalt mithalten kann. Leider war das für mich nicht der Fall.

"Als Aemyra allein war, holte sie den Dolch hervor und fragte sich, was um alles in Helas Schattenreich sie hier eigentlich tat."

Das habe ich mich tatsächlich manches Mal auch gefragt.

Immer wieder verblüfft hat mich auch das Worldbuilding. Die Fantasywelt ist schottisch inspiriert, bildet den Konflikt zwischen den alten Göttinnen und der christlichen Religion nach und ist manchmal ein ziemliches Mischmasch. Gekämpft wird mit Magie und Schwertern, aber gleichzeitig weiß man um Gebärmütter, Hormone und soziologische Begriffe ("Frauenbild"), wie in einer modernen Welt.

Aemyra stammt aus einem verborgenen Zweig der Herrscherfamilie. Anfangs werden auf jeder zweiten Seite ihre waldgrünen Augen erwähnt, denn die und ihre rotbraunen Haare sind Beweis genug. Auch wenn Aemyra zur Königin ausgebildet worden sein soll, merkt man es ihr eigentlich nicht an. Sie hat Feuermagie und beginnt plötzlich stets zu sagen, sie sei Königin. Ihr Charakter ist wirklich sehr simpel angelegt und ich konnte weder Sympathie noch großes Interesse für sie entwickeln.

Ihr Gegner und love interest Fiorean stammt aus dem patriarchalichen Zweig der Familie. Die will den Thron natürlich nicht freiwillig räumen.

Drachen gibt es auch, aber selbst die konnten mich hier nicht richtig packen. Irgendwie fehlte mir da Tiefe und Individualität. Immerhin haben die Drachen ein paar tatsächliche Auftritte, anders als die Chimären, die bloß ein paar Mal erwähnt werden.

Das Ende hielt immerhin eine überraschende Wendung bereit, die zum zweiten Teil überleitet.

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